Kapitel 9

8.5K 360 18
                                    

Als ich aufwachte waren Dean und Nash weg. Ich schüttelte mich wach und bemerkte das es schon wieder morgens war. Hatte ich so lange geschlafen?

Ich stand auf und lief zum Gitter. Im Haus sah ich Nash der gerade in der Küche stand und irgendwas kochte. Plötzlich kam aber eine Silhouette aus dem Wohnzimmer und lief in die Küche. Es war Dean. Er scheint wohl heute hier übernachtet zu haben. Nicht gut. Ich will auf keinen Fall, dass er mir nochmal zu nahe kommt. Ich vertraue ihm nicht. Er soll einfach wieder dort hingehen von wo er gekommen ist.

Als Dean auffiel, dass ich ihn beobachtet hatte, sah er mich fragend an. Sofort legte ich die Ohren an und zeigte meine Zähne als Abwehr. Er drehte sich zu Nash und sagte etwas zu ihm. Dann landete auch Nash's Blick auf mir und er lächelte freundlich. Ich rümpfte nur meine Nase und lief wieder zurück nach hinten.

Malwieder starrte ich auf die dicht aneinander gereihten Bäume. Ich beobachtete wie die Blätter sich im Wind bewegten. Es war vollkommen still bis auf das Rascheln der Blätter. Man hörte keinen einzigen Vogel zwitschern. Irgendwas stimmt hier nicht.

Ich schaute skeptisch auf den Wald. Mein Instinkt sagte mir, dass es etwas gefährliches ist. Plötzlich hallte ein lauter Knall durch den Wald. Ich zuckte stark zusammen und konnte mir ein kleines jaulen nicht verdrücken. Vögel stiegen in den Himmel und flogen hektisch kreischend davon. Instinktiv rannte ich zum Haus und wuselte schnell von links nach rechts. Dabei behielt ich aber immer den Waldrand im Blick. Nash kam sofort raus und sah ebenfalls zum Wald. Diesen Schuss hat ja wohl keiner überhört! Nash kam zum Gitter und steckte seine Hand durch. Ich drückte meinen angespannten Körper gegen seine Hand und das Gitter.

„Alles ist gut. Solange du hier bist kann dir nichts passieren. Die Jagdsaison hat angefangen. Die Jäger schießen alles ab, was nicht bei drei auf dem Baum ist“, meinte Nash. Jäger! Sie werden doch nicht etwa hierher kommen, oder? Ich habe Jäger noch nie verstanden. Sie töten Tiere in Wäldern. Aber wofür? Wir wollen doch nur in Frieden leben!

Ich wurde schon einmal von einem Jäger gejagt. Das ist nicht gerade schön. Ich konnte nur ganz knapp entkommen, hab aber trotzdem damals einen Streifschuss abbekommen. Man sieht die Narbe an meinem Hinterbein immer noch. An dieser Stelle habe ich nämlich hellleres rotes Fell.

Mit der Zeit beruhigte ich mich etwas und legte mich hin, blieb aber weiterhin so nah wie möglich am Haus und starrte auf den Waldrand. „Wie wärs wenn du sie reinlässt? Vielleicht ist sie dort ruhiger“, schlug Dean vor. „Ja, stimmt. Vielleicht können wir so weiter kommen“, stimmte Nash mit ein. Ich stand sofort auf und folgte ihm zur Tür. Er schloss sie auf und ich drückte meinen Kopf an sein Bein und schloss die Augen für einen Moment.

Ich hörte Dean staunen. „Das, Dean, ist ein Zeichen, dass sie mich als Alpha mag und respektiert.“ Ich leckte einmal über Nash's Hose und lief dann über die Terrasse zur Gartentür. Nash öffnete sie und ging rein. Ich folgte ihm und nach mir Dean, dem ich kurz einen warnenden Blick zuwarf, damit er ja nicht auf die Idee kommt mir zu nahe zu kommen.

Ich legte mich unter seinen Esstisch da ich mich dort am sichersten fühlte. Nash kochte sein Frühstück zuende während ich etwas vor mich hin döste. Als die zwei sich an den Tisch setzten, stand ich auf und setzte mich neben Nash auf den Boden und sah ihn an. „Na? Willst du auch was?“, fragte er mich. Als Antwort stemmte ich meine Vorderpfoten auf seine Oberschenkel und stiebizte mir ein Stück Speck von seinem Teller. „Hey! Das ist mein Essen! Warte, du bekommst ja schon noch deins“, meinte er und schob mich zurück auf den Boden während Dean lachte.

Nash stellte mir eine Schüssel hin und warf ein dickes Steak rein. Sofort begann ich darauf rumzukauen. Als die zwei fertig waren setzte sich Nash auf den Sofa und Dean näherte sich mir und meinem Steak. Als er sich vor mich kniete und seine Hand hinhielt knurrte ich und fletschte die Zähne.

Das ist MEIN Essen!

Nash kam jetzt auch dazu und sagte: „Das solltest du lieber lassen. Sie würde dir wahrscheinlich in die Hand beißen. Nur ich kann das machen, da sie mich als Alpha anerkennt.“

Nash nahm mir nun das restliche Steak von den Pfoten und ich wusste das ich nichts machen durfte. „Siehst du? Das nennt man Rangordnung“, erklärte er ihm und gab mir mein Essen zurück. Sie ließen mich dann in Ruhe und als ich fertig war ging ich ins Wohnzimmer wo sie Fernseher schauten. Ich sprang auf das Sofa wo Nash saß und legte meinen Kopf und Oberkörper auf seinen Schoß und schmiss mich zur Seite. „Bei dir ist sie wie ein anhänglicher Hund“, stellte Dean fest.

Nash fing an mich zu kraulen und ich genoss seinen Duft. Am liebsten würde ich mich komplett auf ihm zusammen Rollen.

Nach einigen Missglückten Versuchen mir nahe zu kommen, ging Dean dann endlich am Abend. Als Nash ins Bett ging, sprang ich wieder auf sein Bett. „Willst du etwa wieder hier schlafen?“, fragte er. Ich schleckte ihm aufgeregt über seine Hand. „Nagut!“, sagte er lachend. Er packte mich und zog mich zu sich. Ich schmiegte mich zufrieden an ihn und schlief schnell ein.

Broken Wolfgirl (Abgeschlossen) Onde histórias criam vida. Descubra agora