Kapitel 25: Ankunft in Tokyo

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»Es ist doch immer wieder schön, zuhause anzukommen«, meinte Izuya und konnte sich ein Lächeln nicht länger verkneifen.
Kai, der fast den ganzen Flug verschlafen hatte, zumindest wenn man mal von zwei Stunden absah, nickte grimmig. »Fehlt nur noch das Chaos an der Kofferabgabe. Aber dann haben wir es ja endlich hinter uns und-«
  »Und fahren dann gleich zu Akiyama-sama ins Entertainment«, fiel Benjiro ihm ins Wort.
Jeder der Key-Pirates stöhnte auf. Der eine mehr als der andere.
  »Muss das sein?«, wollte Katsu wissen. »Können wir nicht erstmal vorher ins Wohnheim und unser ganzes Zeug abladen? So viel Zeit werden wir doch wenigstens haben, oder nicht?«
  »Ihr wohnt zusammen?« Samantha sah Katsu überrascht an.
»Ist das so seltsam?«, fragte Izuya und runzelte die Stirn. »Du wohnst doch auch mit Jana in einer Wohngemeinschaft. Für uns ist es am praktischsten, da wir meistens denselben Terminplan haben. Obendrein wäre es, meiner Meinung nach, nahezu fahrlässig, wenn ein paar Leute alleine leben würden.« Er sah zu Kai und Tadashi hinüber.
  »Ich schätze, es ist besser, wenn ich vorerst nicht nachfrage, warum du so denkst?«, erkundigte Samantha sich.
  Izuya zuckte mit den Schultern. »Ist glaube ich egal. Du wirst es vermutlich ohnehin selbst bald live und in Farbe mitbekommen.« Er sah zu Benjiro. »Oder nicht?«
  »Das werden wir ebenfalls gemeinsam mit Akiyama-sama besprechen«, entgegnete Benjiro.  »Und zu ihm sollten wir jetzt langsam fahren. Vermutlich wartet draußen schon ein Wagen auf uns.«


Benjiro sollte Recht behalten. Es wartete tatsächlich ein Wagen auf sie, dessen Fahrer ihn und alle Jungs der Key-Pirates freundlich begrüßte. Nur Samantha blickte er auffällig misstrauisch an.
  »Keine Sorge, sie ist kein durchgeknallter Fan, der uns verfolgt, sondern gehört wirklich zu uns«, erklärte Katsu ungeduldig auf Japanisch. »Akiyama-sama weiß auch Bescheid.«
  Der Fahrer nickte, sah aber nochmal fragend zu Benjiro.
  »Genau so ist es«, versicherte dieser, der im Begriff war, auf der Beifahrerseite einzusteigen. »Es hat alles seine Ordnung.«
  »Wenn du das sagst wird es wohl stimmen. Wohin wollt ihr? Zum Entertainment oder zu eurem Wohnheim?«
  »Zum Entertainment bitte«, sagte Benjiro, nachdem alle im Wagen saßen. »Akiyama-sama wartet wahrscheinlich auch schon auf uns.«
  »Ja, und ich bin echt gespannt was wir uns nachher wegen Katsus Spontanaktion noch anhören müssen«, flüsterte Kai und erntete dafür von Katsu einen Ellenbogenhieb in die Seite.
  »Ist alles okay?«, erkundigte Samantha sich besorgt. Die neben letzterem Platz genommen hatte und bisher natürlich kein Wort verstanden hatte. »Wenn ihr wollt, könnte ich auch einfach mit einem Taxi nachkommen.«
  »Unsinn.« Katsu schüttelte den Kopf. »Immerhin gehörst du jetzt zu uns.«
  »Wenn du das sagst«, meinte Samantha. »Wir werden also nachher mit Herrn Akiyama reden?«
  Nun nickte Katsu. »Ja genau. Und du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Akiyama-sama ist vielleicht manchmal ein wenig -« Er suchte nach dem richtigen Wort, doch es wollte ihm einfach nicht einfallen. Zumindest nicht auf Englisch. Hilfesuchend sah er zu Tadashi.
  »Exzentrisch«, half dieser Katsu aus.
  »Genau. Exzentrisch.« Er nickte und war so erleichtert, dass er sich kurz vor seinem Freund verneigte. »Das meinte ich.« Katsu räusperte sich. »Er mag anfangs für dich ein wenig gewöhnungsbedürftig sein, für uns war es das übrigens auch, aber an sich ist er echt in Ordnung.«
  »Zumindest dann, wenn man sich an seine Regeln hält«, ergänzte Tadashi und zwinkerte Samantha zu.
  »Stimmt«, sagte Izuya, der neben Tadashi saß. »Deshalb wird das nachher wahrscheinlich auch ein interessantes Gespräch.« Er grinste.
  »Okay.« Samantha wusste nicht, was sie dazu noch sagen sollte.
  »Ja, langweilig wir es bestimmt nicht«, mischte sich nun Kai ein, der sich inzwischen wieder erholt zu haben schien. »Wie sonst auch.«
  »Heißt das, ihr geratet öfter in Probleme?«, wollte Samantha wissen.
  »Machst du dir Sorgen, in was du hier mit uns herein geraten bist?«, fragte Kai zurück. »Ist ein bisschen spät, oder?«
  »Nein. Was ich meinte war eher –«
  »Lass dich nicht Ärgern, Sam«, sagte Tadashi zu ihr. Dann sah er Kai tadelnd an. »Und du, halte dich lieber zurück. Wegen dir sind wir nämlich auch schon in Schwierigkeiten bei Akiyama geraten.«
  »Das ist allerdings richtig«, meldete sich Katsu wieder zu Wort. »Er hat einige Songs von uns gespoilert«, erklärte er Samantha. »Unsere Fans mag das gefreut haben. Nicht aber Akiyama-sama. Wobei unerfreut eigentlich noch eine ziemliche Untertreibung ist, wenn ich genau darüber nachdenke.«
  »Ihr habt alle fünf schon für genug Kopfschmerzen bei Akiyama-sama gesorgt«, mischte sich Benjiro von vorne ein. »Wobei tatsächlich Katsu und Kai in den meisten Fällen der Auslöser dazu waren.«
  »Hey!«, beschwerte Katsu sich nahezu synchron mit Kai. »So schlimm sind wir doch gar nicht. Er sah zu Samantha. »Hör bloß nicht auf das was sie sagen.«
  »Keine Angst, wir werden es gemeinsam bestimmt schaffen, dass sie nicht ein komplettes Chaos anrichten«, meinte Benjiro. »Auch wenn ich erst richtig erleichtert sein werde, wenn die Europatour vorbei ist.«
  »Heißt das, du begleitest uns auch bei unseren nächsten Konzerten Benjiro-san?«, fragte Hiroto, der sich bisher aus allem heraus gehalten hatte.
  »Ich kann Samantha wohl kaum mit euch alleine lassen, nach allem was in den letzten Tagen passiert ist.« Benjiro seufzte.
  »Dann wird bestimmt alles so funktionieren wie es soll«, sagte Samantha erleichtert. »Andernfalls hätte es mir tatsächlich ein wenig Sorgen bereitet.«
  Gerade als Katsu etwas entgegnen wollte, hielt der Wagen an. »Wir sind da«, wurden sie vom Fahrer informiert.

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