Kapitel 55 - Ich vergebe dir.

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All diese Zeit hatte ich Angst meinem Vater gegenüber zu treten, da ich wusste, mir würden all die Dinge einfallen die ich ihn niemals fragen konnte. Doch obwohl ich immer dachte ich hätte nicht mehr die Chance dazu mit ihm zu reden und praktisch gesehen hatte ich es auch nicht mehr, aber theoretisch konnte ich alles was ich wollte ihm hier und jetzt sagen. Also setzte ich mich ins Gras genau meinem Vater gegenüber und starrte direkt auf die Schrift, wie früher in seinen weichen Augen.“Ich war seit deiner Beerdigung nicht mehr hier..“ es fühlte sich komisch an hier zu sitzen und mit einem Grabstein zu reden, aber in meinen Augen war es viel mehr als das. 

Es war endlich ein Ende für den ganzen Hass und Enttäuschung die ich gegenüber meinem Vater fühlte.

“All diese Zeit…fragte ich mich warum du uns wohl verlassen hast. Es sind mir viele Dinge durch den Kopf gegangen warum du es wohl getan hast, aber immer wieder bekam ich keine Antwort. Du hast weder ein Brief hinterlassen, noch sonst was und hast mich alleine gelassen..“ ich fühlte wie mein Herz anschwoll, als ich an die Zeit dachte wo er bei mir war und mich Nachts immer in seine Arme gehalten hatte, wenn ich nicht schlafen konnte. Seine Arme gaben mir immer Sicherheit und ich fühlte mich wohl, deshalb konnte ich nie ohne seine Arme um mich herum einschlafen bis ich ungefähr 10 war. Da hatte er uns verlassen.“Weißt du, es war echt schwer für mich ohne dich…jede Nacht wachte ich auf und musste merken du haltest mich nicht..“ ich fühlte wie die Tränen sich in meinen Augen sammelten und wie es immer schwieriger wurde zu atmen.“Als du uns verlassen hast, war ich wütend und verletzt. Bin ich heute noch….aber ich weiß, dass es einen Grund gegen musste warum du es getan hast und ich wollte dir nur sagen Dad..“ ich wischte mir ein paar Tränen vom Gesicht und lächelte, während ich die Wörter aussprach.“Ich vergebe dir.“ 

“All diese Zeit dachte ich, ich müsste unbedingt jemanden hassen, weil du nicht mehr bei mir warst, aber das ist nicht so. Dad, ich vermisse dich….du fehlst mir..“ ich legte meine Hand auf mein Gesicht und weinte leise, bevor ich wieder auf den Grabstein guckte.“Ich habe nun ein Freund Dad…er heißt Nick. Du würdest ihn mögen..“ ich lachte leicht und schüttelte mein Kopf.“Oder eher nicht. Du würdest Mom aufhalten, wenn sie überreagiert und du würdest sogar in dem perfekten Jungen Fehler finden, denn niemand wäre gut genug für mich…“ zögernd hob ich meine Hand und fuhr meine Fingerspitzen leicht über die Beschriftung.“In den ersten paar Monaten, kam ich öfters Nachhause und zählte wie sonst auch immer die Minuten bist du endlich kommen würdest…bis ich schließlich einsah, dass du niemals wieder kommen würdest.“ mein Herz tat weh. Alles in mir schmerzte so sehr und schrie förmlich nach meinem Daddy. 

“Weißt du Dad, ich habe einen neuen besten Freund…er ist toll. Er hat mich verändert. Und er gibt mir die Sicherheit die du mir damals gegeben hast.“ ich lachte, als ich daran dachte wie ich mich gefühlt habe als Connor seine Arme unter mein Nacken legte und ich so auf seinem Brustkorb wie eine kleine Hase einschlief. Genau wie bei meinem Vater.“Jedes Mal, wenn ich bei ihm bin, dann fühle ich mich gut…ich fühle mich besonders und schön…er ist aber so ein Idiot, Dad.“ ich lachte wieder und ich konnte nicht anders, als darüber nachzudenken wie es wohl aussehen müsste wenn man mich von Außen sah. Während dem Weinen lachen und zu einem großen Stein sprechen. 

Ziemlich merkwürdig. 

Nein, nein, ganz und gar nicht. Nimm dir doch mal ein paar Blätter und unterhalte dich auch mit denen, sie sind bestimmt einsam. 

“Er tut immer einen auf stark und lässig, aber im Inneren ist er ganz weich und flauschig.“ meinte ich augenrollend und wischte mir wieder ein paar Tränen weg, bevor auch schon die nächsten kamen.“Ich bin immer noch gut in der Schule…ich werde mich in 2 Monaten für die Brown anmelden…wie du schon immer gesagt hast, besser zu früh, als zu spät.“ der Wind wehte direkt auf mich zu und selbst wenn ich nicht anders konnte, ich dachte mir es war mein Vater und er hörte mich. Lächerlich, ich weiß, aber es half mir hier mit einem Grabstein zu reden und nicht zu denken, dass ich verrückt geworden bin.“Dad was soll ich tuen? Ich bin verzweifelt…“ Tränen rollten mir die Wangen runter und ich rückte meinem Vater etwas näher.“Du sagtest immer ich müsste nur auf mein Herz hören und alles andere wäre danach viel einfacher…doch was wenn ich nicht weiß, was mein Herz genau will? Was passiert dann, was muss ich dann tuen? Dad du bist nicht hier, du hast mich verlassen. Alles was ich je wollte, war das du stolz auf mich bist und immer an meiner Seite bist.“ ich weinte stark und laut.“Aber du wirst nicht da sein, wenn ich meine Zulassung für’s College bekomme oder wenn ich meinen Abschluss mache. Du wirst meinem Date nicht sagen, dass du ihm alle Knochen brichst, wenn mir etwas zustößt und du wirst nicht miterleben, wie ich mein ersten Job bekomme. Meine Kinder werden kein Opa haben, bei meiner Hochzeit werde ich niemals einen Vater-Tochter-Tanz haben und du wirst mir niemals sagen, dass ich die hübscheste Braut auf der ganzen Welt war. Sag mir Dad, wie soll ich damit leben?“ ich fühlte wie einfach alles um mich herum zu einem reinen Chaos wurde. Ich fühlte mich schlecht und allein, als würde er mich wieder von vorne verlassen und mich alleine lassen.

“Dad, warum hast du es getan? Warum!? Warum konntest du nicht bei mir bleiben?! Warum nicht?!“ ich schlug mit meiner Hand auf den Grabstein zu, doch tat am Ende nur mir selber weh und ich fühlte wie nach ein paar Schlägen, Blut von meiner Hand rinnte. Aber danach war ich zu schwach und ausgepowert um irgendwas anderes zu tuen, als zu weinen und zu sprechen.“Dad, ich vermisse dich..so..unglaublich..bitte komm zu mir zurück..“ ich ließ mein Kopf ins Gras fallen neben dem Grabstein meines Vaters und weinte ohne Halt. Langsam weinte ich schon so viel, dass die Tränen mir wehtaten und ich vom vielen Schreien, keine Stimme mehr hatte.“Ich liebe dich Dad und ich weiß, du hast mich auch geliebt. An diesen Gedanken werde ich festhalten und ich vergebe dir. Für alles. Ich vergebe dir…“ 

The Player, Prince Charming and Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt