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„Sind die Eltern schon da" fragte Jake an die Schwestern gerichtet. „Sie warten im Wartebereich, ich bringe sie her" antwortete eine und verschwand aus dem Raum. „Sie muss in die Pathologie, ich will einen genauen Bericht" sagte Jake zu der anderen. Er blickte nochmal kurz auf das Mädchen bevor er zu mir kam. „Das solltest du eigentlich nicht sehen" murmelte mein großer Bruder während er mit mir weg ging. Ein paar Meter später kam er in einer ruhigeren Ecke zu stehen. „Setz dich, das wird etwas dauern" meinte er und zeigte auf mehrere Stühle, die vor einer Wand standen. Wortlos setzte ich mich hin während Jake sein Handy herausholte und mit telefonieren begann. Wir waren zwar noch immer in der vollen Notaufnahmen, aber hier war es irgendwie total ruhig. Es war eine kleine Nische, in der die Stühle standen auf denen ich saß. Rechts von mir waren mehrere geschlossene Räume. Durch die breiten Glasfenster konnte ich den jungen Arzt von gerade sehen. Was hat er nur getan das das Mädchen Tod ist. Ein kleines Mädchen, das ihr ganzes Leben noch vor sich hatte. Ein Leben, das jetzt vorbei ist.
Während Jake sein Handy wieder wegsteckte kam die Schwester mit zwei weitern Personen zu meinem
Bruder. Es waren bestimmt die Eltern des Mädchen. Mit einer Mischung aus Hoffnung und Angst sahen sie zu Jake. „Wo ist Jeany, geht es ihr gut" fragte die junge Frau mit zittriger Stimme. „Kommen sie bitte mit" antwortete mein Bruder, und führte die Frau und den Mann in ein leeres Behandlungszimmer. Er wird ihnen jetzt etwas sagen, das ihr Leben für immer verändern wird. Sie taten mit so leid. Wie schlimm muss es wohl sein sein Kind zu verlieren. Man sagt das es nichts schlimmeres gibt, als wenn Kinder vor ihren Eltern sterben. Durch das Glasfenster sah ich wie Jake mit den Eltern redete. Nach ein paar Sekunden verzog die Frau heulend ihr Gesicht und sackte zu Boden, während ihr Mann fassungslos neben ihr stand. Man konnte ihnen den Schmerz deutlich ansehen. Es war grausam. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Einsamkeit machte sich in mir breit. Das Bild der Eltern war einfach nur schrecklich. Sie haben gerade den wahrscheinlich wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren. Wie kann man nur sowas verkraften. Mitfühlend beobachte ich die ganze Situation, bis Jake nach einigen Minuten aus dem raus heraus kam, und sich nun die Schwester um die Eltern kümmerte. Mein Bruder lief direkt in den anderen Behandlungsraum, in dem der Junge Arzt saß. Ich konnte nicht nur sehen wie Jake ihn anschrie, ich konnte es auch trotz geschlossener Türe hören. Er war so wütend, während der andere Arzt mit gesenktem Kopf da stand. Man konnte ihm ansehen wie fertig ihn das alles machte. Ich wusste nicht was ich davon halten soll. Hat er wirklich das Mädchen auf dem Gewissen weil er ein Fehler gemacht hat? Ist die Schuld dann nicht schon Strafe genug, muss Jake ihn jetzt noch so anschreien. Auf der anderen Seite hat er nicht nur ein Leben beendet, er hat auch das ihrer Eltern zerstört.
„Was ist denn da drinnen los" riss mich eine männliche Stimme aus meinen Gedanken. Es war Jackson. „Ein Mädchen ist Tod" antwortete ich. Fragend sah Jakes bester Freund mich an. „Wenn ich es richtig verstanden habe, hat er einen Fehler gemacht und damit ein kleines Mädchen umgebracht" sagte ich nachdenklich. Ohne auf meine Aussage zu regieren lief Jackson ebenfalls in den Raum...

Big Brothers 3 Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu