Kapitel 8

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Ich wurde aus meinem tiefen Schlaf mit einem rütteln und seufzen gerissen. Ich blinzelte mich wach und sah genau in Nash's blaue Augen. Schnell hob ich den Kopf um etwas Abstand zu bekommen. „Ähm.... Du liegst fast komplett auf mir. Kannst du runtergehen?“, fragte er keuchend. Ich lag tatsächlich fast komplett auf ihm. Hastig ließ ich mich zur Seite ins Bett fallen. Er richtete sich auf und seine Haare waren leicht verwuschelt was ihm aber perfekt stand. Ich sprang vom Bett und ging runter. Er folgte mir und sagte: „Nah, hast du Hunger? Ich mach uns Frühstück, da du ja so auf Speck stehst. Zum Glück hast du den Vorrat gestern nicht gefressen.“

Nach ein paar Minuten wühlen im Kühlschrank holte er eine Packung frischen Speck raus und begann es kurz darauf zu braten. Ich schaute ihm bei allem gierig zu.

Als er fertig war gab er mir die Hälfte und stellte den Teller damit auf den Boden. Innerhalb weniger Minuten hatte ich alles gegessen und war zufrieden. Währenddessen er noch alles aufaß sah ich nach draußen. Das Gewitter hatte aufgehört und die Sonne scheinte prall vom Himmel. Schade, dass heißt ich muss wieder in dieses dämliche Gehege...

Nash bemerkte meinen Blick nach draußen. „Oh, gut! Es hat aufgehört zu regnen. Dann kann Dean ja doch kommen.“ Dean? Kommen? Warum? Wer ist das? Ich stand auf und legte den Kopf schief. Daraufhin lächelte er nur.
„Dean ist ein Freund von mir. Außerdem ist er ein Mensch, weiß aber von Werwölfen. Ich habe ihm meine Situation erklärt und er wird heute mittag kommen. Du musst lernen auch normalen Menschen zu vertrauen.“ Ich schnaubte nur abwertend und legte mich aufs Sofa.

Ein Mensch also. Die sind doch alle gleich. Wenn er mir zu nahe kommt, wird er meine Zähne zu spüren bekommen. Nash hat sie doch nicht mehr alle! Einfach einem Menschen unser Geheimnis verraten. Wer ist so dumm und macht sowas. Außerdem hat er somit auch meins verraten. Nash ließ sich neben mich auf den Sofa plumpsen. Als er seine Hand auf meinen Rücken legte brummte ich genervt und schüttelte seine Hand ab. Er stand seufzend auf und meinte dann: „Komm geh wieder raus. Ich habe heute noch ein paar Patienten zu versorgen. Bevor du wieder meine Bude auf den Kopf stellst, solltest du draußen bleiben.“

Neinnn! Ich will hier drin bleiben! Ich sah ihn flehen an, aber er öffnete die Gartentür und schaute mich auffordernd an. Mit hängendem Kopf lief ich raus uns Gehege. Er schloss das Tor ab und verschwand im Haus.

Ich trabte nach hinten zu den Bäumen. Die Luft war noch feucht vom Regen und meine Pfoten sanken etwas im Boden ein. Ich sah wieder zum Wald. Warum lässt er mich nicht einfach raus? Ich will doch einfach nur frei sein...

__________

Am Nachmittag ging das Gehegetor auf und ich spitzte meine Ohren und sah auf. Nash und ein Junge mit dunkelblonden Haaren kamen auf mich zu. Ich hörte wie Nash zu ihm sagte: „Also Dean. Denk dran, du musst dich langsam nähern. Wenn was passiert greife ich sofort ein!“

Er nickte und sah mir dann genau in die Augen. Mein Nackenfell stellte sich auf und ich ging in Angriffsposition. Als er 3 Meter vor mir stand fletschte ich die Zähne.

„Hey! Ich kenne dich zwar nicht, aber ich habe erfahren das du wohl Probleme mit Menschen hast. Du kannst mir vertrauen. Ich bin genauso nett wie Nash. Außerdem bin ich ein guter Freund von ihm.“ Wer's glaubt! Er wartet wahrscheinlich nur auf den richtigen Moment um ihn und mich zu töten! Ich knurrte ihn an und lief von links nach rechts. Als er noch näher kam breschte ich auf ihn zu. Fest entschlossen ihn zu töten.

Ich erkannte aber keinerlei Angst in seinen Augen. Er sah mich einfach nur an. Ich wurde zwar etwas langsamer, weil er mich damit verunsicherte, aber dennoch sprang ich mit weit aufgerissenem Maul auf in zu. Noch in der Luft wurde ich am Nackenfell gepackt und runtergezogen. Ich landete hart auf dem Boden und jaulte auf. Vor mir erkannte ich die Schuhe von Dean.

Verzweifelt versuchte ich mich aus dem Griff zu befreien und nach vorne zu rutschen. Er zog mich aber einen Meter weg von ihm und ich erkannte Nash. „Du tötest ganz sicher nicht meinen Freund klar?“, sagte er wütend. Sofort ließ ich mich auf den Boden pressen und winselte. Er machte mir Angst wenn er so wütend ist. Als er mich loslies rannte ich schnell hinter einen Baum.

„Wow, du hast ihr eine Heidenangst gemacht.“
„Sie wird dich jetzt auf jeden Fall nicht mehr angreifen. Wahrscheinlich hat sie nun Angst vor dir.“

Ich blieb hinter dem Baum und wuselte hin und her. Dean sah mich an und ich wich seinem Blick sofort aus. Er kam wieder auf mich zu und ich hatte mal wieder die Arschkarte gezogen, weil ich in die Ecke gerannt bin. Er stand vor mir und ich begann vor Angst zu winseln. GEH WEG!

Er kam noch näher und ich schaute ich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Er ging vor mir in die Hocke und ich presste meinen Rücken gegen das Gitter. Ich jaulte quälend als er noch etwas näher kam. Dann hielt ich es nicht mehr aus und sprang mit einem Satz über seinen Kopf und rannte in Höchstgeschwindigkeit hinter Nash.

„Ich denke das reicht für heute. Sie ist völlig aus dem Häuschen“, sagte Nash. Dean stand auf und sah mich an. Ich versteckte mich immer noch hinter Nash's Beinen und presste mich zitternd an ihn. Dean nickte und Nash drehte sich zu mir um. Als er in die Hocke ging sprang ich ihn an wodurch er dann am Boden saß. Ich kuschelte mich in seinen Schoß und rollte mich zitternd zusammen. Nash begann mir sanft über den Rücken zu streicheln und ich beruhigte mich langsam. Ich schleckte kurz über seine Jeans und meine Anspannung fiel langsam ab. Erschöpfung machte sich in mir breit und ich schlief bald in seinen Armen ein.

Broken Wolfgirl (Abgeschlossen) Where stories live. Discover now