Der Buchladen im Ligusterweg

By Pheephy

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Im Ligusterweg gibt es einen Buchladen. Harry war nie drin, das hat ihm Tante Petunia verboten, aber er weiß... More

Vorstellung des Diebesguts
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EPILOG
BONUS
1 - Was hältst du von einem Date?
2 - Wie die Mutter so der Sohn

25

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By Pheephy

"Seid ihr sicher, dass ihr euren Läufer so setzen wollt?"

Remus sah über den Rand seines Buches zu Regulus, Luke und Harry hinüber, die mit ihm gemeinsam im Garten hinter dem Haus an einem Tisch saßen, zwischen ihnen ein Schachbrett. 

"Nein", sagte Harry und streckte seine Hand aus. 

"Ja", erklärte Luke selbstbewusst und griff zu, bevor sein Bruder an die Spielfigur gekommen war. "Ich habe einen Plan." 

"Ist dein Plan, dass wir alle Figuren so schnell es geht verlieren?", fragte Harry anklagend. "Weil genau das wird...siehst du?" 

Regulus hatte seinen Turm nach vorne gezogen und den Läufer geschlagen. Luke zog eine Schnute. 

"Lass mich das nächste Mal den Plan machen, ok?", schlug Harry vor. Regulus schmunzelte und auch Remus beeilte sich, sein Grinsen wieder hinter seinem Buch zu verstecken. Regulus war nicht der erste, der versuchte, Luke und Harry das Schachspielen näher zu bringen und Remus war sich sehr sicher, dass er auch nicht der letzte sein würde, der daran scheiterte. "Wir hätten den Turm setzen können." 

Luke zuckte mit den Schultern. 

"Aber ich mag den Turm", sagte er. Harry verdrehte die Augen und Regulus lachte leise. "Können wir nicht lieber Fußball spielen?"

Remus senkte das Buch vor seinem Gesicht wieder, um Regulus' Gesicht angesichts dieses Vorschlags sehen zu können. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass Sirius' Bruder schon einmal Fußball gespielt hatte. Sein Gesicht wirkte tatsächlich ein wenig misstrauisch. 

"Es ist wie Quidditch, nur cooler!", erklärte Luke und stand eilig auf. Harry protestierte sofort: 

"Es ist nicht cooler als Quidditch!"

"Ist es ähnlich wie Quidditch?", fragte Regulus neugierig und Remus fiel schlagartig wieder ein, dass er zu Hogwartszeiten der Sucher im Slytherinteam gewesen war und sich in dieser Rolle gar nicht schlecht gemacht hatte. 

"Total!", sagte Luke im gleichen Moment, in dem Harry erklärte: "Überhaupt nicht." Harry sah seinen Bruder irritiert an. "Wo ist Fußball denn bitte ähnlich wie Quidditch?" 

"Man hat zwei Mannschaften, die beide einen Ball ins Tor der anderen bringen wollen", meinte Luke. Harry verzog zweifelnd die Mundwinkel. 

"Das ist so ziemlich der Aufbau von jedem Ballsport, Luke", sagte er. Luke grinste nur und flitzte nach drinnen, um den Fußball zu holen, während Harry begann, Regulus in groben Zügen die Regeln von Fußball zu erklären. 

Sie waren gerade bei Regulus, der sehr ratlos seine Füße musterte und fragte: "Ich muss ihn treten?", als es vorne an der Haustür klingelte. 

"Dad, es hat geklingelt!", erklärte Luke zusätzlich noch einmal, als er mit dem Ball wieder in den Garten kam. Remus lachte leise in sich hinein, als er aus seinem Gartenstuhl aufstand, um zur Tür zu gehen. 

"Warum machst du dann nicht einfach auf, Luke?", fragte er amüsiert. Lukes Antwort war nur ein schelmisches Lächeln und ein gezielter Kick gegen den Ball, der daraufhin quer durch den Garten flog und gegen Sirius' Himbeerstrauch (inzwischen eher Himbeerurwald) prallte. 

Remus hörte noch, wie Regulus einen überraschten laut ausstieß, während er eilig durch das Haus an der geschlossenen Ladentür vorbei (es war Samstagnachmittag) zur Tür ging und sie öffnete. 

"Minerva!", sagte er überrascht. Sie grinste und trat ins Haus. "Was verschafft uns die Ehre?" 

"Ich komme als Botin", erklärte sie geheimnisvoll. "Als...Briefträgerin, wenn man so möchte." 

Remus verstand und sein Gesicht hellte sich auf. Dann deutete er den schmalen Gang zwischen Ladentür und Treppenhaus hinunter, der zur offenen Hoftür führte. 

"Luke ist hinten."

Sie schritt zügig voran und Remus folgte ihr, gespannt, aber auch ein wenig unsicher. Weder er noch Mary oder Sirius hatten wieder mit Luke über die Perspektive gesprochen, dass er ab September nach Hogwarts gehen könnte. Sie waren jedoch in mehreren Gesprächen untereinander zu dem Schluss gekommen, dass es im Grunde keine Alternative gab. 

Sicherlich, es gab keine Schulpflicht in der magischen Welt, es stand ihnen theoretisch frei, Luke zu Hause zu unterrichten oder einen Privatlehrer zu beschäftigen. Aber sie arbeiteten alle drei Vollzeit und während sie alle ihre Stärken in der Schule gehabt hatten, trauten sie sich absolut nicht zu, alles zu vermitteln, was Hogwarts unterrichtete. Es war eine Sache gewesen, nachts Muggelschulbücher zu lesen und Jerry am nächsten Tag Mathematik, Chemie und Englisch beizubringen. Das würde für Geschichte der Zauberei oder Astronomie sicherlich auch funktionieren. Aber mit Luke die praktischen Zauber der Verwandlung oder Zauberkunst zu üben, Kräuter für den Kräuterkundeunterricht zu beschaffen und Zutaten für Zaubertränke, das überschritt ihre Möglichkeiten und auch Fähigkeiten dann doch erheblich. 

Mal abgesehen davon, dass Remus sich ziemlich sicher war, dass das nicht das war, was sich Luke vorstellte. Was er wollte, war weiter in die Muggelschule zu gehen, mit Hannah und seinen anderen Freunden. In seiner problemfreien Elfjährigen-Blase, für die Remus ihm nicht einmal einen Vorwurf machen konnte, war das vollkommen unproblematisch. Dass er lernen musste, seine Magie zu kontrollieren, schien ihm sicherlich im Moment einfacher, als es war. 

Leider konnten Remus, Sirius und Mary sich die Situation nicht so einfach schönreden - Luke war nun einmal ein Zauberer. Er brauchte eine vernünftige Ausbildung in dieser Hinsicht. Und der einzige Ort, wo er die bekommen konnte, war leider Hogwarts. Wenn er wirklich nicht aufs Internat gehen wollte, wäre es sicherlich im Bereich des Machbaren, dass er jeden Tag zum Schloss flohen konnte oder ähnliches. Aber so war es natürlich nicht gedacht und Remus bezweifelte, dass es Luke gefallen würde, sich so unter allen anderen Schülern herauszustellen. Mal abgesehen dass das die Integration nicht leichter machen würde. 

Minerva und er erreichten die Hoftür, wo Lukes, Harrys und Regulus' aufgeregte Stimmen zu hören waren. 

"Nein, nein, zu mir, schieß zu mir rüber!", quiekte Luke gerade begeistert. 

"Warte, warte!", kam es von Regulus zurück, "ich hab noch nicht rausgefunden, wie ich den Ball überhaupt treten muss, damit er - oh!" 

Oh! war in der Tat eine sehr gute Zusammenfassung für den Fußball, der in hohem Bogen aus dem hinteren Teil des Gartens direkt auf sie zugeflogen kam. Remus' Augen weiteten sich schockiert, als klar wurde, dass er mit einer nicht unbeträchtlichen Geschwindigkeit direkt Kurs auf ihre Köpfe hielt. Im letzten Moment hob er die Arme schützend vor sein Gesicht. 

Ein lautes Aufprallen vom Ball auf jemanden war zu hören, aber Remus spürte nichts, also öffnete er vorsichtig die Augen und entdeckte Minerva, die ihn mehr als amüsiert betrachtete, den Fußball sicher in beiden Händen. 

"Professor!", machte Regulus entsetzt mit deutlich höherer Stimme als gewöhnlich, "Merlin, es tut mir leid, ich hatte nicht erwartet, dass er so schnell fliegen würde. Und ehrlich gesagt auch nicht in die Richtung..." 

Minerva schnaubte belustigt, legte den Ball zu ihren Füßen und gab ihm dann mit dem Fuß gerade genug Schwung, dass er zu Harry, Luke und Regulus zurück rollte. 

"Mama!", rief Luke begeistert und winkte. "Spielst du mit? Dann können wir zwei Teams machen. Dad, du auch!"

Remus schmunzelte. 

"Vielleicht später", schlug er vor. "Minerva hat etwas für dich, Luke." Er zwinkerte Harry und Regulus zu, deren Augen sofort wissend blitzten. Neugierig kamen alle drei näher und sie setzten sich alle gemeinsam an den Tisch, wo Minerva einen dicken Brief hervorholte, auf dem mit smaragdgrüner Tinte zu lesen war: 

Luke Regulus Lupin
2. Stock hinten links
Ligusterweg 32
Little Whinging, Surrey

Remus war beunruhigt gewesen, wie Luke reagieren würde, aber zum Glück begannen seine Augen zu leuchten. 

"Mein Hogwartsbrief!", rief er begeistert. Sehr zu Remus' Erleichterung stellte Harry die Frage, die ihm auf der Zunge lag. 

"Heißt das, du kommst doch mit im September?" 

Lukes Gesicht fiel ein bisschen in sich zusammen. 

"Äh...", machte er verunsichert. "Vielleicht?" 

Harry hatte in den letzten Wochen ganze Arbeit geleistet. Er hatte von verschiedenen Fächern berichtet, von den Quidditchspielen und den Geheimgängen, die es gab (Remus hatte Sirius vor zwei Jahren mit Gewalt davon abhalten müssen, Harry anzustiften, in Filchs Büro einzubrechen, um die Karte des Rumtreibers zurückzuholen). Remus wusste, dass Lukes Neugier definitiv geweckt war, auch wenn seine Unsicherheiten im Augenblick noch die Überhand hatten. 

"Nun, ich würde mich außerordentlich freuen, mehr von dir zu sehen", erklärte Minerva mit einem Augenzwinkern. "Die letzte Kombination aus Lupin und Black, die wir an der Schule hatten, hat für eine Menge Trubel gesorgt." 

Luke musste für einen Moment grinsen. 

"Und wenn Dumbledore ihn noch weiter bearbeitet, könnte es vielleicht sogar sein, dass wir diesen speziellen Lupin doch noch wieder sehen", berichtete Minerva mit einem vielsagenden Nicken in Remus' Richtung weiter. Harry wurde bleich wie ein Laken. 

"Warte, was?", fragte er schockiert und sah Remus entsetzt an. "Kommst du als Lehrer nach Hogwarts?" 

Remus musste lachen. 

"Nicht so schockiert", brummte er, "oder ich denke noch, du möchtest nicht unter dem konstanten Blick deines Onkels Moony stehen." 

"Ich stehe schon unter dem kontanten Blick von Mama", beschwerte sich Harry. Minerva unterdrückte sichtlich ein Grinsen. 

"Es ist ohnehin noch nichts entschieden", beruhigte Remus ihn schnell. "Dumbledore möchte zwar unbedingt, dass ich den Job übernehme, aber ich habe ihm noch nicht zugesagt." Er warf Minerva einen spitzen Blick zu. "Tatsächlich habe ich ihm schon mehrfach abgesagt, aber das scheint er gekonnt zu ignorieren." 

Sie grinste. 

"Also ich fänd es nicht schlimm, wenn du Lehrer wärst", sagte Luke leise. Remus sah ihn überrascht an. Er hatte ehrlich gesagt damit gerechnet, dass seine Anwesenheit in der Schule eher ein Grund wäre, dass Luke noch weniger dort hin wollte. Wer wollte schon von seinem eigenen Vater unterrichtet werden? 

"Wenn du nicht mit ihm assoziiert werden willst, kannst du ja einfach unter dem Namen Black nach Hogwarts gehen", schlug Regulus grinsend vor, der sich bisher aus dem Gespräch rausgehalten hatte. Er hatte sich in einen Gartenstuhl gefläzt und spielte mit dem Fußball herum. "Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob das bedeuten würde, dass du weniger Aufmerksamkeit bekommst. Vielleicht lässt Edyta dich ihren Namen leihen. Dann bereitest du allen Lehrern die große Freude, ihn aussprechen zu müssen." 

Luke verdrehte in wahrer Lupin-Manier die Augen. 

"Wenn ich nach Hogwarts gehe", erklärte er, "dann mit meinem richtigen Namen. Mir doch egal, was die anderen sagen. Die sind doch nur neidisch, nicht so einen coolen Dad zu haben, wie ich." Er reckte den Kopf. "Und ich hab sogar zwei!" 

Remus grinste breit. 

"So ist's recht", stimmte auch Minerva ihm energisch zu. "Wenn es dich tröstet, Luke: Hogwarts war schon das Zuhause von vielen jungen Zauberern vor dir. Wenn du dort bist und dich in irgendeiner Weise nicht wohlfühlst, dann sind das mit Sicherheit Probleme, die sich lösen lassen. Du wärst auch nicht der erste Schüler, der gelegentlich übers Wochenende nach Hause floht, um Eltern und Freunde zu besuchen." Sie deutete auf den Brief. "Da drin steht, dass du uns bis zum 31. Juli eine Eule schicken sollst. Das sind noch drei Wochen. Genug Zeit, die Frage von allen Seiten zu beleuchten und eine Entscheidung zu treffen." 

Luke betrachtete den Brief noch einmal. Dann nickte er. 

"Ich lese ihn später", erklärte er, "wenn Mum und Dad vom Einkauf zurück sind." Sein Blick wanderte zu Regulus und dem Ball, dann wandte er sich wieder an Minerva: "Spielst du jetzt mit uns?" 

Regulus wirkte kurz aus dem Konzept gebracht von der Vorstellung, mit seiner ehemaligen Lehrerin Fußball in einem Hinterhof zu spielen. Minerva schien nur kurz zu zögern, dann nickte sie und stand auf. 

"Na komm, Remus, nicht faulenzen!"

"Das coolste an Hogwarts", sagte Harry, als Luke und er in Richtung des kleinen Rasenstücks losliefen, "ist dass du mit mehreren Leuten den Schlafsaal teilst. Es ist so cool! Wie eine Übernachtungsparty, aber jede Nacht!" 

Remus hielt inne, dann schnappte er sich Minervas Ärmel und signalisierte den anderen dreien, dass sie gleich kommen würden. 

"Minerva", sagte er leise, "wenn Luke nach Hogwarts kommt, wird er dann...", er zögerte kurz, "er wird nicht im Mädchenschlafsaal schlafen müssen, oder?" 

Kurz wirkte Minerva vollkommen irritiert von der Frage, dann entglitten ihr ein wenig die Gesichtszüge. 

"Oh...Remus, das hatte ich vollkommen vergessen." Sie schielte zu Luke hinüber, der gerade versuchte, den Ball auf seiner Nase zu balancieren. Ein entschlossener Ausdruck trat in ihre Augen. "Ich weiß ehrlich gesagt aktuell nicht, wie es geplant ist. Aber falls an dieser Stelle ein...Fehler aufgetreten ist, werde ich ihn korrigieren. Luke wird bei den Jungen schlafen dürfen, und wenn es das letzte ist, was ich tue."




Wenn ich mehr Plan gehabt hätte, was dieses Kapitel passiert, hätte ich angeteast, dass wir heute McMinnie nochmal wiedersehen xD
Leider hatte ich es selbst auch vergessen, also war das jetzt eine Überraschung!

Tatsächlich hatte ich bei der Planung von TEIL FÜNF ein ziemliches Problem, dass ich priorisieren musste, welche Charaktere noch wieder eine größere Rolle bekommen und welche eher in den Hintergrund rücken müssen - einfach, weil es viel zu viele geworden sind...

Heute also McGonagalls kleine Cameo, als Entschuldigung dafür, dass sie nicht mehr wichtiger werden durfte.

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