Kapitel 1

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"Ja, bitte! Am besten liegen die Verträge morgen auf meinem Tisch. Ich brauche sie wirklich dringend, Janett.", ich sah meine Sekretärin eindringlich an, sie nickte sofort.
"Selbstverständlich, Frau Musiala. Ich werde mein bestes tun. Kann ich noch etwas für Sie erledigen?", sie sah mich fragend an und schob mit ihrer Hand die schwarze Brille hoch, die ihr Gesicht verzierte.
"Das sollte erstmal alles sein.", ich sah gestresst auf meine Armbanduhr, "Aber ich muss in einer halben Stunde gehen. Ich habe einen Arzttermin, sollte auch im Kalender stehen?! Also am besten keine Empfänge mehr.", sie nickte.
"Perfekt, vielen Dank!", ich lächelte sie dankbar an und setzte mich dann wieder an meinen Schreibtisch, sie zog die Türe hinter sich zu.
Daraufhin vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen.
Ich war mittlerweile in der fünften Schwangerschaftswoche und heute würde mein erster Frauenarzttermin sein. Ich hatte ein wenig Angst und der Fakt, dass Jamal vor einer Stunde abgesagt hatte, machte es nicht gerade besser.
Eigentlich wollte er vom Training pünktlich zurück sein, weshalb ich absolut nicht verstand, warum er jetzt abgesagt hatte. Insgesamt war Jamal seit ca 2 Wochen noch deutlich beschäftigter als ich. Er war entweder beim Training, beim Sport oder in seinem Arbeitszimmer.
Irgendetwas beschäftigte ihn, nur leider zog es mein Ehemann vor, nicht mit mir darüber zu sprechen.

Mit dem Blick auf mein Handy gerichtet, lief ich aus der Praxis. Der geplante Geburtstermin des Babys war der 16. September und ich hatte seither ein Dauergrinsen auf meinem Gesicht.
Ich hätte mir gewünscht, dass Jamal auch dabei gewesen wäre, aber auf der anderen Seite war es nur der erste Termin und damit nicht mit einer Ultraschall-Untersuchung verbunden.
Während ich meinen Autoschlüssel aus meiner Handtasche hervorzog, sah ich hoch.
An meinem Auto gelehnt stand Jamal. Er hatte seine Hände in seiner FC-Bayern-Trainingshose vergraben und sah mich schuldbewusst an. Ich legte meinen Kopf schief und lief auf ihn zu.
"Was tust du denn hier?", er stieß sich ab und kam mit leicht hängendem Kopf zu mir.
"Ich hätte eigentlich schon vor einer Stunde hier sein sollen. Es tut mir leid, dass ich den Termin absagen musste. Der Boss hat mich noch zu sich bestellt.", er sah mich entschuldigend an und schloss mich nach meinem weich gewordenen Blick in eine Umarmung, um meinem Bauch daraufhin einen Kuss zu geben. Ich beobachtete dies mit einem leichten Kopfschütteln, musste derweil aber lächeln.
"Sollen wir essen gehen?", er richtete sich wieder auf und legte seine Arme um meinen Kopf.
"Italienisch?"
"Sushi darfst du ja nicht mehr essen.", er grinste.
"Ich bin dabei. Aber ich würde zuvor gerne noch nach Hause. Ich will mich umziehen."
"Können wir, aber brauchst du überhaupt nicht. Du siehst toll aus!" Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, ich lächelte ihn an.
"Danke Schatz, aber ich würde es trotzdem bevorzugen, aus dem Rock rauszukommen.", ich verzog meinen Mund, "Ich will nicht wissen, wie das aussieht, wenn ich eine Pizza verdrückt habe...", ich sah bedauernd auf meinen Bauch. Es war offensichtlich ein Joke, aber Jamals Augen wurden trotzdem groß.
"Stimmt! Stell dir mal vor, ein paar Reporter filmen uns. Bis jetzt war es immer witzig, wenn sie über eine Schwangerschaft spekuliert haben, aber jetzt? Wir sollten die nächsten Monate wirklich aufpassen.", besogt sah er mich an.
"Was?", ich lachte auf, "Jamal, ich glaube das ist etwas übertrieben. Soll die Presse doch schreiben, was sie will. Ewig können wir es sowieso nicht geheim halten und außerdem, wir sind keine Hollywood-Stars! Wir werden nicht an jeder Ecke von der Presse beglagert."
"Aber von Fans! Fans machen Bilder. Und Bilder gelangen in die Öffentlichkeit. Wir solltem dem oder der Kleinen ein Leben abseits der Öffentlichkeit bieten!", er sah fast ein wenig verzweifelt drein, ich zog besorgt meine Stirn kraus.
Was war bitteschön mit ihm los?!
"Jamal, jetzt komm runter. Es braucht noch 8 Monate bis es auf die Welt kommt und verschweigen können wir das Kind ja wohl auch nicht. Wir kriegen das hin, kein Grund zur Sorge! Sonst hast du doch auch keine Bedenken wegen der Presse, was ist denn plötzlich los?"
"In der nächsten Zeit wird das noch viel schlim-", er verstummte, "Ist auch egal. Fahren wir Heim, ich reserviere schonmal.", er gab mir einen flüchtigen Kuss und stieg dann in sein Auto.
Was zur Hölle war das schon wieder gewesen?
Und was meinte er damit eigentlich? In der nächsten Zeit wird das noch viel schlimmer?
War das auf das Baby bezogen?
Oder auf diese Sache, über die er nicht reden wollte?
Was wollte er überhaupt bei den Bayern Bossen?

Und damit herzlich Willkommen zu dem 2. Teil von Young Love - Jamal Musiala :)
Hab Juli und Jamal in letzter Zeit so vermisst, dass ich es nicht länger abwarten konnte😅.
Ich hoffe das Buch gefällt euch und ihr seid alle wieder dabei!

Endless love ? - Jamal MusialaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt