Kapitel 20 - Would you kill to save a life?

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„Tell me would you kill
To save a life"
30 Seconds to Mars - Hurricane

Im Hangar des Tempels stand Mace Windu, der sich gerade über das Holo-Terminal mit Yoda und Ki-Adi Mundi beriet.
Die Truppen der Republik begannen überall mit den Angriffen auf die letzten Separatisten-Hochburgen. Danach wäre der Krieg endgültig vorbei.
Doch Windu bewegte etwas. „Die Aura der Dunkelheit umkreist den Kanzler. Sollte er sich nach Ende der Gefechte nicht zurückziehen, müssen wir davon ausgehen, dass er sich nicht von seinem Amt trennen wird."
Yoda strich sich über das Kinn. „Hmm, Ihr meint, kompromittiert von den Sith er wurde?"
Windu nickte. „Sollte dies der Fall sein, müsste der Orden der Jedi ihn unter Umständen von seinem Amt entheben", sagte Mundi zweifelnd.
„Ich spüre einen Komplott, die Jedi zu vernichten", meinte Windu.
„Zu einem dunklen Ort uns diese Gedanken führen werden. Meditieren ich darüber muss." Mit diesen Worten deaktivierte Yoda seine Übertragung und auch Mundi verabschiedete sich.

Völlig außer Atem rannte Anakin herbei. Windu wandte sich zu ihm, als er den jungen Jedi bemerkte.
„Anakin. Unsere letzten Berichte sagen, dass wir siegreich sein werden. Das heißt der Krieg ist bald vorüber."
Anakin keuchte. „Der Kanzler wird sein Amt nicht verlassen. Ich habe gerade etwas Schreckliches herausgefunden."
Windu sah ihn eindringlich an.
„Der Kanzler ist ein Sith-Lord. Der, den wir die ganze Zeit gesucht haben", sagte Anakin.
„Was? Ein Sith-Lord?!", fragte Windu ungläubig. Wie konnten sie das übersehen, warum haben sie es nie gespürt?

„Ich weiß, es klingt unvorstellbar, aber er kennt die Wege der dunklen Seite", erklärte Anakin seinen Verdacht. Doch insgeheim verriet er nicht, was Palpatine ihm über seine Kenntnisse sagte. Es zerriss ihn, dies auszusprechen.
„Wenn das stimmt, dann hat dies sogar unsere schlimmsten Befürchtungen übertroffen." Windu stützte die Hände auf seine Hüften und überlegte. „Ich werde den Kanzler konfrontieren. Ihr bleibt hier und wartet auf mich."
„Aber Meister, er ist zu mächtig, Ihr werdet mich brauchen", flehte Anakin ihn an, doch Windu blieb hart.
„Wenn Eure Annahme stimmt, dann habt Ihr mein Vertrauen gewonnen. Doch für jetzt, bleibt hier."
Dann wandte er sich ab, bestieg ein Kanonenboot und verschwand. Anakin blieb ratlos im Hangar zurück.

„Ahsoka."
Sie öffnete die Augen und setzte sich auf. Es war ruhig in der Krankenstation des Venator-Zerstörers, doch sah sie Obi-Wan bei sich sitzen.
„Ich weiß, dass mich bei dir nicht mehr viel wundern sollte, aber das ... das übertraf sogar Mortis", sagte Obi-Wan.
„Als ich zwischen den Welten war, habe ich eine Stimme gehört. Es war die der Tochter." Ahsoka überlegte, wie sie es möglichst verständlich erklären sollte. Sie hatte es ja selber nicht einmal begriffen, was vor sich ging.
„Sie sagte, dass noch etwas mit mir geplant ist. Ich wäre eine Gesandte des Lichts, der hellen Seite."
Sie sah Obi-Wan, der über all dies überlegte.
„Wir müssen Anakin davon erzählen. Und allen, die noch auf Coruscant sind."

Anakin tigerte im Ratssaal herum. Er war rastlos und sah in den Sonnenuntergang von Coruscant. Vor der untergehenden Sonne konnte er das Senatsgebäude sehen, wo Windu gerade auf dem Weg zum Kanzler war.
Er sah jedes Mal, wenn er sich fallen ließ, die Visionen von Ahsoka und hörte dabei Palpatines Worte.
Es zerstörte ihn innerlich, es ließ ihn keinen Gedanken fassen.
„Anakin, du weißt, dass, wenn die Jedi mich töten, es keine Chance für dich gibt, jene zu retten, die du liebst."
Palpatine hatte sich nie so geäußert, und dennoch hörte er genau diesen Satz immer wieder und wieder.

Ahsoka, Palpatine hatte sie indirekt getötet, und dennoch konnte er nicht aufhören, an ihn und sein Angebot zu denken.
Er brauchte Ahsoka und er hätte jedes Mittel versucht, um sie zu retten, sofern dies auch nur im Ansatz noch möglich war.
Egal wie lange es dauern sollte, er musste wissen, wie er die Macht erlangen konnte, sie von den Toten zurückzuholen.
Aber er wusste, dass Windu den Kanzler vernichten wollte, und dafür hatten die Jedi auch jeden Grund.
Die Republik musste geschützt werden. Ahsoka wusste das, sie opferte sich dafür ... und für ihn. Aber er konnte sie nicht gehen lassen.
Er wusste nicht, wie lange er im Ratssaal stand, doch er traf die Entscheidung, die alles für immer verändern würde.

„Meister Windu, es freut mich, Euch zu sehen!" Palpatine begrüßte den Jedi freundlich, und es war fast schon ironisch, wie ekelhaft sich dies für Windu anfühlte.
„Ich gehe also davon aus, dass die Truppen siegreich waren?"
Windu rührte keinen Muskel in seinem Gesicht. Er nahm sein Lichtschwert und aktivierte es. Das Surren der amethyst-farbenen Klinge Windus war das einzige Geräusch in diesem Moment.
„Im Namen der Republik und des Ordens der Jedi: Ihr steht unter Arrest, Kanzler!"
Palpatines Gesichtsausdruck verfinsterte sich augenblicklich.
„Wollt Ihr mir etwa drohen, Meister Jedi?"
Windu wurde schlecht bei dem Gedanken, dem Mann gegenüberzustehen, dem er jahrelang gedient hatte und der nun für so viele Tode verantwortlich war.
„Ihr seid der Sith-Lord Darth Sidious, den wir und die Republik suchen. Leugnet es nicht!"
Von Windu unbemerkt rief Palpatine sein Lichtschwert in die Hand.
„Ihr irrt sehr. Ich bin der Senat!" Jedes Wort war ein Schlag in das Gesicht der Republik.
„Noch. Nicht", erwiderte Windu entschlossen.
„Dann handelt es sich hier also um Verrat", stellte Palpatine fest und mit einem ohrenbetäubenden Schrei stürzte er sich auf den Jedi.

Der Kampf war von Härte geprägt.
Die dunkle Seite von Sidious war mächtig, doch auch Windus Kampfstil grenzte an den der dunklen Seite.
Sie umkreisten sich und schlugen aufeinander ein, aber niemand gewann die Oberhand.
Der Kampf erstreckte sich bis in Palpatines Büro, wo dieser einen Schlag ansetzte und Windu zurückspringen ließ.
Doch statt Angst oder Furcht war nur ein Lächeln in Windus Gesicht zu sehen.
Dieser Kampf war nach seinem Geschmack. Je dunkler sein Gegenüber war, desto stärker wurde er, und dem Sith-Lord gegenüberzustehen, war die ultimative Quelle seiner Energie.

Sie schauten sich am Fenster stehend in die Augen. Windu startete einen erneuten Angriff, doch Palpatine wehrte diesen in das riesige Fenster ab, welches daraufhin zersprang.
Der plötzliche Luftzug ließ den Sith stolpern. Diese Gelegenheit nutzte Windu, um ihm das rote Schwert aus der Hand zu schlagen.
Nun stand Sidious dem Jedi offensichtlich wehrlos gegenüber.
Windu richtete die Klinge an Palpatines Kehle.

Anakin betrat das Büro des Kanzlers und sah das Chaos. Er spürte die dunkle Seite in der Szenerie, die sich vor ihm befand.
„Anakin, ich habe es dir gesagt, die Jedi übernehmen die Macht!", stöhnte Palpatine.
Windu sah weiter steinhart auf Palpatine. „Anakin, der Kanzler ist das Böse, höre nicht auf ihn! Er muss vernichtet werden."
Palpatine hob beide Hände. „Nein. Nein! Ihr werdet sterben!"
Machtblitze schossen aus seinen Fingern. Diese waren um Welten stärker als jene von Dooku, weswegen Windu große Schwierigkeiten hatte, das Schwert als Abwehr zu nutzen.
Die Luft knisterte und durch die Nähe Windus wurden die Blitze von seinem Schwert auf Sidious zurückgeworfen.

Schnell roch es nach verbranntem Fleisch und auch das Gesicht des Siths verformte sich unter der enormen Energie. Doch er beschoss Windu weiter.
Anakin musste sich den Arm vor die Augen halten, so hell waren die Blitze.
„Er ist der Verräter!", rief Windu angestrengt.
„Ich ... ich kann nicht mehr. Zu schwach ... zu schwach." Palpatine ließ die Arme fallen und atmete schwer durch das deformierte Gesicht. Seine gelben Augen waren zusammengekniffen.
„Er muss vor Gericht gestellt werden!", rief Anakin zu Windu.
„Er ist zu mächtig, er kontrolliert die Gerichte", zischte dieser und hob das Schwert.
„Bitte nicht", flehte Sidious.
„Ich brauche ihn!", brüllte Anakin.
Windu holte aus, bereit für den letzten Schlag.

„Nein!" Anakin zückte sein Lichtschwert und schlug dem überraschten Jedi beide Arme ab, der sofort vor Schmerzen aufschrie.
Nun griff Sidious den Jedi wieder mit Machtblitzen an. Er spielte also die ganze Zeit mit ihm und war weit davon entfernt, zu schwach zu sein.
„Macht! UNBEGRENZTE MACHT!", schrie Sidious und katapultierte Windu aus dem Fenster. Schon bald war nichts mehr von dem Jedi-Meister zu sehen.

War's End - Skywalker Academy PreludeWhere stories live. Discover now