große Sorgen

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Lea POV

"Ach, wer besucht mich denn da?" Aki grinste über das ganze Gesicht und breitete seine Arme aus. "Na kleines, alles gut bei dir?" ich nickte und lächelte. Es freut mich total endlich wieder hier zu sein. In seinem Büro und ihn endlich wieder in den Armen zu nehmen. Auch die anderen in den Büros begrüßte ich mit einer großen Umarmung. Warum ich nicht öfters vorbei gekommen bin. "Alles gut soweit." Ich setzte Liam auf meinen alten Schreibtisch und öffnete seine Jacke. Aki hockte sich neben ihm. "Du wirst auch immer größer. Und du kannst schon alleine sitzen." Liam sah ihn nur komisch an und verzog sein Gesicht. "Er ist normalerweise keine Spaßbremse. Hat heute nicht seinen Tag." Aki lachte und stand wieder auf. "Ich wollte gerade Pause machen." "Na das ist doch perfekt. Wir kommen gleich mit." Wir liefen gemeinsam zu unserem Imbiss wo wir früher immer gemeinsam Pause gemacht haben. Während unserer Pause haben wir die Jungs immer beim Training beobachtet so wie heute. Sie liefen gerade ihre Runden um das Feld und jedes Mal wenn sie bei uns vorbei kommen schlugen sie mit Liam ein. Wenigstens hier lachte er mal. Mein Vater kam auch zu uns und begrüßte mich. "Kommt ihr am Wochenende vorbei zum Mittagessen? Du bist natürlich auch eingeladen Aki. Ulla freut sich immer wenn du kommst." Aki lachte und legte meinem Vater seinen Arm auf die Schulter. "Klar komme ich." "Und vergiss deine Frau nicht. Nicht das sie böse ist weil wir nur dich eingeladen haben. Lea ist Zeugin, dass auch sie eingeladen wurde." ich nickte und sah wieder auf das Spielfeld. "Du Dad, ich glaub du musst wieder." Er sah zu den Jungs und lachte. "Na dann bis Samstag?" "Jup. Bis Samstag." Und schon war er weg. Wieder einmal ertappt ich mich selbst wie ich nur noch Augen für Marco hatte. Er verhielt sich seit gestern Abend anders. Genau wie Liam. Das hat er wahrscheinlich von seinem Vater geerbt. Gestern Abend war Marco noch lange in seinem Arbeitszimmer und telefonierte. Nachdem ich Liam ins Bett geschafft hatte ging ich zu ihm ins Arbeitszimmer und fragte ihn was los sein doch er meinte nur, dass er noch Sachen vor Brasilien erledigen müsste die er fast vergessen hätte. Was das für Sachen waren, konnte und wollte er mir nicht sagen. "Wann hast du wieder vor zu arbeiten?" Aki holte mich raus aus meinen Gedanken. "Ähm...Also...wenn du mich brauchst, kann ich ab Freitag wieder arbeiten." Akis Augen wurden größer "Ob ich dich brauch? Du kennst die Antwort Lea. Die Sommerpause fängt an und wir haben noch viel vor. Außerdem ist unsere Webseite nicht mehr so schön als du sie gemacht hattest." Aki lächelte mich von der Seite an und sah wieder auf das Spielfeld. "Das war ja auch nur eine rein rhetorische Frage." "Und das war eine rein rhetorische Antwort." Wir lachten beide los. Das hatte ich vermisst. Wieder sahen wir auf das Spielfeld. Auch hier viel mir Marco wieder auf. Er ist total neben der Spur und unkonzentriert. Als der Ball zufälligerweise zu uns rollte und Marco ihn holte, ging ich ihm entgegen. "Alles ok bei dir?" er sah mich fragend an und schoss den Ball mit einer Leichtigkeit zu Erik. "Ja wieso?" ich zuckte mit den Schultern. "Ich frage nur. Du bist heute nicht so bei der Sache." er lächelte und gab mir einen Kuss. "Alles super. Liam und du seid hier am Spielfeld. Was besseres kann es nicht geben." er zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht und rannte wieder auf das Feld. "Hast du Liam schon bei der Kita angemeldet?" fragte mich Aki als ich wieder bei ihm war. "Ja. Hab alles schon geregelt und Termine für die Eingewöhnung vereinbart. Hoffe Liam macht das alles so gut mit." "Wenn nicht, dann gib ihm Zeit." ich sah zu Aki der mich anlächelte. "Ich will endlich meinen Alltag. Das zu Hause rumlungern kotzt mich ehrlich gesagt langsam an." "Das kann ich mir vorstellen." Ich holte tief Luft. "Außerdem brauch ich Ablenkung wenn die Jungs nach Brasilien fliegen. Bin schon total nervös und hippelig" "Wem sagst du das?" Ich stand noch lange mit Aki am Spielfeld und beobachtete einfach das ganze Geschehen. Leider ningelte Liam die ganze Zeit rum. Aki versuchte sein bestes um ihn abzulenken. Doch es gelang ihm einfach nicht. Nach einer Weile ging ich wieder mit ihm ins Büro und redete noch einmal kurz über die anstehenden Arbeiten doch auch hier machte uns Liam ein Strich durch die Rechnung. Den Stift, den ihn ihm zum Malen gab, wollte er nicht und schmiss ihn über den ganzen Tisch. "Wir reden am Freitag weiter. Ich werde mal mit ihm nach Hause gehen. War schön dich endlich wieder zu sehen." "Ganz meiner Meinung. Freu mich schon dich endlich wieder hier zu haben. Dann wird wenigstens die Arbeit richtig gemacht." ich lächelte und umarmte ihn noch einmal bis Liam aufschrie. Schnell machte ich seine Jacke zu und hob ihn hoch. "Also bis Freitag." Aki hob die Hand und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Ich lief schnell wieder nach unten zum Spielfeld um mit Marco zu reden. Erst jetzt bemerkte ich den warmen Kopf von Liam. "Hey. Kleiner. Hast du Fieber?" Liams Augen waren gläsern und trockne Tränen zierten seine Wange. Ich lief schnell weiter und kam an dem Trainingsplatz an. Die Mannschaft beendete gerade das Training und Marco kam mit mir Kevin, Erik und Roman entgegen. "Liam muss nach Hause. Ihm geht es nicht gut. Kommst du gleich mit?" aus Marcos lächeln wurde ein besorgter Blick. Er streichelte Liam über den Kopf und sah mich stirnrunzelnd an. "Er ist ganz schön warm." Ich nickte "Ich weiß, deswegen." "Ich hol schnell meine Sachen." und schon rannte Marco in die Kabine. Ich winkte den anderen noch schnell zu und lief mit Liam auf dem Arm zum Auto.  Liam legte seine Arme um meinem Hals und wimmerte. "Ja ich weiß mein Schatz. Wir fahren schnell nach Hause." Ich setzte ihn in sein Sitz, schnallte ihn an und schloss die Tür. Marco kam mit seiner Tasche angerannt und schmiss sie in den Kofferraum. "Lea?" kurz bevor ich ins Auto stieg drehte ich mich noch einmal zu Jana um. "Hier. Das habe ich immer wenn es Luis nicht gut geht. Hilft sofort." ich nickte, nahm den Zettel der mir entgegen gehalten wurde und stieg ins Auto. Marco fuhr sofort los. Liam weinte und schrie so laut es nur ging. Ich legte meine Hand zu ihm und streichelte sein Gesicht. Zu Hause angekommen lief ich mit ihm schnell hoch und suchte das Fiberthermometer. Als ich es endlich fand und Liam es sah war das Geschrei groß. "Das ist nichts schlimmes."  langsam steckte ich ihm das Thermometer in das Ohr und lief in die Küche. Ich machte Tee und wartete auf das Ergebnis. Was schnell kam. "Und?" ich drehte mich zu Marco um und sah auf das Thermometer "39 Grad." Marco blieb stehen und sieht mich fragend an. "Ist das schlimm?" Ich nickte "Ja, das ist zu hoch. Kannst du mir ein paar Lappen nass machen und mir ins Wohnzimmer bringen?" Marco nickte und ging sofort ins Bad. Schnell lief ich ins Wohnzimmer und legte Liam auf die Couch. Ich zog ihn aus, außer sein Unterhemd und Strumpfhose, und machte es ihm bequem. Liam schrie jetzt wie am Spieß. Marco kam mit einem Eimer Wasser und Lappen zu mir. "Er sieht blass aus." ich nickte. "Kannst du schauen ob der Tee fertig ist?" Wieder ging er und machte das was ich ihm sagte. Ich legte ihm einen Lappen auf die Stirn und wickelte seine Waden ein. Hoffentlich hilft es.

Liam ist nach knapp 1 Stunde schreien eingeschlafen. Er hat nichts gegessen und lag halb tot auf der Couch. Er hielt die ganze Zeit mein Finger fest in seiner kleinen Hand. Als er sich endlich beruhigt hatte legte ich mich neben ihm und kuschelte mich an ihm. "Brauchst du noch etwas?" ich sah zur Tür. "Nein. Erst mal nicht." Marco nickte und setzte sich neben mich auf die Couch. Er gab mir das Thermometer und ich steckte es in Liams Ohr. Es piepste. Liam stöhnte leicht und wurde unruhiger. "38,5" Marco legte seine Hand auf mein Oberschenkel. "Wird schon wieder." Ich nickte ich legte mein Kopf in das Kissen. Meine Augen wurden schwerer bis ich nicht mehr dagegen kämpfen konnte und einschlief.

Marco POV

Lea schloss ihre Augen und schlief Sekunden später ein. Liam wurde immer unruhiger neben ihr daher hob ich ihn hoch und lief mit ihm durch die Wohnung. Er wurde nach einer Weile ruhiger und ist wieder auf meiner Schulter eingeschlafen. Ich legte ihn in unser gemeinsames Bett  und lief wieder ins Wohnzimmer. Ich streichelte Lea über die Wange und beobachtete sie. Es ist schon fast 21 Uhr. Ich hob Lea hoch und trug sie ins Bett, neben Liam. Beide deckte ich zu und schloss leise die Tür hinter mir. Ich hörte mein Handy klingeln und lief in mein Arbeitszimmer. Marcel. "Hey" ich ging mir durch die Haare und setzte mich. "Na Dicker. Alles ok? Hörst dich kaputt an." "Ja bin ich auch etwas. Liam hat Fieber." "Oh. Dann lassen wir das heute." "Nein, nein. Kommt ruhig. Wir sehen uns sonst nicht mehr." "Sicher?" ich lachte "Ja alle gut. Wir sind ja nicht laut. Beide schlafen schon." "Ok. Ich wollte dir nur sagen, dass wir auf den Weg zu dir sind. Sollen wir was zu essen mitbringen?" "Ja das wäre super. Danke. Klingelt an wenn ihr da seid damit ihr die beiden nickt weckt." "Geht klar. Bis gleich." ich legte auf und schmiss das Handy auf mein Tisch. Mein Blick ging zu unserem Hochzeitsbild was mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Es war das schönste Bild was wir von uns dreien hatten. Lea mit ihrem wunderschönen langem Kleid. Wir beide trugen Liam auf den Arm und lächelten über das ganze Gesicht. Ich bekam ein ungutes Gefühl nur wenn ich daran dachte, dass ich sie bald für 8 Wochen alleine lassen werde und sie auf sich gestellt sind. Ich weiß auch, dass Lea das schafft aber der Gedanke an Gregor lässt mich nicht los. Gestern habe ich alles für ihre Sicherheit geregelt. Männer die sie beobachten egal wo sie sind. Schon wenn er in ihrer Nähe gesehen wird greifen sie sofort ein aber so, dass es Lea nicht mitbekam. Ich hoffe so, dass alles so klappt wie ich es mir vorstelle. Mein Handy klingelte wieder auf dem Tisch und verstummte sofort. Ich stand auf und lief zur Tür, betätigte den Knopf der die Tür unten öffnete und öffnete unsere Eingangstür. Ich lehnte mich an den Türrahmen und verschränkte meine Arme vor den Körper. "Hey Woody." "Abend" Nuri, Auba und meine beiden besten Robin und Marcel kamen mit mehreren Tüten Chinesisch mir entgegen und begrüßten mich herzlich. Wir liefen so leise es ging in das Wohnzimmer und aßen das mitgebrachte essen. "Geht's dem kleinen besser?" ich schüttelte den Kopf. "Er hat immer noch Fieber." alle nickten "Und Lea? Tugba macht sich immer selbst fertig wenn was mit dem Kind ist." ich nickte "Ich glaub so ist sie auch." Als wir alle mit dem Essen fertig waren stoßen wir mit unseren Bierflaschen an und tranken als auf einmal die Tür zum Flur geöffnet wurde. Lea stand total verschlafen in der Tür "Hey Babe alles gut?" sie schüttelte den Kopf. "Nein. Liam ist wach, schreit wie ein Tier und sein Fieber ist wieder auf 39." "39? Ihr musst sofort zu einem Arzt" sagte Nuri neben mir geschockt. Ich nickte und stand auf "Sorry Jungs" alle winkten ab und standen auf. "Wir räumen das weg, geht schon." Ich ging mit Lea ins Schlafzimmer und merkte wie sie schluchzte. "Babe. Komm mal her" ich umarmte sie "Ich mach mir einfach nur sorgen und ich kann ihm nicht mal helfen" "Ja ich weiß, wir fahren schnell zum Arzt und dann wird es ihn besser gehen." Sie nickte leicht und zog sich an. Ich wickelte Liam in eine Decke und ging mit ihm und Lea zu unserem Auto.

Da es schon spät war mussten wir in die Notaufnahme in das nahegelegene Krankenhaus. Lea war total neben der Spur und ließ Liam nicht los oder aus den Augen. Wir kamen relativ schnell dran und der Arzt gab Liam das benötigte Medikament. "Wie lange hat er schon das Fieber." Lea zuckte mit ihren Schultern "Er war heute früh schon nicht gut gelaunt und dann wurde es zum Nachmittag immer schlimmer. Fieber haben wir erst gegen Abend gemessen." Leas Stimme war brüchig. Dies merkte auch der Arzt. "Das Fieber wird schnell wieder runter gehen. Das Medikament habe ich ihm gegeben. Nur ist es das nächste Mal besser gleich seine Körpertemperatur zu messen. Für so einen kleinen Kerl ist 39 Grad nicht gut und das auf eine längere Zeit ganz besonders nicht." wir beide nickten. Als wir wieder im Auto saßen beobachtete ich Lea im Rückspiegel. Sie sah Liam die ganze Zeit an und wischte sich immer wieder die Tränen aus dem Gesicht. Wenn ich mir vorstelle, sie ab morgen alleine zu lassen. Ich schüttelte den Kopf. Das kann ich doch nicht machen. Mir muss schnellstmöglich was einfallen.

Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt