Kapitel 23 - Hurt

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„I hurt myself today | To see if I still feel
I focus on the pain | The only thing that's real
The needle tears a hole | The old familiar sting
Try to kill it all away | But I remember everything

What have I become | My sweetest friend?
Everyone I know | Goes away in the end
And you could have it all | My empire of dirt
I will let you down | I will make you hurt

I wear this crown of thorns | Upon my liar's chair
Full of broken thoughts | I cannot repair
Beneath the stains of time | The feelings disappear
You are someone else | I am still right here

What have I become | My sweetest friend?
Everyone I know | Goes away in the end
And you could have it all | My empire of dirt
I will let you down | I will make you hurt

If I could start again | A million miles away
I would keep myself | I would find a way"
Johnny Cash - Hurt

(Anm.: Sorry, dass es der ganze Songtext ist, aber ich finde den Song einfach zu passend, um nur eine Passage zu verwenden 🙂)

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Zusammen mit einem Teil seiner 501. Legion marschierte Anakin die Treppen zum Tempel herauf.
Er war noch immer zwiegespalten, doch er musste es tun. Er sah die Überraschung und das Ungläubige in den Gesichtern aller Jedi, welche ihm dort begegneten.
Doch keiner von ihnen ahnte, was nun passierte.
Die Klone eröffneten direkt das Feuer, als sie den Eingang erreichten.
Sie streckten jeden einzelnen nieder.
Anakin jedoch marschierte weiter.

Die Jedi, welche es wagten, ihn zu attackieren, wurden von ihm ohne Ausnahme exekutiert.
Ihm war es gleich, ob es ein Padawan oder ein Meister war, sie alle fanden durch seine Klinge den Tod.
Er versuchte, zu fühlen, was er tat. Er wollte sich hassen, er wollte sich selbst abstoßen, aber alles, was er spürte, war die Dunkelheit.
Ich tue das nur für dich, Ahsoka, redete er sich dabei immer wieder ein.

In den letzten Momenten vieler Meister sah er das, was er immer fühlte, seit er im Tempel lebte: die Isolation.
Ihm wurde immer wieder die Sonderrolle als Auserwählter zum Verhängnis.
Nie sagten sie ihm, was sie für ihm empfanden.
Sie zogen ihn damit auf, dass er wichtiger war als sie.
Dabei wollte er immer nur respektiert werden, nicht mehr und nicht weniger.
Dieser Tempel war nie sein Zuhause. Das war nun vorbei.

Mit jedem toten Jedi mehr wuchs sein Hass auf den Orden.
Doch auch sein Hass auf Sidious wuchs. Er war verantwortlich für Ahsokas Tod.
Der Mann, welchem er immer vertraute, hat ihn hintergangen. Ihn, die Jedi, alle.
Aber er brauchte ihn, um Ahsoka wieder zurückzuholen.
Er musste sich beeilen, ehe das Loch in seinem Herzen ihn zerrissen hätte.

Er kämpfte sich durch die langen Hallen und sah rechts und links die Klone, welche die restlichen Jedi umbrachten. Andere Soldaten waren bereits damit beschäftigt, die meterhohen Statuen der ersten Jedi zu zerstören.
All das war ihm egal. Er sah nur sein Ziel vor Augen.
Unzählige tote Jedi pflasterten seinen Weg, als er im Ratssaal ankam.
Keiner der Meister war dort, weswegen er sich bereits abwenden wollte.
Dann allerdings spürte er die Macht in diesem Raum.

Hinter den Stühlen krochen mehrere verängstigte Jünglinge hervor, keiner älter als sechs Jahre.
Die Meister mussten sie hier versteckt haben, in der Hoffnung, dass niemand sie hier vermuten würde.
Doch Anakin fand sie.
„Meister Skywalker!", rannte eines der Kinder auf ihn zu. „Es sind einfach zu viele, was sollen wir tun?"
Er sah in die Gesichter der Kinder. Jedes von ihnen hatte Hoffnung, jetzt wo ihnen der berühmte Anakin Skywalker, der Held der Klonkriege, beistand.
Sie irrten sich so sehr. Anakin lief eine Träne über seine Wange. Er musste es tun.
Diese Kinder, die ihm nichts getan hatten und ihn so glücklich ansahen, mussten wie die anderen Jedi auch sterben.
Er aktivierte sein Lichtschwert. Ein Jüngling nach dem anderen fiel.
Er wünschte sich, dass er die Schreie nicht gehört hätte. Aber er hörte jeden von ihnen.
Und jeder Schrei vernichtete ein weiteres Stück von Anakin Skywalker in ihm.
Darth Vader war geboren.

Organa kam kurze Zeit nach Padmé in der gemeinsamen Loge an.
Er hörte bereits den tosenden Applaus bei jedem Satz, den Kanzler Palpatine sprach.
Doch als er in die Mitte sah, stand dort nicht Palpatine. Zumindest sah diese Gestalt nicht wie Palpatine aus.
Die Person war aufgequollen, alt und voller Hass.
„Dieser feige Angriff der Jedi hat mich verändert, mich deformiert", erzählte der Kanzler.
„Die Jedi sind die wahren Feinde. Sie haben uns verraten. Und um den Schutz zu wahren, wird die Republik neu organisiert werden. Zum ersten galaktischen Imperium!"
Die meisten Senatoren klatschten, doch Padmé sah nur in die riesige Kuppel. Sie konnte nicht fassen, was hier gerade passierte.
„So stirbt also die Freiheit. Mit donnerndem Applaus."
Sie hörte den neuen, sich selbst ausgerufenen Imperator schon gar nicht mehr sprechen. Zu geschockt war sie von der freiwilligen Kapitulation vieler Systeme vor dem Regime des Imperiums.

„Padmé, wir haben drei Jedi gerettet", sagte Organa zu ihr, als niemand sie hören konnte.
Sofort wandte sich Padmé von dem Geschehen ab und sah Organa an.
„Anakin?"
Doch der Senator schüttelte den Kopf. „Meister Yoda, Meister Kenobi ... und Ahsoka Tano."
Padmé konnte nicht glauben, was sie gerade hörte. „Ahsoka?"
Sie lebte, wie war das möglich? Sie sahen ihren Tod, sogar Anakin hatte ihn gespürt.
Organa nickte. „Sie sind gerade im Tempel und versuchen, die abwesenden Jedi zu warnen. Jene, die noch überlebt haben."

War's End - Skywalker Academy PreludeTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang