'Ich hasse dich!'

156 8 2
                                    

Als ich am nächsten Morgen wach wurde, sah ich mich etwas verschlafen um und sah, wie die meisten schon auf den Beinen waren. Die Whisperer liefen schon herum und erledigten ihre Aufgaben, von Alpha, Beta und Negan, war jedoch nichts zusehen. Langsam stand ich auf und sah mich etwas um, ehe ich etwas durchs Lager ging und schließlich Beta fand, der an einem Baum Stande und die Umgebung beobachtete. "Was soll ich heute machen?", fragte ich nach, während Beta seinen Kopf leicht zu mir drehte. "Gar nichts... Sie will das du im Lager bleibst und dich ruhig verhälst", gab Beta in einem flüsterton von sich. Er wirkte zwar wie immer kalt, doch er schien auch wegen irgendetwas verärgert zu sein, doch nachfragen tat ich lieber nicht.

Ich kam Beta seiner Aufforderung nach und ging zurück zu meinen Schlafplatz. Es war komisch nichts zutun und einfach nur rumzusitzen, weswegen ich mir einen kleinen Ast nahm und mit diesem etwas im Dreck auf dem Boden herumstocherte. Es war komisch das Alpha mir heute keine Aufgaben gab, ich fragte mich wirklich was los war, klar war ich froh heute mal keine Löcher oder die Haut der Beißer abschneiden zu müssen, doch ganz geheuer war mir das ganze nicht.

Nach einer Weile, sah ich wie Alpha mit Negan zurück zum Lager kam und Negan direkt auf mich zukam. "Aufstehen, wir sollen ein paar Wächter finden", sagte Negan in einem ernsten Ton und erst jetzt sah ich, dass er zwei Masken in der Hand hielt. Er gehörte nun wohl komplett dazu, was bedeutete, dass Alpha ihm wohl Stück für Stück mehr vertraute. Langsam stand ich vom Boden auf, während Negan mir meine alte Maske hin hielt, die Alpha mir vor über einem halben Jahr, nach Lydias Flucht abgenommen hatte. Ich nahm die Maske entgegen und setzte diese auf, genauso wie Negan seine. "Geh vor, du weißt wo die Horden am größten sind", sagte er erneut kühl und ernst. Ich wusste das Alpha uns belauscht und das Negans Ton nur gut gespielt war, weswegen ich einfach mitspielte und schließlich vor Negan her lief und wir nur wenig später im Wald verschwanden, wo wir nun wieder alleine waren und nun war ich wirklich gespannt, ob er nun wieder anders mit mir reden würde. "Ich hab dich gestern Abend nicht zurück kommen sehen, hattest du wache?", fragte ich schließlich leise, ehe ich auch schon merkte, das Negan nun noch dichter hinter mir her lief und mir ein leises "Nein", ins Ohr flüsterte. Kurz darauf merkte ich, wie er mich am Handgelenk fest hielt und stehen blieb, ehe er mich auch schon zu sich drehte. Er nahm erst sich und dann mir die Maske ab und sah mir in die Augen. "Was ist?", fragte ich ihn leise, während Negan einen Moment brauchte um mir zu antworten. "Es gibt da was, was ich schon lange tun wollte Izzy", sagte er und kam mir mit seinem Gesicht immer näher. Mein Blick war auf seine Augen gerichtet, doch dieser glitt nach einer Weile automatisch zu seinen Lippen, während mein Herz wie wild gegen meine Brust hämmerte. Doch nur wenige Sekunden später, lagen Negans Lippen auch schon auf meinen, was der Grund dafür war, dass ich meine Augen schloss in den Kuss sofort erwiderte. Ich konnte wirklich nicht leugnen, dass Negan gut aussah, denn das tat er und seine Lippen waren verdammt weich und fühlten sich verdammt schön an und wenn ich ehrlich war dann genoss ich diesen Moment mit ihm, als wir jedoch ein Rascheln wahrnehmen, lösten wir uns gleichzeitig von einander, schließlich wussten wir nicht, ob Alpha jemanden hinter uns her geschickt hatte.  Sofort setzten wir unsere Masken wieder auf und mussten feststellen, dass es nur ein Beißer war, weswegen ich erleichtert ausatmete.

Erst am Abend hatten wir ein Herde zusammen bekommen, die für Alpha wohl groß genug sein könnte. Negan und ich hatten so gesehen unsere Aufgabe erfüllt, doch als ich merkte welchen Weg er ging, kamen mir direkt wieder Erinnerung hoch, als ich die Grenze zwischen unserer Seite und der der anderen sah. Wieder musste ich daran denken, was meine Mutter getan hatte. Sie hatte Menschen getötet und ihre Köpfe auf diese Pfähle aufgespießt nach dem sie sich verwandelt hatten, doch sie hatte auch Kinder getötet, sogar welche die jünger waren als ich und das alles, dass alles würde ich dieser Frau niemals verzeihen, diese Frau war ein Monster, mehr nicht!

"Wieso bleiben wir hier stehen?", fragte ich Negan etwas verwundert, als er mit mir direkt vor der Grenze stehen blieb und ich plötzlich Alpha's Stimme seitlich von mir wahrnahm, weswegen ich mich gleich in ihre Richtung drehte. "Ich sagte ihm er soll dich her bringen mein kind", sagte sie in ihrem flüsterton und kam etwas mehr auf mich zu und ich Verstand kein Wort von dem was sie sagte, geschweigedenn was sie von mir wollte. "Ich gebe dir noch eine Chance, wenn du die neue Grenze aufstellst genauso wie ich es getan habe, dann vergebe ich dir und lass dich wieder Teil des Rudels sein", flüsterte sie mir entgegen, jedoch runzelte ich die Stirn, als ich Verstand, dass sie wollte, dass ich Menschen töte und ihre Köpfe aufspießen sollte. "Das werde ich nicht! Ich bin nicht wie du!" "Und genau das ist das Problem, Lydia und du seid nicht wie ich, ihr seid schwach", sagte Alpha, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Wir sind nicht schwach, du bist krank, du bist absolut krank!", sagte ich wütend. "Ich hasse dich!", schrie ich  schon fast, was ihr die Tränen in die Augen stiegen ließ, doch ich wusste, dass diese nicht echt, sonder gespielt waren.

"Du denkst ich wäre krank? Nein! Diese Welt Welt ist krank, wir sind das Ende der Welt, schon vergessen?", ich sah sie an und hörte ihr zu, doch alles was aus dem Mund dieser Frau kam, war gelogen und es beeindruckte mich nicht mal Ansatzweise, dass sie Tränen in den Augen hatte, denn nichts an dieser Frau war noch echt, auch nicht ihre Tränen!

I Hatɛ Ɣɔu   { Ŋɛgaŋ TWƉ ƑƑ }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt