Der Buchladen im Ligusterweg

By Pheephy

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Im Ligusterweg gibt es einen Buchladen. Harry war nie drin, das hat ihm Tante Petunia verboten, aber er weiß... More

Vorstellung des Diebesguts
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EPILOG
BONUS
1 - Was hältst du von einem Date?
2 - Wie die Mutter so der Sohn

1

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By Pheephy

Harry James Potter hatte seine Augen noch nicht weit genug geöffnet, als dass man die Farbe hätte erkennen können, aber Lily hatte schon dreimal gesagt, dass wenn sie braun wären, sie daran zweifeln würde, dass es wirklich ihr Kind war. Völlig unabhängig davon, dass sie es vor weniger als 24 Stunden aus ihrem eigenen Körper gepresst hatte. 

Remus war froh, dass sie zumindest ihren Humor schon zurück hatte, denn die Stunden der Wehen, in denen Sirius und er James' Hilferuf gefolgt und im Versteck anwesend gewesen waren, hatten ihm wieder einmal bestätigt, wie froh er war, nicht weiblich zu sein. Nun, dachte er, zumindest herrschte keinerlei Zweifel daran, dass der kleine Harry James' Sohn war - die schwarzen Haare standen jetzt schon in alle Richtungen ab. Es würde Remus nicht wundern, wenn seine Augen die Farbe von Schokolade hätten und er in weniger als sechs Jahren eine Brille bräuchte. 

"Aber hey", hatte Sirius tröstend zu Lily gesagt, als sie ihre Meinung zu Harrys Äußerem das erste Mal erwähnt hatte, "vielleicht hat er ja deine ganzen Inneren Werte."

Sie hatte ihn angeschaut, mit diesem speziellen Blick, den sie ausschließlich für Sirius reserviert hatte und auch nur für die Momente, in denen er mal wieder ganz besonders großen Unsinn redete. Remus' Mann hatte die Dreistigkeit besessen, zu grinsen und zu sagen: "Vielleicht kann er sehr laut schreien." 

Das hatte der Potter-Neuling in den letzten Stunden schon ausführlich bewiesen, ganz so, als ob er allen zeigen wollte, wie recht sein Pate gehabt hatte. Remus wartete nur darauf, dass Lily Potter dafür sorgen würde, dass er bald einen Ehemann weniger haben würde, wenn er sich seine Kommentare nicht gelegentlich mal verkniff. 

Er wusste aber auch, dass Lily ihm, ganz genau wie Remus, alles verzieh, als sie ihn jetzt dabei beobachtete, wie er im Wohnzimmer der Potters im Schaukelstuhl saß und Harry in seinen Armen hielt. Wie seine Augen leuchteten und wie er vollkommen vergessen zu haben schien, dass es eine Welt außerhalb dieser kleinen Blase gab.

Remus beobachtete Lily, die im Bett lag und durch die offene Schlafzimmertür zu ihnen hinüber schaute. Auf der anderen Seite des Flures klapperten Teller in der Küche, wo James gerade dabei war, etwas zum Abendessen zuzubereiten. 

Remus stieß sich vom Türrahmen ab und schlenderte zu Lily, die sofort neben sich auf die Bettdecke klopfte. Er setzte zu ihr. 

"Eigentlich haben wir ihn dir ja abgenommen, damit du mal eine Runde schlafen kannst", sagte er leise. Lily seufzte und lächelte ein bisschen. 

"Glaub mir, das Angebot nehme ich auch gleich an", versicherte sie ihm. Ihr Blick glitt wieder zu Sirius und Harry hinüber. "Ich will nur noch einen Moment..." 

Remus nickte. Auch er konnte seine Augen nicht von dem perfekten Bild nehmen, was sich ihnen bot. 

"Ich kann nicht glauben, dass er da ist", murmelte sie. "Manchmal schaue ich ihn fünf Minuten nicht an und dann fange ich an zu zweifeln, ob die letzten Stunden wirklich passiert sind, ob er wirklich hier ist und gesund und ohne, dass wir zwischendurch den Ort wechseln mussten."

Remus drückte ihre Hand, aber er war selbst erleichtert, dass alles so reibungslos verlaufen war. Seit der Sache mit der Prophezeiung vor einigen Monaten waren die Potters auf der Flucht - alle paar Wochen mussten sie ihren Wohnort wechseln. Remus wusste, dass Lily es hasste - sie hatte sich vorgestellt, ein kleines Haus zu haben mit einem Garten, eines in dem man ein Kinderzimmer einrichten und Fotos aufhängen konnte. Stattdessen waren sie und James inzwischen Meister darin, das Mobiliar einer ganzen Wohnung in einen Koffer zu verkleinern und sie in Minuten zu verlassen. 

Die Besten der Besten, die der Orden zu bieten hatte, legten zahlreiche Schutzzauber über jede dieser Wohnungen. Aber irgendwo gab es ein Sicherheitsloch, die Orte sickerten immer zu den Todessern durch, früher oder später schlug einer der Zauber Alarm, wenn sich jemand näherte, der nicht autorisiert war. Dann hieß es, fluchtartig umzuziehen. 

Von dem aktuellen Haus wussten nur wenige. Sirius und Remus, Marlene und Mary. Dorcas und Peter, die normalerweise auch eingeweiht waren, waren auf längeren Missionen und derartige Informationen gaben sie ausschließlich mündlich weiter. Dumbledore hatte argumentiert, dass das Versteck am besten funktionierte, wenn außer ihm niemand wusste, wo sie sich aufhielten, aber Lily und James hatten sich mit ihm gestritten und durchgesetzt, dass sie zumindest ihre engsten Freunde einweihen durften. Sie hatten beschlossen, dass regelmäßig den Ort zu wechseln ein geringerer Preis war, als auf unbestimmte Zeit mit keiner Menschenseele Kontakt zu haben, insbesondere während Lily schwanger war. 

"Professor, wir verstehen Ihre Besorgnis", hatte Lily entschlossen gesagt, "und wir akzeptieren, dass wir unser Haus in den nächsten Wochen, vielleicht Monaten, nicht verlassen dürfen. Aber wenn Sie uns einsperren und uns niemanden sehen lassen als einander, dann bringen wir uns gegenseitig um, bevor Sie-wissen-schon-wer die Gelegenheit bekommt!"

Trotzdem wusste Remus, dass Lily und James Angst gehabt hatten, dass ein solcher Umzug ausgerechnet am Tag der Geburt passieren könnte. Umso erleichterter waren jetzt alle, dass diese Nacht überstanden war. 

Er sah wieder zurück zu Lily, der jetzt doch die Augen zugefallen waren. Er lächelte ein wenig. Sie hatte Wahnsinniges geleistet in den letzten Stunden, ein wenig Schlaf hatte sie sich redlich verdient. Und dafür waren Sirius und er hier, um dafür zu sorgen, dass sie den bekam. Er zog die Decke noch ein Stück nach oben und schmunzelte, als sie sich hinein kuschelte, bevor er aufstand, den Raum verließ und die Tür, mit einem Muffliato versehen, vorsichtig hinter sich zuzog. 

Sirius sah auf, als er ihn kommen hörte. 

"Er ist so klein", flüsterte er und strich Harry vorsichtig über die Wange. Der kleine Junge schlief ebenfalls tief und fest. Remus hockte sich neben den Schaukelstuhl, auf den James beim Einrichten der ersten gemeinsamen Wohnung mit Lily bestanden hatte (denn "jede ordentliche Wohnung hat einen Schaukelstuhl, Lily, er gehört einfach dazu!") und betrachtete das knubbelige Gesicht, die Sturmfrisur und die kleinen zu Fäusten geballten Finger des neuen Potters. 

"Er ist winzig", stimmte er seinem Mann zu. Nun, Mann war relativ. Natürlich waren sie nicht wirklich verheiratet, das konnten sie als zwei Männer ja nicht. Aber kurz nach Lilys und James' Hochzeit letztes Jahr hatten sie in ihrer Acht-Mann-Freundesgruppe beschlossen, eine ähnliche Zeremonie zu machen. James hatte sie getraut, Marlene zwei Ringe organisiert und Mary Lilys Schleier gestohlen, um ihn Sirius aufzusetzen. Remus hatte Sirius versprochen, bei ihm zu bleiben, bis dass der Tod sie scheiden würde und bisher hatte er dieses Versprechen keine Sekunde bereut. 

"Könntest du es dir vorstellen?", fragte Sirius jetzt nachdenklich. Remus sah ihn verwundert an. Sirius nickte auf Harry hinunter. "Ein Kind zu bekommen, du und ich?"

Remus blinzelte. 

"Äh...", machte er. "Wie genau...wir können doch...hm." Er bracht ab und runzelte irritiert die Stirn. "Ich bin ein Werwolf, wie soll das funktionieren?"

Sirius zuckte mit den Schultern und drehte den Kopf, um Remus anschauen zu können. 

"Natürlich müssten wir noch viel besprechen und so, aber..." Sein Blick huschte wieder zu Harry hinunter und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. "...ich möchte das. Mit dir zusammen." 

Remus überlegte einen Moment. Ungefähr hundert Fragen schwirrten in seinem Kopf herum. Sie waren beide Männer - wie sollte das gehen? -, es herrschte Krieg, sie waren gerade einmal zwanzig Jahre alt. Für einen Moment schob er das alles weg und lächelte hinunter auf seinen Mann und das Kind, das er hielt, als wäre es das Kostbarste auf der Welt. Was es ja vielleicht auch war. 

"Ich...ich könnte es mir schon vorstellen.", gab er dann zu. "Nicht jetzt, aber...irgendwann?" 

Sirius nickte und zog Harry ein Stück enger an sich heran. 

"Jetzt bin ich ohnehin mit meinem Patenkind beschäftigt", erklärte er schmunzelnd. "Irgendwann klingt gut."

Remus schmunzelte und konnte nicht widerstehen, einen schnellen Kuss auf Sirius' Stirn zu setzen. 

"Oi", sagte jemand hinter ihnen. "Sucht euch ein eigenes Kind, wenn ihr solche kitschigen Familienmomente erleben wollt." 

Remus verdrehte die Augen und erhob sich. James betrat den Raum, in seinen Händen eine Auflaufform mit undefinierbarem Inhalt. Er grinste, aber auch ihm konnte man ansehen, dass er stolz auf sich war, die offensichtlich richtige Entscheidung für den Paten seines Kindes getroffen zu haben. 

"Kann ich dir was helfen?", bot Remus an und betrachtete neugierig den Inhalt der Auflaufform. Dass James kochen konnte war immer noch die größte Überraschung in seinem Erwachsenenleben gewesen. Aber es herrschte kein Zweifel. Seine Rezepte waren stets ausgefallen und an der Ästhetik musste er dringend noch arbeiten, aber bisher hatte Remus noch nichts probiert, was nicht ausgezeichnet geschmeckt hatte (es sei denn, Lily war mit in der Küche gewesen, die wenig überraschend ähnliches Talent beim Kochen zeigte wie Sirius - beide sahen allerdings aufgrund ihrer exzellenten Auswahl in Sachen Ehemänner keinen Grund, das zu ändern). 

"Tisch decken?", schlug James vor und Remus folgte ihm in die Küche, wo er ziellos alle Schubladen öffnete, in der Hoffnung, irgendwo Besteck zu finden. 

"Lily ist eingeschlafen, ich würde vorschlagen, wir lassen ihr was übrig", sagte er. James nickte. 

"Besteck ist ganz links", sagte er. "Und ich habe unser Schulmotto noch gut in Erinnerung, danke." 

Remus lachte leise in sich hinein und machte dann leise "aha!", als er einige Gabeln und Messer fand. Er drehte sich wieder zu James um, der schräg über den Flur ins Wohnzimmer schaute, wo sich Sirius noch immer nicht bewegt hatte. 

"Ich glaube, das letzte Mal, dass ich Sirius habe so liebevoll schauen sehen, war als er sein Motorrad gekauft hat", scherzte er. Remus brummte zustimmend. Gern hätte er ihren Hochzeitstag in den Ring geworfen, aber James und er kannten Sirius beide gut genug, um zu wissen, dass der nicht mit Motorrädern und, anscheinend, Potter-Babys mithalten konnte. 

"Er will auch eins", sagte er dann leise. James drehte sich zu ihm um und hob überrascht die Augenbraue. 

"Ein Baby?"

Remus nickte. James musterte ihn. 

"Und du?"

Remus lachte leise. 

"Ihr tut alle so, als wäre das keine große Sache", erinnerte er ihn. "Aber wir können nicht mal eben schnell versehentlich schwanger werden wie ihr!" 

James schlug ihm mit einer Serviette gegen den Arm. 

"Es war kein Versehen!", protestierte er. Remus sah ihn zweifelnd an. 

"Krone, ich weiß, dass ihr das steif und fest behauptet, aber niemand wird absichtlich mit neunzehn mitten im Krieg schwanger." 

James verschränkte beleidigt die Arme. Remus seufzte. 

"Überleben wir erstmal den Krieg", schlug er vor. "Dann können wir uns überlegen, eine Familie zu gründen." 

James nickte verständnisvoll und setzte gerade noch einmal an, etwas zu sagen, als auf einmal Sirius' aufgeregte Stimme aus dem Wohnzimmer zu hören war. 

"Lily! Lily!"

James und Remus schnappten sich ihre Sachen und beeilten sich, ins andere Zimmer zu kommen, aber Sirius hatte schon die Schlafzimmertür geöffnet und saß an Lilys Bettkante, die sich müde die Augen rieb. 

James stellte den Stapel Teller auf den Tisch und folgte ihm eilig, etwas murmelnd, was sich verdächtig nach "Draco dormiens und so weiter, verdammt seist du, Sirius Black" anhörte. 

Lily hingegen schien überhaupt nicht böse zu sein, dass er sie geweckt hatte, stattdessen hielt sie Harry im Arm und sah ihn strahlend an. Sie sah auf, als James und Remus im Türrahmen erschienen und hob siegessicher eine Hand. 

"Blau! Das Kind hat blaue Augen! Er bekommt meine!", jubelte sie. James schmunzelte und drückte ihr einen Kuss auf die Haare. 

"Ja, Schatz, ich liebe deine blauen Augen", scherzte er. Sie schlug ihm mit der freien Hand gegen den Arm. 

"Die werden noch grün, ich weiß es!", beteuerte sie. "Nimm das, Potter!"

James umrundete das Bett, um von der anderen Seite an sie heran zu krabbeln und seinen Sohn zu betrachten, der jetzt zum ersten Mal die Augen so weit auf hatte, dass man sie wirklich sehen konnte. Sie waren strahlend blau, riesig und huschten neugierig durch den Raum. James strich ihm vorsichtig über den Kopf. 

"Harry, du siehst aus, wie dein Vater", erklärte Sirius feierlich. "Aber du bekommst die Augen deiner Mutter!" 

Remus lachte leise in sich hinein. 

"Er wird diesen Satz hassen lernen", prophezeite er. Die anderen drei Erwachsenen schmunzelten und sogar Harry gluckste leise. 

Ein riesiges Grinsen stahl sich auf Remus' Gesicht. Für einen Moment war die Welt perfekt. 




Willkommen, bienvenue, welcome zur neuen Geschichte! Wenn ihr von Ein Problem nach dem anderen kommt, dann habe ich euch heute wirklich schon genug zugequatscht, also halte ich mich kurz: da ich nicht so genau weiß, wie schnell ich hier mit dem Schreiben hinterher komme, gehe ich erstmal auf Updates einmal in der Woche zurück. Ihr könnt an dieser Stelle abstimmen, ob euch der Mittwoch oder der Samstag besser gefällt. Ich bin mir recht sicher, dass ich früher oder später wieder auf beide Tage aufstocke, aktuell muss ich mit meiner sich anbahnenden Prüfungszeit allerdings mal schauen, wann ich Zeit zum Schreiben finde (schnief). 

Ansonsten hoffe ich, euch hat das erste Kapitel gefallen, bis Samstag, dann lade ich definitiv das zweite Kapitel hoch und lege mich endgültig auf einen Update-Wochentag fest!

Bis dann, viel Spaß, trinkt genug bei der Hitze!

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