Der Buchladen im Ligusterweg

Par Pheephy

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Im Ligusterweg gibt es einen Buchladen. Harry war nie drin, das hat ihm Tante Petunia verboten, aber er weiß... Plus

Vorstellung des Diebesguts
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EPILOG
BONUS
1 - Was hältst du von einem Date?
2 - Wie die Mutter so der Sohn

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Par Pheephy

Es war eine Woche später, am 25.08., genau eine Woche vor Lukes, Harrys und Remus' Abreise nach Hogwarts, als Regulus ein zweites Mal unangekündigt vor Remus' Tür stand. Diesmal allerdings wirklich nur vor seiner. Er kam abends kurz nach Ladenschluss und passte Remus ab, der gerade auf dem Weg nach oben zum Abendessen war. 

"Ich hab was für dich", erklärte er. Remus hob die Augenbrauen. 

"Noch ein zweites Heiligtum des Todes?", fragte er scherzhaft. Regulus verdrehte die Augen. 

"Ganz so unglaublich ist es dann doch nicht", beschwichtigte er Remus. Dann griff er in die Tasche seines Umhangs und zog eine Thermosflasche hervor. "Ich glaube, es schmeckt ziemlich gruselig. Aber von dem, was ich gelesen habe, soll das so sein." 

Remus griff langsam danach, immer noch etwas ratlos, was genau Regulus meinte. Vorsichtig schraubte er den Deckel auf und roch daran. Der beißende Geruch von Wolfswurz schlug ihm entgegen und er hielt es schnell ein Stück von sich weg. 

"Was zum...?" Dann machte es klick. Er blinzelte. Sah noch einmal hinunter auf die Kanne. Dann wieder hoch zu Regulus.

"Ist das...Wolfsbanntrank?", fragte er ungläubig. Regulus nickte knapp. Remus schluckte. "Die Zutaten alleine müssen dich ein Vermögen gekostet haben."

Regulus zuckte mit den Schultern.

"Nichts, was das Black-Vermögen nicht abkann", brummte er. "Denk einfach dran, jeden Abend bis zum Vollmond eine Tasse zu trinken. Das da reicht für vier Tage, für die letzten drei komme ich nochmal vorbei. Ich hätte dir gleich eine größere Menge gemacht, aber man soll es frisch trinken und die Kanne hat zwar exzellente Frischhaltemagie, aber mehr als drei Tage werden trotzdem nicht empfohlen."

Remus schraubte den Deckel wieder drauf.

"Wo hast du das gebraut?", fragte er neugierig. Regulus schmunzelte.

"Grimmauldplatz", erklärte er. "Hab einen der oberen Salons zu einem Zaubertranklabor umfunktioniert."

"Eine privates Labor, hm?", fragte Remus amüsiert. Regulus zuckte mit den Schultern.

"Nicht wirklich", sagte er. "Ich öffne den Grimmauldplatz. Das Labor ist da, wer es nutzen will, kann jederzeit anfragen. Gleiches gilt für die Bibliothek - auch wenn ich einige der besonders gruseligen Bücher entfernt habe."

Remus versuchte sich vorzustellen, wie der Grimmauldplatz, das vielleicht am besten geschützte Gebäude der englischen Zaubererwelt zum öffentlichen...ja, was eigentlich genau? wurde.

"Also machst du aus dem Haus deiner Familie ein...ein was?", fragte er. Regulus zuckte mit den Schultern.

"Wird sich finden", erklärte er leichtherzig. "Ich stehe nach wie vor dazu, dass ich es schade finde, dass die magischen Traditionen durch die zunehmende Vermischung mit Muggeln verloren gehen. Nicht, dass ich was dagegen habe, dass Zauberer Muggel heiraten oder in Muggelgegenden leben. Aber es ist traurig um unsere Bräuche. Ich würde gerne einen Ort schaffen, wo sie wieder aufleben. Aber ohne den giftigen Reinblut-Beigeschmack von vorher. Ein Labor und eine Bibliothek zum Wissenaustausch. Vielleicht regelmäßige Treffen zum Reden über neue Entwicklungen. Ich würde auch gerne die Teenachmittage und Abendveranstaltungen aus meiner Kindheit wieder aufleben lassen. Was spricht gegen lustige Abende, wo sich alle schick machen und ihre Show-Magie zum besten geben können, wenn sie wollen?" Er verschränkte die Arme. "Es ist mit wirklich wichtig, das zurückzuholen, aber deutlich von dem ganzen...Hass und der Ausgrenzung zu trennen. Vielleicht kann ich über dich oder Minerva in Hogwarts in Umlauf bringen, dass ich freie Gästezimmer habe, wenn sich jemand zu Hause nicht sicher fühlt. Solche Sachen."

Remus musterte ihn von oben bis unten.

"Klingt nach einer coolen Idee", urteilte er. "Mit einem ziemlich schrägen und wenig durchdachten Konzept." Er schmunzelte. "Ich meine, ich unterstütze es voll und ganz, aus dem Haus was Sinnvolles zu machen, aber Merlin, Reg, überleg dir ein vernünftiges Konzept, sonst fährt das Ganze schneller gegen die Wand, als du toujour pur sagen kannst."

Regulus verzog das Gesicht.

"Bitte versuch nie wieder, in meiner Gegenwart französisch zu sprechen", maulte er. Remus grinste.

"Ich verspreche es, wenn du mir dafür versprichst, dir einen Plan zu machen. Ich helf dir gerne, Mary sicher auch. Wir haben uns damals sehr intensiv damit beschäftigt, was man bei so einem Start-up alles beachten muss, als wir den Laden aufgemacht haben."

"Start-up klingt, als würde ich damit Geld verdienen wollen", brummte Regulus unzufrieden. Remus zuckte mit den Schultern.

"Du musst es ja nicht für Profit machen", sagte er. "Aber irgendeine Idee solltest du dir schon überlegen, wie du nicht Jahr für Jahr in den roten Zahlen landest. Das Black-Vermögen ist auch nicht unerschöpflich."

Regulus verzog das Gesicht.

"Da hat man eine coole, nette Idee, die ganz einfach klingt und auf einmal muss man sich mit Business beschäftigen", jammerte er. Remus lachte leise in sich hinein und klopfte ihm auf die Schulter. Gelegentlich vergaß er gerne, dass Regulus im Grunde genommen immer noch achtzehn war. Vermutlich gehörte es zum Erwachsenwerden dazu, dass man früher oder später merkte, dass gute Ideen immer einen langen Schwanz an Papierkram hinter sich her zogen.

~~~~~

Der Morgen des 1. Septembers war chaotisch wie letztes und vorletztes Jahr, nur schlimmer, weil diesmal nicht nur Harry einen gepackten Koffer idealerweise vollständigen Inhalts haben sollte, sondern auch Luke und Remus.

Alle drei liefen am frühen Morgen wie aufgescheuchte Hühner durch die Wohnung und sammelten noch die letzten Sachen zusammen.

Nicht hilfreich waren die Kartons von Jerry und Jhalak, die, inzwischen tatsächlich ein Paar (Remus machte sich eine gedankliche Notiz, Triv eine Tafel Schokolade zu schicken), ebenfalls zum September ihre neue Wohnung in Little Whinging beziehen würden und über die letzte Woche schon einmal Sachen hergebracht hatten, die jetzt im Treppenhaus standen, bis sie heute die Schlüssel für ihre Wohnung bekommen würden.

Beide hatten angeboten, herzukommen und bei der Vorbereitung auf Hogwarts zu helfen, waren allerdings schnell wieder abgewimmelt worden. Remus, Sirius und Mary waren sich alle einig, dass mehr Personen im Haus nicht dazu geführt hätten, dass das Packen schneller geht.

Zumindest hatte Sirius Remus überredet, nicht mit den Kindern zusammen mit dem Zug zu fahren, sondern heute Abend nach Hogsmeade zu apparieren, wie es für Lehrer üblich war. Unter normalen Umständen hätte Remus sich eine so weite Strecke zum Apparieren am Tag nach der Vollmondnacht nie im Leben zugetraut. Aber Regulus' Trank hatte Wunder gewirkt. Er war immer noch erschöpft von der Verwandlung, sicher, aber zumindest hatte er sich als Wolf zusammenrollen und schlafen können und war nicht zusätzlich auch noch vollkommen umnächtigt. Aus London zurück würde er vermutlich trotzdem noch ein Nickerchen machen und Sirius hatte angeboten, dass er ihn, wenn Remus sich selbst nicht zutraute, zu apparieren, per Seit-an-Seit-Apparieren nach Hogwarts bringen würde.

Natürlich wussten sie beide, dass es Sirius vor allem um zwei Dinge ging: erstens, Remus noch ein paar Stunden länger zu Hause zu haben. Und zweitens, die gemeinsame Eltern-Erfahrung zu haben, sein Kind am Bahnhof King's Cross zu verabschieden. Sicher, das hatten sie auch mit Harry schon gemacht und Harry war in allen Dingen, die zählten, ihr Kind genau wie Luke. Aber am Ende war er eben nicht das Baby, für das sie sich im Sommer 1981 gemeinsam entschieden hatten. Und Luke war der jüngste im Haus, seine Abfahrt bedeutete die größte Veränderung für sie alle. Remus konnte gut nachvollziehen, dass Sirius diesen Moment nicht nur mit Mary, sondern auch mit ihm teilen wollte.

"Dad, hast du die Sachen aus dem St. Mungos eingesteckt?" Luke kam durch die halb offen stehende Tür ins Bad hineingestürmt, wo Remus gerade überprüfte, dass er keine wichtigen Medikamente vergessen hatte. Er wusste, dass er sich bei Madam Pomfrey in mehr als fähige Hände begab, aber er wollte trotzdem ungern auf seine eigenen Sachen verzichten. Sicher konnte man bei Kopfschmerzen in den Krankenflügel gehen und sich etwas geben lassen. Oder man hatte eben eine Kopfschmerztablette dabei und löste das Problem selbst.

Remus nickte und deutete auf den Briefumschlag, der ganz am Boden der kleinen Medikamententasche lag.

"Alles da, keine Sorge." Er schmunzelte. "Du kannst es gar nicht erwarten, dich endlich bei Madam Pomfrey vorzustellen, was?"

Luke nickte aufgeregt.

"Hannah hat vor ein paar Wochen ihre Tage bekommen", erzählte er, "und ich will wirklich nicht, dass mir das auch passiert."

Remus nickte verständnisvoll.

"Außerdem fangen alle Jungs, die ich kenne, jetzt an, richtig schnell zu wachsen und ich will nicht der Kleinste in meiner Klasse sein."

Remus musterte ihn etwas zweifelnd.

"Ist Hannah nicht immer noch größer, als du? Und als Adam und Luke genauso?"

Luke zuckte mit den Schultern.

"Ich will trotzdem endlich zu Madam Pomfrey", erklärte er. "Und du bist ganz sicher, dass du alles hast?"

Remus seufzte, aber er konnte nicht wirklich genervt von seinem Sohn sein.

"Ja, Luke", versicherte er. "Ich habe ganz sicher alles."

Letzte Woche hatte er noch einmal mit Luke darüber geredet, wie er weiter machen wollte, was seine Entwicklung und eventuelle Hormone anging. Er hatte Madam Pomfrey geschrieben, die tatsächlich schon einige Male zuvor mit entsprechenden Schülern zu tun gehabt hatte. Noch war nichts entschieden, aber sie hatte Remus und Luke in der ersten Schulwoche zu sich eingeladen, um die verschiedenen Optionen zu besprechen. Als Grundlage für alles, was sie tun konnte, hatte sie geschrieben, brauchte sie aber auf jeden Fall eine volle Untersuchung von Luke und bestimmte Werte, die sie mit den begrenzten Mitteln in Hogwarts nicht selbst feststellen konnte. Deshalb waren sie letzte Woche im St. Mungos gewesen und hatten Luke einmal von oben bis unten durchgecheckt. Die Heilerin, die die Untersuchung gemacht hatte, hatte ihnen am Ende auch noch versichert, dass sie vermutlich nirgendwo in besseren Händen waren, als bei Poppy Pomfrey - gab es schließlich in ganz England keinen Heiler und keine Krankenschwester, die mehr Erfahrung mit jugendlichen Zauberern hatten, als sie.

Luke, anscheinend zufrieden mit dem Wissen, dass fehlende Untersuchungsergebnisse nicht dazu führen würde, dass seiner männlichen Entwicklung etwas im Wege stehen würde, verschwand wieder, rennend, genau wie er gekommen war.

Remus packte die restlichen Medikamente ein, schloss die Tasche und warf dann einen Blick auf den Schrank über dem Waschbecken, dass kein Kind seine Zahnbürste vergessen hatte, bevor er die Tasche zu seinem restlichen Gepäck stellte.

"Leute, 15 Minuten bis Abfahrt!", rief Mary gerade von der Wohnungstür. "Harry, Luke, das Gepäck muss jetzt ins Auto, wenn wir den Zug nicht verpassen wollen!"

"Moment!", rief Harry aus seinem Zimmer, wo man das verdächtige Knarzen von jemandem hörte, der auf seinem Koffer saß, um ihn zuzubekommen. Sirius kam aus der Küche, die Kaffeetasse noch in der Hand und verschwand wortlos hinter Harrys Tür, um ihm zu helfen. Remus klopfte bei Luke und half ihm dann, sein Zeug nach unten zu tragen.

Auf halbem Weg hielten sie bei Edyta an, die beide Kinder herzlich verabschiedete und ihnen beiden noch eine große Dose mit Süßigkeiten, Snacks und etwas in die Hand drückte, was verdächtig nach jeweils einem halben Kuchen aussah.

Dann brachen sie endlich auf, später als geplant, aber nicht später als nötig, da sie in ihrer Planung ebendiese Verspätung schon mit einkalkuliert hatten.

Sie fuhren nach London, der Stau hielt sich in Grenzen (Remus drehte sich mit verdächtig zusammengekniffenen Augen zu Sirius auf der Rückbank um, der ihn unschuldig anschaute und schnell seinen Zauberstab verschwinden ließ), dort angekommen hielten sie kurz bei Jerrys Buchladen an, wo der heute seinen letzten Tag arbeitete, dann bei Regulus, der eifrig am Haus renovierte (sein Plan war konkreter geworden, aber zu Remus' Unbehagen nicht übersichtlicher), bevor sie schließlich bei King's Cross ankamen - zwanzig vor elf. Remus klopfte sich stolz selbst auf die Schulter für diese organisatorische Meisterleistung.

Mary und Sirius holten zwei Gepäckwagen, während Remus mit den Kindern die Koffer aus dem Auto räumte, dann waren sie auch schon auf dem Weg zum Gleis 9 3/4. Im dritten Jahr in Folge und mit den Weihnachten und Ostern in dazwischen, zögerte niemand mehr, durch die Wand zu laufen. Sehr zu Remus' Erleichterung war diesmal auch kein Hauself am Werk, der den Durchgang versperrte (er ließ die Kinder trotzdem als erstes gehen).

Der Abschied von Harry verlief genauso schnell, wie erwartet - in dem Moment, in dem er Hermine und Ron entdeckte, drückte er Mary, Sirius und Remus jeweils einen schnellen Kuss auf die Wange, nannte Luke einen Loser, den er dann ja später wieder sehen würde und winkte über seine Schulter, als er verschwand. Luke musterte den Zug doch etwas besorgt. Sirius drückte seine Schulter.

"Ich bin sicher, wenn du kein anderes Abteil findest, kannst du dich zu ihnen setzen", meinte er aufmunternd. "Der Trick ist, dass du einfach nicht Harry fragst, sondern Hermine, dann schaut sie die beiden Jungs einmal böse an und alles ist gut."

Luke winkte ab.

"Ich will sie nicht nerven", meinte er. "Ich finde schon was." Remus konnte hören, dass er vor allem versuchte, sich selbst zu überzeugen. Er lächelte ihn aufmunternd an.

"Das wird schon", sagte er. "Sirius und Harry haben auf der ersten Zugfahrt ihre besten Freunde kennen gelernt. Ich nicht, aber ich hab trotzdem ein paar nette Bekanntschaften gemacht."

"Und meine Abteilgenossinnen und ich haben uns noch auf der Fahrt zerstritten und nie wieder miteinander geredet, weil sie alle in Slytherin waren und ich muggelstämmig", ergänzte Mary unbekümmert. "Und ich hab in Hogwarts trotzdem Freunde gefunden. Diese Fahrt sagt wirklich überhaupt nichts aus."

"Außerdem bist du so ziemlich der kommunikativste Mensch, den ich kenne", warf Sirius ein. "Such dir einfach jemanden und mach sie zu deinen Freunden, dann haben sie eh keine Chance, weil du so cool bist."

Luke verdrehte die Augen, musste aber doch ein wenig lachen. Dann schulterte er seinen grünen Lieblingsrucksack und griff Edytas Naschpaket fester.

"Ich besteche einfach jemanden mit Babcias Kuchen", erklärte er. Remus grinste.

"Hervorragender Plan. Oh, schau mal, da drüben ist Neville!" Er winkte dem anderen Jungen zu, dessen Gesicht sich aufhellte und der sofort seine Richtung änderte und zu ihnen kam.

"Luke!", rief er begeistert, "ich hab total vergessen, dass du jetzt auch nach Hogwarts kommst! Wenn du magst, ist bei uns im Abteil noch was frei, Ginny Weasley ist auch mit da."

Luke nickte, sichtlich erleichtert, dass er doch jemanden gefunden hatte, an den er sich ranhängen konnte. Ein lauter Pfiff ertönte und Neville sah sich hektisch um.

"Wir treffen uns gleich drinnen, ja?", schlug er vor, "ich muss erst noch Trevor wiederfinden!" Und er verschwand im Getümmel.

Luke holte tief Luft, dann drehte er sich zu seinen Eltern zurück. Sirius war der erste, der ihn umarmte.

"Viel Spaß, lass dich nicht unterkriegen", sagte er. "Spiel Minerva ein paar schöne Streiche, nerv Harry von mir und komm auf jeden Fall nach Gryffindor!"

Luke verdrehte die Augen, drückte ihn aber noch ein wenig fester, bevor er sich an Mary wandte, die breit lächelte.

"Es ist vollkommen egal, in welches Haus du kommst", erinnerte sie ihn, "solange du nicht auf die völlig blöde Idee kommst, das Lernen über den Spaß zu setzen. Was nicht heißt, dass du eine Entschuldigung hast, keine Hausaufgaben zu machen!" Sie hob drohend einen Finger. Dann grinste sie. "Aber genieß die Zeit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie großartig wird!" Sie drückte ihm einen Kuss aufs Haar.

Luke nickte und schlang seine kurzen Arme auch um sie. Der letzte, von dem er sich verabschiedete, war Remus, auch wenn der Anschied deutlich kürzer ausfiel.

"Wir sehen uns heute Abend?", fragte er ein wenig unsicher. Remus nickte.

"Versprochen", schwor er. "Ich freu mich drauf." Er grinste, dann gab er seinem Sohn einen Klaps auf die Schulter. "Und jetzt beeil dich, bevor der Zug ohne dich losfährt."

Luke nickte, umarmte sie alle drei noch einmal ganz kurz und lief dann zügig zur nächsten Tür.

"Fünf Pfund, dass er nach Hufflepuff kommt", sagte Mary, sobald er außer Hörweite war. "Dieses Kind ist so sozial, alles andere wäre vollkommen undenkbar."

"Ich halte dagegen", erklärte Sirius sofort. "Luke ist ein waschechter angehender Gryffindor."

Beide sahen Remus auffordernd an, der ihnen jeweils einen Arm um die Schulter legte.

"Wisst ihr was?", sagte er, "mir war selten etwas mehr egal. Hauptsache, er wird glücklich."

Mary und Sirius schwiegen einen Moment, dann machten sie gleichzeitig "pfft" und "Remus, du bist so ein Spielverderber!".

Der Abfahrtpfiff ertönte und die Lok stieß einen großen Schwall an Dampf aus, bevor sie sich in Bewegung setzte. Remus sah hinüber zu Mary, deren Augen verdächtig glitzerten und er stieß sie in die Seite.

"Ich erinnere mich an jemanden, der vor vielen Jahren mal zu mir gesagt hat, dass sie uns auslachen würde, wenn wir am ersten September heulend unsere Kinder am Bahnsteig verabschieden", stichelte er.

"Halt die Klappe, Remus", meinte Mary nur, hob den Kopf erhaben und zog die Nase hoch. Remus schmunzelte und drehte sich zu Sirius auf seiner anderen Seite, zog ihn fester an sich und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

"Dahin fahren sie nun", sagte er leise. Sirius nickte und seufzte.

"Hättest du dir das erträumt, Moony?", fragte er, während der Zug schneller wurde und den Bahnhof hinter sich ließ, eine Rauchwolke zurücklassend. "Als ich vor über dreizehn Jahren vorgeschlagen habe, dass wir ein Kind bekommen? Dass wir irgendwann hier stehen und unsere Kinder nach Hogwarts fahren sehen?"

Remus musterte ihn von der Seite.

"Erträumt?", erwiderte er, "sicher." Sein Blick glitt wieder in die Richtung zurück, in die der Hogwartsexpress verschwunden war. "Ich hätte nur niemals gedacht, dass der Traum jemals Wirklichkeit werden könnte."

~ ENDE VON TEIL FÜNF ~



Nicht vergessen: Donnerstag kommt noch der Epilog!

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das hier ist eine Übersetzung von All the young dudes von MsKingBean89. Wenn ihr die original story lesen wollt dann schaut auf Ao3.