Kapitel 30 (HS) - Epilog

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Die Nachricht vom Tod des Imperators und dem, was in den Innereien der Senatskuppel vorgefallen ist, verbreitete sich in der gesamten Galaxie wie ein Lauffeuer.
Die restlichen Jedi unter der Leitung von Obi-Wan und Yoda hatten sich versammelt, um das Geschehene zu besprechen.
Im Einklang mit Anakin selbst kam man zur Überzeugung, dass dieser der Republik zwar den Frieden brachte, aber auch nicht vergessen werden durfte, was im Tempel vorgefallen war.
Ein Großteil der überlebenden Jedi akzeptierte, dass er unter dem manipulativen Einfluss von Darth Sidious stand und nur deswegen so handelte. Ein anderer, kleinerer Teil des Ordens jedoch hatte nun berechtigte Bedenken, ihn weiterhin als vollwertigen Jedi zu sehen.

Als die Besprechung vorüber war, gingen Yoda, Obi-Wan und Anakin vor den Tempel, wo Ahsoka bereits wartete.
Sie erklärten ihr die Entscheidung, und sie selbst war es, die danach als Erste sprach.
„Ich verstehe das natürlich. Doch was geschieht nun?"
„Skywalker freiwillig den Orden verlässt, um zu leben nach eigenen Regeln, ohne Kodex", erklärte Yoda ihr.
„So wie du, Ahsoka", fügte Obi-Wan zu.
„Der Rat übereinstimmt, dass der Orden ändern sich muss. Zu alte Regeln, die nur Krieg brachten. Skywalker aber kein Teil davon sein kann", sagte Yoda.

Ahsoka wusste, dass Anakin immer Meister sein wollte. Dass ihm dies nun nicht mehr im Orden gestattet war, machte ihr zu schaffen.
Yoda sah Anakin lächelnd an. „Skywalker. Natürlich es nicht nur den Orden oder die Sith geben kann. Deinen eigenen Weg du gehen kannst ... und sollst. Dein Wissen weitergeben du musst."
Anakins Miene hellte sich sofort auf. Er würde nun doch Meister werden können und sogar ausbilden dürfen, wenn auch nur in einem eigenen kleinen Kreis.
Anakin verneigte sich tief. „Danke, Meister."

Als sich Yoda Ahsoka zuwandte und zu ihr sprach, nahm Obi-Wan Anakin beiseite.
„Ich hoffe, dass du in der Galaxie deinen Frieden finden wirst. Du hast die Macht ins Gleichgewicht gebracht, mehr sollte man dir nicht aufbürden", sagte Obi-Wan brüderlich und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Ich hoffe, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden, mein Freund."
Anakin sah seinen ehemaligen Meister an. In diesem Moment fühlte er nur Dankbarkeit. Nicht für seinen Meister, sondern seinen Freund.
„Ich danke Euch, Obi-Wan. Für alles."
Leicht emotional schaute Obi-Wan auf den Boden.
„Sollte dir jemals der Sinn nach Abenteuern stehen ...", begann er und Anakin fing an zu lachen.
„Obi-Wan, seid Ihr euch sicher, dass es Euch gut geht? Ihr und Abenteuer?"
Obi-Wan zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, doch ab und an kann sogar ein Meister von seinem Schüler lernen."

„Ahsoka, danken wir dir müssen."
Ahsoka sah Yoda verlegen an. „Wofür, Meister?"
„Immer an Skywalker geglaubt du hast. Niemand sonst das hat. Ich euch beiden nur das Beste wünschen kann. Verdient ihr es habt."
Yoda lächelte sie an. „Jung du noch bist, Ahsoka. Lerne zu nutzen die Macht, die in dir steckt." Er stupste sie mit seinem Stock. „...und mächtig werden du wirst."
Yoda sah zu Anakin und Obi-Wan. „Schwer für ihn es werden wird, ohne den Orden zu leben. Verlassen auf dich ich mich kann?"
Ahsoka zog die Augenbrauen hoch. „Was meint Ihr, Meister?"
Yoda schaute wieder zu ihr. „Du ihn liebst. Und er dich. Nicht zulassen ihr es dürft, dass jemand zerstört dieses Band."
Ahsoka sah auf zu Anakin, der in diesem Moment auch zu ihr herüber blickte. „Das wird nicht passieren."
Sie spürte das Gleichgewicht in ihm und die Freude auf den neuen Abschnitt ihres Lebens.

In der kleinen Hütte am Rande der Siedlung brannte das Feuer im Ofen. Es gab keine Technik, nur Gegenstände aus Holz und den Materialien, die der Planet zu bieten hatte.
Nur ein kleiner eingeschalteter Holoprojektor zeugte davon, dass hier jemand wohnte, der in einer technologisierten Welt aufgewachsen war.
Gerade lief die Vereidigung von Senatorin Amidala zur neuen Kanzlerin der Neuen Republik, welche sich im Frieden aus den meisten Überresten der imperialen Systeme gebildet hatte.
Neben ihr standen die oberen Ratsmitglieder des Ordens der Jedi, darunter Meister Yoda und Obi-Wan.
„Wir möchten den Helden danken, die uns von der Tyrannei und dem Imperium befreit haben. Ihre Taten werden uns ewig in Erinnerung bleiben", sprach Kanzlerin Amidala.

Was niemand wusste, war, dass wenig später zwei gesunde Kinder das Licht der Welt erblicken sollten. Padmé wusste, dass, auch wenn Anakin nicht bei ihr war, er sein Versprechen eingelöst hatte: Er hatte Luke und Leia eine sichere Umgebung zurückgelassen, in welcher sie behütet aufwachsen konnten.

Draußen vor dem Haus lagen der Junge von Tatooine und die kleine vorlaute Togruta im dichten Gras der Hügellandschaft.
„Was nun, Meister?" Ahsoka betonte das letzte Wort provokant und Anakin zog sie zu sich heran. Er lächelte, als er ihren Atem spürte.
„Wir sind Helden, uns wird schon etwas einfallen." Ahsoka rollte mit den Augen. Da war er wieder, der Skywalker-Plan.
„Helden, deren Namen nie jemand kennen wird", flüsterte sie ihm zu und drückte sanft ihre Lippen auf seine.
Anakin schmollte demonstrativ, als sie sich lösten, bis ein aufleuchtendes Licht an seinem Comlink ihn mehr interessierte.
„Ich glaube, es gibt da doch jemanden, der die Namen der Helden kennt", sagte er Ahsoka und deutete auf den Eingang zu ihrem kleinen Grundstück.

Ahsoka sah auf und konnte ihren Augen kaum trauen. „Rex?"
Der Klon kam näher und grinste sie an. „Hey, Kleine. General Sky ... Anakin sagte mir, dass die Gegend hier hervorragend für den Ruhestand sein soll."
Ahsokas Augen glänzten vor Freude. Sie hatte ihn seit der Order nicht mehr gesprochen und ihn nun auch noch bei sich zu wissen, machte sie überglücklich.
„Ich habe mit dem Rat und seinen Vorgesetzten gesprochen, bevor wir damals aus Coruscant abgereist sind", sagte Anakin. „Es war einiges an Überzeugungsarbeit nötig, doch letztendlich haben sie seinem Entlassungswunsch zugestimmt."
Ahsoka umarmte Anakin und dann auch Rex. Doch dann sah sie plötzlich fragend auf.
„Und wo soll er schlafen?"
Alle brachen in Gelächter aus. Es war für alle das beste Gefühl, wenn dies tatsächlich das größte Problem darstellte.

Obi-Wan sah auf das Holobild, welches kurz vor Ahsokas und Anakins Abreise gemacht wurde und sie zu dritt zeigte.
Es war nun schon einige Zeit her, seit sie fort waren. Die Namen verblassten allmählich in den Gedächtnissen der Republik und auch die jüngeren Jedi und Jünglinge wussten nur aus Erzählungen von den legendären Taten des Duos Anakin Skywalker und Ahsoka Tano während der Klonkriege.
Manche sagten, sie wären gestorben, abgestürzt in einem Asteroidengürtel. Andere meinten, sie würden in der Galaxie umherstreifen und Kopfgelder kassieren.
Doch Obi-Wan gefiel der Gedanke, dass sich die Beiden irgendwo in einem unbekannten Fleck der Galaxie niedergelassen und ihren Frieden gefunden hatten ...

„Sir, der Fortschritt des Baus liegt bei fünfzig Prozent. Nach dem derzeitigen Stand sind alle Stationen in ungefähr sechs Jahren einsatzbereit."
Der Offizier las einige weitere Details zum Bau vor, doch stieß dies auf kein Gehör.
Sein Gesprächspartner stand auf der Brücke des Zerstörers und betrachtete das kugelförmige Gebilde, welches vor ihnen im äußeren Rand der Galaxie konstruiert wurde und endlich nach einigen Unterbrechungen eine Form bekam.
„Anführer Tarkin?"
Das knochige Gesicht Tarkins wandte sich dem Offizier zu. „Hervorragend. Konzentrieren und verdoppeln Sie die Bemühungen auf die Bewaffnung der Kampfstation. Es wird der Tag kommen, an dem das Imperium zurückschlagen wird."

- ENDE -

Das war's! Ihr seid am Ende der Geschichte angekommen.
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr habt auch das andere, dunkle Ende gelesen.

Im Nachsatz möchte ich noch ein paar Dinge loswerden, also schaut auch da noch einmal rein. 🙂

War's End - Skywalker Academy PreludeWhere stories live. Discover now