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Jungkook hatte in sich noch diesen winzigen Schimmer Hoffnung gehabt, Jimin könnte gar nicht zurückkehren.
Das lag daran, dass Jungkook ihn so furchtbar vermisst hatte.
Was brachte es denn so zu leiden, wegen nichts? Das passierte alles nur durch diese dämliche Liebe.

Er hatte sich von Kaiser Jin zurechtweisen lassen. Er hatte Jimin wehgetan. Er hatte sich selbst in Gefahr gebracht.
War es das alles wert? Nein.. Vermutlich nicht. Zudem würde Jimin doch ohnehin nur von ihm verstoßen werden, in jedem Moment, in dem Jungkook seine Wut nicht unter Kontrolle hatte.

Daraus ließen sich zwei Dinge schließen:
Er war nicht gut genug für Jimin.
Und durch Jimin wurde er zu jemand anderem, was vermutlich nicht unbedingt positiv war und Jungkook beängstigte.
Deshalb hatte der Kaiser schon lange vor Jimins Ankunft ein neues Konzept entwickelt, wie er mit Jimin umgehen wollte. Natürlich sollte dieser seinen Zweck als Jungkooks hübsches Besitzstück behalten, doch die Regeln würden sich ändern.

Jungkook wollte Jimin nicht mehr Körperlich wehtun und ihn vergessen lassen, was zwischen den beiden gewesen war, denn das wäre schließlich das beste für ihn.

Und der erste Schritt für Jungkook war, den kleinen bei seiner Ankunft erstmal von sich fernzuhalten und nicht so zu tun, als würde er sich freuen. Denn das tat er nicht. Es stach nur nervig in ihm, als er das glückliche Wesen auf sich zurennen sah.. Dieser Schmerz musste von der unbequemen Uniform herrühren: nichts weiter schlimmes.

Also ging Jungkook zufrieden in Richtung seiner Gemächer. Auf der Treppe ins obere Stockwerk blieb er noch einmal kurz stehen und drehte sich nach einem Diener um. "Gebt mir mein Gepäck und bringt den Jungen zu mir." Herrschte er seinen faulen angestellten an, da wurde er plötzlich von hinten angetippt.

Als er sich umdrehte, stand dort sein Ritter mit einem so wütenden Blick, wie Jungkook ihn noch nie gesehen hatte. An dessen Hand klammerte Jimin, der sich einen Arm vor seine Augen hielt, damit man die Tränen nicht sah. Jungkook sah sie natürlich trotzdem.. Außerdem konnte er sich sowieso denken was los war, da Jimins Haare unverkennbar in der Farbe des Liebeskummers leuchteten. 

"Ah Hoseok! Schön dass du Jimin mitgebracht hast. Ich habe ihn gerade suchen wollen." Grinste der Kaiser und riss flink, sodass der Zentaur gar nicht schnell genug reagieren konnte Jimins Hand los, die er mit seiner eigenen umschloss. "Schönen Tag noch." Wünschte er dann diskret, bevor er Jimin hochhob wie eine Puppe und in seinem übernatürlichen Tempo mit ihm die Treppe hinauf rannte.

Dass er dabei dauerhaft Jimins hektische Atmung am Ohr vernehmen konnte, störte ihn weniger. Er war viel zu verblendet mit Aufregung, Jimin sein neues Zuhause zeigen zu können. Bestimmt würde der jüngere sich freuen! Schließlich hatte Jungkook es dieses Mal sehr gemütlich hergerichtet.

An der silber lackierten Holztür zu seinen Gemächern angelangt, wurde die Aufregung größer. Und als er sie dann aufriss, stieß er ein fröhliches "Tada!" Aus. Kurz setzte er Jimin auf dem Boden ab, der sich nicht mal dagegen wehrte und zeigte dann auf den riesigen silbernen Vogelkäfig, den er auf vier Stützen neben dem Kopfende seines Bettes platziert hatte. "Schau Jimin. Ich habe einen neuen Käfig herstellen lassen. Ich habe sogar ein dickes Polster hinein gelegt, also ist er viel gemütlicher als der alte. Freust du dich?"

Nun sah er wieder Jimin an, dessen Gesicht zu einer verweinten Fratze verzerrt war, als würde er versuchen ein lautes Schluchzen zurück zu halten. Die kleinen Hände waren an den Seiten seines Körpers zu Fäusten geballt und den Kopf hielt er gesenkt.
"Ich habe dich was gefragt!" Wurde Jungkook nun lauter, dem langsam die Gedult ausging. Weinen hin oder her: Jimin hatte gefälligst zu antworten!

"Nein~" Wimmerte der lilahaarige, gefolgt von einem Schluchzen, was ihm doch noch rausgerutscht war. "Ich- finde- es n-nicht schön."
Das wiederum machte Jungkook wirklich wütend. "Ich reiße mich jetzt zusammen, weil ich dir natürlich nicht wehtun möchte, aber wenn du nicht in drei Sekunden in diesem Käfig sitzt und dich über mein Angebot freust, weiß ich nicht ob ich mich zurückhalten kann." Fauchte Jungkook den verängstigten Jungen an, der hastig seiner Aufforderung nachkam und umständlich  in den gepolsterten Käfig kletterte.

EMPIRES     |Jikook/Kookmin|Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon