Kapitel 6

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Wanda konnte nur auf die Stelle starren, wo das Messer Natasha getroffen hatte. Sie hatten nicht mal ansatzweise das Messer werfen wollen, aber sie war auf einmal so wütend gewesen, dass es einfach passiert war. Sie sah wie Natasha sich das Messer aus dem Bauch zog und in sich zusammensackte, bevor sie zu ihr rannte, sich neben sie hockte und auf ihren Schoss zog. "Natasha, ich wollte das nicht. Wirklich!" schluchzte Wanda auf. Sie merkte wie immer mehr Blut aus der Wunde kam und drückte ihr, viel zu langes T-Shirt, auf die Wunde. Sie musste irgendjemanden holen, aber die anderen waren mehrere Etagen über ihnen und schreien würde nicht helfen. Sie konnte Nat aber auch nicht alleine hier unten lassen. Versuchen kann man es ja trotzdem mal... "Clint? Steve? Tony? Irgendwer??" schrie Wanda unter Tränen. "Pietro?!" sie dachte mit aller Kraft an ihn und hoffte irgendwas damit zu bezwecken. Ein paar Minuten später, die sich für Wanda anfühlten wie Stunden, hörte sie schnelle Schritte näherkommen, als die Tür aufgerissen wurde und Pietro reinkam. "Wanda was ist los?" fragte er und sah dann seine Schwester mit Natasha auf dem Schoss am Boden sitzen. "Was ist passiert?" mit schnellen Schritten ging er auf sie zu. "Ich... ich" fing Wanda an, brach dann aber wieder in Tränen aus und drückte ihre Hände doller auf Nats Wunde. "Ich wollte das gar nicht..." schluchzte sie und stand auf, als Pietro ihr Natasha abnahm. "Wir treffen uns oben." Sie nickte, als sie auch schon einen Windzug spürte und ihr Bruder weg war. Ihr Blick fiel auf die Blutlache und schluckte. Es würde alles gut werden. Natasha hatte selbst gesagt, sie hatte schon schlimmeres durch. Wanda drehte sich zur Tür und ging Pietro hinterher. Vom weiten konnte sie schon laute Stimmen hören, die nicht grade ruhig klangen. Wanda bog um die Ecke zu dem großen Wohnzimmer und sah dort Tony und Steve zusammen mit Pietro, der immer noch Natasha auf dem Arm hatte, stehen. „Ist euch gerade wirklich wichtiger, was passiert ist, als eurer Freundin zu helfen?" sagte Pietro, als sie hinter ihm stehen blieb. Steve bemerkte Wanda als erstes und ging mit schnellen Schritten auf sie zu. „Was hast du schon wieder getan?" fragte er fordernd und hielt sie grob am Arm fest, Wanda zuckte zurück. „Ich habe gar nichts gemacht, es war ein Versehen." sagte sie schnell. Tony legte Steve eine Hand auf die Schulter und flüsterte ihm leise etwas zu, was Wanda nicht verstehen konnte. Er ließ ihre Hand los, drehte sich um und ging mit Pietro los in Richtung Krankenstation, dieser schaute Wanda nochmal aufmunternd an. Sie hielt sich die Stelle, wo Steve sie festgehalten hatte und schaute ihm nach, als Tony plötzlich vor ihr stand. „Komm mit." sagte er und führte Wanda zum Sofa, wo diese sich draufsetzte. „Erzählst du was passiert ist?""Natasha und ich wollten trainieren, dieselbe Übung wie gestern, als sie plötzlich mit zwei Messer vor mir stand. Zwei Messer! Ich dachte, ich gucke nicht richtig. Ich meinte dann auch zu ihr, dass ich es lieber nochmal mit Bällen probieren würde, aber Nat meinte nur, dass ich es schaffe, weil ich gestern so gut war und ich stark genug bin." Ihre Stimme fing anzuzittern. „Dann passierte alles ganz schnell. Ich sah wie Natasha das Messer warf, um mich herum alles rot würde und dann, wie sie das Messer im Bauch zustecken hatte. Tony, Glaub mir ich wollte das nicht." Tony legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Natürlich konnte ich mir denken, dass du das nicht bewusst gemacht hast und ich weiß auch, dass Natasha dir deswegen nicht den Kopf abreist oder dich bis ans Ende der Welt jagt." Wanda riss die Augen auf. „Sie wird dir verzeihen und was Steve an geht...""Er hätte mich wahrscheinlich auf der Stelle getötet." Unterbrach sie Tony. „Das nun nicht, aber Natasha liegt ihm am Herzen." Er mochte sie anscheinend sehr..., dachte Wanda, dabei spürte sie ein leichtes Stechen im Herzen. „Ich werde ihnen dann mal nach gehen. Ich halte dich auf dem Laufenden." Tony stand auf und ging in dieselbe Richtung, wie Pietro und Steve zuvor. Wanda stand ebenfalls auf und lief langsam zurück zu ihrem Zimmer, wo sie sich auf ihr Bett setzte, die Knie an den Oberkörper zog und ihren Kopf drauflegte.

*

Wanda hatte keine Ahnung, wie lange sie dort so saß. Erst als sie jemand leicht anstupste, hob sie den Kopf. Ihr Bruder stand vor ihr und schaute sie besorgt an. „Alles gut." sagte Wanda mit einem Schulterzucken und streckte sich dann. „Gibt es was neues?""Ja, deshalb bin ich hier. Die Wunde wurde genäht und Natasha liegt mittlerweile in ihrem Zimmer. Du hast gottseidank nichts schlimmes getroffen." Sie atmete erleichtert aus und fing dann anzulächeln. „Danke fürs Bescheid sagen.""Sie möchte dich übrigens sehen.""Wie? Nat ist wach?""Ja, Schwesterherz, denn es sind mittlerweile über 2 Stunden vergangen. Die du anscheinend mit Schlafen verbracht hast." grinste Pietro, woraufhin Wanda ihm in die Seite knuffte und aufstand. „Dann werde ich mal zu ihr gehen." Sie ging zusammen mit Pietro aus ihrem Zimmer und verabschiedete sich von ihrem Bruder, um zwei Türen weiterzugehen, wo Natasha ihr Zimmer hatte und klopfte an. Wanda merkte wie ihr Herz begann schneller zu schlagen und wie nervös sie wurde. War das normal? Oder wurde sie krank? Mehrere Sekunden verstrichen, als man von drin ein leises Herein hörte. Wanda öffnete die Tür langsam und ging in das Zimmer. Sie hatte sich Natashas Zimmer immer anders vorgestellt, wo sie es jetzt sah. Das Zimmer war recht dunkel gestaltet und an mehreren Stellen lagen Klamotten oder sogar Waffen. Wanda hatte sich Natasha immer eher als ordentliche Person vorgestellt und musste schmunzeln. „Was gibt es denn zu schmunzeln?" hörte sie Natasha sagen und drehte sich zu ihr. Sie lag, gegen Kissen gelehnt, in ihrem Bett und sah nicht mehr ganz so blass aus, wie noch vor ein paar Stunden und grinsen konnte sie anscheinend auch schon wieder. „Ähh... Wie geht es dir?" fragte sie schnell und schaute zu Boden. „Mir geht's schon besser. Danke.""Du...Du weißt, dass ich das nicht wollte, oder? Es tut mir wirklich leid, Nat..." sagte Wanda und Natasha merkte, dass diese jeden Moment anfangen wurde zu weinen. „Komm setzt dich." sagte sie und Wanda schaute sich nach einem Stuhl um, merkte dann aber schnell, dass es keinen gab und trat von einem Bein auf das andere. Natasha deutete mit dem Kopf auf die freie Seite ihres Bettes und folgte Wanda mit den Augen, wie sie um das Bett rum ging und sich setzte. „Das mit Steve tut mir leid, Tony hat es mir erzählt. Er ist manchmal ein wenig sehr besorgt, aber macht dir nichts draus, okay?" Wanda nickte kurz. „Ich muss ja mal sagen, Zielen kannst du" sagte Natasha mit leichtem Grinsen. „Ich wollte das gar nicht. Ich war einfach so sauer auf einmal, dass du mich einfach mit Messer bewerfen wolltest. Also nicht wirklich mit Messer abwerfen, aber du weißt was ich meine! Ich habe mich einfach noch nicht bereit gefühlt." Sie konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen, als Wanda anfing mit den Händen zu gestikulieren, dass sah so niedlich aus. „Vielleicht habe ich ein wenig übertrieben damit und dich damit unter Stress gesetzt. Das hat mir Tony auch gesagt, daher hast du gar keinen Grund dich zu entschuldigen.""Sicher?" fragte Wanda. „Sehr Sicher, Wanda. In ein paar Tagen bin ich wieder Fit und wir können weiter trainieren.""Das freut mich." Sie fing anzulächeln und schaute auf ihre Hände. „Süß.""Wer?""Na du. Wie süß dein Lächeln ist." sagte Natasha, wurde dann bewusste, was sie gerade gesagt hatte und wurde rot. „Ähm... danke..." stotterte sie und murmelte leise. „Rot steht dir..." Nat schaute weg, während Wanda weiter aufs Bett rutschte und sich neben Natasha setzte. Die beiden redeten noch eine Weile, bis Wanda die Augen zu fielen und Natasha sie vorsichtig zu deckte. „Ich glaub, ich mag dich, Wanda..." flüsterte sie leise.

Echoes in the darkness {Scarlet Widow FanFiction} - AbgeschlossenWhere stories live. Discover now