Kapitel 14 - Die Rettung

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Wind spitze seine Ohren, es war Pfütze die verzweifelt nach ihrem Bruder rief. Sofort sprang Schnee aus ihrem Nest: „Komm schon Wind, wir helfen ihr, ihn zu finden!" 

Wind wollte Pfütze helfen, aber irgendetwas in seinem Magen protestierte. Er fühlte noch immer die Hasserfüllten Blicke von Stein, als er wegen Nebel aufflog. 

Hör auf so zu denken! Ein Rudel würde niemals einen nicht hilfsbereiter Alpha haben wollen, du musst Stärke und Mut beweisen! 

Seine Gedaken überzeugten ihn letztendlich doch, wieder aus dem Bau zu schlüpfen. Draußen versammelten sich bereits nervös einige Wölfe, einige riefen nach Stein, trabten ängstlich hin und her, aber Pfütze stand nur mit weit aufgerissenen Augen da. 

Himmel kam gerade aufgewühlt aus seiner Höhle und versuchte alle zu beruhigen: „Stopp! Seit leise und lasst Pfütze sprechen, dann entscheiden ich, was getan wird!" 

Sofort wurden alle leise und Pfütze löste sich langsam aus ihrer Trance. Wind stellte sich eng neben Schnee, während der Regen unaufhörlich vom Himmel schüttete. „Er... er wollte jagen gehen, das war, als die Sonne noch gescheint hat und er meinte, dass er sehr bald zurückkommen würde, allerdings ist das jetzt schon eine Weile her" 

Pfützes Stimme war rau und sie zitterte am ganzen Körper, Wind war sich sicher, dass das nicht nur die Kälte war und ihm rann ein Schauer über den Rücken. Himmel versuchte eine feste Stimme zu besitzen, als er seine Antwort gab: „Wir werden abwarten, bis das Gewitter sich legt, dann suchen wir ihn, es ist zu riskant, jetzt nach ihm zu suchen!" 

Die Wölfe schienen einverstanden, aber Pfütze widersprach trotzig: „Das kannst du nicht machen Himmel! Er ist mein Bruder und ein treuer Jäger, wie kannst du ihn einfach in diesem Regen zurücklassen!" 

Ihre schneidenden, trotzigen Worte ließen Himmel kurz sprachlos werden. Er war es wohl nicht gewohnt, dass jemand seinen Befehlen wiedersetzte. Plötzlich fiel Wind eine schwarze Gestalt am Rand der Menge auf. Nebel. Sein Blick war leer und er starrte auf den Sand auf der Lichtung. Wind wand den Kopf aber wieder schnell Himmel und Pfütze zu. Schnee war ebenfalls gefesselt von Pfützes Mut, dass sah Wind in ihren Augen. Er selbst kannte diesen Willen nur von Wasser. Sie hatte sich ebenfalls seinem Alpha wiedersetzt, aber das waren andere Umstände. 

Endlich fand Himmel wieder zu seiner Stimme zurück. „Ich gebe die Befehle, gehorche ihnen!", meinte Himmel mit einem ruhigen, kaltem Ton, er bemühte sich, nicht wütend zu werden. 

Das war etwas, was Wind bei dem Alpha in seinem Rudel nie gesehen hatte: Zurückhaltung und Selbstbeherrschung. Nie hätte er in einer solchen Situation ruhig bleiben können, er hätte sofort eine Strafe ausgeteilt. Pfützes Blick wurde hart und sie hob das Kinn. „Ich werde ihn suchen, auch wenn ich alleine gehe, er ist mein Bruder und ich werde ihm helfen!" 

Himmel kräuselte die Nase. „Vielleicht ist ihm gar nichts zugestoßen und er hat einen trockenen Platz gefunden und wenn es aufhört zu regnet kommt er zurück", versuchte der Alpha sie zu überreden, doch Pfütze behielt ihre Meinung. „Ich werde ihn suchen!" 

Zähneknirschend ließ Himmel von ihr ab. „Wie du meinst, aber es ist nicht meine Schuld, wenn du dabei draufgehst, ich habe dich gewarnt!" Mit diesen Worten wand er sich dem Rest der Menge zu. „Ist jemand bereit, sie zu begleiten?" 

Wind blinzelte kurz, er wusste, dass Himmel das tat, damit Pfütze nicht auf Wahnsinnige Ideen kam, er konnte es sich nicht leisten, wertvolle Jäger zu verlieren. Einige murmelten ein „vielleicht" oder, „wenn's sein muss", aber keiner war so richtig überzeugt. 

Das ist deine Chance, wenn du Stein rettest, dann wirst du einen guten Eindruck bei Himmel hinterlassen! 

Außerdem hatte sich Pfütze erst vorhin bei ihm entschuldigt, so konnte er ihr beweisen, dass er ihr ernsthaft vergab. 

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