Warm und Kalt

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(Lied ab Abschnitt 2)

Warm und Kalt
Langsam löste ich das Geschenkpapier und das Band und hob den Deckel, in dem das Geschenk lag, hoch…
In der länglichen Schachtel lag auf einem Samtpolster ein Kunai. 
Es war nicht wie alle Anderen, es war viel schöner und etwas ganz Besonderes… Auf dem Griff waren kleine Rubine. Ansonsten war es nicht von den Anderen Kunais zu unterscheiden, außer dass es schöner geschliffen war und so sauber geputzt wie kein Anderes. Während ich es so von allen Seiten bestaunte, bedankte ich mich innerlich bei Tenten.
Als ich das Kunai wieder auf den Tisch zurücklegte und mich wieder hinlegte, 
fiel mir wieder ein, was Tenten vorhin zu mir gesagt hatte: ‚ Dem Hokagen geht es gut‘. Verdammt! Das hieß ja dass er wieder im Amt war und nicht Tsunade! Mist! Ich hatte die ganze Zeit nur darüber nachgedacht, wie ich den Hokagen retten konnte, nicht aber, was danach passieren würde!
Aus unerfindlichen Gründen konnte ich auch nicht einfach so alles erzählen! Und wenn ich es auf ein Blatt Papier schrieb und ihm so Alles erklärte?
Ja, das war eine gute Idee! 
Ich zückte einen Stift, den ich zufällig unter meinem Bett gefunden hatte, 
bat den nächsten Heil-Ninja, der nach mir sah, mir ein Stück Papier mitzubringen und wollte die Worte: ‚Meister Hokage, ich muss ihnen dringend etwas sagen, 
ich weiß nämlich alles über eure Welt‘ auf das Papier schreiben, 
doch das Einzigste, dass ich schreiben konnte, war ‚Meister Hokage, ich‘. 
Na toll… Was war nur los? Dies schien mir überaus verdächtig vorzukommen. Ich machte eine ernste Miene, zerknüllte dann wütend das Papier und warf es in eine Ecke, da es keinen Mülleimer gab. 
Und was nun? Plötzlich hatte ich eine Idee und kam mir schon fast so vor wie Shikamaru, weil ich sie so toll fand. 
Was, wenn der Hokage einfach nur sein ganzes Chakra verlieren würde, 
das würde reichen, da der Hokage ja immer der Stärkste des Dorfes war. 
So musste er nicht sterben, behinderte die Geschichte jedoch nicht weiter. 
Das einzige Problem war, dass dies unmöglich war. Ich konnte niemandem genau erzählen, was los war, also konnte ich niemanden darum bitten, 
ebenso wenig wie ich es selber machen konnte. Wieso war alles schon wieder so kompliziert? Ich hatte doch gerade erst triumphiert und musste jetzt schon das nächste Problem lösen. Die Geschichte zum Guten zu wenden… 
Das hatte ich mir viel leichter vorgestellt, aber Worte allein reichten aus, um vor einer unlösbaren Veränderung stehen zu können. 
Und wenn ich jemanden auf den Hokage hetzte, indem ich ihm erzählte, er wäre Orochimaru, der sich in ihn verwandelt hat, nachdem er ihn besiegte? 
Und wenn ich dann den Hokage irgendwo versteckte? Mist, das funktionierte alles nicht! Ich hatte nicht den Hauch einer Idee. 
Und zu lange warten durfte ich auch nicht. Wenn der Hokage nicht für tot erklärt wurde, würde Orochimaru bestimmt wieder versuchen, anzugreifen und es vielleicht schaffen.
Erklärte ich ihn für tot, würde Konohamaru unendlich traurig sein, und genau deswegen wollte ich den Hokagen retten. Andererseits könnte ich ihn für tot erklären, Konohamaru aber sagen, dass er lebt und dann könnte ich den Hokagen bei Konohamaru verstecken und ihm zur Ausrede sagen, 
der Hokage würde gejagt werden und müsse deswegen versteckt werden. Schöner Plan, wäre da nicht das Problem, dass ich dem Hokagen nichts erklären konnte, denn freiwillig würde er bestimmt nicht mitmachen, ohne zu wissen, warum. Ich schloss die Augen. Mein Kopf konnte diese Überforderung jetzt erstmal nicht gebrauchen. 
Meine letzten Vorschläge, wie ich dem Hokagen mitteilen konnte, was ich nicht sagen konnte, war Buchstaben aus Zeitungen auszuschneiden und sie so auf ein Blatt zu kleben, dass es genau den Worten entsprach, die nicht aus mir heraus wollten oder Kunais so zu werfen, dass sie diese Worte bildeten, aber da war die andere Methode irgendwie besser. 

Am nächsten Tag entließ mich das Krankenhaus, worüber ich echt froh war,
da dass Essen aus nicht mehr als einer Miniportion Suppe pro Tag bestand, weswegen ich mir ernsthaft Gedanken darüber machte, wie viele Leute wohl da drin sein mögen. Tenten hatte Recht behalten. Aber egal, mein Arm fühlte sich schon wieder viel besser an. Als ich planlos durch die Stadt spazierte, 
fiel mir wieder ein, dass Tenten gesagt hatte, dass sie und ich zusammen essen gehen könnten, sobald ich aus dem Krankenhaus raus war. Gut gelaunt suchte ich sie. 
Eine halbe Stunde später fand ich sie. Sie saß in einem Restaurant und bestellte sich gerade etwas. Ich war nur noch mit dem Begriff überrascht zu beschreiben. Ich ging zu ihr und setzte mich auf den freien Platz neben sie.
„Tenten, warst du etwa jeden Abend hier und hast auf mich gewartet, weil du nicht wusstest, ob ich schon entlassen worden bin?“, fragte ich und meine Stimme war kein bisschen mehr monoton. Sie drehte sich nicht minderüberrascht zu mir um. 
„Oh, Tenshi! Ich hätte nicht gedacht, dass sie dich bei der Überfüllung dort so schnell wieder gehen lassen können!“ Sie lächelte. Meine Mundwinkel hoben sich ebenfalls. „Aber nein, ich habe nicht auf dich gewartet, ich hatte eigentlich gedacht, du sagst mir vorher Bescheid. Ich bin bloß immer hier und esse. Meistens mit Neji, Lee und Gai-Sensei, aber die hatten heute anderes zutun, du weißt ja… Das Dorf wurde zerstört und sie helfen beim Wiederaufbau.“ 
Ich nickte, um ihr zu zeigen, dass ich sie verstand. „Und? Fühlst du dich schon gut genug, um morgen zu trainieren?“ 
„Ja“, antwortete ich. „Ich will unbedingt schnell weiterkommen und euch einholen!“ Sie lachte, aber sie lachte mich nicht aus. Ich grinste leicht und bestellte Ramen, weil ich gespannt war, warum Naruto das so gerne aß. 
Zwar waren wir hier nicht in Ichirakus Nudelshop, aber sie würde wohl trotzdem gut schmecken. Und ich lag richtig. Ramen schmeckte wirklich gut, 
auch wenn es nie mein Lieblingsessen sein würde und ich nicht glaubte, 
wie Naruto nicht Anderes als Ramen essen zu können. Immer nur Nudeln, 
dass war nicht so mein Ding. 
Nach einer Portion war ich schon total satt und fragte mich ernsthaft,
wie Naruto die 5-12-fache Portion in sich hinein bekam(So meine Schätzung). Auch Tenten war nach ihrer Portion ziemlich gesättigt. 
„Puh, ich denke, ich sollte mich so langsam wieder nach Hause begeben!“, meinte ich, als wir um 22 Uhr gerade den Schluss unserer Gesprächsthemen erreicht hatten, nachdem die Imbissbude geschlossen hatte. Tenten winkte mir zum Abschied zwinkert hinterher und ich tat das Selbe. 

Als ich durch einen einsamen kleinen Park ging, in dem ich im Dunkeln hergehen musste, meinte ich, einen Schatten zwischen den Bäumen umher huschen gesehen zu haben. Ich bekam es mit der Angst zu tun, behielt aber wie gewöhnlich einen kühlen Kopf. Nein, es musste Einbildung gewesen sein! 
Doch ich konnte den Gedanken nicht einmal zu ende denken, als ich wie erstarrt stehen blieb. Meine Augen waren tennisballgroß und mir war so grauenvoll zumute, als ich auf die verhüllte Kapuzengestalt vor mir stand. Keine Zweifel,
es war der Typ, der zuhause in meinem Zimmer so eine schreckliche Melodie gesungen hatte! Er war es!

Die Schicksalsbestimmerin (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt