15. I just need Superman
Die Panik macht sich so breit, dass ich erst auf der Stelle verhaare, doch plötzlich ein paar Schritte zurück gehe.
"Was tust du da?", flüstert Wesley.
"Abhauen.", gebe ich zurück. Da spricht die Angst aus mir.
"Spinnst du? Wir wissen doch gar nicht wer da drin ist!"
"Vielleicht ist es ja nur die fette Nachbarskatze!", ermuntere ich mich eher selbst.
"Euer Nachbar hat eine Katze?" Mist. Wesley schnaubt auf und dreht sich wieder zur Tür. "Hast du ein Handy dabei?"
"Also, eh...es liegt im Haus...", antworte ich, bewusst wie dumn ich bin.
"Ich hab meins auf der Party vergessen.", seufzt er. "Gut. Entweder gehen wir zu den Nachbarn und wecken die auf oder wir gehen jetzt da rein."
Ich will eigentlich zu den Nachbarn, aber wenn ich mir vorstelle, was diese Person da drinnen macht, will ich keine Zeit verschwenden. Wir haben nicht viel, warum dann unser Haus?
"In der Küche im ersten Stock ist ein Telefon.", sage ich zu Wesley, prüfend ob das eine Chance wäre.
"Gut, ich gehe rein und du versteckst dich irgendwo, damit er dich nicht sieht. Klar?"
Ich schüttele meinen Kopf.
"Ich lasse dich jetzt nicht alleine darein. Und ich will auch nicht alleine hier bleiben."
Er schaut genervt drein doch winkt mich dann zu ihm. "Bleib hinter mir."
Schritt für Schritt laufe ich hinter Wesley her, als sei es überhaupt nicht mein Haus.
Als wir endlich in der Küche stehen hört man von oben Schritte, Dinge, die zerbrechen und mich zu den Tränen treiben.
Eine einzige Träne schafft es über meine Wange, doch die anderen gefrieren, als Schritte auf der Treppe poltern.
Wesley drückt dir Polizei am Hörer weg und baut sich fast schon automatisch vor mir auf. Ich kralle mich ziemlich panisch an sein Shirt, als der Lichtschalter betätigt wird und mein Augenradius verdoppelt sich, als ein Mann mitte dreißig vor uns steht.
Er ist weder schmal, noch breit. Er hat einen Bart, schwarze Haare, dunkle Augen, die wie zwei Höhlen wirken. Er trägt eine schwarze Jeans und einen schwarzen Pull. Kinder, alles was ihr über Einbrecher gelesen habt, wird gerade wahr.
"Machen wir einen Pakt, du lässt mich verschwinden und ich lasse deine Freundin da hinten. Ich kann dich sehen, Püppchen.", grinst der Mann dreckig und Wesley schiebt mich weiter hinter sich.
"Glauben Sie mir, sie werden keine Gelegenheit bekommen, ihr auch nur ein Haar zu krümmen."
"Ach ja? Du bist nicht Herkules, Junge.", lacht der wieder los.
"Und sie sind nur ein fetter alter Mann.", provoziert Wesley.
Will. Er. Mich. Verarschen.
"Pass mal auf, du kannst dich glücklich schätzen, wenn ich jetzt einfach durch diese Tür spaziere."
"Oder?"
"Ich zeige dir, dass man Respekt vor erwachsenen Männern hat."
"Und was ist mit denen, die so weit abgesunken sind, dass sie in Häuser von Familien einbrechen?"
Das reicht, damit der Mann völlig explodiert und seine Faust gegen Wesley's hübsches Gesicht schleudert. Ich leugne nichts.
Die Faust trifft ins Gesicht, doch da ich mittlerweile ganz hinten an die Anrichte gepresst bin, kann ich nicht die Folgen davon in Wesley's Gesicht sehen.
Trotzdem entweicht mir ein erschrockenes Wimmern, woraufhin der Mann wieder grinst.
"Tu deiner Freundin den Gefallen und halt deine Schnauze, sonst-"
Bevor er fertig reden kann, verpasst Wesley ihm so einen Faustschlag, dass er zu Boden kracht.
"Versuchen Sie doch mal, jetzt abzuhauen.", zischt Wesley.
Der Mann sieht erschrocken zu Wesley hoch und rutscht weg von ihm. Wie auf Kommando steht er auf und sprintet aus dem Haus. Dumm gelaufen, das Blaulicht draußen ist nicht zu übersehen.
Wesley dreht sich jetzt zu mir und man sieht deutlich seine aufgesprungene Lippe.
"Scheiße.", fluche ich und krame nach ein paar Taschentüchern, um die Blutung zu stoppen.
Doch bevor ich mit dem Taschentuch an seine Lippe ran komme, hält er meine Hand in der Luft fest.
"Das ist wohl die Strafe, für deine Lippe.", lächelt er leicht und nimmt das Taschentuch. "Wenn du eine gute Ärztin werden willst, solltest du wissen, dass du lieber nicht mit einem Taschentuch in eine Wunde solltest. Außerdem sollten wir lieber schauen, ob etwas fehlt und was kaputt ist."
Bevor wir aber die Küche verlassen können, betreten zwei Polizisten den Raum.
"Wir brauchen ihre Zeugenaussage, also könnten wir noch einen Termin für Morgen ausmachen?", fragt der Eine.
Wir beide nicken gleichzeitig.
"Außerdem würde ich ihnen empfehlen nicht hier zu übernachten, das Schloss ist völlig demoliert."
Meine Mum. Ich muss meine Mum anrufen. Eilig greife ich nach dem Telefon.
"Wir haben ihre Mutter bereits kontaktiert. Sie macht sich auf den Weg."
Keine Zehn Minuten später stehen wir alle draußen. Der Mann wurde abgeführt und ein Termin für Morgen ist abgemacht.
"Avery, eine Freundin hat noch Platz. Ich könnte auf der Couch schlafen und du im kleinen Gästezimmer."
"Mum, ich kann genauso gut auf def Couch schlafen."
"Nein, nein. Du schläfst-"
"Ich kann dich auch mitnehmen. Dann kannst du bei Sahair übernachten. Irgendeiner muss ihr Morgen wahrscheinlich auch Asperin und Wasser zur Verfügung stellen.", unterbricht Wesley uns.
"Ist das in Ordnung, Avery?"
"Ja, Mum. Ich rufe dich an, bevor der Termin ist, ok?"
"Ich bin so stolz auf dich.", lächelt sie und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich erwidere nur ihr Lächeln.
"Mrs. Mitchell? Könnten wir mit Ihnen reden?", fragt eine Polizistin.
"Natürlich. Bis Morgen, Avery." Sie nimmt mich in den Arm und verschwindet dann mit der Polizistin.
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Eine gefühlte Stunde später stehen wir vor Sahair's Haustür. Ich habe mich so sehr auf ein warmes Bett gefreut und jetzt öffnet niemand.
Als wir das tausendste Mal klingeln, macht immer noch niemand auf. Das ihre Eltern nicht da sind, weiß ich.
"Avery?"
"Hm?"
"Ich hab drüben noch ein Gästezimmer.", bietet Wesley an.
Nach kurzem Zögern nicke ich, da mich mein Kopf bald noch umbringt.
Das ist vielleicht der erste Abend, an dem ich ein wenig Sympathie für Wesley aufbringen kann.
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Ihr wisst, was ich will: Feedback!
Ansonsten wollte ich euch mal eine kleine Buchempfehlung machen, damit ihr neues entdecken könnt oder zustimmen, wenn ihr der gleichen Meinung seid.
Meiner Meinung nach das beste Buch auf Wattpad ist immer noch The Importance of Getting Revenge von IthilRin (Übersetzung)!
Auf Platz 2 ist dann Our Little Secret von xLittleButterfly (Ich bin mir zu 99% sicher, dass du das hier liest, also weißt du, dass ich auf ein Update warte.)
Desweiteren eine Story, die ich in meinem anderen Buch schonmal empfohlen habe: Vert Mousse von Azaliyea! Viele Leute haben mal in das Buch rein gelesen und lieben es, also Leute, es lohnt sich! (Hinterlasst auch viele Votes, Kommentare und Follows.)
Gestern habe ich das Buch Der Soldat von Masalarim ins Herz geschlossen. Sie schreibt wunderbar und die Geschichte ist unglaublich schön und hat etwas Eigenes.
Wer auf Fantasy steht, der hat mit den Werken von missninagram einen wahren Goldschatz gefunden! Vor allem Dämonentage und Plötzlich Banshee kann ich nur empfehlen.
Das Buch In Love With A Bad Boy kann ich jetzt auch empfehlen, da sich die Autorin gestern wieder gemeldet hat und verkündet hat, dass sie das Buch fortsetzen wird.
Eine tolle schon abgeschlossene Kurzgeschichte ist Sei einfach wo anders dämlich von Hachiko044. Ganz ehrlich, ich habe das Buch vor einer längeren Zeit gelesen, aber ich weiß noch, dass ich nicht aufhören konnte es zu lesen.
Das war es erstmal, ich hoffe ich konnte euch neue Stories empfehlen! (Als Gegenleistung könntet ihr mir ja auch welche empfehlen, wenn ihr wollt ;D)