Love, Trust and other bad dec...

By strawberriesandchai

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~auf unbestimmte Zeit pausiert~ »Dieses Jahr kann dein Jahr werden« Das fünfte Schuljahr beginnt für Sophia G... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Zusatzkapitel - 19 Jahre später.
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18

Kapitel 5

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By strawberriesandchai

Erschöpft ließ Sophia die Kleidung von ihrem Körper gleiten, als sich die Badewanne, welche das halbe Vertrauensschülerbad einnahm, mit dem bunten Wasser gefüllt hatte. Vorsichtig tippte sie mit ihrer Fußspitze in das angenehm warme Wasser, bevor sie vollkommen darin eintauchte. Der Schaum, der die Oberfläche großzügig bedeckte, schloss sich wieder genau an der Stelle, an welcher sie eingestiegen war.

Und genau das brauchte sie jetzt nach diesem Schultag. Nicht nur Geschichte, sondern auch Zaubertränke hatten heute an ihr gezerrt. Und dann war da noch die Erinnerung an das vollkommen schiefgegangene Date mit Ryan am Wochenende.

Immer wieder schossen ihr die Bilder durch den Kopf – Ryans Finger an ihr, das dauerhafte Sitzen an diesem einen Tisch, die Tänze mit Albus und James und natürlich auch das Wasser, das sie Ryan über den Kopf geschüttet hatte. Sie atmete tief ein und verdrängte die Bilder zwanghaft – immerhin wollte sie hier entspannen und keinen weiteren Stress auf sich nehmen.

Sanft schloss sie ihre Augen und der rosige Duft des Wassers umhüllte sie. Für einen Moment fühlte sie sich, als würde sich ihr Geist von all diesen Strapazen der letzten Tage lösen und federleicht durch den Raum schweben. Sie dachte an rein gar nichts. Nicht mal ein kleiner Gedanke schoss ihr durch ihren gerade noch so vollen Kopf.

Als die Tür sich öffnete, schrak sie augenblicklich hoch. Sie war sich doch sehr sicher gewesen, der Statue mitgeteilt zu haben, dass sie baden würde und dabei nicht gestört werden wollte!

»Na, hast du noch Platz für mich?«, vor ihr stand, wie sollte es anders sein, ein verschmitzt grinsender James.

Schockiert hoffte Sophia, dass der Schaum an Ort und Stelle blieb, als sie den Bruder ihres besten Freundes finster ansah.

»Verschwinde!«, schnappte sie entrüstet nach ihm.

»Verjag mich doch«, lachte er, während er sich seinen Pullunder auszog und anfing sein Hemd aufzuknöpfen.

»Verzieh dich, Potter!«, ein weiteres Mal versuchte sie ihn zum Gehen zu bewegen.

»Schmeiß mich doch raus, Goldvögelchen«, er ließ sich provokant langsam das Hemd von seinem Oberkörper gleiten.

»Du traust dich doch eh nicht«, Sophia ließ den Blick zu den sich die Haare kämmenden Meerjungfrauen schweifen, die sich auf den Fensterscheiben befanden. Mehr von James musste sie um Merlins Willen nicht sehen. Vermutlich würde jetzt jedes andere Mädchen vor Glück explodieren – absolut jedes außer Sophia. Entgegen ihrer Hoffnung hörte sie plötzlich etwas nicht weit von ihr eintauchen.

»Siehst du doch, dass ich mich traue«, selbstsicher grinsend bewegte er sich in ihre Richtung, »Sag mal, soll ich dir mal etwas ganz Unglaubliches zeigen?«

Sophia stockte eine Sekunde – Was zum Teufel hatte er Bitteschön vor? War es ihm Samstag nicht genug Genugtuung gewesen, ihren Abend zu ruinieren?

»Nein, Danke. Ich verzichte gerne.«, angewidert blickend versuchte sie nicht auf seinen freien Oberkörper zu schauen – Körperlich könnte sie verstehen, dass er als Mädchenschwarm galt – er war verdammt gut gebaut.

»Oh Merlin, nein! Nicht das, was du denkst«, er strich sich erst durch sein Gesicht, dann durchs Haar, »Ich meine etwas wirklich unfassbar Cooles – Vollgestopft mit Abenteuern!«

»Und was soll das Bitteschön sein?«, langsam packte Sophia die Neugier, als er das Wort ›Abenteuer‹ erwähnte.

»Das sage ich dir erst, wenn wir da sind«, grinste James.

»Darf ich wenigstens den Ort erfahren?«, ein Anflug von Misstrauen kam in ihr auf. Was wollte er ihr so unbedingt wo zeigen? Sie waren doch nicht mal etwas wie Freunde gewesen, also warum war er seit Jahresbeginn auf einmal so auf sie ›fixiert‹? Hatte er etwa Mitleid mit ihr gehabt, nachdem er sie am letzten Ferientag auf seinem Sofa hat weinen sehen? Nein – James Potter hatte niemals Mitleid. Weder mit den Mädchen, dessen Herzen er brach, noch mit seinen Quidditchgegnern, dessen Knochen er ebenfalls nicht ganz unversehrt ließ. Es musste etwas anderes gewesen sein.

»Das Mädchenklo im zweiten Stock«, sein aufgeregtes Gesicht brachte Sophia zum Grinsen. Dieses Gesicht war eine weitere Parallele zwischen ihm und Albus. Sie beide zogen es, wenn sie etwas jetzt gleich tun wollten – und absolut Feuer und Flamme dafür waren. Nichts um Merlins Willen konnte ihn von seinem Vorhaben abhalten.

»Und ich gehe davon aus, du möchtest es mir jetzt zeigen«, sie konnte einfach nicht glauben, dass tatsächlich James Potter so aufgeregt neben ihr saß, wie ein dreijähriger einen Tag vor seinem Geburtstag.

Er nickte grinsend, bevor er an Sophia runter sah, zumindest soweit, wie es der Schaum zuließ. Sein Blick wanderte blitzschnell zu ihren blaugrünen und absolut nichtsahnenden Augen.

»Keine Sorge, ich schaue dir auch nichts weg, während du dich anziehst«, diesmal war er es, der sich zu den Fenstern drehte, natürlich mit gekreuzten Fingern, während Sophia aus der poolgroßen Badewanne stieg.

James erhaschte einen kurzen Blick auf ihren Körper und musste staunen – er hätte nicht gedacht, dass ihr Körper derartig attraktiv war. Er hatte sie immer als das kleine nervige Kind gesehen, das mit seinem ebenfalls nervigen Bruder umherstreunte – Dabei vergaß er immer, dass sie langsam zu einer Frau heranwuchs – und wie nah er schon am Erwachsensein hätte dran sein müssen.

Kurze Zeit später begann auch er sich anzuziehen, als Sophia das Vertrauensschülerbad längst verlassen hatte. Als er fertig war machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu der Mädchentoilette, in der die Maulende Myrte hauste.

Auf dem Weg kamen ihnen unzählige Schüler entgegen. Viele schauten verwirrt auf die beiden und murmelten etwas unter sich. Sie hatten wohl auf der 50ies Party einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Eine für Sophia unendlich lange Zeit später, waren sie an ihrem Ziel angekommen. James ging sofort und schnurstracks auf das Waschbecken zu.

»Pass gut auf!«, er begann etwas Unverständliches zu lispeln. Für Sophia hörte es zischend, fast schlangenartig an. Mit einem lauten Rattern öffnete sich das große runde Waschbecken und ein Rohr mit einem unfassbar großen Durchmesser kam nun zum Vorschein.

»Hat mir mein Onkel im Vertrauen verraten. Wir brechen zwar gerade rund ein Dutzend Schulregeln, aber...«, grinsend zog er sie zu sich hin und umarmte sie von hinten, bevor er sich rückwärts mit ihr in das Rohr fallen ließ, »Geronimo

In dieser Sekunde überkam Sophia eine Todesangst, als sie in James Armen schrie. Ihr Haar flatterte nach oben und versperrte ihr jegliche Sicht – allein den hellen Kreis, durch welchen sie gekommen waren, konnte Sophia immer kleiner werden sehen.

Mit einem dumpfen, aber dennoch hallenden Laut kamen sie auf.

»Puh«, er richtete erst Sophia, dann sich selbst auf, »Staubiger, als ich vermutet habe«

Selbstsicher versuchte er sich den Staub von der Hose zu klopfen, was ihm nicht wirklich gelang.

»Sieht ganz danach aus, als müssten wir gleich nochmal baden«, zwinkerte er ihr zu.

»Falls wir hier unten jemals wieder rauskommen!«, Sophia schaute nach unten, der Boden war mit Skeletten bedeckt und sie bereute schon jetzt, James auch nur ein Fünkchen Vertrauen entgegengebracht zu haben, »Was hast du dir dabei gedacht?«

»Ach komm, wo ist deine Abenteuerlust hin?«, er zog sie wieder mit sich, diesmal einen Gang aus Rohren entlang. Bei jedem Schritt, den sie rannten, konnte man ein Platschen hören. Es verstummte, als sie an einem runden Eisentor Halt machten, welches augenscheinlich mit metallenen Schlangen verziert war.

Wieder murmelte er etwas Unverständliches in dem Zischton, woraufhin die wahre Funktion der Schlangen deutlich wurde und sie anfingen sich so lang in die Mitte zu bewegen, bis man das Tor mit einem leichten Stoß öffnen konnte.

Sophia verstand jetzt erst, worauf James die ganze Zeit hinauswollte – Sie hatte viele Bücher über Hogwarts gelesen, als sie ihr erstes Jahr begann, sodass sie es hätte schon viel Früher merken müssen. Sie hätte schon misstrauisch werden sollen, als er das erste Mal zischende Töne von sich gab. Sie hätte früher aufhorchen müssen, als James sagte, sein Onkel hätte es ihm im Vertrauen erzählt und beigebracht – Schließlich hatte dieser Jahrelang mit James' Vater in einem Schlafsaal verbracht, welcher bis zum Tod Voldemorts Parsel sprechen konnte – James verwendete tatsächlich Parselbruchstücke.

»James!«, zischte sie und zog ihn an seinem Arm.

»Hey, du nennst mich ja beim Vornamen«, grinsend kam er ihr näher, Sophia hingegen wurde blass.

»Du... Du hast Parsel gesprochen – Die Kammer gerade geöffnet.«, sie fing an zu schaudern, ihr Körper zitterte, »Wir werden sowas von fliegen!«

Schlimm genug, dass sie in großen Schwierigkeiten waren – Sie waren in der Kammer eines rassistischen ›Schlammblut‹-Mörders.

»Entspann dich, wir werden gar nichts«, beruhigte er sie, »Hier ist ja nichts Böses. Was soll denn da schon schief gehen

In diesem Moment fielen Sophia tausende Dinge ein – Die meisten davon hatten entweder ihren Tod oder einen Schulverweis zur Folge, doch sie musste James einfach mal vertrauen. Schließlich steckten sie zusammen in diesem Schlamassel.

Dicht an James' Arm angeschmiegt betrat sie nur wiederwillig die Kammer von Salazar Slytherin.

Auch wenn Sophia es nicht zugeben wollte – Die Kammer war beeindruckend. Sie war in die Länge gezogen und besaß Säulen um welche sich Schlangenskulpturen wunden. Am Ende des Ganges ragte ein großer Steinkopf in die Höhe. James vermutete, es handle sich bei diesem um ein Abbild Slytherins höchstpersönlich.

Noch immer lag in der Mitte der Plattform vor dem Kopf das Skelett des Basilisken, der seine Tante einst versteinerte und den lustiger Weise seine Mutter selbst auf die Schülerschaft losgelassen hatte.

Ohne Vorwarnung rannte er los und kletterte, mutig wie er war, den Steinkopf hoch. Sophia hingegen lief den Gang unsicher entlang, schaute auf die mit Wasser gefüllten Gräben. Sie beschlich das Gefühl, hier absolut nicht hinzugehören. Während sie sich die Kammer genauer anschaute, kletterte James immer höher. Sie traute sich nicht ein Mal zu ihm zu sehen. Insgeheim wusste Sophia worauf diese Kletterei hinauslaufen würde.

»Scheiße!«, schrie James, welcher mittlerweile schmerzerfüllt auf dem Boden lag. Sophia riss ihre Augen auf und rannte auf ihn zu. Genau diese Situation hatte sie befürchtet.

»James, was ist passiert?« , sie kniete über ihm und schaute sich besorgt seine Körperteile an. Er zuckte nur und wenn sie es richtig erkennen konnte, wimmerte er. Das machte sie weitaus panischer, »James, sag doch was!«

Sein wimmern verwandelte sich in ein Lachen und ehe Sophia wusste, wie ihr geschah, lag sie auch schon auf dem Boden. Er selbst lag jetzt über ihr.

»Du bist verdammt süß, wenn du dir Sorgen machst«, grinste er frech.

Sophia allerdings, die diese Aktion nicht so zum Grinsen fand, stieß ihn vom Boden aus Weg.

»Und du bist ein Arschloch. Mir hier unten solch eine Panik zu machen, während wir die Schulregeln brechen«, sie versuchte sich von dem Schreck zu erholen, »Vor allem du als Schulsprecher«

Sein Grinsen wurde hämisch, »Ach ja stimmt, ich sollte ja eine Art Vorbildfunktion haben – schlechte Wahl von McGonagall«, er kratzte sich gespielt nachdenklich am Nacken, »Aber das du solch eine abenteuerscheue Person bist, hätte ich nicht gedacht«

»Hallo? Ich sitze gerade hier mit dir. Erzähl mir nichts von Abenteuerscheu«, langsam merkte sie, dass sie auch grinsen musste.

Die beiden waren völlig verdreckt auf dem Boden einer Kammer, die ein rassistischer Gründer der vier Hogwarts Häuser im Mittelalter mit einem Basilisken erbaute, der alle Muggelstämmigen umbringen sollte – Vermutlich würden sie wirklich rausgeschmissen werden, wenn das jemand erfahren würde. Doch allein die Tatsache, dass sie das alles mit James ›Ich-bin-ein-Weiberheld‹ Potter durchlebt hatte, brachte sie zum Lachen.

So mies schien der Kerl ja gar nicht zu sein.

Noch eine Weile saßen sie einfach dort auf dem Boden und grinsten sich an. Für eine Sekunde wünschte sie sich, dass dieser Moment nicht verging.

»Willst du wieder nach oben?«, fragte James sie nach der langen Schweigeperiode.

Sophia fröstelte. Kalt war es schon geworden, aber sie verstanden sich doch das erste Mal so gut – es sollte nur noch etwas anhalten.

»Ach, ich wusste ja gar nicht, dass du so Abenteuerscheu bist«, grinste sie James diesmal an. Er merkte allerdings, dass ihr doch etwas kalt geworden war.

»Ich meine, nicht das du dich noch erkältest – oder sowas«, daraufhin musste sie wieder lachen. James schien sich doch tatsächlich Sorgen um sie zu machen.

Ohne auch nur nachzudenken zog James seinen Pullunder aus, der mit dem Gryffindor-Wappen bestickt war, und stülpte ihn Sophia über den Kopf. Sein Duft umgab sie und obwohl sie es sich wiedermal nicht zugeben wollte, er roch fantastisch.

»Wir können auch noch eine Runde um das Schloss fliegen, wenn du möchtest«, er hatte wieder dieses Lächeln auf den Lippen – James war wie immer von seiner eigenen Idee vollkommen begeistert.

Grinsend nickte sie und er machte eine schnelle Bewegung mit seinem Zauberstab – kurz darauf kam ein Rennbesen der Marke Nimbus, wenn Sophia recht erkannte, angerauscht.

»Du bist die erste, die mitfliegt«, grinste er mit einer hochgezogenen Augenbraue, »Ein-Mann-Rennbesen«

Vorsichtig stieg sie zu James auf den Besen und hielt sich an ihm fest.

Sein Besen war weitaus schneller als sie vermutet hatte und der Wind blies ihr mit einer ungeheuren Stärke ins Gesicht.

Schnurstracks steuerte er auf ein klaffendes Loch, unweit der Kammer, welches sie wieder an die Oberfläche brachte. Erst jetzt bemerkten sie, wie lange sie doch in der Kammer gewesen waren, denn die Sonne hüllte die Türme des Schlosses in ein intensives rotorange.

Schöner hatte Sophia ihre Schule nie gesehen. Die Sonnenstrahlen, die ihren Körper erwärmten, verpassten ihr ein Kribbeln im Bauch und der Wind in ihrem Haar ein Gefühl von Freiheit. Schon lange war sie auf keinen Besen mehr gestiegen, geschweige denn mit einem geflogen. Warum auch? Schließlich war sie nie wirklich gut darin gewesen, in die Lüfte zu entschweben und dabei auch noch zu lenken.

»Gleich musst du mit einer Hand loslassen und sie nach unten strecken«, schrie James lachend nach hinten.

Bevor Sophia auch nur antworten konnte, setzte er zum Sturzflug an. Reflexartig schlang sie ihre Arme fester um ihn und kniff ihre Augen zu.

»Okay, Jetzt!«, er löste eine ihrer Hände von sich und kippte mit dem Besen leicht zur Seite. Noch immer hielt Sophia ihre Augen fest geschlossen.

Sie spürte etwas Nasses ihre Hand langstreifen und als sie es langsam wagte, ihre Augen wieder zu öffnen, kam ihr das gespiegelte Bild des Himmels entgegen, welches sie immer weiter mit ihrer Hand zum verschwimmen brachte. Sie waren über dem großen See gelandet, welcher nur aus einer orange glitzernden Oberfläche zu bestehen schien.

Ihre blaugrünen Augen leuchteten blitzartig auf und ein sanftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie ihre Hand wieder um James' Rumpf legte. Umgeben von seinem Geruch und dem des Salzwassers fühlte sie sich ungewohnt wohl. Ihretwegen hätte dieser Tag ewig währen können, denn so nah an Spaß und Todesangst zugleich war sie nie gewesen. Sophia hätte nie gedacht, dass über die Stränge schlagen so viel Spaß machen konnte.

James flog wieder ein Stück höher, sodass er im äußeren Eingangsbereich problemlos landen konnte. Wie für die Zeit gewöhnlich, war nicht ein Schüler außerhalb der Mauern zu sehen. Die einzige Person die dort stand, außer Sophia und James, war Professor McGonagall.

»Wissen Sie eigentlich nicht, dass sie hier nicht einfach mit Ihrem Besen rumfliegen dürfen, wann es Ihnen behagt?«, streng musterte die Schulleiterin die beiden Gryffindors, »Und wie sehen Sie beide eigentlich aus?«

Ein Unwohlsein breitete sich in Sophia aus und ein dunkler Gedanke machte es sich in ihrem Kopf gemütlich. Hundertprozentig war es das für die beiden. Professor McGonagall hatte womöglich schon alles rausgefunden und die Verweisdokumente an das Ministerium geschickt. Es war alles aus.

Sie schluckte, bevor sie den Mund aufmachte, nur um kurz vorher von James unterbrochen zu werden.

»Lassen Sie uns doch auch mal unseren Spaß, Professor. Ich meine wir haben doch nichts schlimmes angestellt«, verständnislos blickend legte er sich seine rechte Hand in den Nacken.

Sophia war geschockt, wie schamlos James lügen konnte. Innerlich stieg der Druck und sie konnte sich nicht vorstellen, diesen noch länger auszuhalten, denn es stiegen ihr ungewollt Tränen in die Augen.

Sie wollten nicht weichen, auch nicht, als Professor McGonagall Sophia eindringlich ansah.

»Wollen Sie mir etwas sagen, Miss Goldbird?«, mit hochgezogenen Augenbrauen und einem eisernen Blick schaute die Schulleiterin ihr in die Augen.

Die Tränen runterschluckend schüttelte Sophia ihren Kopf angstvoll, es war das erste Mal, dass sie einen Lehrer anlog. Nur zu gerne hätte sie die Bürde von sich geladen. Nur zu gerne wäre sie dieses Herzklopfen und das flaue Gefühl in ihrem Magen losgeworden. Nur zu gerne würde sie jetzt schon längst beim Abendbrot, anstatt mit James in der Patsche zu sitzen.

Sich etwas vorzumachen half nicht, sie hasste es, hier zu stehen und die Ungewissheit auszuharren, was Professor McGonagall mit ihnen vorhatte.

»Regeln sind dazu da, Ordnung beizubehalten. Ich würde mich doch völlig zum Deppen machen, wenn ich jedem alles durchgehen lassen würde. Sie verstehen mich dabei sicherlich. Nicht Wahr Mister Potter?«, sie schwenkte ihren Kopf zu James, bevor sie sich wieder Sophia zuwandte, »Miss Goldbird

Beide nickten, den Blick auf den Boden gerichtet. James war die Ruhe selbst, als er Sophias Hand nahm, um diese davon abzuhalten, auch noch zu zittern.

»Da Sie beide ja anscheinend gerne in der Natur sind, werden Sie sich heute Nacht mit Professor Hagrid zusammen auf den Weg in den Verbotenen Wald machen um ihm dort etwas zur Hand zu gehen. Verstanden?«, ihr strenger Tonfall ließ nicht nach, auch nicht, als James sie zweifelnd anschaute, »Er ist schon ziemlich alt und kann immer ein paar starke Hände gebrauchen«

»Professor, können wir nicht einfach einen Aufsatz schreiben, wie immer? Der Verbotene Wald ist eine Nummer zu groß, finden Sie nicht?«, innerlich hoffte James, dass seine Lehrerin nur einen schlechten Scherz machte, denn der Verbotene Wald war die eine Sache – der Verbotene Wald bei Nacht eine Andere. Er wollte es nicht zugeben, aber auch in ihm machte sich langsam ein mulmiges Gefühl breit.

»Sie scheinen es ja nicht anders zu verstehen, Potter«, ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, »Vielleicht verstehen sie durch diese Maßnahme, dass die Schule ihnen nicht gehört, auch wenn sie Schulsprecher sind«

Sie machte eine Geste, dass die Schüler wieder ins Schloss gehen sollen, denn die Nacht war schon ziemlich nah.

»Und ziehen Sie beide sich etwas sauberes an! Das sieht ja scheußlich aus, so wie sie rumlaufen!«, rief sie ihnen noch hinterher, bevor sie in der Menge aus Schülern abtauchten.

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