Kapitel 75 - Letztes Kapitel

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Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an, ich konnte nicht anders als zu lächeln. Nach all dem Weinen, nach all der Trauer, und dem verstecktem traurigem Gesicht hinter dem Glücklichem, konnte ich endlich wieder aus voller Seele lächeln und mich glücklich fühlen. Ich sah zu Boden und versteckte mein Gesicht in meinen Händen. Harry schüttelte seinen Kopf und nahm meine Hände von meinem Gesicht, er ließ meine Hände in seinen. Er sah mir tief in die Augen und meine Augen blieben nur auf seinen vollen, pinken und weichen Lippen, über die er jetzt leckte. Langsam ging mein Blick auf zu seinen wunderschönen smaragd grünen Augen, die mich nervös auf meine Unterlippe kauen ließen.

"Und?" sagte er, und ich verstand nicht ganz, "wollen wirs nochmal versuchen?" fragte er leise. "Harry du bist mir so einige Erklärungen schuldig, das weisst du.. Aber ich würds so gern nochmal versuchen." sagte ich und lächelte ihn an. Er sah mich erstaunt an, als hätte er diese Antwort nicht erwartet. "Wirklich?" sagte er und ich sah das seine Augen feucht wurden. Dieser Anblick lies meine Tränen erst recht den Weg meiner Wangen runterkullern. Harry sah in die Ecke, um seine Tränen zurückzuhalten und fuhr sich zurückzuhalten, während mir die Tränen unterbrochen runterkullerten. Ihn so zu sehen ließ mein früheren Hass auf ihn verschwinden, er ließ meine Trauer, durch Glückseeligkeit ersetzen, doch erst Recht, heilte mir diese Reaktion, ein paar meiner vielen Wunden, die mein Herz schon lange mit sich tragen musste. Egal was er gemacht hatte, so wollte ich ihn nicht sehen. Doch es zeigte mir, dass ich ihm wirklich etwas bedeutete. Ich rückte ziemlich nah zu ihm auf und wischte mir die Tränen weg. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und drehte es zu mir. "Hey Harry, sieh mich an." Seine tränerfüllend Augen sahen auf, direkt in meine, und mir wäre fast das Herz zerbrochen, mir wären fast wieder hunderte Tränen meinen Augen entkommen, doch ich blieb stark. "Ich liebe dich." Es war endlich raus, das also, war mein erstes "Ich Liebe Dich", und ich war so erleichtert. Ich verschränkte unsere Finger mit einander und wandete mein Blick nicht von seinem. Seine Lippen bildeten sich langsam zu einem Lächeln. Seine freie Hand kam hoch zu meinem Gesicht, und legte sich auf meine Wange. Eine Weile lang, starrten wir uns an und nun kam er immer näher, bis seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt waren. "Ich liebe dich." wisperte er gegen meine Lippen und keine Sekunde später, lagen seine Lippen schon auf meinen. Ich war noch nie so erleichtert, so befreit, wie ich jetzt war. Was ich all die Wochen und Monate ohne ihn brauchte, war er.

Ich konnte nicht glücklich werden ohne ihn, und er konnte es auch nicht. Weil nur wir uns glücklich machen konnten, wir brauchten uns, und wir liebten uns. Er biss mir auf die Unterlippe und ich musste in den Kuss lächeln. Er lehnte sich über mich, bis ich schließlich unter ihm lag, und meinen Mund öffnete, um ihm Eintritt zu veschaffen. Ich nahm meine Hand aus seiner und legte beide Arme um seinen Hals. Ich drückte meine Hände gegen seinen Hinterkopf um ihn noch näher an mir zu haben. Ich brauchte ihn jetzt einfach, er war alles was ich brauchte. Schließlich lösten wir uns nach diesem langen Kuss, schweratmend voneinander. Immernoch lag er auf mir und stützte sich mit seinen Armen neben meinem Kopf. Wir lächelten uns an und nur kurze Zeit später lies er sich neben mir aufs Bett fallen. Er verbgrub seine Hände hinter seinem Kopf und starrte an die Decke.

Ich setzte mich auf und sah ihn an. "Harry?" fragte ich. "Ja?" antwortete er ganz locker. "Wofür brauchtest du das Geld?" fragte ich und kaute nervös auf meiner Unterlippe rum. Sofort setzte er sich aufrecht hin und wirkte schon ziemlich angespannt. Ich wollte ihn nicht hetzen, weder unter Druck setzen, deshalb wartete ich erst bis er sich aufbaute. "Vor 2 Jahren hat alles angefangen.."

Flashback

Ich hasste die Schule. Alle Leuten waren beschissen und konnten mich nicht aktzeptieren, wie ich bin. Einen Freund hatte ich, sonst keine. Nur weil ich nicht so war wie die anderen. Wir hatten sowieso nicht reichlich viel Geld.. Ich erreichte das Schulgelände und gerade als ich bremsen wollte, hielten mich ein paar Jungs aus der Oberstufe auf. "Na sieh mal einer an, wer da mal wieder mit dem Fahrrad kommt." sagte einer der breiten und muskulösen Jungs, der so weit ich wusste im Footballteam war. "Willst du für den Rest deines Lebens mit dem Fahrrad fahren? Wie wärs mit nem Auto?" fragte er und grinste mich an. Ich blieb still und schluckte. "Lass ihn John, vielleicht hat er einfach kein Geld, es kann ja schließlich nicht jeder reich sein." lachte er. "Und was passiert, wenn dein kleines schönes Fahrrad zerbricht?" John sah mich schmunzelt an und holte wie aus dem Nichts ein Hammer hervor. Ich weiß nicht, wie lange sie das geplant hatten, aber es war nicht gerade üblich einen Hammer dabei zu haben. Er holte einmal ein aus, und schon schlug er mit dem Hammer auf mein Fahrrad. "Hey, lass das!" schrie ich, doch John und seine Truppe lachten nur. Ich wurde wütend, wer dachten die eigentlich wer sie wären? Ich holte aus und traf John mitten ins Gesicht. Er sah mich erstaunt an und sein Gesicht wurde rot vor Wut und vor Schmerz. Meine Knöchel und meine Hand taten schrecklich weh, nicht nur weil ich nie Leute schlug, sondern weil er meiner Meinung nach eine sehr harte Nase hat, die jetzt aber anfing zu bluten. "Haltet ihn fest!" schrie er und zwei von seinen Freunden hielten mich fest. John schlug mir in den Bauch und ich schrie vor Schmerz und krümntte mich. Gerade als er ausholte, um mir ins Gesicht zu schlagen, lenkte eine Stimme unsere Aufmerksamkeit zur Eingangstür. "Seid ihr verrückt?" schrie mein einziger, aber doch bester Freund und riss mich von den Idioten los. "Wenn ich sowas nochmal auffinde, seid ihr tot." sagte er. Er hieß Tate und war auch im Footballteam. Er war einer der beliebtesten Jungs auf der Schule, und ich hatte noch immer kein Schimmer, wie wir beste Freunde wurden. Aber ich war mehr als nur froh darüber. "Alter, du kannst das nicht weiter mit dir machen lassen!" sagte Tate und ich nickte stumm. "Nein, nicht nur nicken, die werden es noch bereuen, dir weh getan zu haben!" sagte er.

College LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt