Big Brothers 3

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Letztes Kapitel für heute:)

Unsicher folgte ich Cole. Wir gingen quer durch das große Gebäude bis wir durch eine breite Türe in einen großen Hinterhof liefen. Der Hof war komplett mit hohen, dicken Mauern abgeschottet. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich denken das wären Gefängnismauern. Wir liefen über den leeren Hof, bis wir in ein anderes Gebäude kamen. Es war eher eine große Lagerhalle. In der Mitte waren mehrere, dünne Wände. Es sah aus, als wäre es eine kleine Wohnung. Aber das macht nicht wirklich Sinn. Warum sollte mitten in einer Lagerhalle eine Wohnung stehen. Cole lief mit mir gerade aus auf die Wohnung zu. Erst jetzt sah ich das davor total viele Bildschirme hingen, vor denen zwei Leute standen. Als wir fast da waren, erkannte ich das es Daniel, Cole's bester Freund und ein anderer aus seinem S.W.A.T. Team waren. „Hey, was machst denn du hier" fragte Daniel grinsend als er mich sah. Ja, das fragte ich mich auch. „Ich dachte ich zeig ihr mal wie ihr euch auf eure Einsätze vorbereitet" antwortete Cole für mich. Ich verstand immer weniger. „Ja dann pass mal auf" meinte Daniel lachend. „Auf den Bildschirmen siehst du die Wohnung, die sich vor uns befindet. Die sind komplett mit Kameras ausgestattet. Da wird gleich Daniel's Team rein gehen und die Wohnung Raum für Raum absuchen. Sie wissen nicht ob sich jemand darin befindet und ob diese Person gefährlich ist, also eigentlich wissen sie absolut nichts" erklärte mir Cole. Ich hatte es zwar noch nicht richtig verstanden aber es ging schon los. Auf einem der Bildschirme sah ich wie das S.W.A.T. Team langsam in die Wohnung vorrückte. Sie waren in kompletter Monitor unterwegs. Nach und nach liefen sie durch einen Raum nach dem anderen, als plötzlich ein Typ auf die zusprang. Es ging alles so schnell das ich nicht wirklich verstand was gerade passierte. Der Typ lag auf jeden Fall, mit den Händen auf dem Rücken, auf dem Boden. „Ich versteh das nicht" sagte ich zu meinem Bruder. „Das ist eine Übung. Daniel's team geht durch einen Raum nach dem anderen. Vielleicht springt dann irgendwann jemand raus und geht auf sie los, vielleicht auch nicht. Damit trainieren sie ihre Reaktion und versuchten ein wenig Routine in die Einsätze zu bringen. Wie gerade, der Typ mit einer Pistole, natürlich keiner echten, auf das Team zu gerannt kam, aber die haben das rechtzeitig bemerkt und ihn überwältigen können. Also wäre das alles auch in echt gut ausgegangen" erklärte mir Cole. Nachdenklich sah ich wieder auf die Bildschirme. Er dauerte noch eine Weile bis ich es wirklich verstand. Eigentlich war ganz interessant das alles mal zu beobachten. Das team reagierte immer total schnell, noch kein einiges Mal hat es nicht funktioniert. Es schon schon echt beeindruckend. Nachdem wir eine Weile zugeschaut hatten lief Cole mit mir weiter. Inzwischen befanden wir uns wieder unter freiem Himmel. Vor mir war eine Art Park. Es war zum Teil Wiese, zum Teil asphaltiert. Bänke, Bäume, ein paar Autos und andere Gegenstände standen in dem eingezäunten Bereich. Mehrere Polizisten in Uniform standen am Rand, während zwei andere plötzlich los sprinteten und einen Mann in Zivil verfolgten. Er rannte quer über die Wiese als er sich plötzlich leicht umdrehte und es daraufhin einen lauten Knall gab. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Keine Angst, das ist nicht echt" meinte Cole grinsend „das ist auch ein Übungsgelände. Hier wird auch die Reaktion und das Verhalten im Einsatz trainiert. Egal ob es normale Verkehrskontrollen sind oder eine Verfolgung, hier kann man das alles üben. Und das im besten Falle so lange und gut, bis es keine Unfälle mehr gibt" erklärte mir mein Bruder. Es war krass, ich wusste gar nicht das es hier so viel zum üben gab. Interessiert sah ich dem ganzen ein paar mal zu. Einer rannte weg, und zwei andere Polizisten verfolgten ihn. Es war krass. Ab und zu drehte sich die verfolgte Person um, woraufhin die Polizisten eigentlich immer einen Schuss abgeben. Natürlich keinen echten, es waren nur Platzpatronen. Aber nur 3 von 7 verfolgten hatten wirklich eine Waffe dabei. Wäre das alles im echten Leben passiert, wären 7 Menschen gestorben, wobei nur 3 eine Waffe gehabt hätten. „Das sind alles noch Polizei Schüler, da ist es eigentlich normal das es noch nicht wirklich funktioniert. Wenn das erfahrene Polizisten machen, treffen sie zu 99% immer die richtige Entscheidung. Aber trotzdem ist es verdammt schwer. Man muss in Bruchteilen von einer Sekunde entscheiden ob man schießt oder nicht, das entscheidet oft über leben und tot" erklärte mir mein Bruder. So sehr ich es auch hasste, vielleicht hatte ich den Polizisten etwas unrecht getan. Wenn man das so sieht, wird einem erst bewusst wie schwer das auch für die Polizisten sein muss. Das ganze war doch komplizierter als man denkt. „Der Officer der den schwarzen Jungen erschossen hat, war es richtig von ihm zu schießen" fragte ich unsicher. „Nein. Der junge hatte keine Waffe, das hat man deutlich gesehen. Außerdem hat er keine bedrohlichen Bewegungen gemacht und der Polizist hatte Sekunden Zeit um sich zu überlegen was es macht. Er hat sich bewusst dafür entschieden zu schießen, obwohl keine Gefahr aus ging, und das hätte er nicht tun dürfen" antwortete Cole sofort. Es war verrückt. Ich bin mit einem totalen Hass auf die Polizei her gekommen, und jetzt konnte ich sie irgendwie verstehen. „Wenn ein Polizist Gefahr für Leib oder Leben sieht, dann darf er schießen. Es kommt immer wieder vor das sich Polizisten falsch entscheiden, dabei stirbt man nicht immer sofort, aber man wird meistens verletzt. Die Polizisten stehen so unter Stress, das es manchmal einfach zu Fehlentscheidungen kommt. Aber das kann man alles vermeiden, indem man nie wegrennt. Wirklich nie, egal ob du was getan hast oder nicht, du darfst nie weg rennen. Verstehst du jetzt warum wir dir das immer sagen? Wir wollen das du wieder gesund und unverletzt nach Hause kommst, deswegen musst du immer stehen bleiben" sagte mein großer Bruder eindringlich. Erst wenn man das hier so sieht, wird einem bewusst, warum er mir das immer wieder sagt...