Kapitel 22

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Mir blieb der Mund offen stehen. Ich ging wieder zum Haus und starrte die Frau an, die so aus sah, Angst zu haben, was falsches zu sagen. Ich hatte gerade so eine Wut, dass es mir egal war wie die Frau sich fühlte, also schubste ich sie zur Seite und ging ins Haus.

"Wo bist du?" schrie ich und suchte nach meinem Vater. "Lass es gut sein." hörte ich Luke von der Tür aus sagen. Doch ich ignorierte das und suchte im Wohnzimmer. Volltreffer. "Was soll der Scheiß?" schrie ich ihn an. "Was meinst du?" fragte er verwirrt. "Wer ist die Frau?" rief ich genervt. "Alyson-" fing er an. "Was?" unterbrach ich ihn. "Es ist einfach so, dass du-" " Das ich was?" rief ich noch genervter. "Lass mich doch mal ausreden." schrie er. "Bitte." sagte ich gespielt höflich. "Seit dem Tod deiner Mutter, fühl ich mich so allein, Alyson ich war 14 Jahre allein, du lässt keine Frau an mich ran und sagst immer ich würde deine Mum ersetzen, niemand kann sie ersetzen." sagte er leise. Normalerweise würde ich ihn verstehen, doch irgendwas war da faul. "Wie lange läuft das schon?" sagte ich immer noch genervt. "Ally." bittete er mich. "Wie lange läuft das?" schrie ich ihn an. "6 Monate." sagte er leise. "Was? Du hast mich ein halbes Jahr belogen?" schrie ich. Jetzt wird mir alles klar, deshalb war er in letzter Zeit, abends immer auf seinen "Geschäftstreffen". Ach du scheiße und.. "Warte was? Du hast mich nur auf das College geschickt, um mit deiner blöden kleinen Freudin zu sein und mich loszuwerden? Es war ja klar, dass es dir nicht nur um mein Bestes ging. Ich hatte immer Scherze 'drüber gemacht, dass du mich loswerden willst, doch wenn ich jetzt weiss, dass es wirklich so ist.-" Ich fuhr mir durch die Haare. "Weisst du was? Es war meine Schuld, dass ich hier her gekommen bin. Herzlichen Glückwunsch, dein Wunsch ist wahr geworden, du bist mich los." Ohne irgendeine Aussage meines Vaters zu beantworten ging ich in den Flur, guckte seine Freundin angewiedert an und nahm Lukes Hand, damit wir jetzt gehen.

Er folgte mir auf den Parkplatz und blieb vor dem Auto stehen. "Ally, findest du nicht, dass du etwas übertrieben hat?" fragte er so warm er konnte. "Luke, er wollte mich nur los werden, schön für ihn. In dieses Haus setze ich keinen Fuß mehr." Anstatt was zu sagen, umarmte er mich. "Das wird schon." lächelte er schwach. "Ich fahr dich jetzt ins College ok?" fragte er und ich nickte. Ich stieg ins Auto und warte darauf mich endlich hinlegen zu können. Diesen Tag hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

Nach gefühlten Stunden kamen wir an dem großen Gebäude an. Luke stand auf und lief ums Auto. Ich stieg aus und umarmte Luke. "Hey, es war schön mit dir, nur der letzte Teil war, naja. Danke" sagte ich. "Immer doch." lächelte er. "Soll ich dich noch reinbringen?" fragte er. Ich schüttelte den Kopf. "Sieh lieber zu, dass du nach Hause kommst. Es ist schon dunkel." sagte ich und bekam ein Pokerface von Luke. "Hey, ich bin kein kleines Kind ok." sagte er. Ich lachte. "Jaja sorry." Ich umarmte ihn noch mal und winkte dann. Ich ging zu der Haupttür, zeigte dem Wachman meinen Ausweis und betrat dann wieder das College. Ich ging zum Fahrstuhl und drückte auf das 4. Stock.

Als sich die Türen öffneten ging ich zu meinem Zimmer. Ich schloss auf und legte die Tür wieder ins Schloss. Dann setzte ich mich aufs Bett, zog meine Beine hoch, platzierte mein Kinn drauf und schloss meine Augen.

Ich musste einfach jetzt nachdenken. Ich mein was sollte das? Hätte er es mir einfach gesagt, ok ich wäre sauer, aber nicht so sehr wie jetzt. Ich würde ihn verstehen, aber ich verstehe nicht warum er mich angelogen hat, dass ist ja noch schlimmer. Und wie diese Frau geguckt, und noch schlimmer was sie anhatte, nur ein Bademantel, ich frag mich wohl warum sie erst so spät aufgemacht haben. Ugh.

Ich hätte niemals gedacht, dass mein Vater mich wirklich loswerden will. Ok ich hatte es öfters gesagt, aber das es wirklich so ist, und noch schlimmer warum es so ist, kotzt mich so an. Meine Mutter hätte sowas nie gemacht, sie hätte mich nie im Stich gelassen.

Ich öffnete meine Augen und fiel nach hinten an die Wand. Ich hielt mir den Hinterkopf vor Schmerz. "Harry, du hast mich erschreckt." sagte ich. "Ich hab dir 100 mal eine Frage gestellt." sagte er und hob eine Augenbraue. "Oh, tut mir leid. "sagte ich. "Was ist los?" fragte er.

Ich erzählte ihm die Geschichte, und freute mich, dass mir keine Tränen die Wange runter kullerten, wie es normalerweise sein würde. Das war mein Vater in diesem Moment einfach nicht wert.

(-nada)

College LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt