Kapitel 76

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Jill's Sicht:

Er war endgültig weg. Keine Ahnung aber meine Gefühle sind wie eingefroren. Ich fühle absolut nichts mehr. Lediglich mein Gehirn weiß noch das ich ihn liebe.

Ich lief wieder ins Wohnzimmer wo mir schon ein total aufgeregter Marco entgegen kam. "Und?" fragte er sofort. "Es ist aus." sagte ich nur kurz. Von ihm kam nichts mehr. Ich setzte meinen Weg fort in die Küche und füllte ein Glas voll Wasser das ich in einem Zug austrank. "Wie? Es ist aus? Das geht nicht. Ihr gehört zusammen. Wie stellst du dir das vor? Was willst du jetzt machen?" überhäufte mich Marco, der mir zuerst still hinterherlief, mit Fragen. "Man Marco ich weiß es auch nicht okay?" fauchte ich ihn an. "Ja. Ist ja schon gut." entgegnete er.

"Jill?" hielt er mich auf, als ich gerade ins Gästezimmer wollte. Ich schaute ihn fragend an. "Du kannst auf jeden Fall so lange hier bleiben wie du willst." lächelte er bemitleidend. "Danke Marco. Ich werde mir trotzdem so schnell wie möglich eine Lösung überlegen. Außerdem hab ich meine ganzen Sachen in München." - "Ich hätte auch nichts dagegen wenn du gleich hier einziehst." lachte er. "Ouman. Danke. Aber mein Leben ist nun mal in München. Außerdem hab ich keinen Bock mir deine ganzen Frauengeschichten ständig anzusehen." entgegnete ich lächelnd. "So schlimm bin ich auch wieder nicht." meinte er schmollend. Ich lachte nur und verschwand dann.

Ich setzte mich mit angewinkelten Beinen auf das Bett und steckte mir Kopfhörer in die Ohren. Ich entsperrte mein Handy und würde am liebsten losheulen. Mein Hintergrund waren immer noch Mario und ich in Ibiza. Ich strich mit meinen Fingern langsam über den Bildschirm. "Emelie." flüsterte ich unter Tränen vor mich hin.

Unser Kind. Wäre sie jetzt hier bei uns auf der Welt, wäre vielleicht alles ganz anders gelaufen. Ich vermisse Mario jetzt schon. Aber ich kann ihm nicht verzeihen. Ich weiß ich hab die gleiche Scheiße gemacht. Jedoch hat er es mir verziehen, da er ja die Schuld bei sich sieht. Aber ich kann es einfach nicht.

Ich weinte mich in den Schlaf und am nächsten Morgen begann der Tag wieder mit Tränen. So ging das eine ganze Woche. Nicht einmal Marco kam noch an mich ran. In den darauffolgenden Tagen, schleppte er mich entweder mit zum Training, wir gingen was essen, shoppen oder unternahmen mit irgendwelchen Leuten irgendwelche Sachen. Er sorgte wirklich dafür das ich mich langsam wieder in die Gesellschaft eingliederte.

3 Wochen später ging es mir dann schon wieder einigermaßen gut. Meine Krankheit verschonte mich zum Glück auch gerade.

Mittlerweile bin ich wieder in München. Ich habe eine kleine Wohnung in München gefunden und bin dort eingezogen. Alex hat sie für mich in der Zeit in der ich noch bei Marco war, einrichten lassen. Ihm hab ich am Telefon alles lang und breit erklärt.

Wenigstens meinte es das Schicksal einmal gut mit mir und deswegen arbeite ich jetzt bei Audi in München. Ich glaube zwar das meine Mum ihre früheren Kontakte spielen hat lassen, aber was solls. Ich meine es ist ein nicht gerade schlechter Job. Ich begleite den Geschäftsführer der Audi-Filiale auf diverse Reisen, Veranstaltungen usw. Oder ich bespaße die Kunden, führe Interviews oder bin einfach da wo ich gebraucht werde. Natürlich muss man sich hocharbeiten aber für den Anfang, finde ich das ganze ziemlich gut. Außerdem hilft es mir dabei... naja... es hilft mir dabei Mario zu vergessen. Eine Freundin bzw. Kollegin hab ich dort auch schon gefunden. Sabrina heißt sie. Sie ist ziemlich locker drauf und arbeitet die meiste Zeit mit mir zusammen.

Heute müssen wir auf eine Party, wo Kunden nebenbei die Autos ausprobieren dürfen. Mein Auto, das mir Mario geschenkt hat, steht übrigens noch in der Tiefgarage. Meine Sachen aus der Wohnung hat mir Fabi gebracht und ihm hab ich dann gesagt das ich es nicht mehr brauche da ich ohnehin von der Arbeit ein Auto bekomme. Ich habe es einfach nicht geschafft, Mario nochmal unter die Augen zu treten. Fabi meinte nur, das er seit der Trennung nur noch macht was ihm passt. Egal. Ich will nicht darüber nachdenken wie oder was er jetzt macht.

Fertig angezogen stand ich pünktlich vor dem Haus, indem sich meine Wohnung befand. Sabrina holt mich ab und dann fahren wir zur 'Arbeit'. Wirklich harte Arbeit *ironie*

"Hey." begrüste ich sie als ich zu ihr ins Auto stieg. "Hey. Hübsch siehst du aus." lächelte sie. "Danke. Du auch." antwortete ich. Eine viertel Stunde später waren wir schon da. Wir stiegen aus und begrüßten alle. Es waren noch keine Kunde da, die trudelten aber innerhalb einer halben Stunde alle ein. Ich und Sabrina standen brav am Eingangsbereich und begrüßten alle.

"Eine Bespaßung für die Nacht findet sich hier leicht." grinste Sabrina, während wir unseren Blick durch die Menschen schweifen ließen. "Für dich vielleicht." meinte ich lachend. "Soweit ich weiß hast du keinen Freund." hakte sie nach. "Hab ich auch nicht. M-Meine Trennung ist noch keine zwei Monate her." sagte ich. Es fällt mir immernoch schwer darüber zu reden. "Zwei Monate? Das ist lange genug. Es sagt doch niemand das du dich neu binden sollst." meinte sie etwas verwirrt. Eigentlich hat sie ja schon recht. Ich kann Mario nicht ewig hinterhertrauern.

"Der zum Beispiel, wäre doch perfekt für dich." sagte sie und zeigte auf einen jungen Mann, der gerade aus einem schwarzen Audi stieg, und den ich aus tausend Kilometern erkennen würde.

When it's you and me... (Mario Götze)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt