Endless love ? - Jamal Musiala

By maralilya_

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Fortsetzung von Young Love - Jamal Musiala!!! Nachdem Juli und Jamal endlich den selben Nachnamen tragen und... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57

Kapitel 17

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By maralilya_

"Komm.", behutsam half ich Juli die Treppen hoch und half ihr dabei, sich umzuziehen. Dann legte ich sie in ihr Bett und deckte sie zu.
"Kommst du auch?", meinte, beziehungsweise lallte, sie mit geschlossenen Augen.
"Gleich."
Mit der Antwort gab sie sich anscheinend zufrieden, sofern sie überhaupt wusste, dass sie die Frage jemals gestellt hatte, denn es war ein leises Schnarchen zu hören.
Wenn mir nicht so gar nicht nach Lachen zu Mute gewesen wäre, hätte ich jetzt wohl geschmunzelt, aber so sah ich sie einfach nur an.
Und es fühlte sich falsch an.
Ich wollte hier nicht sein.
Ich konnte einfach nicht bei ihr sein.

Was auch immer es war, das mich schlussendlich doch dazu brachte, mich zu meiner Frau ins Bett zu legen, wusste ich nicht genau.
Vielleicht war es das schlechte Gewissen.
Vielleicht war es Mitleid.
Und vielleicht war es auch einfach die Hoffnung, dass wieder alles gut werden würde, sobald ich wieder normal neben ihr schlafen konnte.

Ich versuchte alles.
Wälzen, Musik hören, Schäfchen zählen.
Alles war nutzlos.
Stattdessen schlich sich dieses Gefühl wieder in meinen Körper und drängte mich aus diesem Bett.
Egal wie lange ich versuchte es zu ignorieren, irgendwann ging es nicht mehr.
Ich wurde erdrückt von der Kälte.
Von der Dunkelheit.
Und ich sprang aus dem Bett.
Ich drückte meinen Rücken gegen die Wand und tastete mich an ihr entlang. Meine Hände waren tropfnass.
Meine Atmung war genauso unregelmäßig wie die letzten Tage, wenn dieses Gefühl kam.
Immer und immer wieder.
Ich versuchte meine Atmung zu regulieren und Juli nicht zu wecken.
Ich versuchte dieses beklemmende Gefühl von diesem Ding, das meine Lunge blockierte, zu ignorieren.
Doch erst als ich den Raum mit meiner schlafenden Frau verlassen hatte, legte sich meine Panik etwas.
Und endlich hatte ich das Gefühl, als würde wieder Luft durch meine Lungen strömen.
Endlich wurde meine Atmung wieder regelmäßiger und endlich fühlte ich mich nicht mehr wie ein verdammter, schwitzender Wasserfall.
Ich ließ mich langsam auf die Couch sinken und strich mir mit meinen Händen über mein Gesicht.
Wieso konnte nicht einfach alles wieder so sein wie zuvor?
Wieso konnte ich Juli nicht einfach wieder ganz normal anschauen und lieben?

"Kater?", fragte ich Juli gähnend, die sich gerade ihre Faust gegen ihr Gehirn drückte.
"So viel schlimmer als ich ihn in Erin - ah verdammt.", sie kniff ihre Augen zusammen.
"Aspirin ist im Schrank."
"Ich weiß."
"Okay.", ich kaute auf meiner Mundinnenseite herum.
"Er- erinnerst du dich an gestern Abend?", fragte ich dann, während sie ihre Aspirin mit einem großen Glas Wasser schluckte.
"Nicht an alles."
Ich nickte langsam.
"Aber ich erinnere mich daran, dass du ebenfalls ins Bett kommen wolltest.", meinte sie mit Blick auf das benutze Sofa.
"Ich wollte dich in Ruhe ausschlafen lassen.", murmelte ich.
Sie wusste, dass dieser Satz eine Lüge gewesen war. Sie wusste es genauso gut wie ich.
Um die unangenehme Stille zu unterbrechen, wechselte ich das Thema.
"Ich, ich gehe mal Frühstück holen, okay?"
"Tu dir keinen Zwang an. Wir haben Toast."
"Nein - ehrlich. Ich brauche etwas frische Luft. Und dir tut was gescheides sicher gut nach der Nacht..."
Sie sah mich reglos an und zuckte dann mit ihren Schultern.
"Wie du meinst."
"Besondere Wünsche?"
"Nope."
"Okay."
Ich lief in den Flur, um mir meine Traininsjacke überzuziehen.
Dass ich immernoch meinen verdammten Schlafanzug trug, ignorierte ich.
Ich wollte einfach nur aus dem Raum raus.

Meine Füße donnerten über den Asphalt, meine Lungen brannten.
Die Musik dröhnte in meinen Ohren und erst als ich merkte, dass ich langsam Seitenstechen bekam, hielt ich an.
Ich raufte meine Haare und stoppte meinen Lauf auf meiner Uhr.
Wir hatten 15 Uhr und die Hitze in Madrid brachte mich halb um.
Doch nicht so sehr wie die Stimmung Zuhause. Juli sah mich ständig mit diesem Blick an.
Dieser Blick, der gleichzeitig mitleidig, verletzt, fragend und ängstlich war.
Aber sie sprach kein Wort.
Kein einziges außer die Allernötigsten.
"Danke, ja, nein. Ich weiß.", das war ihr Vokabular für 4 Stunden gewesen und ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten.
Doch meine Gedanken an meine Ehefrau wurden von einem Klingeln unterbrochen.
Mit gerunzelter Stirn sah ich auf mein Handy und nahm dann den Anruf an.
"Lil? Was ist los?"
"Nichts, ich wollte nur fragen, wie es euch geht."
Meine Stirnfalten wurden tiefer.
"Wieso?"
"Hab Julis Stories gesehen."
"Ah. Oh.", ich wusste nicht, was ich groß dazu sagen sollte.
Juli sah nicht oft tief ins Glas und wenn, dann nur, weil es ihr wirklich dreckig ging.
Lilli wusste das ganz genau, denn die war alle bisherigen Male live dabei gewesen.

5 Jahre zuvor

"Juli, ich bin wieder da.", Jamal Musiala betrat die gemeinsame Wohnung von sich und seiner Freundin Juli Crola und legte seinen Schlüssel auf der Ablage ab. Dann stellte er den Koffer in den Flur und schlüpfte in seine Schlappen.
Auf seinem Mund lag ein Lächeln, denn er hatte gestern Abend mit dem FC Bayern München ein Championsleague-Spiel gewonnen. Dazu freute er sich unglaublich, seine Freundin wieder in die Arme zu schließen.
Er war daher auch sichtlich irritiert, als diese nicht auf seinen Ruf reagierte und rief ihren Namen darum erneut.
"Jamal?", doch anstatt seiner Freundin war die zittrige Stimme seiner jüngeren Schwester erklungen, weshalb der Fußballer stirnrunzelnd in sein Wohnzimmer lief.
Was tat bloß seine Schwester in seiner Wohnung und wieso klang sie so überhaupt nicht okay?
Die Szene, die sich ihm beim Betreten bot, ließ ihn seine Tasche achtlos zu Boden gleiten und entsetzt zu den beiden Frauen auf dem Balkon sprinten.
"Juli?!", seine blonde Freundin hing mit einem halbvollem Glas brauner Flüssigkeit über dem Balkongeländer des Wohnsitzes.
Auf dem Esstisch standen 2 leere Flaschen Alkohol, die der Bayern-Spieler mit Entsetzen betrachtete.
"Jamal.", sie richtete sich glucksend auf.
"Stoßt du mit mir an? Lilli will nicht..."
Ihr Freund war sichtbar überfordert und sah sie daher einfach nur ungläubig an.
"Lilli?! Was ist passiert?!"
Noch bevor die Brünette antworten konnte, ergriff die Ältere der beiden erneut das Wort.
"Was denn? Das Leben ist scheiße und manchmal so schnell vorbei, da muss man auch mal drauf anstoßen.", es war ein trockenes Lachen, das die Worte der Blondine begleitete.
Ein Lachen, das nur zustandekam, weil sie betrunken war.
Die Schwester des Spielers zuckte hilflos mit ihren Schultern.
Sie hatte sie bereits in diesem Zustand vorgefunden und konnte sich beim besten Willen nicht erklären, was geschehen war, dass die sonst so brave Freundin ihres Bruders so ausflippte.
"Juli, was ist passiert?", fragte Jamal daher behutsamer als manch anderer in dieser Situation sein könnte.
"Passiert?", langsam drangen die Worte zu der Frau durch.
Ihre Augen wurden gläsern.
"Passiert...", murmelte sie.
Dann ließ Juli ihren Oberkörper wieder über das Geländer hängen.
"Juli? Komm, wir stoßen gleich an. Aber geh zuerst von dem Geländer weg okay?", er bekam Panik.
Und das merkte man.
Man merkte es an seiner schriller werdenden Stimme, an dem Brustkorb, der sich immer schneller hob und senkte und an seinem Gesichtsausdruck.
Er wusste, dass sie sturzbetrunken war und in diesem Zustand definitiv nicht über einem Geländer hängen sollte, das den Balkon von dem ca 15 Meter tiefen Abgrund abgrenzte.
"Aber wieso? Hier ist es schön.", Juli gluckste erneut und verstand nicht mal, dass er Panik schob geschweige denn wieso.
"Er mochte bestimmt auch Geländer.", meinte sie stattdessen nachdenklich.
"Er?", hakte Jamal, sichtlich verwirrt, nach.
"Ja. Jeder liebt Geländer oder?", sie kicherte und sein Gesichtsausdruck wurde immer panischer.
Auch Lilli beobachtete die Situation mit purer Angst in den Augen.
Sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte, um ihrem Bruder zu helfen, seine Freundin vor ihrem Tod zu bewahren.
"Weißt du, sie halten so viele Menschen davon ab zu sterben.", Julis Gesichtsausdruck veränderte sich. Er erinnerte an den eines kleines Kindes, das schreckliche Schuldgefühle und blanke Angst hatte.
"Er wollte bestimmt nicht sterben Jamal.", sie flüsterte die Worte und eine einzelne Träne rannte über ihre rosige Wange.
"Juli, von wem zur Hölle redest du?", er flüsterte, er hatte Angst.
Pure Angst.
"Von ihm.", sie zeigte in den hellblauen, klaren Himmel.
"Weißt du, sie meinten wir hätten keine Schuld. Wir seien unschuldig gewesen. Aber was, was wenn wir nichts getrunken hätten? Wäre er dann noch da?"
Jamal Musiala hinterfragte in diesem Moment vieles.
Einer der offensichtlichsten Fragen war jedoch, was um alles in der Welt in diesen 42 Stunden passiert war, in denen er seine Freundin alleine gelassen hatte.
Doch dafür war keine Zeit.
Er musste seine Freundin aus dieser gefährlichen Situation retten, bevor ihr etwas zustieß.
"Juli, jetzt komm bitte einfach von dem Geländer weg. Wir reden darüber okay? Wir regeln das! Sobald du zu mir herkommst.", er hatte eine unglaubliche Angst, aber setzte dennoch einen zuversichtlichen Blick auf.
Manch Mensch würde ihn hierfür bewundern.
Das Leben seiner Freundin hing am seidenen Faden und er riss sich zusammen.
Er verlor nicht seinen Verstand sondern behielt einen kühlen Kopf.
"Aber da gibt es nichts mehr zu regeln...", sie sah ihn an.
Blanke Angst, Panik, war auf ihrem Gesicht zu erkennen.
"Wir haben ihn umgebracht Jamal."

Sie war damals mit einer Freundin, die sie in ihrem Studium kennengelernt hatte, unterwegs gewesen, um das Championsleague-Spiel in einer Bar anzuschauen.
Ihre Freundin, Lisia, hatte sie von der Bar aus mit dem Auto zurückgefahren.
Beide Frauen hatten weniger als 0,5 Promille im Blut gehabt, aber den Crash mit einem anderen Auto konnten sie trotzdem nicht verhindern.
Der Fahrer war viel zu schnell gefahren und hatte ihnen die Vorfahrt genommen, also war der Tod rechtlich gesehen nicht die Schuld der Mädels, aber beide hatten sich schuldig gefühlt.
Auch wenn dieses Mal der wohl schlimmste Auslöser gewesen war, blieb es nicht bei dem einen Mal, bei dem sie sich so richtig die Kante gegeben hatte.
Oft hatte ihr Griff zum Alkohol auch mit Panikattacken in Verbindung gestanden.
Sie war nie süchtig gewesen, aber man wusste ganz genau, wann man sich um sie sorgen musste.
Und diese Insta-Story gestern war das wohl deutlichste Zeichen, was man bekommen konnte.
Es war so deutlich, dass auch die Familie in Deutschland nicht ihre Augen vor der Wahrheit verschließen konnte.

Ich seufzte: "Es geht uns beschissen Lil."

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