Kapitel 9

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Keine Ahnung wie lang ich hier schon auf dem Bett lag. Es mussten schon einige Stunden sein, denn draußen wurde es bereits dunkel. Ich hatte öfters jemanden nach mir rufen hören, hatte aber nicht darauf reagiert. Warum auch? Ich wollte meine Ruhe und von den Jungs weg bleiben. Leider wurde mein Wunsch nicht erfüllt. Es klopfte an meiner Tür, aber anstatt zu antworten, vergrub ich mein Gesicht im Kissen und betete, dass derjenige wieder weg ging. Ich hörte wie jemand die Tür aufgemachte und rein kam. Um zu wissen, wer mein Zimmer betrat, drehte ich mich schnell um und erblickte Niall und den Jungen, in den ich hineingelaufen bin, der aber inzwischen normale Kleidung anhatte. Gott sei Dank. "Kommst du mit runter. Es gibt Essen. Ich bin übrigens Zayn." "Danke hab keinen Hunger." antwortete ich und drehte mich wieder zur Seite. "Ach komm Amy. Du musst was Essen." sagte diesmal Niall. Warum war es ihm so wichtig, dass ich etwas aß? Er kannte mich nicht einmal? Das war aber sicher wieder eine Masche oder? Als ich nicht antwortete hörte ich wie sie wieder gingen und mich allein ließen. Nie im Leben sitze ich mit denen an einem Tisch. Davor verhunger ich lieber. Und einen Tag mal nichts Essen, war für mich schließlich nichts neues. Oft wenn ich Dad verärgert hatte, hatte er mich in meinem Zimmer eingesperrt und erst wieder am nächsten Tag heraus gelassen, wodurch ich oft an einem Tag nichts aß. Oder manchmal, wenn mein Dad wieder einmal seine Aggressionen an mir ausließ, war ich einfach zu schwach aufzustehen um mir etwas zum Essen zu holen und blieb liegen. Also war das für mich nichts Ungewöhnliches. Man gewöhnt sich schnell daran.

Niall P.o.V 

Etwas verwirrt von ihrem Verhalten gingen wir in die Küche und setzten uns an den bereits gedeckten Tisch zu den Jungs. "Wo ist Amy?" fragte mich Louis. "Sie hat gesagt sie hat keinen Hunger, aber ich glaub ihr nicht so Recht." erklärte ich Louis. "Vielleicht sollte ich nochmal rauf gehen und sie fragen." sagte Louis und war schon dabei aufzustehen, als Harry seine Hand auf Louis Schulter legte und ihn zurück auf den Stuhl drückte. "Sie wird schon keinen Hunger haben und wenn doch ihr Pech, wenn sie nicht runter kommt." sagte Harry kühl. Ich sah ihn etwas geschockt an. So gemein kannte ich ihn nicht. Klar er hatte bis jetzt ein Mädchen nach dem anderen und nun konnte er das nicht mehr, aber dass er dann gleich so fies zu ihr sein musste, verstand ich nicht. "Sei nicht so gemein Harry. Nur weil du jetzt nicht mehr so oft ficken kannst, weil du nicht mehr irgendwelche Mädchen abschleppen darfst und Amy deine Fake Freundin ist, brauchst du nicht deine ganze Wut an ihr auslassen. Sie fühlt sich doch eh nicht wohl hier und dein Verhalten macht das auch nicht besser." fuhr ich Harry wütend an. So durfte man keine Frauen behandeln. "Ich behandel sie so wie ich will. Sie ist schließlich meine Freundin und nicht eure, also was mischt ihr euch da überhaupt ein. Und glaubt mir ich werde ganz sicher nicht, 6 Monate auf Sex verzichte." sagte Harry und lächelte dreckig.

Ich verstand ihn nicht. Er hatte sich in letzter Zeit so verändert. Er war nicht mehr er selbst. Ihm war der Reichtum und sein Ruhm zu Kopf gestiegen. Er war schon immer ein Aufreißer, aber er hatte die Mädchen wenigsten gut behandelt. Aber jetzt? Ihm waren die Gefühle der Frauen egal, Hauptsache er kam auf seine Kosten. Wir alle hatten uns verändert, aber so schlimm wie Harry nicht. Wir alle hofften, dass das nur eine kurze Phase war. Aber was meinte er nur damit, dass er sicher nicht 6 Monate auf Sex verzichtete? Wahrscheinlich dachte er an Prostituierte. Hoffte ich jedenfalls. Amy tat mir besonders leid. Sie musste jetzt am meisten unter ihm leiden und fühlte sich hier überhaupt nicht wohl. Weder bei Harry noch bei einem anderen von uns. Eines wusste ich, hinter ihrem Verhalten steckte mehr als nur Schüchternheit nur was es war wusste ich nicht. Keiner von uns. Aber das werden wir sicher noch erfahren.

Das restliche Essen aßen wir schweigend. Bis jeder satt war. Ich erblickte ihm Topf noch Nudeln. "Wollt ihr noch Nudeln?" fragte ich die anderen. Zayn neben mir lachte. "Haha nein. Kannst du ruhig Essen, du kleiner verfressener Ire." lachte Zayn und klopfte mir leicht auf die Schulter. "Hee so verfressen bin ich nicht und außerdem, sind die nicht für mich sonder für Amy." schmollte ich. "Jetzt bringst du ihr auch noch das Essen. Sie kann es sich selber holen wenn sie will. Du brauchst sie nicht zu bedienen." schnaubte Harry. Ich ignorierte Harry. Konnte ihm doch egal sein, ob ich ihr das Essen brachte oder nicht.

Verlassen, verraten und verkauftWhere stories live. Discover now