Parents

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Nialls p.o.v.

Ich hörte ein Krächzten. Ich spürte, wie etwas meine Hand streifte. Plötzlich bewegte sich das komplette Bett. Ich machte die Augen auf und setzte mich ruckartig auf.

Wieder ein Krächzten und  Würgen.

Ich stand wie in Trance, aber schnell auf und verließ den Raum.

"Hilfe!! Schwester! Sie ist wach!" rief ich unsicher und schon kam mir eine Krankenschwester entgegen.

Sie lief ins Zimmer und ging strickt auf Chiara zu.

Sie redete leise auf sie ein, sich zu entspannen, damit sie den Schlauch aus ihrer Luftröhre entfernen konnten.

Ich starrte wie gebannt auf das Geschehen und stand wie gelähmt vor dem Bett.

Meine Augen wanderten über ihren Körper. Ihren Körper, der lebte, der atmete.

Ich konnte es immer noch kaum glauben.

Die Schwester kam nun auf mich zu und sprach mit mir, doch ich bekam so gut wie nichts mit. Ich beobachtete Chiara aus dem Augenwinkel und konnte kaum meine Augen von ihr abwenden.

Sogar so, wie sie jetzt aussah, war sie wunderschön.

Moment, was rede ich da? Sie würde bestimmt nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollen.

Als mir diese Erkenntnis kam trübte das meine Stimmung. Ich senkte den Kopf etwas und nickte, als mich die Krankenschwester fragend ansah. Darauf hin verließ sie den Raum und ließ uns beiden alleine.

Ich ging wieder rüber zu Chiara und setzte mich wieder auf den Stuhl neben ihrem Bett.

"Niall.." murmelte sie leise mit kratzender Stimme und drehte leicht ihren Kopf in meine Richtung.

"Ja. Ich bin hier." flüsterte ich leise zurück.

Sie hustete ein paar mal, als würde sie dadurch ihre Stimme wieder bekommen. 

"Was machst du hier?" fragte sie nun etwas lauter und auch ihre Stimme war ein klein wenig klarer geworden.

Sie schaute mich jetzt direkt an und wartete fordend auf eine Antwort.

"Warum sollte ich nicht hier sein?" fragte ich statt eine Antwort auf ihre Frage zu geben.

Sie zuckte nur die Schultern und guckte wieder starr nach vorne.

Eine peinliche und unangenehme Stille breitete sich im Raum aus.

"Wo sind die anderen?" fragte sie nun wieder etwas leiser, schaute aber nicht zu mir. In einer gewissen Weise tat es weh, aber ich wusste auch nicht, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte. Nach all dem, was passiert ist, war das schwierig.

"Zu Hause." antwortete ich deshalb nur steif und blickte auf meine Hände.

"Oke." gab sie nur zurück und wieder trat diese Stille ein, die ich überhaupt nicht mochte.

Sie atmete einmal tief ein und aus, drehte sich fast mit ihrem kompletten Körper zu mir und schaute mich an. Auch ich schaute jetzt hoch und sah ihr verwirrtes, aber auch schmerzverzerrtes Gesicht.

"Niall, ich weiß nicht-" begann sie, doch weiter kam sie nicht, denn die Tür wurde förmlich aufgerissen und ihre Eltern traten ein.

"Chiara! Oh mein Gott bin ich froh, dass es dir gut geht! Du weißt gar nicht, was für Schmerzen ich hatte! Diese Trauer! Oh Gott!" schluchzte ihre Mutter und umarmte ihre Tochter stürmisch.

Ihr Vater stand leicht versetzt hinter ihrer Mutter und schaute sie teils glücklich, teils verwundert, teils erleichtert an.

Ich stand geräuschlos auf und trat zur Seite. Ich lief an Kikis Vater vorbei, der mir im vorbeigehen eine Hand auf die Schulter legte und mich mit einem gequälten Lächeln ansah. Ich lächelte leicht zurück und setzte mich an den Tisch am anderen Ende des Zimmers.

Restart my heart - Here we go againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt