Der Funke springt über

5.7K 207 43
                                    

Erschrocken schlage ich die Augen auf. Was war das, wo bin ich? Über mir sehe ich Cedric's schönes Gesicht und realisiere, dass er mich in den Armen trägt. Die Erinnerung an den Abend kommt wieder zu mir zurück. Bin ich letztendlich tatsächlich einfach eingeschlafen?! Cedric bemerkt, dass ich wach bin und setzt mich, mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen, ab. Wir befinden uns vor der Tür zu den Mädchenschlafsälen. 

"Ich bin eingeschlafen..." stelle ich etwas lahm fest.

"Jup." erwidert Cedric mit einem breiten Grinsen. "Auf einmal lag dein Kopf auf meiner Schulter und du hast tief und fest geschlafen." 

"Oh nein!" stöhne ich genervt und verberge mein Gesicht in den Händen. 

"Mach dir nichts draus. Es war eigentlich ganz... niedlich." Einen langen Moment sehen wir uns an, während mein Herz vor Aufregung so sehr zu klopfen beginnt, dass ich das Gefühl bekomme, man müsse es hören können.  

"Du solltest dich jetzt ausruhen, denke ich." sagt Cedric mit einem weiteren schiefen Lächeln und fährt sich verlegen durchs Haar. Er greift mit einer Hand hinter mich, wobei sein Arm kurz meinen Bauch streift, und drückt die Klinke zu dem Schlafsaal hinunter. Ich schlüpfe hinein und will mich grade verabschieden, als plötzlich Hannah und Susan über mich herfallen.

"Wo warst du?" 



"Hättest wenigstens mal Bescheid sagen können!"



"Wir haben uns solche Sorgen gemacht!"

"Wir haben schon darüber nachgedacht, zu Professor Sprout zu gehen!"

All das werfen sie mir in atemberaubender Geschwindigkeit an den Kopf. Ich verstehe zwar nur die Hälfte, aber ich bekomme ein schlechtes Gewissen. Ich an ihrer Stelle hätte mir auch Sorgen gemacht.

"Es tut mir wirklich, wirklich Leid. Cedric und ich haben uns nach meiner Strafarbeit bei Professor Snape in den Kerkern getroffen und haben dann irgendwie die Zeit vergessen."

Meine Freundinnen fassen nun Cedric ins Auge. Hannah läuft rot an und stottert vor sich hin - Ich glaube sie war bis zu diesem Moment so auf mich fixiert, dass sie Cedric tatsächlich nicht bemerkt hat. Susan hingegen bleibt gefasst und sieht nun etwas besänftigter aus.

"Ich entschuldige mich vielmals, euch Sorgen bereitet zu haben. Aber Maja war bei mir in guten Händen." Er wirft meinen Freundinnen eines von seinen atemberaubenden Lächeln zu und Hannah's Mund bleibt einen Moment offen stehen. Wenigsten bin ich nicht die Einzige, die seinem Charme erlegen ist. 

"Dann ist ja jetzt alles geklärt. Wenn es dir nichts ausmacht, ich bin mir sicher, dass wir alle ziemlich müde sind." 

Susan nickt mit dem Kopf in Richtung Tür und Cedric versteht. Er nickt mir noch einmal lächelnd zu, wünscht uns eine gute Nacht und verlässt den Raum. 

Susan wartet noch einen kurzen Moment, bis seine Schritte von draußen verklingen und dreht sich dann zu mir um, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Ach... Also du und Cedric Diggory?"

Ich konfrontiere meine Freundinnen sofort mit der Realität, betone, dass Cedric mir nur geholfen hat und beginne die Geschichte ganz von vorne zu erzählen. Die Beiden lauschen gebannt und schlussendlich ist Hannah fast genauso aufgewühlt wie ich.

"Dieser ekelhafte Malfoy! Aber Glück im Unglück... Ausgerechnet Cedric Diggory kommt dir zur Hilfe! Glaubst du er mag dich?"

Ich schüttele etwas betrübt den Kopf. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich tatsächlich für mich interessiert. Er ist total beliebt bei allen Mädchen in Hogwarts - Er könnte doch Jede haben. Wahrscheinlich wollte er nur nett sein und das Richtige tun."

Susan wirft mir einen forschenden Blick zu. "Also findest du ihn gut! Gib es zu!"

Ich spüre, wie die Hitze in mein Gesicht steigt. Ich kann meinen Freundinnen nichts vormachen. Verflixter Kesselbrand! Zur Antwort murmle ich einfach etwas unverständlich vor mich hin.

Susan setzt ein gewinnendes Lächeln auf und tauscht einen wissenden Blick mit Hannah aus. „Wusste ich's doch!".

Ich seufze ergeben und fliehe vor der unangenehmen Unterhaltung, indem ich schnell ins Bad verschwinde. Als ich ein paar Minuten später wieder in den Schlafsaal komme um ins Bett zu gehen, sind meine Freundinnen schon tief und fest am schlafen. Ich krabbele unter die Decke und versuche wieder einzuschlafen. Als ich vorhin mit Cedric im Gemeinschaftsraum saß, war ich noch so unglaublich entspannt und müde. Aber jetzt kann ich nicht mehr an Schlaf denken! Meine Gedanken sind voll von... Cedric. Jedes Mal wenn ich die Augen schließe, taucht sein schönes Gesicht in meinen Gedanken auf und ich kann seine tiefe Stimme wieder hören. Während ich irgendwann doch in den Schlaf hinüber gleite frage ich mich, ob Cedric in dieser Nacht wohl noch einen zweiten Gedanken an mich verschwendet haben könnte.

Twist In Fate || Cedric DiggoryWhere stories live. Discover now