Der Buchladen im Ligusterweg

By Pheephy

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Im Ligusterweg gibt es einen Buchladen. Harry war nie drin, das hat ihm Tante Petunia verboten, aber er weiß... More

Vorstellung des Diebesguts
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EPILOG
BONUS
1 - Was hältst du von einem Date?
2 - Wie die Mutter so der Sohn

23

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By Pheephy

Remus lachte leise, als Jules aufsprang und in Richtung Bad verschwand, um sich die Farbe von den Händen zu waschen, nachdem er jetzt sein Lichtschwert fertig hatte. 

"Das hätten wir uns eigentlich denken können", sagte er leise. Sirius sah auf und grinste. 

"Guten Morgen, Schlafmütze", scherzte er. Remus sah noch einmal auf die Uhr, um zu überprüfen, dass es wirklich später Nachmittag und nicht Morgen war. Dann warf er ein Sofakissen nach Sirius. Es landete selbstverständlich in der Farbe. Remus schrieb sich eine gedankliche Notiz, es nachher einem Reinigungszauber zu unterziehen. 

Sirius lehnte sich aufs Sofa zurück und schmunzelte. 

"Vermutlich können wir froh sein, dass er sich nicht Han Solo nennen will", meinte er. Remus kniff die Augen zusammen. 

"Wir können unseren Sohn sich nicht nach einem Star-Wars-Charakter benennen lassen!", protestierte er. Sirius zog die Augenbrauen hoch. 

"Warum denn nicht?", fragte er überrascht. "Luke ist ein cooler Name!" 

Remus seufzte tief. 

"Er wird in der Schule gehänselt werden", mahnte er. Kinder waren brutal. Sirius wirkte nicht so, als würde ihn das groß sorgen. 

"Wir haben gesagt, er darf sich seinen Namen aussuchen", erinnerte er Remus. "Er hat sich einen ausgesucht." 

Remus verschränkte grummelig die Arme. 

"Du hast ihm gesagt, er darf sich einen aussuchen", erinnerte er Sirius. "Ich hätte uns für genau solche Fälle ein Veto eingeräumt." 

Sirius sah ihn zweifelnd an. 

"Er ist alt genug, dass er mitsprechen können sollte", sagte er. "Fünf mag nicht wirklich viel sein, aber er will sich ja nicht irgendetwas Albernes nennen. Er will einen normalen, durchschnittlichen Namen. Ich finde, wir sollten ihn diese Entscheidung treffen lassen." 

Remus kniff die Augen zusammen. 

"Du willst doch bloß für die nächsten zwanzig Jahre den Ich-bin-dein-Vater-Witz machen", sagte er anklagend. Sirius grinste breit, machte aber keine Anstalten, das abzustreiten. 

"Schau mir in die Augen und sag mir, dass du es nicht auch willst", meinte er nur. "Es ist brillant!" 

Remus richtete sich grummelnd in seinem Sessel auf. Sein Rücken knackte. 

"Es ist bescheuert", konterte er. "Luke Lupin klingt wie ein schlecht benannter Cartooncharakter." 

Sirius seufzte tief. 

"Dann muss er sich eben einen zweiten Vornamen aussuchen", schlug er als Kompromiss vor. "Er kann Jules behalten, wenn er will, oder sich noch einen anderen wählen." Er grinste. "Irgendwas, was nicht mit Lu beginnt. Obi-Wan zum Beispiel." 

Remus bereute es sehr, das Kissen schon vorhin geworfen zu haben. Er verdrehte die Augen und seufzte noch einmal tief. 

"Meinetwegen", gab er nach. "Aber wenn er uns in ein paar Jahren fragt, was wir uns dabei gedacht haben, ihn Luke nehmen zu lassen, werde ich alle Schuld auf dich schieben." 

~~~~~

Der Weihnachtsmorgen begann, sehr zu Sirius' Leidwesen, um halb sieben, als Harry und Jules beschlossen, dass sie wirklich lange genug auf ihre Geschenke gewartet hatten. Oder Luke? Remus war sich nicht sicher, wie er über seinen Sohn aktuell denken sollte, hatten sie doch noch keine endgültige Diskussion über den Namen geführt. Er beschloss, fürs erste bei Jules zu bleiben, bis Luke offiziell wurde.

Sobald Remus und Sirius Lebenszeichen zeigten, wurde Harry abgestellt, um sicherzugehen, dass sie nicht wieder einschliefen (auch wenn Harry immer noch starke Hemmungen hatte, das Schlafzimmer zu betreten und stattdessen an der Tür herumlungerte), während Jules nach oben verschwand, um Mary und Jerry die gleiche Freude zu bereiten. 

Remus rappelte sich auf, in dem wohligen Gedanken, dass er auf der Skala der Morgenmuffeligkeit in seiner Familie lange nicht ganz oben mitspielte. Sirius und Jerry konkurrierten stark um Platz eins. Remus schwang seine Beine über die Bettkante und zwinkerte Harry zu. 

"Guten Morgen", sagte er. "Und frohe Weihnachten!" 

Harry grinste ein wenig, aber es schwang immer noch Unsicherheit darin mit. 

"Entschuldigung, dass wir euch geweckt haben", murmelte er. Remus grinste und kam zu ihm hinüber, wuschelte ihm durch die Haare. 

"Nichts da", sagte er. "Das gehört dazu, man kann ja auch nicht den ganzen Weihnachtsmorgen verschlafen, oder?" Er schmunzelte und drückte Harrys Schulter. "Na komm, wir können schonmal anfangen, das Frühstück zu machen. Ich hab was für dich, ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk, wenn man so will." 

Harrys Augen wurden groß wie Servierteller. 

"Ein Geschenk?", fragte er überrascht. "Für mich?" 

"Nicht nur eins, Bambi", ertönte es hinter ihnen aus dem Deckengebirge. "Heute wirst du für all die Weihnachten entschädigt, an denen es nichts gab, wart's nur ab." 

Harry schien immer noch nicht ganz glauben zu können, was er da hörte und Remus schob ihn vor sich her in Richtung Küche. 

"Tatze, wenn du beim ersten Geschenk für heute dabei sein willst, dann komm aus dem Bett!", rief er über seine Schulter und hörte das Rascheln der Bettdecke und dann nackte Füße auf den Holzdielen hinter sich. 

In der Küche hob Remus Harry neben dem Herd auf die Arbeitsfläche. Es war sein liebster Platz, wenn er Remus beim Kochen zusah. Remus hatte den Verdacht, dass Harry eigentlich Spaß daran hatte, zu kochen und zu backen. Er hatte allerdings einmal fallen gelassen, dass das bei den Dursleys zu seinen Aufgaben gehört hatte und Remus hatte deshalb die Vermutung, dass Harry jegliche Küchenarbeit immer noch mit den Dursleys verband. Trotzdem war mehr als offensichtlich, dass der Junge ein Händchen und eine gewisse Begeisterung fürs Kochen hatte, solange er nicht ins Risiko lief, wieder als Küchenjunge abgestellt zu werden. Im Ligusterweg 32 würde ihm das nie passieren, dafür würde Remus sorgen. Aber er kannte irrationale Ängste und er konnte Harry nicht wirklich einen Vorwurf machen, dass er vorsichtig war.

Sirius kam jetzt auch in der Küche an und lehnte sich gespannt gegen den Kühlschrank, während Remus etwas hervorzog, um das er das letzte Stück Geschenkpapier gewickelt hatte, was er in der Wohnung hatte finden können. 

Vorsichtig packte Harry es aus, sichtlich bemüht, das Papier nicht kaputt zu machen. In seine Hände fiel der Ordner, den Remus und Sirius am Tag zuvor im Keller wiedergefunden hatten. 

Eigentlich war es nur eine lose Blattsammlung, zusammengeheftet mit einfachen Klemmringen, einiges war Pergament mit feiner Federhandschrift, andere Muggel-Druckerpapier, sichtlich mit einem Kopierzauber aus einem Buch entnommen, wieder andere aus Zeitschriften gerissene Seiten. Alles war ein wenig ausgeblichen, wurde mit Büroklammern zusammengehalten und war über und über mit Flecken und kleinen Bleistiftnotizen übersehen. 

Remus erinnerte sich gut daran, dass das Etwas lange überhaupt kein Deckblatt gehabt hatte. Vorderseite war ein Rezept für Großmutter Iolanthes Rosenpudding gewesen. Dann hatte sich Lily dessen angenommen und jetzt lag vorne auf eine einfache weiße Seite mit der Zeichnung einer Person (unverkennbar James), die stolz einen Kuchen in die Höhe hielt. Darüber stand in schöner Kalligraphie, die niemand je so gut konnte, wie Lily, James Potters Rezeptsammlung

Harry starrte den Ordner für einen Moment an. 

"Mein Dad mochte Kochen?", fragte er überrascht. Remus und Sirius tauschten einen Blick. 

"Dein Dad war der einzige aus unserer Gruppe, der in der Küche irgendetwas zu Stande gebracht hat", erklärte Mary von der Küchentür aus. "Ich kann nicht glauben, dass ihr ohne uns ein Geschenk aufmacht!" Sie sah empört aus, Jules an ihrer Seite noch viel mehr. 

"Es war notwendig", verteidigte Remus sie alle. "Harry, blätter mal zu der großen grün verfärbten Seite, die da so raussteht." 

Harry befolgte seine Anweisung mit vorsichtigen Bewegungen und staunenden Augen. 

"James Potters geheimes Waffelrezept?", las er fragend vor. Remus grinste, als sich Sirius' und Marys Augen gleichzeitig weiteten. 

"Das hat er aufgeschrieben?", fragte Mary begeistert. "Ich dachte, das wäre auf ewig verloren!" 

"Ich träume bis heute von James geheimen Waffeln", stimmte Sirius ihr zu. Remus schmunzelte. 

"Nun, ihr braucht nicht länger zu träumen", erklärte er. "Was denkst du, Harry, probieren wir es aus?" 

Harry nickte aufgeregt und zog den Ordner noch ein bisschen enger an seine Brust. 

~~~~~

Die Waffeln schmeckten himmlisch. Vielleicht nicht ganz exakt so, wie wenn James sie früher gemacht hatte, aber es war schon sehr nah dran. Sie schafften es sogar, Jerry endgültig aufzuwecken, sodass gegen halb neun schließlich alle satt und bereit waren, endlich die Geschenke zu öffnen (Jules war schon lange vorher bereit und sah nicht ein, warum man satt sein musste, um Geschenke auszupacken). 

Die Ausbeute war groß wie jedes Jahr, vielleicht noch ein bisschen größer, weil Sirius anscheinend wirklich versucht hatte, sechs Jahre Abwesenheit wieder gut zu machen. Da gab es eine große Stoffschlange für Harry, diverse Spielzeugautos für Jules, ein Stickset für Jerry, der letztens gesagt hatte, dass er das gerne mal ausprobieren wollte, super schicke Ohrringe für Mary und völlige Unmengen an Schokolade für Remus. Die absolute Krönung aber waren zwei Kinderbesen, jeweils einer für Harry und Jules. 

Mary und Remus hätten sich besser absprechen sollen, denn sie beide hatten Sirius einen Besen gekauft, um die Flugstunden zu leiten - der scherzte jetzt, dass dann ja einer von ihnen mitfliegen konnte, woraufhin sie schnell das Thema wechselten. 

Mittags stieß Edyta zu ihnen, die am Abend zuvor mit ihrer Tochter gefeiert hatte (am 24. wie in Polen üblich) und anschließend zur Mitternachtsmesse gegangen war. Sie und Remus zauberten ein grandioses Festmahl auf den Tisch. Minerva hatte die Einladung abgelehnt, mit der Begründung, dass sie in Hogwarts gebraucht wurde. Remus war sich allerdings recht sicher, dass er die Blicke zwischen ihr und Amelia vor zwei Tagen nicht falsch gedeutet hatte. 

Der restliche Tag verging wie im Flug. Sirius und Jerry probierten ausführlich das gigantische Make-up-Set aus, für das Mary und Remus zusammengelegt hatten. Remus ließ sich breitschlagen, sich die Nägel lackieren zu lassen - dann wollten Harry und Jules natürlich auch lackierte Nägel. 

Unter einem Muggelschutzzauber machten die magischen Kinder der Familie am Nachmittag im Garten unter Sirius' Anleitung erste Flugversuche. ("Harry ist ein Naturtalent! Er wird es weit bringen!", verkündete er begeistert, während sein Patensohn auf Schulterhöhe begeistert Kriese zog.) ("Was macht Jules da?", fragte Mary skeptisch. - "Waagerechter Looping?", schlug Jerry vor. - "Er fliegt im Kreis." - "Waagerechter Looping!")

Am Ende fanden sie sich wie immer alle zusammen im Wohnzimmer wieder, unter dem geschmückten Weihnachtsbaum voller Kerzen, vor dem Kamin, in dem ein gemütliches Feuer brannte. Harry, Mary und Remus lauschten mit geschlossenen Augen Edyta, wie sie alte Muggelmärchen vorlas, während Jerry konzentriert seine ersten Stickversuche machte. 

Sirius saß am Klavier und klimperte vor sich hin, Jules auf dem Schoß, der neugierig seine Finger beobachtete, wie sie über die Tasten huschte. 

Und Remus erwischte sich dabei, wie er sich wünschte, dass dieser Moment nie vorbei sein würde. 





Kostenlose Weihnachtsstimmung für alle! Ich hoffe, ihr seid bereit, nächste Woche alles zu dekorieren (oder habt ihr schon geschmückt?) - kommentiert euer hässlichstes Weihnachtsdeko-Teil, wenn ihr wollt. Meins ist eine pinke Plastik-Baumkugel mit meinem Geburtsnamen in polnischer Schreibweise und Elsa aus Frozen drauf, die wild blinkt, wenn man die Batterie nicht rausnimmt xD

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