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Aus Jake's kurz durch die Notaufnahme schauen ist dann doch fast eine Stunde geworden. Eine Stunde in der meine Kopfschmerzen mit voller Wucht wieder zurück gekommen sind. Was ist nur mit mir los? Kann mein Körper sich nicht langsam entscheiden. Genervt stützte ich meinen Kopf in meine Hände als plötzlich Jake vor mir auftauchte. Schnell stand ich auf, wobei ich mir lieber etwas Zeit hätte lassen sollen. Zum Glück sah Jake in sein Handy, und hat dadurch mein schmerzverzerrtes Gesicht nicht gesehen.
„Wie gehts dir? Kopfschmerzen wieder da" fragte mein Bruder nachdem er sein Handy weggesteckt hatte. „Nein, alles gut" log ich ihn an. Ich will hier endlich weg und auf die bequeme Couch liegen. „Wenn man zu oft lügt, wird einem irgendwann nicht mehr geglaubt" antwortete Jake nachdem er mich gemustert hatte. „Ich lüge nicht oft" sagte ich trotzig. „Das gerade war aber eine Lüge" sagte mein Bruder feststellend. Woran merken die das eigentlich immer? Langsam ist es echt nervig. Angepisst setzte ich mich jeder wieder auf den Stuhl. Eigentlich dachte ich das Jake jetzt ein bisschen wütend auf mich ist, aber er sagte „ich kann verstehen das es dir hier langweilig, aber ich mache mir einfach Sorgen um dich. Wahrscheinlich musst du dich nur ausruhen und dann verschwinden die Kopfschmerzen wieder, aber falls das eben nicht so ist, will ich das du hier bei mir bist. Dann kann ich wenigstens gleich was machen, und das geht eben nicht wenn du am anderen Ende vom Gebäude bist. Und wenn du dann meinst das du mich anlügen musst, dann bleibst du eben hier. Darauf verlassen, das du wieder zu mir kommst wenn was ist, kann ich mich ja anscheinend nicht". Ach man, ich konnte ihn sogar verstehen. „Wir gehen jetzt in die Cafeteria und holen euch was zu essen. Dann könnt ihr alle in Ruhe in meinem Büro essen und dann schauen wir mal wie es dir danach geht, okey" sagte mein großer Bruder. „Okey" antwortete ich. Er wird mich zwar danach sowieso wieder mit hier her nehmen, aber dann bin ich wenigstens für ein paar Minuten weg von hier. Zusammen liefen wir durch die Notaufnahme in Richtung Cafeteria. So hektisch es vorhin auch kurz war, umso ruhiger war es inzwischen wieder. Es war zwar immer noch total viele Patienten da, aber es schien als ob der erste Schub geschafft wäre. In der Cafeteria holten wir ein paar Portionen nudelnkäse und liefen dann zu Jake ins Büro. Kurz bevor wir dort ankamen sah ich Dylan bei einer jungen Krankenschwester stehen. Entweder sie sah viel jünger aus als sie war, oder sie war tatsächlich erst ins Dylan's Alter. Vielleicht ist sie ja eine Schwesternschülerin. Schon von weitem konnte man sehen das Dylan mit ihr flirtete. Und sie war ebenfalls gut dabei. Während ich mir ein grinsen unterdrücken musste schien Jake ganz und gar nicht begeistert zu sein. Selbst als wir eigentlich direkt bei ihnen standen, schienen sie uns noch nicht bemerkt zu haben. „Schwester Lina, deine Schicht hat vor 20 Minuten begonnen, etwas früh für eine Pause, oder nicht? Mal ganz, von den vielen Verletzten und noch unversorgten Patienten in der Notaufnahmen abgesehen, kann ich mir nicht vorstellen das du so wenig zutun hast, um hier herum zu stehen während andere Schwestern schon seit 24 arbeiten" sagte Jake ziemlich streng. Okey, ich beschwere mich nie wieder darüber das er zu mir zu streng ist. „Dr Baker" sagte sie etwas verdutzt „es tut mir leid, ich mache mich sofort an die Arbeit". Sichtlich peinlich berührt verschwand sie so schnell wie möglich aus dem Sichtfeld meines Bruders. „Die Leute sind zum arbeiten hier, und nicht um dir die Zeit zu vertrieben. Ich will das nicht nochmal sehen, ich hoffe du hast mich verstanden" bekam nun auch Dylan einen kleinen anschiss. Grinsend lief ich Jake hinterher, während Dylan uns genervt hinter her trottete. In seinem Büro angekommen saßen Liam, Luke und Mason auf der Couch. Die zwei älteren bekamen sich fast nicht mehr ein vor lauter machen während Mason augenverdrehend zwischen ihnen saß. „Wenn das so weiter geht, macht Mason noch einen touchdown für die Gegner" lachte Luke. „Chillt doch mal, ich lerne das schon noch" meinte Mason kopfschüttelnd. „Seit wann lernen wir die Spielzüge? 1,5 Monate? Wir haben nächsten Freitag das erste Spiel. Der Coach lässt dich so nie auflaufen. Wie hast du das denn bis jetzt in der Schule gemacht" lachte Liam fassungslos. Lernen die etwa immer noch ihre Spielzüge? Eigentlich sollte Mason die schon längst kennen. Kopfschüttelnd setzte ich mich zu meinen Brüdern und verteilte das Essen, während Jake sich grinsend hinter seinen Schreibtisch setzte. Irgendwie fand das jeder lustig, außer Mason selber...

Big Brothers 3 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt