Kapitel 28 (HS) - Everything I Wanted

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And you say, "As long as I'm here, no one can hurt you
Don't wanna lie here, but you can learn to
If I could change the way that you see yourself
You wouldn't wonder why you hear
'They don't deserve you'
Billie Eilish - everything i wanted

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Gleißend helles Licht ließ Ahsoka aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachen.
Wo war sie? Das letzte, an das sie sich erinnern konnte, war der Kampf gegen Anakin. Und auch davon hatte sie nur bruchstückhafte Fetzen im Kopf.
Sie hörte das Piepen von Droiden und sah, dass sie in einer Medi-Zelle lag.
Wie lange war sie weggetreten?
Sie schob die durchsichtige Abdeckung zur Seite und richtete sich langsam auf.

Dem Stil zu urteilen befand sie sich auf Padmés Schiff. Und durch die leicht geänderte Schwerkraft folgerte sie, dass sie im Hyperraum waren.
Anakin!, dachte sie sich. Zum ersten Mal seit langem spürte sie ihn wieder, zumindest ein leichtes Echo in der Macht.
Ahsoka schloss die Augen und bemerkte, dass die Dunkelheit zwar noch immer da war, sich jedoch lichtete. So wie Regenwolken, die sich durch die Sonne langsam auflösten.

Obi-Wan trat durch die Tür und erkannte, dass Ahsoka wieder wach war.
Ruhig setzte er sich neben sie.
„Ich habe so langsam das Gefühl, dass es falsch wäre, sich bei dir noch über etwas zu wundern", sagte er lächelnd. Sie fühlte seine Entspannung und ließ sich davon anstecken.
„Ich schätze, dass ich nichts dagegen sagen kann, Obi-Wan. Aber glaubt mir, es fühlt sich für mich gerade an, als würden ein Dutzend Podrenner in meinem Kopf fliegen ..."
Sie hielt sich den Schädel.
„Was genau ist passiert? Ich erinnere mich nur noch daran, wie ich Anakin mit der Macht festhielt. Alles danach ist wie weggewischt."

Obi-Wan strich sich durch den Bart und rief R2-D2 herein.
„Dank deiner kleinen Ausbruchsaktion mit R2 konnte der kleine Kerl alles aufzeichnen."
Er drehte sich zu dem Droiden und ließ diesen das Hologramm abspielen.
Staunend saß Ahsoka vor den Bildern. „Das war ich?"
Der Meister nickte . „Ja. Und du erinnerst dich an gar nichts davon?"
Ahsoka legte ihren Kopf in den Nacken und atmete aus. „Nein, wirklich nicht."
Dann fuhr sie plötzlich wie von einem Insekt gestochen hoch.
„Was ist mit Anakin?"

Obi-Wan drückte sie sanft zurück auf die Liege.
„Er ist nebenan, noch immer ohne Bewusstsein. Aber ich hoffe, du verstehst, dass ich Vorsicht walten lassen musste und ihm die Fesseln angelegt habe."
Ahsoka sah ihn entschlossen an. Obi-Wan sah aber weder Kampfeslust noch Aggressionen in ihr. Er sah etwas anderes, was er seit ihrem Aufbruch nach Utapau nicht mehr gesehen hatte.

„Ahsoka ... Ich weiß nicht, was da vorhin geschehen ist. Und vielleicht ist das eine Sache, die nur du eines Tages herausfinden wirst. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass euer gemeinsames Band uns davor bewahrt hat, dass Vader in ihm gewinnt."
Ahsoka zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht, Obi-Wan. Ich wollte nur Anakin retten. Denn ich wusste, dass er noch irgendwo da drin war."
Obi-Wan seufzte lächelnd.
„Wie dem auch sei, du hast uns gerettet. Vorerst. Es bleibt noch immer Sidious übrig."
„Was schlagt Ihr vor, Obi-Wan?", fragte Ahsoka neugierig.
Er schaute ihr zweifelnd in die Augen.
„Das kommt alles darauf an, ob du Anakin auch wirklich befreit hast."

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Ahsoka ließ Anakins Lichtschwert gedankenverloren in der Luft schweben. Sie betrachtete es, während es sich über ihrer Hand drehte.
Die Bettdecke neben ihr bewegte sich leicht, wodurch sie ihre Konzentration sofort wieder auf die Gegenwart lenkte.
Langsam öffnete Anakin seine Augen und suchte seine Umgebung ab.

Als sich ihre Blicke trafen, versuchte sie nichts zu fühlen, aber sie wusste schon früh, dass ihr das nicht gelingen konnte.
Sie sah in seine Augen, wieder gänzlich blau und frei von jedem Schatten, und in diesem Moment spürte sie, dass von Anakin keine Gefahr mehr ausging.
Eine Träne der Erleichterung rollte über ihre Wange. Schnell wollte sie diese mit der Hand wegwischen, doch kam ihr jemand zuvor.
Als Anakins Hand ihre Haut berührte, gab sie sich ganz diesem Moment hin.
Alles fiel von ihr ab und es gab niemanden, der ihr diesen Augenblick zerstören konnte.

„Ich dachte, ich hätte dich verloren", sagte Anakin mit brüchiger Stimme.
„Das Gleiche könnte ich dir sagen", antwortete Ahsoka mit einem unterdrückten Schluchzen.
Sie sah in sein erschöpftes Gesicht und erblickte dieses einzigartige fürsorgliche Skywalker-Lächeln. Ein Ausdruck, den Anakin geprägt hatte, welcher ihr all die Jahre in ihrer Ausbildung immer wieder ein Halt gewesen ist und ihr zeigte, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Schnell löste sie die Handschellen.
Er nahm ihre nassen Wangen in seine Hände und zog sie zu sich heran.
„Danke", flüsterte er.
„Wofür?", fragte Ahsoka.
„Dafür, dass du immer an mich geglaubt hast."

Sie schaute ihm weiter in die Augen. Doch mit jedem Moment mehr verschwand sein Lächeln.
Er schien zu realisieren, was er alles getan hatte, nachdem er sich Sidious angeschlossen hatte.
„Anakin, das warst nicht du", sagte Ahsoka, die seinen Schmerz spürte. „Er hat dich verführt mit leeren Versprechungen und mit Macht."
Er drehte seinen Kopf beschämt zur Seite. „Und dennoch waren es meine Hand und mein Schwert, die das alles verursacht haben. Ich war schwach, weil ich dich verloren geglaubt habe. Wer sagt mir, dass ich dem Gefühl nicht noch einmal erliegen werde?"
Ahsoka griff nach seiner Hand und umschloss diese fest mit den ihren.
„Niemand kann dir das garantieren. Aber ich werde dich nicht noch einmal verlassen. Alles, was von nun an geschieht, geschieht mit uns beiden."

Er sah sie wieder an. Es war für ihn klar, dass er sich wiederholen würde, aber er war stolz auf alles, was sie erreicht hatte.
Der Kampf auf Mustafar war nur die Spitze dessen, zu was sie imstande war. Oder war es erst der Anfang?
„Was machen wir jetzt? Sidious ist immer noch da draußen", fragte Ahsoka.
Anakin überlegte.
„Gehen wir zu Obi-Wan." Er stand auf und ging gerade zur Tür, als Ahsoka ihn am Arm festhielt.
Er wollte sich umdrehen, doch dazu kam er nicht. Die Togruta sprang vor ihn und presste ihre Lippen auf seine.
Als sie sich lösten, schoss Ahsoka das Blut in die Wangen. „'Tschuldige, musste sein."
Anakin schmunzelte. Das war seine Snips.

War's End - Skywalker Academy PreludeWhere stories live. Discover now