Kapitel 3

8.6K 363 5
                                    

Als ich aufwachte, fand ich mich auf einer großen eingezäunten Wiese wieder. Angrenzend an diese Wiese war eine Terrasse und ein Haus. Auf der Terrasse sah ich den schwarzhaarigen Mann von vorher sitzen. Er beobachtete mich. Ich schüttelte die restliche Müdigkeit von mir und stand auf. Ich schaute mich kurz um und bemerkte, dass ich mich wohl in seinem Garten befinde. Hinter dem Zaun seines Gartens befand sich der Wald.

Ich sah wieder den jungen Mann an und stellte fest, dass er mich immer noch ansah. Langsam bewegte ich mich vom hinteren Zaun nach rechts und schnüffelte an den zwei Bäumen. Dann begann ich zu versuchen mich unter seinem Zaun durch zu buddeln, aber merkte schnell, dass im Boden auch Gitter waren. Ich versuchte als nächstes das Gitter mit meinen Zähnen zu zerreißen oder zu verbiegen aber ich riss mir damit nur meinen Mund auf. Als ich den Mann ansah, sah er mich immer noch an. Das regte mich auf. Wer starrt einen den so lange an? Innerlich knurrte ich kurz. Das Gitter vor der Terrasse sah anders als dieses aus. Vielleicht komme ich da durch und töte ihn einfach...

Ich lief langsam an dem Gitter entlang und näherte mich ihm. Er beobachtete jeden meiner Schritte genau. Als ich vor dem gitter stand grinste er. „Nah? Schon bemerkt, dass du hier erstmal nicht rauskommst?", fragte er und grinste weiterhin so blöd. Ich knurrte ihn an und warf ihm einen Killer Blick zu. Ich fing an vor dem Gitter der Terrasse zu buddeln und behielt dabei aber immer ihn im Blick. Als er plötzlich aufstand und an das Gitter kam trat ich ein paar Schritte zurück und knurrte wieder. Der Typ war echt riesig....und muskulös.

„Du kannst hier nicht abhauen, Süße. Mein Garten ich Topsicher für eine kleine rote Werwölfin wie dich", sagte er. Warte....Werwölfin? Er weiß das ich eine Werwölfin bin? Aber...woher?

Ich schaute ihn geschockt an. „Ja genau, ich weiß das du eine Werwölfin bist. Aber ich verstehe nicht warum du in einem Zoo warst und Leute getötet hast. Außerdem, ist mir das auch ein Rätsel, dass du dich nicht einfach verwandelst.... Aber ich werde dich schon dazu bringen, glaub mir", sagte er und schaute mir tief in die Augen.

Dieser Arsch! Er wird mich nicht anrühren ohne meine Krallen und Zähne zu spüren bekommen. Ich rannte nach vorne und sprang hoch ans Gitter. Genau da wo er stand. Ich brüllte ihn wütend an, aber er blieb einfach stehen und zuckte nicht mal. „Ich habe keine Angst vor dir. Aber du solltest vielleicht Angst vor mir haben. Wenn du mich angreifst, werde ich dieses Verhalten nicht dulden, klar?", sagte er arrogant und dann drehte er sich um und verschwand im Haus. Ich schnaubte ihm abschätzend hinterher und trabte dann wieder zum hinteren Ende.

Am nächsten Morgen wachte ich mit knurrendem Magen auf. Ich streckte mich und gähnte. Dann lief ich nach vorne zum gitter und sah durch die große Fensterfront in sein Haus. Er war in seiner offenen Küche und bratete Speck. Das roch ich ganz sicher. Erneut knurrte mein Magen. Als er sah wie ich am Gitter klebte grinste er und nahm den Teller voll mit Speck und lief vor das Fenster. Er nahm einen Speckstreifen und baumelte damit vor dem Fenster herum und as ihn dann. Dieser Idiot! Er will mich nur ärgern!

Mit angelegten Ohren legte ich mich in die Ecke vors Gitter. Nach einer halben Stunde öffnete sich die Gartentür aber ich blieb liegen. Erst als ich eine Schloss aufgehen hörte drehte ich meinen Kopf zu ihm. Er hatte tatsächlich die Gittertür aufgemacht und kam rein. Ich stand auf und lief bedrohlich auf ihn zu. Er stellte einen breiten Eimer mit Wasser in den Schatten. Oh man hatte ich Durst! Ich ging näher an in ran und schaute das Wasser an. „Trink ruhig was. Du hast bestimmt durst", sagte er und ging zwei Schritte zur Seite.

Ich umrundete ihn und lief schnell zum Wasser und fing an zu trinken während ich meinen Blick immer wieder auf ihn richtete. Plötzlich machte er eine ruckartige Bewegung in meine Richtung und ich erschreckte mich so sehr, dass ich kurz aufjaulte und davonlief. „Wusste ichs doch. Du bist nicht aggressiv, sondern hast Angst vor Menschen stimmts?", sagte er. Ich knurrte nur leise. Er ist der erste der es versteht. Ich versuche meine Angst mit Wut zu ertragen. Ich verteidige mich nur bevor Menschen mir wehtun können.

Er ging wieder aus dem "Gehege" und verschwand in seinem Haus. Was musste er mich auch so erschrecken! Der ist doch lebensmüde! Ich lief wieder nach vorne und löschte meinen durst vollständig. Aber mein Hunger blieb immer noch. Den Rest des Tages war er verschwunden.

Erst am nächsten Tag kam er wieder raus. Er ging zum Gitter und ich erkannte seinen Geruch und wachte auf. Malwieder hatte ich unter dem Baum ganz hinten am Gehege geschlafen. Ich stand auf, da ich neben seinem Geruch noch den von frischen Fleisch roch. Ich hob meine Nase und schnüffekte nach vorne. Er öffnete wieder die Gittertür, aber ich blieb im hinteren Bereich. Also kam er auf mich zu. Er hatte ein großes Stück Fleisch in der Hand.

Irgendwas an seiner Aura sagte das er stark ist und deshalb keine Angst vor mir hat. Als er neben dem Baum stand wedelte er mit dem Stück Fleisch herum. Ich hatte nun seit 2 Tagen nichts gegessen und war fast am verhungern. Ich kam knurrend auf ihn zu. Er ging in die Knie und hielt das Fleisch hin. Ich kam langsam auf ihn zu. Sein Blick sagte mir gar nichts. Ich biss am vorderen Ende in das Fleisch und wollte es aus seiner Hand ziehen, aber er ließ es nicht los.

Ich fing stärker an zu ziehen und biss immer mehr in das Fleisch. Es war wie Tauziehen. Langsam reichte es mir aber und ich wollte nach seiner Hand schnappen. Er zog sie aber rechtzeitig zurück und ich versuchte trotzdem weiter ihn zu beißen. Er reagierte aber so schnell und packte mein Nackenfell um mich auf den Boden zu drücken. Nein, er presste mich auf den Boden und hielt mit einer unglaublichen Kraft meinen Körper fest.

Ich versuchte mich zappelnd zu wehren, aber dann fingen seine blauen Augen an zu leuchten und er knurrte mich mit einem tiefen und furchteinflößendem Ton an. Er war also auch ein Werwolf. Ein sehr starker.

Broken Wolfgirl (Abgeschlossen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt