Kingdom AU
"Schon so früh hier?"
Die Stimme von Namjoon reißt mich aus meinen Gedanken und ich wende mich von meinem Pferd ab und drehe mich ihm zu. Lächelnd lehnt er am Eingang zur Box und betrachtet mich.
"Du ebenfalls", entgegne ich ihm und trete auf ihn zu, sein Lächeln erwidere ich. Namjoon sieht sich nach links und rechts um, bevor er zu mir in die Box tritt und seine Hände an meine Taille legt.
"Ich habe dich vermisst", murmelt er und schenkt mir einen liebevollen Blick.
"Ich dich auch, mein Liebster", sage ich, als ich hoch in seine dunklen Augen blicke. Doch bei jedem schnellen Schlag den mein Herz tut, schmerzt es auch zu sehr.
Namjoon und ich sind dazu gezwungen, eine heimliche Beziehung zu führen. Mir ist es als Prinzessin und künftige Königin des Landes verboten, mit einem Bediensteten eine Beziehung zu führen. Dabei ist Namjoon so viel mehr als nur ein einfacher Stallbursche meines Vaters, er ist mein Kindheitsfreund und meine erste große Liebe. Namjoon ist der Mann, mit dem ich für immer mein Leben verbringen möchte. Aber wir sind uns in der falschen Zeit begegnet, was mir viel Schmerzen bereitet. Ich liebe ihn zu sehr.
"Meine Prinzessin ist wieder in Gedanken, hm?", holt mich seine Stimme wieder aus meinen Gedanken heraus. Ich muss leicht lachen, woraufhin Namjoon mir lächelnd seine Lippen auflegt. Zu gerne erwidere ich den Kuss und muss leicht auf keuchen, als Namjoon mir in die Lippe beißt.
"Ich muss wieder gehen", murmele ich, doch kann mich kaum von ihm lösen.
"Ich weiß", seufzt er und wir entfernen uns wieder ein Stück voneinander. "Sehen wir uns heute Abend?", fragt er und ich gebe ihm zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
"Natürlich, Liebster", sage ich sanft und bewege mich dann langsam wieder Richtung Schloss, in dem mich bereits mein Vater erwartet.
"Y/N, wo warst du?"
"Entschuldige, ich habe nur nach den Pferden gesehen und die Zeit dabei vergessen." Er lächelt mich an und streicht mir über die Schulter.
"Bald wirst du verheiratet sein und dich um deine Kinder kümmern, dann wirst du die Zeit nicht mehr vergessen." Mein Lächeln stirbt sofort und gezwungen sehe ich ihn an.
"Was meinst du damit, Vater?"
"Ich habe deinen Verlobten eingeladen, er wird im Laufe des Tages eintreffen. Deswegen habe ich bereits Hyuna gebeten, dir ein Kleid rauszusuchen." Mir wird augenblicklich heiß und kalt zugleich. Er hat mich hinter meinem Rücken verlobt? Habe ich nicht mal in der Zwangsehe ein Recht über meinen Ehemann zu entscheiden, wenn es schon nicht Namjoon sein kann? Ach, ich vergas, ich bin ja eine Frau.
"Ich möchte noch nicht heiraten", sage ich leise und sofort verdunkelt sich der Blick meines Vaters.
"Rede keinen Unsinn, du bist im perfekten Heiratsalter und kannst dich vor Anträgen gar nicht retten! Es war schwer, jemanden perfektes zu finden, also zeig ein wenig Dankbarkeit! Deine Mutter und ich waren im selben Alter wie du, als wir uns gefunden haben, also freu dich lieber auf eine gute Zukunft." Ich wende meinen Blick ab, damit er meine Tränen nicht sehen kann.
"Ja, Vater", hauche ich, verbeuge mich kurz und gehe dann mit schnellen Schritten in mein Gemach.
Als sich die Tür hinter mir schließt, breche ich in Tränen aus. Mein Herz fühlt sich gebrochen an. Wenn ich verheiratet bin, werde ich Namjoon verlieren. Wir werden uns nicht mehr sehen können, unsere gemeinsame Zeit wird verschwinden, ebenso wie unsere gemeinsamen Nächte und heimlichen Ausflüge. Ich fühle mich noch mehr eingesperrt in meinem eigenen zu Hause, und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als eine normale Bürgerliche zu sein, auf diesem Weg hätte ich ein Leben mit Namjoon gehabt.
[...]
"Es sieht wunderschön an Euch aus", sagt Hyuna, als sie mein Kleid richtet.
"Danke", murmele ich, zwinge mir ein Lächeln auf.
"Ihr seid wahrscheinlich aufgeregt, nicht wahr? Eine Heirat ist immer etwas aufregendes", redet sie weiter, aber ich kann ihr nicht wirklich zuhören. Ich werde einen fremden Mann heiraten- wie soll ich das nur Namjoon erzählen? Wenn er es nicht bereits weiß... Es wird ihm das Herz brechen. "Es wird Zeit, Ihr solltet nach unten gehen", sagt Hyuna und beginnt, das Zimmer wieder aufzuräumen. "Ich danke dir, es sieht wirklich wunderschön aus", sage ich und lächele sie an. Sie verbeugt sich und murmelt ein Danke, ehe ich aus dem Zimmer gehe.
[...]
Ich komme die große Treppe gegenüber des Eingangs hinunter und entdecke meinen Vater, wie er einen jungen Mann begrüßt, der kaum Älter als ich zu sein scheint. "Ah, da ist ja meine schöne Tochter", ruft mein Vater euphorisch und streckt den Arm nach mir aus. Als ich neben ihm zum Stehen komme, liegen die Augen des Prinzen auf mir. "Meine liebe Y/N, das ist Jeon Jungkook, dein zukünftiger Ehemann." Wir beide verbeugen uns, als er sich zum ersten Mal zu Sprache meldet.
"Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen", sagt er und lächelt mich an.
Man kann sagen was man will, aber Jungkook ist hübsch, sehr hübsch. Er hat braune, fast schwarze Haare, die ihm leicht über die Stirn fallen, dazu mandelförmige Augen, die mich aufmerksam mustern. Er trägt einen schwarzen Anzug mit goldenen Elementen, der ziemlich hochwertig und teuer aussieht. Dabei erkennt man seinen gut gebauten Körper und die Muskeln zeichnen sich deutlich unter seiner Kleidung ab.
Nachdem mein Vater noch ein wenig mit uns gesprochen hat, schickt er uns in den Schlossgarten, um uns ein wenig Zweisamkeit zu geben. Schweigend laufen Jungkook und ich nebeneinander her, ich meine, was soll ich denn schon groß zu ihm sagen? Ich kenne ihn kaum, als das ich ein anständiges Gespräch mit ihm führen kann. Doch dann unterbricht Jungkook die Stille zwischen uns beiden. "Es freut mich, Euch endlich persönlich kennen lernen zu können. Ich habe bereits vieles von Euch gehört... natürlich nur Gutes", sagt er und schenkt mir ein Lächeln von der Seite.
"Ich habe heute zum ersten Mal von Euch gehört, tut mir Leid. Mein Vater war nicht der Meinung, mir von der arrangierten Hochzeit zu erzählen.", erwidere ich, eher mit einem neutralen Blick, da ich noch nicht sonderlich sicher bin, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll- auch, wenn in mir sich alles dreht.
"Oh, davon wusste ich nichts", gesteht er und kratzt sich am Kopf, was niedlich aussieht, "ich habe erwartet, dass er Euch darauf vorbereitet... Entschuldigung, wenn Euch die Situation vielleicht überfordern sollte."
"Oh, nein nein, schon gut. Es ist nur, dass es auf einmal so plötzlich kam. Ich fühle mich noch nicht bereit, zu heiraten und Königin zu werden."
Wir lassen uns auf einer Bank nieder und Jungkook greift auf einmal zögernd nach meiner Hand. "Ich möchte nicht, dass du dich von mir zu irgendwas gezwungen fühlst. Du musst mich nicht sofort lieben, aber vielleicht schaffen wir es irgendwann, uns zu lieben? Wenn wir dem allen nur ein wenig Zeit geben... Ohne uns Druck zu machen. Denn, wenn ich ehrlich sein soll...", er blickt mir tief in die Augen und lächelt mich sanft an, "mag ich dich ziemlich. Du wirst dich wahrscheinlich nicht daran erinnern, aber ich war des Öfteren mit meinem Vater hier zu Besuch. Und als ich dich vor einem Jahr das erste Mal sah, habe ich mich augenblicklich in dich verliebt und ich persönlich freue mich, dich zu meiner Königin zu haben, weil ich finde, dass du ein sehr interessanter Mensch bist und ich hoffe, dich in der nächsten Zeit näher kennen lernen zu können und dir beweisen zu können, dass ich dir ein guter, liebevoller und starker Mann sein werde." Sprachlos blicke ich ihn an, doch entgegen meiner Erwartung tut sich in mir nichts. Mein Herz reagiert nicht auf seine Worte, die doch eigentlich so vor Liebe und Geborgenheit voll sein sollten. Aber ich muss mich daran gewöhnen, ich muss lernen, Jungkook zu lieben. Auch, wenn alles in mir nach einem anderen Mann schreit.
[...]
Ich warte, bis die Dunkelheit anbricht, bis ich mein Zimmer und daraufhin das Schloss verlasse. Niemand bemerkt mich, da ich mittlerweile Meisterin darin bin, unauffällig zu verschwinden. Ich laufe also zu Namjoon und meinem Treffpunkt, da ich schon ein wenig zu spät bin. Er erwartet mich bereits, doch sieht mir nicht mal in die Augen, als ich ankomme. Schweigen umhüllt uns, bis ich zögernd zu ihm hoch blicke.
"Du weißt es, oder?" Er nickt nur und blickt weiter auf den Boden. "Bitte, Namjoon, sieh mich an", sage ich und lege meine Hände an seine Wangen, damit er mir in die Augen blickt. "Du weißt gar nicht wie ich mich fühle, ich will diesen Prinzen nicht heiraten, bitte, das musst du mir glauben. Auch wusste ich nichts von dieser arrangierten Hochzeit, sonst hätte ich doch etwas dagegen getan. Namjoon, du bist der Einzige, dem mein Herz gehört. Es wird dir für immer gehören." Traurig lächelnd sieht er mich an, als er mich in seine Arme zieht und mich fest an sich drückt.
"Tut mir leid das ich so reagiere, ich habe eigentlich kein Recht dazu, dich als mein zu sehen. Du hast einen anderen, einen höheren Stand als ich, bist seit deiner Geburt einem wohlhabenden Mann versprochen... Ich hatte von Anfang an keine Chance, aber dennoch habe ich mich unsterblich in dich verliebt, auch wenn ich dich nie haben werden kann." Tränen bilden sich in meinen Augen, als ich seine Worte höre und ich blicke ihn verletzt an.
"Namjoon, ich- ich liebe dich und daran wird sich auch nie etwas ändern. Da kann ein reicher Mann nach dem anderen kommen, du bist der Einzige und wirst es auch für immer bleiben, der mein Herz hat. Du bist der Einzige für mich." Mir laufen die Tränen über die Wangen, als er seine Stirn gegen meine lehnt.
"Ich liebe dich, Y/N", haucht er und legt seine Arme ein wenig enger an mich.
"Ich liebe dich auch", flüstere ich, als er auch schon seine Lippen auf meine legt. Wir küssen uns, als wäre es das letzte Mal. Und das ist es auch; denn in zwei Tagen findet die Hochzeit statt und ich werde Namjoon nie wieder so nah sein dürfen. Ich werde nie wieder in der Lage sein, die wahre Liebe spüren zu dürfen.
❀•ஓ๑♡๑ஓ•❀
Bei Namjoons Mund Bewegungen sehe ich irgendwie "Bambus Bitch"
Yeah
Hoffe es hat euch gefallen ^^ Part 2 kommt am Sonntag 🖐🏻