Kapitel 19 ~ Ein Licht in der Dünkelheit

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Eine Explosion erschütterte die Erde, Leute stolperten und Kinder schrien. Asche regnete vom Himmel herab, während die Leute von ihren Sitzen aufsprangen, alle versuchten das Stadium gleichzeitig zu verlassen. Julia versuchte ein paar ihrer Legionäre in Formation zu bekommen, allerdings reagierten nur einige auf Autorität. Die Camper handelten nur nach ihren Instinkten, und ihre Instinkte rieten ihnen zu fliehen. Theron fluchte, er hätte ahnen können, dass das die perfekte Gelegenheit für einen gegnerischen Angriff wäre. Es gab immer Spione, Verräter und Rebellen in einem Krieg, so waren die Dinge nun einmal.

Flügel sprossen aus dem Rücken des Assassinen als er sich in die Luft katapultierte um einen Blick auf die Angreifer zu erhaschen. Er wünschte, er hätte es nicht getan. Das Camp war eindeutig in der Unterzahl, selbst mit den Verstärkungen aus Camp Jupiter und den Jägerinnen. Eine Armee von mindestens zehntausend Monstern kam auf sie zu, und zwar schnell. Zwei Titanen und ein Riese halfen ebenfalls der Armee, seine Hoffnung auf einen Sieg noch weiter zerschmetternd. Theron versuchte seinen Verstand mit dem von Chaos zu verbinden, aber er hatte kein Glück. Irgendwas musste ihn blockieren. Das war nicht gut, jetzt konnten sie keine Verstärkung von Chaos erhalten, die ihnen im Kampf helfen könnte.

Theron rief Vortex und seine Rüstung herbei, bevor er zur auf ihn zukommenden Armee hinunterflog. Als er näherkam, erkannte er die Titanen als Koios und Perses. Der Riese, der die Armee anhalten ließ, trat vor.

„Wer bist du und was willst du hier?", donnerte der Riese im Versuch, die Person im Mantel einzuschüchtern.

„Ich bin Theron, und ich wurde gesandt, um das Camp Halfblood zu beschützen. Ergebt euch jetzt, und ihr könntet überleben.", erwiderte der Kommandant, er klang alles andere als verängstigt.

Der Riese lachte, „Törichter Sterblicher! Glaubst du wirklich, dass du mich und meine Halbbrüder besiegen kannst? Ich bin Orion! Der Bann der Artemis und des Apollos, du hast keine Chance. Geh mir aus dem Weg und dein Tod wird schnell sein."

„Dann lässt du mir keine Wahl." Der Assassine seufzte traurig.

Theron stürmte auf ihn zu und Orion stolperte zurück. Er hatte offensichtlich nicht erwartet, dass der ‚törichte Sterbliche' ihn angriff. Er hob seinen Bogen und wehrte gerade so Therons ersten Schlag ab. Der Kommandant versuchte den Riesen zurückzuschieben, aber Orion war stark. Er war immerhin geboren worden, um zwei Olympier zu besiegen, nicht einen. Theron nutzte die Stärke des Riesen zu seinem Vorteil und ließ abrupt los, woraufhin Orion vorwärtsstolperte. Theron sprang zurück und platzierte einen schnellen Tritt auf der Brust des Riesen, der diesen nach hinten fallen ließ. Er hob Vortex und hieb damit nach Orions Gesicht, eines seiner mechanischen Augen ausschaltend und einen tiefen Schnitt im Gesicht des Riesen hinterlassend. Er heulte vor Schmerz auf.

„Gah! Du unerträglicher Sterblicher, dafür wirst du mit einem langsamen und schmerzhaften Tod bezahlen! Akzeptiere dein Schicksal und vielleicht werde ich Gnade walten lassen!", brüllte er.

„Ich nehme lieber die Chance am Leben zu sein als den Tod, egal an welchem Tag der Woche, Cyborg", erwiderte Theron, den Riesen noch wütender machend.

„Orion", grüßte eine weibliche Stimme, „Wie nett dich widerzusehen."

Theron sah zurück, und da stand Artemis, Bogen in der Hand. Der Kommandant hätte seine Augen nie vom Riesen abwenden sollen, denn ein riesiger Hieb von Orions Bogen ließ ihn durch die Luft und gegen einen Baum fliegen, wo er zu Boden fiel und fühlen konnte, wie eine oder zwei seiner Rippen durch den Aufprall brachen. Den Schmerz ignorierend, stand Theron wieder auf und stürmte auf den Riesen zu, Artemis gleich hinter ihm. Er rutschte unter dem Riesen hindurch und jagte ihm sein Schwert in die Kniekehle, was seine Beine unter dem Gewicht beinahe nachgeben ließ, dass er nicht mehr stemmen konnte. Artemis ließ silberne Pfeile auf den Riesen herabregnen, die ihren Weg in die Spalten seiner Rüstung fanden. Orion schwang seinen Bogen erneut, auf Theron zielend. Er sprang aus dem Weg, aber nicht bevor die Waffe des Riesen sein Bein traf. Er fühlte, wie es sofort brach, dass würde die ganze Sache definitiv nicht einfacher machen. Er verband seinen Verstand mit dem von Medic.

Medic? Hast du gerade irgendwas zu tun? Fragte Theron, versuchend, nicht zu verletzt zu klingen.

Gerade nicht, warum? Ist irgendwas passiert? Erwiderte Medic.

Ich habe ganz eventuell mein Bein und ein paar Rippen gebrochen...

Wie hast du das denn hinbekommen?!

Orion.

Bin gleich da.

Danke, Medic.

Theron trennte seinen Verstand wieder und rief seinen Bogen herbei. Artemis und Orion waren in einem Duell verstrickt, keiner von ihnen konnte die Oberhand gewinnen. Er hörte Fußschritte hinter sich und sah hoch, um Medic auf ihn zu rennen zu sehen.

„Heilige Hera, Theron", rief Medic aus, „Das ist ein ziemlich böser Bruch, du hast zwei gebrochene Rippen zusammen mit einem gebrochenen Bein."

Theron schnaubte, „Ja, hab ich gar nicht mitbekommen. Kannst du mich irgendwie schnell heilen?"

Medic streckte seine Hände aus, die golden zu Glühen begannen. „Das könnte sich etwas komisch anfühlen", warnte er, bevor er die Hände auf Therons Brust legte.

Es fühlte sich an, als würden sich seine Knochen von selber bewegen, sich von selbst an ihren richtigen Platz transportieren. Komisch war eine Untertreibung gewesen. Nachdem er über die Übelkeit hinweggekommen war, stand Theron auf und probierte seine Gliedmaßen aus, er spürte keinen Schmerz mehr von ihnen, was wohl ein gutes Zeichen war

„Danke Medic", sagte Theron, „Du kannst den Apollo Campern helfen gehen."

Der Kommandant nickte, bevor er losrannte, um anderen Verletzten zu helfen.

Ein Schmerzensschrei kam aus dem Duell zwischen Artemis und Orion. Theron drehte sich schnell um, um Artemis auf dem Boden liegen zu sehen, einen Pfeil haltend, der in ihrer linken Schulter steckte und sie an einen Baum nagelte. Orion wollte gerade einen weiteren Pfeil auf sie schießen, der sie höchstwahrscheinlich in den Tartarus schicken würde, um sich neu zu formen, als Orion nach Luft schnappte und in Unglauben auf seinen Bauch hinunterblickte.

„Nicht heute, Cyborg", meinte Theron, Vortex steckte im Bauch des Riesen. Plötzlich flog ein Pfeil an Therons Kopf vorbei und traf Orion zwischen den Augen, ein paar Meter von ihm entfernt stand Apollo, seinen Bogen immer noch auf den sich auflösenden Riesen gerichtet.

„Nicht meine Schwester du Bitch", knurrte er. Dann rannte er schnell zu Artemis hinüber und zog den Pfeil vorsichtig aus ihrer Schulter. Apollo platzierte seine Hände ein paar Zentimeter über der Wunde und murmelte leise etwas in Griechisch. Ein helles Licht breitete sich von seinen Händen aus und als er sie nach ein paar Sekunden entfernte, war die Wunde verschwunden.

„Danke dir, Apollo", erwiderte Artemis, ihre neu verheilte Schulter streckend. Der Frieden hielt nur so lange bis einer der Titanen auf Theron zukam.

„Du magst vielleicht meinen Halbbruder besiegt haben, Sterblicher.", zischte Perses, „Aber ich bezweifle, dass du den Titanen der Zerstörung zerstören kannst."

Bevor Perses noch weiterlabern konnte, kam ein Schiff herab und landete direkt auf dem Titanen, ihn sofort in Staub verwandelnd. Das Schiff war riesig und begrub einen Haufen anderer Monster unter sich, die sich in der Nähe des Titanen der Zerstörung aufgehalten hatten. Die Türen flogen auf und Königin Nebula kam zum Vorschein, in voller Kriegsrüstung und mit einer kleinen Armee an Tianopianern hinter sich.

„Hey, Theron", grüßte sie beiläufig, „Ist es zu spät um sich der Party anzuschließen?"

Assassin of Worlds (Percy Jackson Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt