Der Buchladen im Ligusterweg

By Pheephy

161K 18.5K 15.2K

Im Ligusterweg gibt es einen Buchladen. Harry war nie drin, das hat ihm Tante Petunia verboten, aber er weiß... More

Vorstellung des Diebesguts
TEIL EINS
1
2
3
4
5
6
7
TEIL ZWEI
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
TEIL DREI
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
TEIL VIER
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
TEIL FÜNF
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
31
32
33
34
35
36
37
38
EPILOG
BONUS
1 - Was hältst du von einem Date?
2 - Wie die Mutter so der Sohn

30

1K 144 113
By Pheephy

Da Libby, Jo und Jimly alle in Hogwarts angestellt waren und dringend wieder an die Arbeit mussten, verschwanden sie recht schnell. Dobby verschwand mit ihnen zusammen. Er war, wie Remus herausgefunden hatte ein freier Elf - dank Master Potter, Sir. Remus musste wirklich dringend mal mit Harry ein längeres Gespräch über seine Bekanntschaft mit diesem speziellen Elfen führen.

Kreacher wirkte sehr wenig begeistert von der Vorstellung, dass diverse Wertsachen und alte Schätze des Hauses verschwinden würden. Sirius berichtete, dass er bei vielen Dingen versucht hatte, zu feilschen, aber als er implizierte, dass der Elf sicherlich auch einige Dinge unauffällig hatte verschwinden lassen, um sie zu retten, hatte Regulus ihn scharf dafür kritisiert. Kreacher war vielleicht anderer Meinung als sie, erklärte er, aber sicherlich kein Dieb. 

"Wie präzise kannst du das Feuer eigentlich steuern?", fragte Mary neugierig, während Regulus mit Drachenhauthandschuhen an den Händen im Salon sorgfältig allerlei schaurige Gegenstände zu einem schönen Haufen aufstapelte. "Bekommst du es tatsächlich hin, dass du die Tapete abbrennst, aber die Wand dahinter heil bleibt?" 

Regulus wog den Kopf hin und her. 

"Ich werde mir alle Mühe geben", sagte er. "Ich bin mir sehr sicher, dass ich es weit genug kontrollieren kann, um die strukturelle Integrität des Gebäudes nicht im Mindesten zu gefährden. Aber ich würde jetzt...haha, nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Putz unter der Tapete nicht ein wenig angesengt wird." 

Mary verdrehte die Augen über den schlechten Wortwitz. 

"Wenn du dir um deine eigene Sicherheit Gedanken machst, dann kann ich dir versichern, dass ich wenn ich irgendwelche Bedenken deshalb hätte, ich euch alle längst rausgeschmissen hätte", fuhr Regulus fort. Mary boxte ihn gegen den Arm. 

"Ich dachte, wir hatten gesagt, dass du dich nicht mehr mit dummen Entscheidungen selbst opferst", erinnerte sie ihn. Er verdrehte die Augen. "Was mich eigentlich nur interessiert hat, wäre ob du denkst, dass du es hinbekommst, den Dauerklebefluch eines Portraits zu zerstören, ohne das Gemälde selbst kaputt zu machen." 

Regulus musterte sie nachdenklich. 

"Warte", mischte sich Sirius ein, "dann könnten wir die Portraits abhängen, oder?"

Mary hatte die Augen weiter auf Regulus gerichtet. 

"Entschuldige, wenn das zu aufdringlich war", sagte sie. "Ich wollte nicht annehmen, dass du..." 

"Nein, nein, du hast recht", unterbrach Regulus sie. "Im Grunde ist es nicht nötig, riesige Portraits seiner Vorfahren im Eingangsbereich zu haben." Er wirkte nicht wirklich überzeugt und Remus' Blick fand den von Mary, die unmissverständlich in Richtung Sirius nickte. Remus neigte den Kopf, um zu zeigen, dass er verstanden hatte und zupfte seinen Mann am Ärmel. 

"Hey, Tatze, es sieht aus, als wäre Regulus noch ein wenig beschäftigt und es gibt nur ein Paar Handschuhe, also sind wir eh nicht hilfreich." Er grinste schief. "Ich wollte die ganze Zeit schon mal dein Zimmer sehen." 

Sirius sah etwas widerwillig zu seinem Bruder, dann zu Remus, der ihm mit einem Blick hoffentlich recht unmissverständlich deutlich machte, dass das kein optionaler Vorschlag, sondern eine wenig subtile Aufforderung gewesen war. 

Sie stiegen die Treppen vom ersten ins vierte Stockwerk hoch, aber da die Tür zwischen Salon und Treppenhaus offen war, konnte zumindest Remus währenddessen problemlos weiter verfolgen, was unten vor sich ging. 

"Es ist ok, wenn du die Portraits hängen lassen willst", erklärte Mary leise. "Nur weil Sirius sie nicht abkann, musst du dich dem nicht beugen. Du wohnst hier, nicht er. Du hast hier sauber gemacht und dich eingerichtet, du entscheidest, was bleibt und was gehen muss." 

Regulus gab einen unzufriedenen Grunzlaut von sich. 

"Ich weiß einfach selbst nicht, was ich will", brummte er schlecht gelaunt. "Will ich jedes Mal, wenn ich das Haus betrete, von meinen Vorfahren beäugt und von meiner Mutter kritisiert werden? Nein, definitiv nicht. Aber auf der anderen Seite...ist das hier das Haus der Familie Black. Ich hab das Gefühl, es ist ihr Haus genau wie es meins ist. Es wäre falsch, ihnen diesen Platz hier zu nehmen." Er seufzte tief. "Ich wünschte, sie wären einfach Muggelportraits. Dann könnten sie bleiben und an all die Leute erinnern, die hier mal gelebt haben, ob sie nun gute Menschen waren oder nicht. Aber dann würde es sich zumindest nicht mehr so anfühlen, als würden sie immer noch jeden meiner Schritte überwachen." 

Remus wunderte sich wiederholt darüber, wie es Regulus überhaupt möglich war, in diesem Haus zu leben, ohne ständig von Geistern der Vergangenheit verfolgt zu werden. Er hatte vielleicht nicht offen gegen seine Eltern rebelliert und ihren Hass auf sich gezogen, aber er hatte über Jahre unter ihrem Druck, ihren Erwartungen und ihrer Erziehung allgemein gelebt. 

"In der Winkelgasse gibt es doch einige Portraitmaler", sagte Mary jetzt. "Hast du mal überlegt, einen von ihnen zu fragen, ob es möglich ist, das im Nachhinein zu ändern?"

Remus konnte nicht anders, als ein wenig beeindruckt die Miene zu verziehen. Sofort musterte Sirius ihn irritiert, aber er schüttelte nur den Kopf und stieg wortlos weiter die Treppe hinauf, jetzt zum obersten Stock. 

"Meinst du, das geht?", fragte Regulus unten überrascht. "Wäre das nicht...moralisch verwerflich? Sie einfach so zum schweigen zu bringen? Das wäre ja, als würde ich sie...naja, töten, irgendwie?" 

Mary seufzte leise und etwas mitleidig. 

"Regulus, sie sind doch schon tot", erinnerte sie ihn. "Das, was da auf den Portraits ist, sind Schatten, nichts mehr. Und wenn du diese Schatten nicht in deinem Leben haben möchtest, dann ist das mehr als in Ordnung." 

Remus war sehr neugierig, was Regulus darauf antworten würde, aber sie erreichten den vierten Stock und die Zimmertür, die er vor einer Weile schon einmal gesehen hatte. Sirius drehte den Türknauf und drückte sie auf, bevor er eine einladende Handbewegung machte. 

"Mi casa es su casa", erklärte er, dramatisch wie eh und je. Remus grinste, dann gab er ein wenig wehmütig das Lauschen nach unten auf und folgte seinem Mann in sein Jugendzimmer. 

~~~~~

"Ok, sind alle bereit?"

Zwei Stunden später hatten sie noch einmal das ganze Haus durchkämmt und alles in den Salon gebracht, was ihnen irgendwie unheimlich war. Viele Regale und Vitrinen waren jetzt gespenstisch leer, aber Regulus hatte schon gesagt, dass sich da entweder ein Ersatz finden würde oder er sie einfach auch noch entsorgen könnte und mehr Platz für andere Dinge hätte. 

"Was denn für Dinge?", hatte Sirius gefragt. Regulus hatte ihn hochmütig angeschaut. 

"Nun, ich würde ganz sicher nicht dieses komplette Haus aufräumen, wenn ich nicht irgendeine Art Plan hätte, was ich damit anstellen will", hatte er geantwortet, allerdings nicht weiter erläutert, was genau diese "Art Plan" beinhaltete. 

"So bereit, wie man sein kann, denke ich", antwortete Mary und dem konnte Remus nur zustimmen. Wie bereit war man wohl je, wenn es darum ging, die drei hoffentlich letzten Horkruxe von Voldemort zu zerstören? 

"Meint ihr eigentlich, er merkt das?", fragte Mary leise, während Regulus seinen Zauberstab hob und sich sichtlich konzentrierte, bevor er begann, leise die Beschwörungsformeln für das Dämonenfeuer zu murmeln. 

"Ich hoffe es", antwortete Sirius bitter. "Ich hoffe, es tut weh." 

Remus schluckte. Intuitiv hätte er eher gesagt "ich hoffe nicht", aber irgendwie konnte er Sirius' Haltung nachvollziehen. 

Eine Flamme in Form einer kleinen, hissenden Schlange zischte aus Regulus' Zauberstab, verwandelte sich in einen Drachen, dann in einen Raubvogel und zurück in eine Schlange, bevor sie sich auf den kleinen Haufen auf dem Fußboden stürzte, sich teilte, noch einmal teilte, bevor er lichterloh brannte. Immer wieder tauchten Monster aus den Flammen auf. Aus Regulus' Zauberstabspitze floss noch immer ein konstanter Strom an Flammen, jetzt bewegte er ihn in einer schnellen Bewegung einige Male zur Seite, sodass sich ein paar Flammenmonster vom restlichen Strom trennten. Zwei bewegten sich auf die Stammbaumtapete zu und begannen, sie an den beiden oberen Ecken anzufressen, bis sie sich dort kräuselte und die ersten Fetzen als Ascheflocken zu Boden fielen. 

Für einen Moment schien Regulus seine gesamte Konzentration darauf zu lenken, die beiden getrennten Feuer - den Haufen und die Tapete - unter Kontrolle zu halten. Als er sich wieder etwas mehr entspannte, richtete sich sein Fokus dann auf die drei Horkruxe, die direkt vor ihm lagen. 

Mit einem erneuten Stoß erschienen drei frische Flammenströme, die sich jetzt darauf stürzten und die Horkruxe systematisch vernichteten. 

Für einige Minuten hielten sie alle den Atem an, dann hob Regulus noch einmal beide Arme, sichtlich in einem Akt der Anstrengung, während die Flammen kleiner und kleiner wurden und schließlich erloschen. 

Mary öffnete das große Fenster, noch bevor irgendjemand genauer realisiert hatte, was hier gerade passiert war.

Mit einem tiefen Ausatmen sank Regulus in einen herumstehenden Sessel und sogar aus mehreren Metern Entfernung konnte Remus sehen, dass seine Knie und Hände zitterten. Er sah sich um. Von den Artefakten war kaum etwas übriggeblieben außer Asche und einigen glühenden Metallteilen. Die Wand, an der zuvor der Stammbaum geprangt hatte, offenbarte hellen Putz - und darauf Fetzen von verbranntem Stoff und Papier. Remus konnte nicht anders, als für einen Moment die Ironie zu bewundern, dass die Familie Black, so großer Fan von Brandflecken auf ihrer Tapete, jetzt als Ganzes selbst so geendet hatte. 

Die drei Horkruxe - ehemaligen Horkruxe? - lagen unscheinbar dort, wo sie vorher schon gelegen hatten. Der Becher wirkte quasi unversehrt, nur an einem der Henkel sah er beinahe etwas angeschmolzen aus. Das Diadem glitzerte unschuldig silbern, aber die Edelsteine hatten das Dämonenfeuer nicht überlebt. In ihren Halterungen rauchte es ein wenig. Das gleiche Schicksal hatte den Ring ereilt. Der kleine Stein mit dem kryptischen Symbol war herausgebrochen und lag neben dem Ring selbst, der jetzt von der Hitze dunkel angelaufen war. 

Für einen Moment war es still, nur Regulus' schweres Atmen war zu hören. 

"Haben wir es geschafft?", fragte Sirius dann. "Ist es vorbei?" 

Alle Blicke wanderten auf Regulus' Arm, vor Blicken verborgen unter einem dunklen Hemd. Mit immer noch zitternden Fingern löste er jetzt den Manschettenknopf und schob es ein Stück nach oben. Sie alle hielten die Luft an.

Das Mal sah vollkommen unverändert aus. Vielleicht war es ein wenig blasser als vorher, aber von dem vernarbten Zustand, den Regulus angekündigt hatte, war es Welten entfernt. 

"Warum ist es noch da?", fragte Mary leise. Regulus machte einen frustrierten Laut, bevor er seinen Ärmel wieder herunterzog. 

"Wir müssen irgendetwas übersehen haben!", knurrte er. "Was haben wir jetzt noch falsch gemacht? Es hätte funktionieren müssen!" Er stand auf und begann, zornig auf und ab zu laufen. "Wir wussten, er wollte eine siebenteilige Seele, also sechs Horkruxe, wir wussten, er wollte den letzten mit Harry machen, also waren es tatsächlich nur fünf. Wir haben fünf zerstört! Es waren Horkruxe, ich habe es vorhin extra noch einmal richtig überprüft!" 

Remus räusperte sich vorsichtig. 

"Konntest du überprüfen, ob es seine Horkruxe waren?", fragte er leise. "Oder könnte es sein, dass wir versehentlich...Horkruxe von jemand anderem zerstört haben?" 

Regulus sah ihn zornig an, dann wurde sein Blick verzweifelt. 

"Ja, vielleicht..."

"Nein", erklärte Mary entschieden. "Das Medaillon hat er selbst versteckt, das Tagebuch war seins, den Becher hat er bei Bellatrix gelassen, der Ring gehörte der Familie seiner Mutter und das Diadem passt einfach zu gut ins Muster und es war in Hogwarts versteckt. Das wären viel zu viele Zufälle. Außerdem, wie viele Leute sind wohl in der Lage, einen Horkrux zu schaffen - sowohl von den Fähigkeiten, als auch von der Skrupellosigkeit her? Und dann muss man es ja auch noch wollen." 

Sirius nickte. 

"Mary hat recht", stimmte er ihr zu. "Wir haben ziemlich sicher fünf Horkruxe von Voldemort zerstört. Irgendwo haben wir einen Denkfehler." Er zögerte. "Vielleicht gibt es doch noch einen. Vielleicht hat Slughorn sich falsch erinnert und er wollte nicht sieben Teile, sondern sieben Horkruxe."

"Aber selbst wenn, wir haben keine brauchbaren Ansätze mehr!", erinnerte Regulus ihn frustriert. "Selbst wenn es noch einen gibt, wie sollen wir ihn je finden?"

"Könnten wir noch einmal Slughorn fragen?", schlug Remus vor. Regulus schüttelte entschieden den Kopf. 

"Wenn wir ihn nochmal fragen, bekommt er einen Herzinfarkt", prophezeite er. Mary räusperte sich leise.

"Ok, Vorschlag", sagte sie. "Ich weiß, ihr hört es nicht gerne und glaubt mir, ich würde es nicht in den Raum werfen, wenn ich irgendeinen Weg drum herum sehen würde." Sie seufzte tief. "Aber wir sind ratlos. Wäre jetzt vielleicht doch der Moment, in dem wir Dumbledore um Hilfe bitten?"






Weil die Frage beim letzten Kapitel ein paarmal aufkam: Nagini ist zu diesem Zeitpunkt noch kein Horkrux! Sie wird erst 1996 von Voldemort dazu gemacht, was hier noch deutlich in der Zukunft liegt. Problematisch ist aktuell also wirklich "nur" noch Harry. Hah. Fun.

Continue Reading

You'll Also Like

50.6K 1.4K 29
H2O trifft Percy Jackson. Alles andere... liest selbst. :) Spielt nach Helden des Olymp. Mako einfach Meerjungfrau gibt es nicht. (Und ja ich bin ei...
13.7K 777 42
In 'Schwarze Rosen' erlebt Raya die düstere Welt des Drogenhandels nach dem Tod ihres Bruders Musa. Zwischen Schuld, Verrat und verbotener Liebe zu J...
136K 10K 126
Sie kam nach Hogwarts, um ihren Urgroßvater zu finden und sie blieb, um zu kämpfen. Amina Tahnea, Meisterin der Alchemie und Arithmantik, geborene Le...
22K 592 15
Alle Charaktere gehören Rick Riordan und Stephenie Meyer ausser die die ich selbst erfunden habe.