Kapitel 15 - Kampf

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Der Hagel versperrte ihm die Sicht, er sah aus dem Augenwinkel den Geysire in die Höhe schnellen und ein paar heiße Tropfen auf seinem Fell, aber das war nicht weiter schlimm. Erschöpft ließ er das Nackenfell von Stein los und sank erschöpft zu Boden. Schnee und Pfütze kamen schnell zu ihm und kümmerten sich um Stein. 

„Er lebt!", keuchte Wind. Schnee tastete seinen Brustkorb ab und bestätigte dies. Plötzlich öffneten sich die Augenlieder des Rüden, nur einen Spalt, aber er war wieder bei Bewusstsein. „Pfütze...", krächzte er, seine Stimme war nur ein Hauch, gebrechlich und leise. 

Voller Hoffnung leckte Pfütze seine Wange. „Stein, du wirst wieder gesund, du schaffst das!", heulte sie, Wind viel auf, dass sie das mehr sagte, um sich selbst zu beruhigen als zur Beruhigung ihres Bruders. 

„Kümmert euch nicht um mich... der Bär... er ist... er ist zurück, er wollte zum Lager... beeilt euch!" Wind trafen die Worte wie ein Schlag ins Gesicht, er musste sofort an Wasser denken und ein tiefes Grollen steig in seiner Kehle empor. 

„Nein! Ich lasse dich hier nicht alleine!", stellte Pfütze stur fest. Stein schüttelte mit einem gequälten Lächeln das Gesicht. 

„Ich werde es nicht schaffen und du musst deinem Rudel helfen, mir zuliebe, bitte", flehte er seine Schwester an, die mittlerweile zu weinen begann. „Nein, Bruderherz, stirb nicht!", Tränen flossen über ihre Wangen und sie leckte über Steins Gesicht. Das Unwetter musste sie längst vergessen haben. 

„Der Geysire hat mich bevor Wind mich gerettet hat schon getroffen, ich weiß, dass es zu spät ist", krächzte Stein und Pfütze schüttelte den Kopf. Tröstend legte sich Schnee dicht neben sie und versuchte sie zu beruhigen. Wind schloss einen Plan. 

„Ich werde das Rudel warnen, bleibt ihr bei Stein und rettet sein Leben!" Ohne nach einer Antwort zu warten, stürmte er los. In Gedanken war er bei dem Bären und bei Wasser. Er würde sie rächen und dieses Biest umbringen. Es hatte ihm seine Freundin genommen und das würde er sich nicht gefallen lassen. Voller Wut und Energie kämpfte er sich gegen den Sturm und den Hagel, Regen peitschte ihm ins Gesicht und seine Augen waren nur halb geöffnet. Der Wind heulte ihm in den Ohren, aber er biss die Zähne zusammen und lief weiter. Sein Rudel brauchte ihn jetzt mehr denn je. 

Nach etlichen Minuten roch er plötzlich einen beißenden Gestank in der Luft. Der Bär. Panisch sprintete Wind los, er wusste, dass das hier sein Ende sein kann. Die letzte Begegnung mit einem Bären hatte er überlebt, allerdings nur durch eine schlaue, graue Wölfin namens Wasser. Ohne ihrem Geschickt wäre er längst nicht mehr hier, also wollte er jetzt Alles geben. Endlich sah er den Lagertunnel und stürzte sich ins Innere. 

„Ein Bär!", schrie er ohne zu überlegen. Die Wölfe sprangen panisch aus ihren Bauen, Schnuppe und Stern drängten sich eng anenander. Himmel kam nervös zu ihm. „Was ist los?" „Ein Bär! Stein hat ihn gesehen, Schnee und Pfütze sind bei ihm, er war zu schwach", keuchend hielt er inne, bevor er weitersprach, „um zu gehen. Der Bär ist irgendwo da draußen, ich habe ihn gerochen!" 

Schwer atmend wurde er leise. Auf der Lichtung war es plötzlich ganz still. Die Wölfe waren vor Angst wie erstarrt und kaum jemand rührte sich, bis auf Spitze. „Wir müssen wohl gegen ihn kämpfen!" Himmel überlegte kurz bis er entschlossen nickte. 

„Ja, das müssen wir, aber wie?" Wind dachte an den Bären den er kennengelernt hatte zurück. „Ich weiß es!", flüsterte er. Himmel sah auf. „Du?" Wind nickte. „Wir müssen ihn in einen Hinterhalt locken und ihn dann angreifen, bevor er das Lager findet!" 

„Was soll ihn denn anlocken?" 

„Das ist zu gefährlich!" 

„Ich will ihn töten!" 

Wolf Love - Der Weg zwischen Liebe und Leben ✔Where stories live. Discover now