Training bei...

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Training bei...
Ich schaute noch ein letztes Mal in den Spiegel. Meine hellblonden, lange hatte ich zu einem hohen Zopf gebunden und ich trug eine recht weite Hose, die unter meinen Kniekehlen noch mal richtig eng wurden. (Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine) Dazu trug ich ein ein enges, grünes Top mit einem schwarzen Gürtel darüber. Meine Umhängetasche, dieich getragen hatte, als ich aufgewacht war, hatte ich bereits ausgeräumt.Ziemlich schick, wie ich fand. Sandalen hatte ich auch eingetauscht und ich trug wie immer mein Armband, das ich noch nie wirklich abgenommen hatte, außer wenn ich musste. Es war ein schwarzes Band mit kleinen Rubinen als Perlen. Ich betrachtete es. Es weckte so viele Erinnerungen, aber ich hatte noch keiner Person meine Seele geöffnet. Wem auch? Mum und Dad waren nie da, mein kleiner Bruder nervte einfach nur und ich hatte ja sonst keine Freunde... Ich senkte, doch dann klopfte es an der Tür. Ich schreckte aus meinen Gedanken und rief: „Herein." Sakura kam in mein Zimmer. Sie schaute mich an und lächelte: „Ich soll dich zum Hokage bringen. Kommst du?" Emotionslose Blicke. Das war alles, was ich den Menschen in meiner Umgebung von mir präsentierte. Auch wenn ich wusste, dass die hier in Konoha anders waren... Die Mauer, die ich vor mir errichtet hatte konnte nicht einfach so beseitigt werden. Warum war ich nur so schwach und warum konnte man mich so leicht verletzen? Ach, es hatte keinen Sinn, darüber nach zu denken... Ich folgte ihr und schritt aus meiner neuen, kleinen Wohnung, die mir doch sehr gut gefiel. 

„Also... ich weiß, wir haben gestern schon vieles geklärt, aber eben noch nicht alles. Nun, sag mir... Wo ist dein Stirnband?" Ausgerechnet vor der Frage hatte ich mich gefürchtet. „Ich habe keins." Er zog eine Augenbraue hoch. „Du reist seit langer Zeit umher, begegnest wahrscheinlich vielen Gefahren und bist nicht einmal ein Ninja?" „Ähm...Nein..., ich bin kein Ninja", sagte ich ehrlich und sah ihm ins Gesicht. Der Hokage starrte mich an. „Warst du überhaupt mal an einer Schule?" „Ja natürlich!", sagte ich trotzig, als mir wieder einfiel, dass Sarutobi die Ninjaschule meinte. „Ähm.. also, nicht direkt...", sagte ich ausweichend, doch mein Blick blieb auf seinem so alt aussehenden Gesicht. „Was soll das heißen?", fragte er, wie immer die Ruhe selbst. Er sah mich fordernd an. „Ich habe zwar nicht das Kämpfen erlernt, aber ich wurde... wie soll ich's sagen... na ja, halt... man hat mich Wissen gelehrt, falls ich das so sagen darf...", antwortete ich. Er musterte mich. „Und wie bitte schön darf ich das jetzt verstehen?" Gut im Erklären war ich noch nie gewesen, aber bis jetzt hatte mich das noch nie richtig gestört. Auf der ganzen Welt gab es nur sehr wenige Menschen, die richtig gut erklären konnten. Meine Wenigkeit war auf dieser gute-Erklärer-Liste ganz unten irgendwo noch dazwischen gequetscht. „Wisst ihr, ich war nicht auf einer Ninjaschule und ich habe auch nicht das Kämpfen erlernt. Ich hatte... Privatunterricht, als ich klein war, in Mathe, Deutsch, Bio, Chemie, Physik, Geschichte, Erdkunde und Politik... das meine ich mit Wissen. Ich weiß also einiges, aber ich denke mal, man kann es so ausdrücken, dass ich alles, was man in der Ninjaschule lernt, gelernt habe, außer das Kämpfen." Dann war ich endlich fertig und konnte nur hoffen, den Hokage nicht all zu sehr verwirrt zu haben. Er sah mich ausdruckslos, ja, sogar mit ein wenig misstrauischer Neugierde, an, dann meinte er: „E-egal... wie auch immer, ich wollte dich fragen, aus welchem Dorf du ursprünglich kommst. Also?" „Ich weiß es nicht mehr", sagte ich sofort. „Gut", sagte er. „Dann kannst du jetzt gehen." Doch ich ging nicht und so sah mich Sarutobi aufmerksam an: „Ist noch etwas?" „Ja", sagte ich und bat ihn dann: „Ich wollte sie noch fragen, ob ich vielleicht das Kämpfen erlernen könnte." Der Hokage sah mich ein wenig ungläubig an. „Ich dachte, du wolltest kein Ninja sein, sonst hättest du es doch werden können." „Na ja... Ich hab so meine Gründe, aber eigentlich wollte ich schon immer ein Ninja werden!", sagte ich. Das mit den ‚ich hab so meine Gründe', klappte immer, das wusste ich, auch wenn es gelogen war, aber wem fiel so schnell bitte schön eine vernünftige Antwort ein. Zudem hatte ich gestern Abend unzählige Male gelogen, da wurde das schon fast zur Gewohnheit, auch wenn ich es nicht mochte zu lügen. „Gut", sagte er dann. „Ich werde dir einen passenden Lehrer suchen, den du in einer Stunde am Eingang zur Ninjaakademie treffen kannst. Den Weg kannst du dir erfragen. Noch Fragen?" „Wer denn?" „Ich weiß noch nicht. Du kannst jetzt gehen." Ich ging und konnte es innerlich kaum abwarten. 

Den Weg zur Ninjaschule kannte ich natürlich und so legte ich mich ins Gras und starrte in den Wolkenhimmel. Es war wiedermal ein schöner Tag. Die Sonne schien auf die Dächer Konohas und die Wolken forderten meine Fantasie heraus. Sie nahmen jedes mögliche Bild an. Ich lächelte. Noch nie war ich so fröhlich gewesen wie jetzt. Ich fühlte mich so frei! Hier waren keine grauen, alten Gebäude. Nein, hier waren fröhlich bunte Häuser mit netten Menschen und viel Natur und Wärme. Das, wonach ich mich so lange gesehnt hatte. Hier konnte man sich nicht allein fühlen und doch war die Mauer in meinem Inneren noch da... Aber jetzt war ich hier in Konoha, hatte den größten Wunsch erfüllt bekommen und ich hatte mir immer schon gewünscht, Kämpfen zu lernen und mit Messern zu werfen. Mit viel Vorfreude sah ich den Wolken beim vorbeiziehen zu und ich kam mir vor wie Shikamaru. Doch dann fiel mir wieder die Chuunin-Auswahlprüfung ein und ich machte mir Sorgen. Wie zum Teufel sollte ich den Angriff auf Konoha verhindern? Ich konnte ja nicht mal kämpfen und es waren nur noch ein paar Tage. Vielleicht fünf? Ich hatte also nicht mal eine Woche, um einen Plan zu schmieden, ihn in die Tat umzusetzen, einen Plan B zu schmieden und das Kämpfen gut genug zu können, um mich zu wehren(zumindest ein wenig, auch wenn man in ein paar Tagen reichlich wenig erlernte, wenn die in der Schule dafür Jahre brauchten). „Hi, Tenshi! Schön, dass du gekommen bist, ich werde dich im Kampf unterrichten!", hörte ich eine Stimme hinter mir und schreckte hoch. Da vor mir stand...

Die Schicksalsbestimmerin (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt