Kapitel 12: Neue Bekanntschaften

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»Gar nicht mal so ungemütlich hier«, meinte Kai, nachdem sie sich in eines der Cafés am Flughafen gesetzt und bestellt hatten. »Bist du oft hier?«

Samantha verdrehte die Augen. »Klar, logisch. Es ist mein Lieblingscafé.«

»Im Ernst?«, wollte Kai wissen.

»Ich glaube, das war sarkastisch gemeint«, mischte sich Izuya ein. »Stimmt doch, oder?«

Samantha nickte. »Ja«, bestätigte sie dann. »Auch wenn der Kaffee hier gut ist. Der Kaffee am Automaten in der Musikschule hat noch einmal seinen ganz eigenen Charme.«

»Das war wieder Sarkasmus, richtig?«, wollte Katsu von ihr wissen.

Samantha zuckte mit den Schultern. »Kann sein.« Sie nickte der Kellnerin, die gerade ihre Getränke brachte und vor ihnen abstellte, freundlich zu.

»Ich mag mich irren«, sagte die Kellnerin nach kurzem Zögern zu Samantha »aber sind das neben dir etwa ...«

»Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, unterbrach Samantha sie rüde mitten im Satz. »Aber ich glaube, da sind neue Gäste gekommen, die sicher gerne eine Bestellung aufgeben möchten.«

Die Kellnerin starrte Samantha einen Augenblick lang irritiert an. Dann aber trollte sie sich, ohne einen weiteren Kommentar abzugeben. Scheinbar hatte sie der Mut verlassen.

»Puh, das war knapp«, murmelte Samantha halb genervt, halb erleichtert vor sich hin und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee. »Für sowas wie Fans ist es echt zu früh am Morgen.«

»Was hast du gesagt?«, wollte Katsu von Samantha, da ihm aufgefallen war, wie brüsk sie mit der Kellnerin gesprochen hatte, doch kein Wort verstand. »Gibt es Probleme?«

Samantha seufzte. »Ich denke, wir sollten in einem Souvenirshop Hüte oder Kappen kaufen«, sagte sie, ohne ihm eine direkte Antwort zu geben. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Ich gehe vorne schnell bezahlen.«

»Nein. Wir laden dich ein«, sagte Katsu. »Als zusätzliche Entschuldigung für ...«

Samantha schüttelte entschieden den Kopf. »Ein andermal. Aber nicht jetzt. Bis wir euren Manager hier ist, kümmere ich mich darum und nun macht euch endlich fertig.« Ihr Ton ließ keinen Widerspruch zu.

»Schon gut, schon gut«, Katsu nickte. »Kein Grund, sich aufzuregen.« Er verzog für einen Augenblick das Gesicht. »Manchmal verstehe ich Frauen einfach nicht«, meinte er dann auf Japanisch.

Izuya und Kai konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.

»Wie war das gerade?«, fragte Samantha, winkte dann aber, bevor einer der Jungs darauf antworten konnte, ab. »Nein, warte. Eigentlich will ich das gar nicht wissen.« Damit stand sie auf, um nach vorne zum Bezahlen zu gehen.

»Geht es nur mir so, oder kommt sie euch heute auch ziemlich aufgekratzt vor?«, erkundigte Katsu sich bei Izuya, Kai und Tadashi. »Oder bilde ich mir das nur ein?«

»Nein, das ist mir auch schon aufgefallen«, meinte Letzterer. »Vielleicht ist sie nervös wegen nachher.«

Izuya nickte. »Aber was war das vorhin dann, als sie mit der Bedienung gesprochen hat?, sie schien alles andere als begeistert zu sein.«

»Das ist noch sehr positiv ausgedrückt«, meinte Tadashi. »Außerdem ärgert es mich immer noch, dass sie darauf bestanden hat für uns zu bezahlen.«

»Aber ihr weiter dabei zu widersprechen, wäre vermutlich keine gute Idee gewesen«, gab Kai zu bedenken. »Aber mal davon abgesehen ...« Er wollte noch mehr sagen, wurde aber durch das Klingeln eines Handys unterbrochen.

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