Kapitel 3 - Neue Nachbarn.

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Nach diesem Vorfall war ich die ganze Zeit in Gedanken versunken und dachte über die ganze Sache nach. Sein T-Shirt hatte ich zusammen gefaltet und wollte es ihm zurück geben, denn ich kann ihm nicht verübeln, dass er so mit mir sprach, das taten schließlich alle. Es war nett genug von ihm mir zu helfen, auch wenn er es nicht für mich getan hatte. Aber ich hatte genug davon so behandelt zu werden, ich hatte genug davon, dass die Stereotypen denen anscheinend nur Scheiße im Hirn feststeckt mein besten Freund runter machen nur weil er homosexuell ist. Oder das irgendwelche Plastik’s meine beste Freundin runter machen nur weil sie das Essen genießt. 

Nach der vorletzten Stunde fragte ich den Direktor welches der Spind des Neuankömmlings ist und wartete davor, bis er schließlich einbog und mich genervt anblickte.“Was willst du?“ fragte er herablassend und ich strick ihm sein T-Shirt aus, worauf er verwirrt zwischen mir und dem T-Shirt hin und her guckte.“Keine Sorge, ich habe es nicht getragen, also musst du es nicht wegschmeißen.“ sagte ich leise und hob mein Blick immer nur kurz. Keine Ahnung warum, aber ich wollte ihm nicht auf die Nerven gehen. Er hatte mit allem Recht was er sagte, wir waren erbärmlich. Ich war erbärmlich. 

Schließlich nach einer gefüllten Ewigkeit nahm er das T-Shirt an und ich guckte zum ersten Mal richtig hoch zu ihm um in seine Augen zu gucken. Sie hatten so ein beruhigendes Braun und für eine kurze Zeit merkte ich gar nicht, dass ich ihn angestarrt hatte. Dann senkte ich schnell mein Blick und spürte schon wie meine Wangen sich erhitzten.“Selbst wenn du es nicht für uns, für mich getan hast, trotzdem danke.“ sagte ich, es war beinahe ein Flüstern und ich drehte mich auf den Fersen und ging davon. Er hatte so Recht. Ich lasse mich nicht mehr so behandeln von denen, es geht noch, dass sie mich so behandeln, aber meine Freunde sollen sie in Ruhe lassen. Ich werde nicht noch einmal still dar sitzen, während meine Freunde sich wünschten der Erdboden würde sie verschlucken. Es hört sich vielleicht behindert an, aber nur dieser eine Satz von ihm brachte mich dazu, all diesen Mut zusammen zu fassen und auch wenn er irgendwie irritierend ist, dank ich ihm dafür. Ich bin kein Spielzeug und meine Freunde auch nicht, das werde ich jeden beweisen. Montierst zu Hardcoremodus, was? Halt die Klappe. 

Die letzte Stunde hielt sich Stacy eher fern von uns und eigentlich sah ich sie gar nicht mal so oft, wie sonst. Diese Junge hat ihre Gefühle wohl sehr verletzt und auch wenn ich weiß, was für ein Beast sie ist, habe ich dennoch Mitleid mit ihr. Bin ich behindert? Eindeutig. 

Auf dem Weg Nachhause sah ich einen großen Umzugswagen genau neben unserem Haus stehen und ich fragte mich wer da wohl neben uns eingezogen ist. Früher lebte dort ein alter, netter Mann, aber er kam beinahe nie aus seinem Haus und wenn, dann nur um kurz die frische Luft zu genießen. Ich glaube, ich war die Einzige die sich mit ihm je unterhalten hat und er erzählte mir, dass er dieses Haus zusammen mit ihre Frau erbaut hatte. Es war Liebe auf den ersten Blick, deshalb wollte er nie ausziehen, selbst nachdem sie verstorben war. Er sagte immer, dass ich ihn an seine geliebte Frau erinnerte wegen meinen Augen. Ich mochte ihn und nach seinem Tod war ich Wochen lang nur am Weinen. Irgendwie bin ich angepisst, dass das Haus so schnell verkauft wurde. Ganz ehrlich. Tz. Komm mal wieder runter Rambo, bevor du noch eine Fliege tötest oder noch schlimmer. Ha-ha! Wahnsinnig witzig. Ich weiß. 

Ich ging rein und meine Mutter rammte mich fast um mit einem Teller in ihre Hand voller Kekse. Als sie mich erblickte und sich vergewissert hatte, dass den Keksen nichts zugestoßen ist, sah sie mich komisch an und dann grinste sie hinterhältig. Oh nein…Sie will doch nicht, dass ich…“Gut das du hier bist Süße. Könntest du die hier rüber zu den Nachbarn bringen und Sie begrüßen? Das wäre echt nett.“ sagte sie schmunzelnd und ich schüttelte heftig meinen Kopf.“Doch, das wirst du.“ sie drückte mir die Kekse in die Hand und ich sah sie bettelnd an um mir das nicht an zu tun. Das letzte Mal wo ich Nachbarn also die Millers willkommen heißen musste, fackelte ich beinahe ihr ganzes Haus ab. Lange Geschichte. 

The Player, Prince Charming and Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt