34. Turbulenter Morgen

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Linda und ich haben den Abend gestern noch auf dem Sofa verbracht und einen Film zusammen geguckt. Viel geredet haben wir tatsächlich nicht mehr. Ich musste und wollte das alles erst einmal verarbeiten.

Heute ist ein neuer Tag und ich gehe in die Küche.

"Guten Morgen! Na? Wie geht es dir? Wie hast du geschlafen?"

"Guten Morgen! Die meiste Zeit ganz gut. Ich musste nur immer wieder darüber nachdenken, wie Ben reagieren wird. Und ich weiß es einfach nicht. Und weil ich mir nur das schlimmste ausmalen kann, möchte ich so schnell wie möglich mit ihm darüber sprechen. Denn ich bezweifle eigentlich, dass die schlimmsten Szenarien, die ich mir einbilde, wirklich eintreffen werden. Ich glaube, ich mache mich nur selbst verrückt." Ich habe die letzte Nacht sehr viel nachgedacht.

"Ich bin stolz auf dich!", sagt Linda und nimmt mich kurz in den Arm.

Verwirrt löse ich mich und frage: "Warum?"

"Weil, selbst wenn du dir diese Szenarien vorstellst, du dennoch weißt, dass sie vollkommen unrealistisch sind. Und damit bist du schon 1000 Schritte weiter als gestern Abend!", erklärt sie lachend, aber ich merke, wie ernst sie das meint. Ich steige mit in ihr Lachen ein.

Heute ist Freitag und ich bin heute noch krankgeschrieben. Das bedeutet, dass ich noch heute und das Wochenende Zeit habe, alles ein wenig zu verdauen, bevor ich am Montag wieder arbeiten gehe.

Während Linda und ich zusammen frühstücken, worüber ich mich im Übrigen unfassbar freue, da ich gefühlt seit einer Woche nicht mehr gefrühstückt habe wegen der Morgenübelkeit, klingelt mein Handy. Ich nehme es in die Hand und halte geschockt inne. Es ist Ben. Mein Herz fängt schneller an zu schlagen. Das tut es eigentlich immer, wenn wir reden oder uns sehen, aber jetzt spielt da einfach noch etwas anderes mit hinein.

"Jetzt geh dran!", weckt Linda mich aus meiner Starre. Ich atme noch einmal tief durch und nehme dann das Telefonat an.

"Hey!", spreche ich ins Handy.

"Hey, na? Wie geht es dir? Bist du wieder fit? Oder muss ich dich morgen gesund pflegen?"

"Wieso morgen gesund pflegen?", frage ich verwirrt.

"Aha, so sehr vermisst du mich also, dass du vergessen hast, dass ich morgen vorbei komme."

"Warte, was?", frage ich fast schon panisch.

"Alles in Ordnung? Mia? Was ist los?", fragt Ben jetzt auch in Alarmbereitschaft. In seiner Stimme klingt außerdem viel Sorge mit.

"Alles gut. Ich bin glaube ich noch ein bisschen durcheinander durch das ganze im Bett liegen. Aber nein, du musst mich nicht mehr gesund pflegen, ich bin gesund. Und natürlich vermisse ich dich auch unfassbar. Bin nur ein bisschen durcheinander", plapper ich schnell.

"Mia? Was ist los? Irgendwas stimmt doch mit dir nicht! Bitte, sprich mit mir!", antwortet Ben besorgt.

Ich seufze und sage dann: "Hier war es gestern Abend ein bisschen chaotisch. Aber das ist einfacher persönlich zu klären. Aber bitte, mach dir keine Sorgen! Mir geht es wirklich gut!" Ich versuche Ben zu beruhigen. Aber gleichzeitig möchte ich ihm nicht am Telefon sagen, dass ich schwanger bin.

"Dir geht es wirklich gut?", hakt Ben noch einmal nach.

"Ja, mir geht es wirklich gut! Warum rufst du an?", versuche ich das Thema zu wechseln.

Ben seufzt, aber geht dann darauf ein: "Ich wollte einfach fragen, wie es dir geht und dir Bescheid sagen, dass ich morgen um 11 Uhr in Hamburg lande. Und dass ich dann erst Montagmorgen zum Training und nachmittags zum Spiel muss."

My One And Only FootballstarWhere stories live. Discover now