Kapitel 49

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Als ich den Raum betrat, lag mein Blick absichtlich auf dem Boden. Ich wollte ihn nicht sehen, hatte Angst vor seinem Blick. Erst als ich fast ganz vorne angekommen war, richtete ich meinen Blick nach vorne, wo der Richter und noch ein paar weitere Leute saßen und mich ansahen. Der Richter sah schon etwas älter aus, was mir seine grauen Haare und die Falten in seinem Gesicht verrieten. Sein Gesichtsausdruck war starr auf mich Gerichtet, ohne irgendwelche Regungen. Sofort fühlte ich mich unwohl. Doch das musste doch so sein oder? Ein Richter durfte keine Emotionen zeigen. Hoffte ich einmal, denn sonst würde es heißen, dass er mich jetzt schon nicht mag.

"Setzten Sie sich bitte." sagte der Richter und ich tat wir mir befohlen und setzte mich an den Tisch in der Mitte. Davor hatte ich Mr. Jawkins, der neben dem Tisch stand noch begrüßt. "Mrs. Winston. Sie wissen, dass sie hier die Wahrheit sagen müssen. Das Lügen oder das Verschweigen wichtiger Fakten im Bezug auf die Tat ist verboten und wird bestraft." Ich bejahte, noch immer weigerte ich mich nach links, wo Ben sitzen sollte, zu schauen.

"Gut. Ich werde ihnen zunächst ein paar Fragen stellen." Ein Nicken meinerseits brachte ihn zum fortfahren. "Sie sind mit dem Angeklagten Mr.McLain weder verwandt noch verschwägert, allerdings habe ich gelesen, dass sie einige Zeit ein Paar waren. Stimmt das?"  "Ja. Wir waren aber nicht sonderlich lange zusammen. Wenige Monate."  "Okay. Waren Sie mit ihm zusammen während er im Gefängnis war."   "Nein. Ich habe mich getrennt, nachdem er mich damals zusammengeschlagen und versucht zu vergewaltigen hat."

"LÜGNERIN. DAS HAST DU ALLES NUR ERFUNDEN UM MICH INS GEFÄNGNIS ZU BRINGEN! DU BIST NICHTS ALS EIN VERDAMMTES MISTSTÜCK." schrie er quer durch den Saal. Brachte mich dazu ihn anzusehen. Mein Herz fing an zu rasen, als ich in seine hasserfüllten braunen, fast schwarzen Augen starrte Ich konnte mich nicht mehr davon los reißen. Nur am Rande nahm ich war, was der Richter zu Ben sagte. Zu sehr war ich von ihm eingenommen. Seine blutunterlaufenen Augen starrten mich nach wie vor an. Sein blasses Gesicht und der ungepflegte Bart ließen seine Augen noch gruseliger wirken.

"Mrs.Winston, alles okay?" Eine Hand legte sich auf meine Schulter und brachte mich zum aufschauen. "Brauchen sie eine Pause?" fragte mich Mr. Jawkins. "D-danke nein. Mir gehts gut." Ich fuhr mir einmal über die Stirn auf der ich einige Schweißperlen weg wischte.

"Können wir fortfahren?" Ein kleines Nicken meinerseits brachte ihn zum fortfahren."Wegen der versuchten Vergewaltigung und der Misshandlung ist er auch ins Gefängnis gekommen?"   "Ja, aber das wissen sie doch schon oder?" Durch diese Fragen, die eigentlich gar nichts mit diesem Fall zu tun hatten, wurde ich etwas verunsichert. Glaubten sie mir etwa nicht?

"Ja. Ich muss trotzdem noch einmal nachfragen. Fürs Protokoll. Hatten sie danach noch Kontakt zu ihm?"  "Nein."  "Haben Sie ihn getroffen, bevor er sie entführt hat?"  "Ja. Zweimal. Einmal im Haus von One Direction, wo er eingebrochen ist und mich fast erwürgt hätte und einmal in einer G-gasse."   "Sie sagen, er wollte sie erwürgen. Was hat ihn daran gehindert? Konnten Sie sich selbst befreien oder hat er sie einfach los gelassen?"  "Weder noch. Er war zu stark, sodass ich keine Chance gehabt hätte. Beide Male ist Za-...ähm...Mr.Malik rechtzeitig gekommen und hat mich gerettet."  

"Gut. In welcher Beziehung stehen sie zu Mr. Horan, Mr. Payne und Mr. Malik?"  "Mr. Horan und Mr. Payne sind Freunde von mir und Mr. Malik..." Nervös biss ich mir auf die Lippen, nicht sicher ob ich es sagen sollte, entschied mich aber dafür. Schließlich musste man die Wahrheit sagen. "Mr. Malik ist mein Freund." Ich konnte nicht anders, aber musste leicht Lächeln als ich das Wort Freund benutzte. Es fühlte sich gut an und gab mir die Sicherheit, nicht allein zu sein. Mein Lächeln verschwand aber sofort, als ich seine Stimme hörte.

"DU SCHLAMPE! KANNST DU NICHTS AUßER DICH DURCH DIE WELT ZU VÖGELN? MIT JEDEM TUST DU ES, ABER BEI MIR EINEN AUF UNSCHULDIG MACHEN! DU-" schrie er wurde aber unterbrochen, als ihn einer der Sicherheitsleute auf die Schulter griff. "Mr.McLain! Das ist bereits die 2. Verwarnung. Noch eine und sie bekommen noch eine hohe Geldstrafe dazu." sagte der Richter mit fester Stimme. Entgegen meiner Erwartung ließ sich Ben wieder auf den Stuhl sinken. 

Verlassen, verraten und verkauftWhere stories live. Discover now