Kapitel 21 - Fall and Rise

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„Sir, es gibt neue Anweisungen!", rief der Soldat zu Rex, als dieser mit Ahsoka und Obi-Wan gerade auf dem Weg zur Kommandobrücke des Kreuzers war.
„Wollt ihr sie hören? Sind vielleicht gute Nachrichten", fragte Rex sie.
„Geh' schon einmal vor, wir kommen gleich nach", antwortete Obi-Wan mit Blick auf die erschöpfte Ahsoka.
Rex nickte und lief mit dem Soldaten zur Brücke.

Ahsoka und Obi-Wan wollten sich gerade wieder in Bewegung setzen, als sie von einer Erschütterung der Macht getroffen wurden.
Obi-Wan riss nur die Augen auf, Ahsoka jedoch brach beinahe zusammen.
„Anakin!", rief sie entkräftet.
„Was ist los?", fragte Obi-Wan sie geschockt.
„Ich spüre Schmerz und ... Tod", antwortete Ahsoka.

-

„Was habe ich getan?!"
Anakin sank weinend auf die Knie, als er realisierte, was gerade geschehen war.
Sidious stand auf und ging langsam auf Anakin zu.
„Du ... erfüllst dein Schicksal. Nimm' den Platz an meiner Seite und gemeinsam werden wir über die Galaxie regieren. Und gemeinsam werden wir sie, deine Liebe, retten."
Anakin sah ihn völlig desillusioniert an. „Wie?"
„Die Macht ist stark in dir!" Sidious Stimme klang auf einmal viel zu tief. „Den Tod auszutricksen ist eine Kraft, die noch niemand innehatte. Doch gemeinsam können wir das Geheimnis lüften", flüsterte er.
„Ich werde alles tun, was Ihr verlangt", erwiderte Anakin demütig.
„Gut. Gut. Von nun an wirst du mein Schüler sein. Du bist ab sofort nicht mehr der schwache Anakin Skywalker. Von nun an wirst du einen neuen Namen tragen: Darth Vader!"
Anakin erhob sich, die dunkle Seite in sich zulassend. „Ich danke Euch."

„Um deine Macht zu stärken, müssen wir schnell vorgehen." Sidious setzte sich an seinen Tisch.
„Sobald die Jedi herausfinden, was hier passiert ist, werden sie uns auf der Stelle töten. Von nun an ist jeder Jedi, einschließlich deines Freundes Obi-Wan Kenobi, ein Feind der Republik."
„Das ist wahr", bestätigte Anakin.
„Geh' und vernichte den Tempel. Zeige kein Mitgefühl, zeige keine Gnade. Erst dann wirst du mächtig genug sein. Und wieder einmal werden die Sith die Galaxis regieren. Dann haben wir ihn ... den Frieden." Sidious lachte zufrieden. Nun hatte er sein Ziel erreicht.
„Wie Ihr wünscht ... mein Meister." Anakin verneigte sich und ging.

Sidious tippte auf dem Schreibtisch herum. Schnell hatte er alle Klonkommandanten ausfindig gemacht. Er genoss die Macht des Befehls, welchen er jedem einzelnen Klon gab. Und er labte sich an dem Gefühl, wenn diese den Befehl ohne Widerrede bestätigten.
Mit jedem weiteren Kommandanten verbesserte sich seine Laune.
Er kontaktierte den nächsten Klon.
Im Hologramm erschien das Bild von Rex.
„Commander Rex. Es ist soweit. Führt die Order 66 aus."
„Wie Ihr wünscht, Lord Sidious."

-

Ahsoka und Obi-Wan erreichten die Kommandozentrale.
Am Pult stand Rex und jeder Klon um ihn entsicherte seine Blaster.
„Rex, etwas Schreckliches ist passiert ...", sagte Ahsoka.
Sie ging auf Rex zu, der jedoch zitternd seinen Helm fallen ließ.
Mit einem Ruck drehte er sich um und richtete seine Handblaster auf die Jedi.
„Keinen Schritt weiter!"
Die übrigen Klone zielten auf die beiden überraschten Jedi.
„Nein! Ich tue es", wies Rex seine Brüder an.
„Rex, was ist hier los?", fragte Ahsoka geschockt. Sie sah, dass Rex zerrissen war und ihm eine Träne über die Wange lief.
„Findet ihn, bitte ...", flehte er sie an. "Fives ... Findet ihn ... Findet Fives!"

Es war, als würde etwas in ihm genau in diesem Moment die Kontrolle über seinen Körper übernehmen. Er schoss aus beiden Blastern, doch durch sein Zittern verfehlte er beide Schüsse.
Ahsoka schubste den überraschten Obi-Wan mit der Macht aus der Kommandozentrale und schloss die Türen.
Sie konnte die gesamten Blasterschüsse aller Klone nur mit großer Anstrengung abwehren. Ihre Welt stand Kopf, während sie reflexartig reagierte. Was war hier los?, fragte sie sich panisch. Immer mehr Klone betraten die Zentrale und Ahsoka wusste, dass sie verschwinden musste. Schnell suchte sie nach einem Ausweg und fand diesen in einem Lüftungsschacht, welchen sie mit den abgelenkten Schüssen durchlöcherte. Mit einem kräftigen Sprung verschwand sie darin.

„Feuer einstellen, wir haben sie!", rief Rex nach mehreren Sekunden. Der Nebelvorhang lichtete sich, doch entgegen seiner Vermutung lag keine tote Togruta auf dem Tisch. Er suchte jeden Fleck des Raumes ab und erkannte, dass der Schacht über dem Holo-Tisch freigelegt wurde. „Sucht nach ihnen! Ahsoka Tano und Obi-Wan Kenobi sind als Jedi aufgrund der Order 66 Verräter der Republik und fortan Ziele mit höchster Priorität!" Seine Brüder nickten und begaben sich unverzüglich auf die Suche.

Obi-Wan fing sich schnell, doch wusste er noch immer nicht, was hier gerade vor sich ging. Er wehrte die heranstürmenden Soldaten ab und suchte einen kleinen Versorgungsraum auf.
„Ahsoka, wo bist du?", sprach er in seinen Comlink.
„Ich bin hier", antwortete diese und ließ sich aus dem Schacht über ihn fallen.
„Was passiert hier?", fragte Obi-Wan verzweifelt.
„Ich weiß es nicht. Aber ich habe kein gutes Gefühl dabei", sprach Ahsoka.
„Wisst Ihr, was er mit Fives meinte?", fragte sie ihn.
Obi-Wan dachte nach. „Nachdem du den Orden verlassen hattest, war Fives für eine kurze Zeit auf Coruscant. Er erzählte etwas von einem Tumor, einer Anomalie in den Köpfen der Klone. Er berichtete von Alpträumen und der Zerstörung der Jedi. Wir glaubten ihm natürlich nicht, aber mittlerweile ..."
„Wir müssen Rex finden."
Obi-Wan sah sie entgeistert an. „Was? Hast du gesehen, was gerade vor sich geht? Die erschießen uns bei Sichtkontakt. Wir müssen von hier verschwinden."
Ahsoka sah ihn eindringlich an. „Nicht ohne Rex. Er weiß, was das alles zu bedeuten hat."

Obi-Wan sah Ahsoka an. Er erkannte die Sturheit seines Schülers in ihr.
Sofort wusste er, dass es keinen Sinn machen würde, ihr zu widersprechen. Dafür hatte sie zu viel von Anakin gelernt.
„Wie gehen wir es an?", fragte er die Togruta.
Ahsoka überlegte, dann fiel ihr etwas ein. „Wo ist die nächste Krankenstation?"

Rex durchsuchte mit seinen Brüdern jeden Raum und jeden Gang.
Er musste sie finden, auch wenn sie seine Anführer waren. Seine Freunde.
Doch die Order 66 sah ohne Ausnahmen die Eliminierung der Jedi vor.
Sie gingen gerade an einem der kleinen Körperscan-Räume vorbei, als ein Geräusch ihn alarmierte.
Seine Brüder waren bereits im nächsten Sektor, während er in den Raum sah und sich die Luftschleusen schlossen.
„Was soll das?", klopfte Rex überrascht gegen eines der Tore, als hinter ihm Ahsoka und Obi-Wan landeten.
Ehe Rex realisieren konnte, was geschah, war er bewusstlos.

„Da ist er!", sagte Ahsoka.
„Es ist also wahr, was Fives sagte", ergänzte Obi-Wan.
Vor ihnen war der Scan von Rex' Kopf, und deutlich sichtbar war ein Tumor, genauer gesagt ein Chip.
„Der Inhibitor-Chip aus Fives' Berichten."
Es dauerte nicht lange, bis der Medi-Droide den Chip entfernte, was hervorragend war, da Ahsoka und Obi-Wan bereits die Schweißgeräte an der Tür zum Medi-Raum sahen.
Kurze Zeit später schlug Rex die Augen auf.
„Rex? Geht es dir gut?", fragte Ahsoka vorsichtig.
„Ja ... ja, mir geht es gut. Danke."

War's End - Skywalker Academy PreludeWhere stories live. Discover now