Twist In Fate || Cedric Diggo...

Od LittleMissPuffskein

135K 4.8K 1.3K

Maja und Cedric Diggory - Liebe auf den ersten Blick. Doch schon nach kurzer Zeit stellt eine intrigante Riva... Více

Einleitung
Ein vollkommen normaler Schultag
Unerwartete Begegnungen
Der Funke springt über
Quidditchtraining
Das große Spiel
Eine böse Überraschung
Abschied nehmen
Die unerwünschte Besucherin
Chancen und Lügen
Die Rückkehr nach Hogwarts und einige Überraschungen
Beauxbatons und Durmstrang
Vier Champions
*Die Eichung der Zauberstäbe*
*Danke ♥*
Letzte Vorbereitungen
Die erste Aufgabe
Die Einladung zum Ball
Das Geschenk
Der Weihnachtsball - Teil 1
Der Weihnachtsball - Teil 2
Die Vorahnung
Das Rätsel um das Ei
Die Zweite Aufgabe
Die Dritte Aufgabe - Teil 1
Die Dritte Aufgabe -Teil 2
Das Ende

Die Quidditchweltmeisterschaft

4.6K 178 29
Od LittleMissPuffskein

"Maaaaajaaaa! Aufwachen! " brüllt Hannah in mein Ohr. Ich zucke zusammen und falle vor Schreck fast aus dem Bett. Neben mir drückt sich Susan ein Kissen auf die Ohren. Hannah springt währenddessen im Zimmer herum und wirft uns pfeifend unsere Anziehsachen zu.

"Hannah, wir haben noch massig Zeit bis der Portschlüssel uns zur Weltmeisterschaft bringt." murmelt Susan.

"Ja, aber besser zu früh als zu spät! Außerdem können wir dann noch frühstücken!" trillert sie euphorisch. "Ich freue ich so! Ich kann es kaum erwarten, Viktor Krum zu sehen!"

In meiner erschöpften Verfassung gleicht Hannah's quietschende Stimme einem Tinitus in meinem Ohr. Mit halb geschlossenen Augen schlurfe ich ins Bad und stelle mich unter die Dusche. Das hilft. Aber wirkliche Lebenskraft kann mir das an diesem Morgen nicht einhauchen. Nach einem kleinen Frühstück, das für mich hauptsächlich aus Kaffee besteht, machen wir uns für die Ankunft von Susan's Tante bereit. Wir haben großes Glück. Da Madam Bones eine angesehene und ranghohe Ministeriumsangestellte ist, haben wir einen eigenen Portschlüssel erhalten. Sie wollte kein Risiko eingehen, indem sie mit uns allen gemeinsam appariert. Als Susan's Tante erscheint, ist es neun Uhr und wir haben noch zehn Minuten, bis der Portschlüssel uns zur Weltmeisterschaft bringt. Der Anblick von Madam Bones in legerer Kleidung ist mehr als ungewohnt. Auch der knallgrüne Irland-Schal um ihren Hals wirkt fehl am Platz. Ihre Ausstrahlung gleicht normalerweise nämlich eher der von Professor McGonagall. Schließlich stellen wir uns in einem Kreis um den Portschlüssel, bei dem es sich um einen alten Fahrradreifen handelt.

"In Ordnung, macht euch bitte bereit und legt eine Hand auf den Reifen." weist uns Madam Bones an.

Obwohl ich weiß, was mich erwartet, erschrecke ich mich vor dem Gefühl. Mit einer unbeschreiblichen Wucht werden einem die Füße weggerissen, während man in rasender Geschwindigkeit um den Portschlüssel gewirbelt wird. Selbst wenn ich den Portschlüssel hätte loslassen wollen, meine Hand scheint daran zu kleben, als würde sie magnetisch angezogen werden. Langsam wird mir übel. Um uns herum wirbeln undefinierbare Formen, Farben und Lichter, die man nicht genau ins Auge fassen kann. Grade als mir der Gedanke kommt, ich müsse mich bald übergeben, klatscht mein Körper auf den harten Boden. Der Geruch von Gras steigt mir in die Nase, und ich vergrabe meine Finger dankbar im Boden, zitternd vor Übelkeit. Ich bleibe einige Sekunden liegen, dann rappele ich mich langsam auf. Susan steht bereits aufrecht, allerdings stützt sie sich mit den Händen auf ihre Knie und sieht sehr zerzaust aus. Hannah liegt stöhnend neben mir.

"Nie wieder, nie nie wieder..." höre ich sie keuchen.

Madam Bones steht neben uns und reicht jeder eine kleine Tablette, wahrscheinlich gegen die Übelkeit, und einen Schluck Wasser. Ich fühle mich augenblicklich besser. Gestärkt machen wir uns auf den Weg durch ein kleines Waldstück. Als wir das Wäldchen hinter uns gelassen haben, streckt sich ein endlos scheinender Campingplatz vor uns aus. Zelte, wohin das Auge blickt. Und in weiter Ferne scheint ein riesiges Stadion in den Boden eingelassen zu sein. Mir bleibt vor Staunen der Mund offen stehen. Es scheint zwei Sorten von Besuchern zu geben: Diese, die sich mühevoll als Muggel tarnen, und diese, die mit Extravaganz prahlen. Während wir Madam Bones folgen, sehen wir uns sprachlos um. Mehrstöckige Zelte, Kinder auf Miniaturbesen, sich bewegende Bilder von Quidditchspielern auf den äußeren Zeltwänden, Massen von ausländischen Zauberern, die sich in fremden Sprachen unterhalten... Es gibt so viel zu sehen, dass ich hin und wieder ein gutes Stück zurückbleibe und mich beeilen muss, um aufzuholen. Schließlich finden wir unseren zugewiesenen Platz und Madam Bones baut das Zelt innerhalb einer Sekunde mit einem Zauber auf. Anschließend verabschiedet sie sich, um den Ministeriumsmitarbeitern unter die Arme zu greifen. Hannah und Susan krabbeln in das kleine Zelt, während ich unschlüssig stehen bleibe. Ich will mich ja nicht beschweren, aber das Zelt wirkt doch sehr klein.

"Worauf wartest du?" fragt Susan verwirrt und winkt mich herein.

Als ich den Stoff beiseite scheibe, bietet sich ein überwältigender Anblick. Das Zelt ist von innen magisch vergrößert, und wie ein schickes Apartment eingerichtet. In der Mitte befindet sich eine Küche und ein Wohnzimmer, zu den Seiten gehen zwei Zimmer ab. Das größere verfügt über drei komfortable Himmelbetten, welche für Susan, Hannah und mich gedacht sind. Ich bringe nur ein leises "Wow" hervor. Wir kochen uns Mittagessen und bleiben dann noch eine Weile in unserem Zelt. Das kommt mir mehr als recht. Ich habe die Sommerferien - geschlagene fünf Wochen - auf den versprochenen Brief von "Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf" gewartet. Natürlich handelt es sich hierbei nicht um Lord Voldemort, sondern um Cedric Diggory. Ich fand das Wortspiel irgendwie lustig und es lenkte mich von dem schmerzhaften Stich ab, dem die Nennung seines Namens mir normalerweise versetzte. Jedenfalls war ich mir absolut sicher, dass er hier sein würde. Cedric würde sich niemals eine solche Gelegenheit entgehen lassen. Und sein Vater Amos arbeitet, wie Madam Bones, im Ministerium. Er hat also sicher Karten ergattern können. Cedric Diggory ist ein gemeiner Betrüger und hat mein Herz gebrochen. Und mir dazu meine gesamten Sommerferien ruiniert! Fast drei Wochen habe ich weinend im Bett verbracht, nachdem mir nach zwei Wochen des hoffnungsvollen Wartens bewusst wurde, dass kein Brief kommen würde. Nun, da noch eine Woche Sommerferien übrig sind und ich mit meinen Freundinnen die Quidditchweltmeisterschaft besuche, habe ich mir ein Ultimatum gesetzt. Ich werde nicht von Cedric Diggory sprechen, nicht an ihn denken und keinesfalls eine weitere Träne wegen ihm vergießen. Natürlich brach ich dadurch, dass ich in diesem Moment doch an ihn dachte, meine eigene Regel. Aber die Vorstellung, ihm unter Umständen auf der Weltmeisterschaft  über den Weg zu laufen, ist schwer zu ertragen. 

Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben, gibt es kein Herauszögen mehr. Wir beschließen uns auf den riesigen Plätzen umzusehen. Die Anblicke die sich bieten, sind absolut überwältigend. Magische Kulturen aus aller Welt prallen hier, bei der Quidditchweltmeisterschaft, zusammen. Wir treffen Seamus Finnigan, dessen Mutter großer Irland-Fan ist und uns sofort, als wir mit Seamus reden, einklinkt und durchlöchert. Nachdem wir alle auf Merlin's Namen schwören, wir seien Irland-Fans, ist sei besänftigt. Auch die Weasleys, die mit Hermine und Harry unterwegs sind, treffen wir nicht weit von unserem Zelt. Gemeinsam kaufen wir uns eine magische Art von Fernsichtgläsern, durch die denen man das Spielgeschehen in Zeitlupe und mit Kurzkommentaren beobachten kann. Hannah und Ron kaufen sich noch eine Miniaturfigur von Viktor Krum, dem bulgarischen Sucher, aber wir alle tragen grüne Irland-Fanartikel. Anschließend trinken wir gemeinsam ein Butterbier und als wir uns auf den Rückweg zu unserem Zelt machen, ist es bereits später Nachmittag. Wir laufen einen kleinen Umweg und kommen an vielen auffällig geschmückten Zelten von Irland-Fans vorbei. Und plötzlich sehe ich ihn. Vor einem Zelt, das mit einem Irland-Banner verziert ist. Cedric studiert das Programm des Spiels, zieht dabei nachdenklich die Augenbrauen zusammen und fährt sich durch sein Haar. Mein Herz macht einen schockierten Sprung, sinkt mir dann irgendwo in die Bauchregion hinab, wo es anschließend wie wild flattert. Einen Moment bleibe ich einfach stehen und sehe ihn an, absolut unfähig mich zu rühren. Nach einigen Sekunden hebt Cedric unerwartet den Kopf und sieht mich direkt an. Ich erschrecke mich, als mich sein Blick trifft. Es scheint nichts von der liebevollen Art, mit der er mich sonst angesehen hat, übrig geblieben zu sein. Damit hätte ich nach seinem Verhalten rechnen müssen, doch es hautnah zu erleben ist sogar noch schlimmer als gedacht. Stattdessen haben seine grauen Augen nun einen stechenden Ausdruck angenommen und sein Gesichtsausdruck bleibt regungslos und desinteressiert. Susan und Hannah beobachten ihn gleichermaßen. Schließlich stößt Susan mich sanft an.

"Komm, wir gehen kurz hin. Gib dich einfach ganz normal. Er muss nicht wissen, wie sehr er dich verletzt hat."

Ich folge meinen Freundinnen und versuche stark und fröhlich auszusehen. Doch Cedric betrachtet mich nun anteilnahmelos, der gehässige Blick ist aus seinen Augen verschwunden. Eigentlich weiß ich nicht, was ich schlimmer finden soll. Ich fühle mich wie eine Fremde.

"Hey Cedric, du auch hier?" fragt Susan betont lässig und mit einem möglichst freundlichen Lächeln.

„Anscheinend." antwortet dieser kühl. Ich muss mich beherrschen, damit mir der Mund nicht aufklappt. Was hat dem denn den Zauberstab verknotet? Also serviert er mich ab und ist dann auch noch unfreundlich?! Ich schweige, denn ich bin mir nicht mal sicher ob Cedric mir antworten würde, spräche ich ihn an. Denn jetzt würdigt er mich keines Blickes mehr. 

Hinter Cedric's Rücken schiebt eine weibliche Hand den Stoff des Zeltes beiseite. Zum Vorschein kommt Cho Chang. Sie grinst uns frech zu. "Na, gut angekommen?" will sie wissen. Der Hohn klingt in ihrer zuckersüßen Stimme mit.  Keine von uns erwidert ein Wort, wahrscheinlich sehen wir alle gleichermaßen entsetzt aus. Cho legt währenddessen ihren Arm um Cedric und küsst ihn flüchtig auf die Wange, ohne dabei den Blickkontakt zu mir zu brechen. Obwohl Cedric relativ steif wirkt und die Geste nicht erwidert, ist die Situation eindeutig. Ich drehe mich augenblicklich um und gehe in die entgegengesetzte Richtung davon. Meine Freundinnen folgen mir auf den Fersen.

"Was, bei Merlin's Bart, war das denn?" platzt es ungläubig aus Susan heraus.

"Tja, anscheinend hat Cedric doch nicht die Wahrheit gesagt, was Cho angeht." erwidere ich wutentbrannt und den Tränen nah. Keine weitere Träne wegen Cedric! fordere ich mich selbst auf.

"Was für ein hinterhältiges Grindeloh diese Cho Chang ist!" erzürnt sich Hannah.

"Oh nein, das ist ganz allein seine Schuld! Cedric hat sich gegen mich entschieden und war dann zu feige, um es mir zu sagen. Ich werde dieses Chaos nicht aus Bequemlichkeit auf Cho Chang schieben!". Die Wut kocht nun in meinen Adern. Nein, Cho kann ich dafür wirklich nicht verantwortlich machen. Ich finde sie zwar unausstehlich, aber von Cedric hätte ich etwas anderes erwartet. Ihr dafür die Schuld zu geben wäre viel zu einfach. In meinen Gedanken verfluche ich Cedric, dem ich mein Herz geschenkt habe und der es nun mit Füßen tritt.

Meine euphorische Stimmung, was das Quidditchspiel angeht, ist eigentlich verflogen, aber ich kämpfe dagegen an. Weshalb sollte ich mir diesen Tag von einem hinterhältigen, feigen Idioten wie Cedric verderben lassen? Das wäre ja wohl noch schöner. Er amüsiert sich mit seiner Cho und ich blase Trübsal? Auf keinen Fall! Glücklicherweise ist Wut produktiver als Trauer. So kann ich später hoffentlich meine Gefühle auf das Quidditchspiel übertragen und trotzdem mitfiebern. Den restlichen Tag ärgere ich mich über Cedric und sehe gleichzeitig dem Finale mit grimmiger Freude entgegen. Als die Nacht hereinbricht, machen wir uns mit Madam Bones auf dem Weg zu dem riesigen Stadion und nehmen unsere Plätze ein, die sich nur wenige Reihen über der Ehrenloge befinden und somit über eine ziemlich gute Sicht verfügen. Das Quidditchspiel lässt mich Cedric beinahe vergessen: Nur in dem Moment, als sich die Mannschaften vorstellen und für Bulgarien die schönen Veela auftreten, denke ich an ihn und freue ich mich heimlich über ihre hypnotische Wirkung auf Männer. Falls Cedric nicht darauf vorbereitet war, würde er sich vor Cho ziemlich lächerlich machen!

Noch nie in meinem Leben habe ich ein so spannendes Quidditchspiel gesehen. Die Jäger von Irland sind den Bulgaren absolut überlegen und erzielen so einhundertsiebzig grandiose Punkte. Im Austausch haben die Bulgaren den beeindruckenden Sucher Viktor Krum. Während Hannah die meiste Zeit über sein Aussehen schwärmt, bewundere ich viel mehr seine Fähigkeiten. Er blufft so geschickt, dass der irische Sucher Lynch zweimal auf seine Täuschungsmanöver hereinfällt und auf das Spielfeld kracht. Lynch tut mir ziemlich Lied. Der Arme kann sich kaum noch auf dem Besen halten. Doch auch Krum wird von einem harten Klatscher ins Gesicht getroffen und ist anschließend sehr geschwächt. Er fängt zwar den Schnatz, aber Bulgarien verliert trotzdem - Um knappe zehn Punkte. Es wäre jedoch eine unrealistische Annahme gewesen, dass Bulgarien sich noch gegen die irischen Jäger durchsetzen und mehr Punkte hätte erzielen können. Wahrscheinlich war sich Krum darüber bewusst und hat eine höhere Niederlage vermeiden wollen. Außerdem ist er der einzige Spieler, der den Iren überlegen war. Doch früher oder später hätte er das Feld wegen seiner Verletzung verlassen müssen.

Nach dem Spiel schließen Hannah, Susan und ich uns den Siegesfeiern auf dem Campingplatz an. Massen von Hexen und Zauberern feiern gemeinsam und bilden eine riesige Menge. Wir stürzen uns in das Gewusel, während Madam Bones wieder den Angestellten des Zaubereiministeriums hilft. Grade sehen wir lachend einem irischen Volkstanz von einer Gruppe Leprechans zu, als ich hart angerempelt werde. Ich drehe mich um und erschrecke, als ich Cedric erblicke. Wenigstens ohne Cho. Das erste Mal hat mir gereicht. Er starrt mich genauso kalt an, wie er es mittags schon getan hatte.

"Na das ist ja eine Überraschung, dass du ohne Davies hier bist." Cedric spuckt die Worte förmlich aus und sieht mich dabei geringschätzig an. Was war das denn bitte für eine sinnlose Aussage? Eigentlich hatte ich mir schon einige schnippische Aussagen zurechtgelegt, die ich Cedric an den Kopf hätte werfen können, aber keine passt auf diese seltsame Frage. 

"Wer oder was ist bitte ein Davies?" frage ich möglichst herablassend.

Cedric lacht ungläubig auf. "Ist der etwa auch schon vergessen? Meinen Namen kennst du aber noch, oder?"

In diesem Moment war es mir vollkommen egal, was seine Anspielungen zu bedeuten haben. Ich würde sicher nicht hier stehen und Cedric mit seinem bodenlosen Verhalten durchkommen lassen. "Ich habe keine Ahnung wovon du grade sprichst, Diggory. Das Einzige das ich weiß ist, dass ich den gesamten Sommer auf ein Lebenszeichen von dir gewartet habe! Stattdessen muss ich jetzt auf diese Weise erfahren, dass du einfach nur zu feige warst mir zu sagen, dass du jetzt mit Cho Chang gehst! Du bist das Letzte! Ich weiß nicht, wie ich dich jemals mögen konnte."

Jetzt scheint Cedric genauso verwirrt, wie ich es zuvor war. "Aber..." 

Doch ich will nichts mehr hören. Mit aller Kraft schubse ich ihn aus dem Weg und lasse ihn dann in der Menschenmenge zurück. Vor rasender Wut bin ich beinahe blind und kann kaum noch sehen, wohin ich laufe. Schließlich lasse ich mich am verlassenen Waldrand nieder und kämpfe abwechselnd gegen Tränen der Wut und Verzweiflung an.

Erst als ich mich beruhigt habe, fällt mir auf, dass ich Susan und Hannah ebenfalls verloren habe. Hätten Zauberer doch Handys! Genervt streife ich zwischen den vielen Zelten hindurch und suche unseres. Wahrscheinlich warten meine Freundinnen schon dort und machen sich unnötige Sorgen.

Doch als ich endlich das Gefühl habe, unserem Zeltplatz langsam näher zu kommen, höre ich laute Schreie. Was ist das? Noch mehr wildfeiernde Iren? Oder wutentbrannte Bulgaren? Ich achte nicht weiter darauf und erblicke bald unser Zelt. Doch in diesem Moment tauchen hinter einer Ecke, keine fünfzig Meter entfernt, schwarz vermummte Gestalten auf. Ich glaube kaum meinen Augen, als ich über ihnen hilflose Menschen schweben sehe - Ganz eindeutig Muggel. In rasender Geschwindigkeit lassen sie diese um sich selbst rotieren und lachen dabei mitleidslos. Ich diesem Moment schnürt es mir die Kehle zu und ich begreife zum ersten Mal was es bedeutet, muggelstämmig zu sein. Bei diesen maskierten Gestalten kann es sich nur um schwarze Magier handeln. Angsterfüllt drehe ich mich um und renne in die entgegengesetzte Richtung davon. Inzwischen bewegen sich die dunklen Gestalten auf den belebten Teil des Zeltplatzes zu und eine allgemeine Panik bricht aus. Auch Ministeriumshexen und Zauberer apparieren nun an den Platz des Geschehens und versuchen den Aufstand einzudämmen. Die Gedanken rasen währenddessen in meinem Kopf. Ich sollte mich im Wald verstecken, dort ist es sicherer! Ich laufe panisch in die Dunkelheit zwischen den Bäumen, welche einen beinahe die eigene Hand vor Augen nicht mehr erkennen lässt. Ich wünschte ich wäre nicht alleine, so ist alles noch unheimlicher. Außerdem könnte ich mich nie im Leben gegen einen schwarzen Magier behaupten! Aber was ist der Sinn von dieser Zusammenkunft? Sind bereits Menschen umgekommen oder verletzt worden? Bei dieser Vorstellung schüttelt es mich vor Grauen und Angst. 

Ich renne stolpernd und planlos tiefer in den Wald hinein, doch oft bleiben meine Schuhe in dem morastigen Boden stecken und so werde ich immer wieder aufgehalten. Die Geräusche vom Zeltplatz sind mittlerweile kaum noch zu hören und ich fühle mich nun sicherer. Ich muss ein weites Stück gerannt sein. Ich verlangsame meine Schritte und bin bedacht darauf, möglichst keine Geräusche zu machen. Schließlich weiß ich nicht, was im Dunkeln lauert. Der Schein des Mondes erhellt meinen Weg nun etwas. An dem Stamm einer dicken Eiche, unmittelbar vor mir, sehe ich eine große Gestalt lehnen. Sein helles Haar schimmert im Mondlicht und ich sehe helle Zähne aufblitzen. 

Malfoy. 

Ich drehe mich auf dem Absatz um und laufe in die entgegengesetzte Richtung. Aber ich kann hören, dass Malfoy mir folgt und ich beginne meine Schritte panisch zu verschnellen. Trotzdem weiß ich genau, dass ich langsamer bin als er. Aber vielleicht ist es ihm zu blöd, einem 'Schlammblut' hinterher zu laufen? Was erwarte ich eigentlich... Es ist Malfoy! Er liebt diese Spiele. Andere einzuschüchtern und zu schikanieren. In diesem Moment hat der Slytherin mich eingeholt, packt er mich hart am Arm und zieht mich zu sich.

"Wohin so eilig, Fink?" zischt er mir hämisch ins Ohr. "Hast du deinen Beschützer Diggory nicht bei dir? Ich denke dann sind wir wohl alleine. Ich habe ohnehin noch eine Rechnung mit dir zu begleichen."

Mein Herz flattert wild vor Wut. Malfoy hält meine Handgelenke fest und drückt mich gegen einen nahe liegenden Baum. Er presst seinen Oberkörper gegen mich, sodass ich zwischen dem Baum und seinem Körper eingepfercht werde. Er zwängt seine Hand unter mein Kinn und hebt mein Gesicht gewaltsam an. 

"Ich könnte dich den Todessern übergeben. Sie haben grade ihren Spaß auf dem Zeltplatz mit kleinen Schlammblütern, so wie dir. Aber natürlich könnte ich dich auch selbst ein wenig quälen." Er grinst mich an. 

Doch in diesem Moment ertönen Stimmen, nicht weit von uns. Ministeriumsangestellte. Im schwachen Mondlicht erkenne ich Harry, Ron und Hermine nicht weit von ihnen. Es scheint irgendein Problem zu geben. Wie kommt es, dass immer diese drei in jedes seltsame Ereignis verstrickt sind? Doch in diesem Moment könnte ich ihnen dafür nicht dankbarer sein. Malfoy und ich sehen beide in die Richtung und lauschen aufmerksam, obwohl er seinen Griff und den Druck auf meinen Körper nicht lockert. 

"Durchsucht den Wald!" ertönt eine aufgebrachte, autoritäre Stimme. Zauberstäbe leuchten in der Dunkelheit auf und nähren sich. Malfoy scheint hin und her gerissen. Aber der Drang, seine eigene Haut zu retten, scheint zu überwiegen. Er lässt jäh von mir ab und begibt sich in die Richtung des Zeltplatzes.

"Wir sehen uns bald wieder, Fink!" flüstert er drohend. 

Ich seufzte erleichtert und kann mein Glück kaum fassen. Ich bin Malfoy tatsächlich erneut entkommen! Langsam schleiche ich auf den Zeltplatz zu, denn ich höre keine Schreie mehr. Tatsächlich stehen überall kleine Gruppen von Hexen und Zauberern herum, die mehr oder weniger mitgenommen wirken. Wie schon vor einigen Stunden mache ich mich wieder auf den Weg zu unserem Platz. Schließlich erblicke ich das kleine, weiße Zelt und schlüpfe hinein. Ich bin mittlerweile halb erfroren in meinem Rock, in meinen Haaren hängen Blätter, und mir schmerzen die Glieder von Malfoys Handgreiflichkeiten. Sofort erscheinen die Gesichter von Susan und Hannah aus unserem Schlafraum.

"Merlin sei Dank dass du da bist, Maja!"

"Ist dir etwas passiert, bist du verletzt?"

"Wir haben uns solche Sorgen gemacht!"

"Zum Glück war meine Tante nur einmal kurz hier, sie hat den Ministeriumsangestellten geholfen! Sie hat nicht mitbekommen, dass du verschwunden bist... Hannah und ich haben ihr erzählt, du würdest grade im Bad sein. Sie hätte uns umgebracht, weil wir nicht zusammengeblieben sind!"

Ich beruhige die beiden so gut ich kann und krieche dann in mein Bett. In diesem Moment brauche ich nichts außer Schlaf. Ich war noch nie in meinem Leben so erschöpft. Kaum hat mein Gesicht das Kissen berührt, gleite ich auch schon in einen unruhigen Traum.

Pokračovat ve čtení

Mohlo by se ti líbit

42K 2K 33
Also ich habe mir ja schon oft vorgestellt, wie es währe, in einem meiner Lieblingsfilme oder Bücher zu sein und die Story selbst mit zu erleben, abe...
60.4K 2.9K 16
Was wäre wenn Neville Hermine helfen wollte aber mal wieder etwas schief geht? Tja und daran ist natürlich auch nur einer Schuld. DRACO MALFOY. Und...
37.5K 2.7K 84
WICKED hat Minho, Teresa hat sie verraten und so viele ihrer Freunde sind gestorben. Die Situation scheint aussichtslos. Doch wenn Anna eines weiß, d...
35.8K 1.2K 43
Wo sie der Meinung ist, dass er der absolut schlimmste ist Ich habe keinerlei Rechte an dieser Geschichte. Ich habe sie nur übersetzt, alle Rechte ge...