Kapitel 73 - Schlechtes Timing und schlechte Entscheidungen.(Part I)

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Nachdem ich mir sicher war, dass die Luft rein ist und Stacy gemeinsam mit Madison aus dem Raum verschwunden ist, erhob ich mich wieder und starrte unwillkürlich auf den Boden. Was sollte ich jetzt tun? Natürlich Ella warnen, was denn sonst du Idiot?! Stimmt, du hast Recht, dass muss ich. Schnell nahm ich die Schlüssel für die ich gekommen bin in die Hand und rannte aus dem Klassenzimmer, runter zu Miss Hope um ihr das zu geben wofür sie mich rauf geschickt hatte. Sie bedankte sich und ich lächelte sie an, bevor ich auch schon mein Handy aus meiern Hosentasche nahm und dem Flur entlang lief. Schnell wählte ich Ella’s Nummer, doch wurde enttäuscht, als sie nach dem dritten Anruf immer noch nicht abhob. Einer von Ella’s Freundinnen, ich glaube ihr Name war Kathe, lief auf dem Flur mir entgegen und ich griff an ihrem Arm, als sie an mir vorbei gehen wollte.“T-tut mir Leid, weißt…weißt du zufällig wo Ella…ist?“ ich hasste mein Gestotter vor fremden Menschen, aber ich konnte mir nicht helfen und stotterte weiter.“I-ich muss mit ihr reden.“ 

“Sie sagte sie muss zum Chemieraum, sie sollte noch da sein.“ antwortete sie verwirrt und ich bedankte mich leise, meine Füße schon auf dem Weg zum Chemieraum. Je früher ich Ella warne, desto früher kann sie was dagegen unternehmen. Als ich mein Handy vibrieren spürte in meiner Hand, erstarrte ich in meiner Bewegung und hoffte, dass es Ella sein würde, doch stattdessen war es Mike. In Eile ignorierte ich sein Anruf und lief weiter zum Chemieraum, bis ich schließlich ankam und reinstürmte. Meine Augen weiteten sich, als ich sah wie Ella auf Nick lag, ihr T-shirt auf dem Boden gemeinsam mit dem von Nick und seine Hose offen. Geschockt starrte ich sie an und sie mich, worauf ich ein Schritt nach hinten machte.“April, das—“ begann Nick und ich hob meine Hand um ihm zu zeigen, dass er nichts sagen sollte.“N-nein, d-das, es tut mir Leid, ich wollte nicht..“ aus irgendeinem Grund und ich verstand wirklich nicht warum, wurde ich wütend auf Ella. Wütend, dass sie mit Nick rummachte und ich konnte nicht anders, als mir selber zu sagen, dass ich dachte wir wären Freunde.“April, ich wollte es dir erzählen, aber..“ sie verstummte von allein und ich lächelte auch sie an.“N-nein, alles okay. Ich…lass euch jetzt alleine.“ ich machte die Tür zu und atmete tief ein, meine Atmung bebend und meine Hände zitternd. 

Was war nur los mit mir? 

Mein Handy begann wieder zu klingeln und ich sah Mike’s Name auf dem Bildschirm, worauf ich auflegte und das Handy in meiner Hosentasche steckte. April, geh zurück und erzähle Ella was Stacy vorhat! Mit angespanntem Kiefer entfernte ich mich immer mehr vom Chemielabor und fühlte wie ich immer wütender wurde. Wie konnte Ella das tun und einfach mit Nick zusammen kommen? Sollte sie nicht sowas wie meine Freundin sein? Und wie es scheint hat Nick nicht grade lange gebraucht um über mich hinweg zu kommen. April! Geh zurück! Sie wird vor allen anderen bloßgestellt werden, wenn du es nicht tust! Es ist nicht mein Problem! Ich hätte gar nicht da sein sollen wo Stacy das besprochen hat, also ist das nicht meine Sache, das geht mich nichts an. Und ob! Du könntest es verhindern, also beweg dein Arsch wieder zurück zu ihr! Auf gar keinen Fall. Soll doch Nick einfach für sie da sein. 

Mein Handy begann wieder zu klingeln und ich nahm es wütend aus meiner Hosentasche. Mike hatte mir 2 Nachrichten geschickt, doch diesmal war es Connor der mich anrief. Mit einem frustriertem Seufzer schaltete ich mein Handy aus und rannte zu meinem Spind um meine Tasche zu nehmen, bevor ich auch schon zum Hintereingang lief. April, was tust du da? Connor wartet draußen auf dich! Und du musst Ella über Stacy warnen! Was ist nur in dich gefahren?! Das ist nicht meine Verantwortung! Stacy hatte mich erniedrigt für so eine lange Zeit und niemand hat was dagegen gemacht, da kann auch Ella mal was Schlimmes zu stoßen. Bist du bescheuert?! Und warum ignorierst du Connor?! Ich möchte ihn jetzt nicht um mich herum haben, ich möchte niemanden um mich herum haben

Mit schnellen Schritten ging ich aus der Schule und sah Brady im Parkplatz grade auf sein Motorrad aufsteigen.“Brady!“ rief ich und wenn ihr euch noch erinnern könnt, war er einer der Typen der immer mit mir an einem Tisch saßen, als ich weder mit Connor noch mit Nick was richtig zu tun hatte. Er ist der Typ der immer schläft und das sehr oft.“Oh, April.“ er guckte müde zu mir rauf und wartete drauf, dass ich ihm sage was ich will.“K-kannst du mich mitnehmen?“ er nickte und übergab mir den Helm den er grade selber anziehen wollte und ich legte es auf mein Kopf, bevor ich mich auf sein Motorrad setzte und meine Arme um seine Taille. Irgendwie zitterte ich am ganzen Körper, da ich noch nie auf einem Motorrad gesessen bin und wie auf ein Schlag, schien das auch Brady auf zu fallen.“Bist du schon mal mit einem Motorrad gefahren?“ ich schüttelte mein Kopf grade noch so, dass er es bemerkt und klammerte mich noch fester an ihm.“Lass dich einfach locker. Ich fahre aber in die Stadt, ist das für dich okay? Oder soll ich dich Nachhause fahren?“ 

“Überall nur nicht Nachhause.“ 

—∞— 

Nick und Ella zu sehen war wie ein Tritt in den Magen und dabei verstand ich nicht mal wieso. Nick und ich waren Geschichte, ich war glücklich mit Connor. Ich liebte Connor, das wusste ich, aber warum fühlte ich mich dann so wütend? Die Fahrt war eigentlich viel entspannter und weniger gruselig, als ich es mir vorgestellt hatte und eher ich mich versah, waren wir bereits mitten in der Stadt und Brady machte den Motor aus.“Wir sind hier.“ informierte er mich und ich nahm den Helm ab, bevor ich es ihm übergab. Er sah so müde aus wie immer, doch aus irgendeinem Grund war er nicht so wie ich es mir vorgestellt hätte. Sonst war er so still und schlief einfach, doch jetzt sah er gar nicht aus wie ein Außenseiter.“D-danke für die Fahrt.“ er zuckte nur mit der Schulter und stieg auch von seinem Motorrad.“Jeder Zeit. Hey, kennst du Ty eine Stufe höher?“ ich nickte, etwas überrascht, dass er tatsächlich weiterredete.“Ein paar seiner Freunde, ich und er gehen etwas Rauchen. Du wirkst sehr verspannt, also wenn du willst…“ geschockt starrte ich ihn an und wusste gar nicht, dass Brady so ein Mensch war der kifft. Oder dass er Freunde hatte in der Schule.“I-ich wusste gar nicht, d-dass du…“ er lächelte schwach und ich lächelte etwas nervös zurück.“Ich bin ein Außenseiter weil ich eins sein will. Meine Eltern sind reich und ich will einfach den ganzen Tag schlafen, deshalb entschied ich mich zu euch Außenseitern zu gehören, denn das ist viel einfacher als einer der Beliebten zu sein. Zumindest für mich.“ ich nickte und verstand aus irgendeinem Grund worüber er redete. Bevor das Ganze mit Nick und Connor angefangen hatte, war ich zwar für niemanden wichtig und Stacy und seine Truppe hatten es oft auf mich abgesehen, aber keiner starrte mich auf dem Flur an. Keiner erfand Gerüchte über mich oder schmierte mein Spind voll oder meine Bücher. 

“Also, wie siehts aus? Hast du Lust?“ selbst wenn ich ihn verstand, ich wusste das Marijuana eine Droge war und ich war nun wirklich nicht ein Mädchen das Drogen zu sich nahm.“Äh-ähm, nein, aber danke.“ 

“Klar. Wenn du deine Meinung änderst, wir sind bei der alten Industrie Gebäude nicht weit entfernt. Sonst, sehen wir uns einfach morgen.“ ich nickte, wusste aber das ich nicht zu ihm gehen würde und er drehte sich noch einmal zu mir um.“Oh und, was ich gesagt habe, das bleibt alles unter uns, ja?“ ich lächelte ihn an und nickte wieder, worauf er winkend in die andere Richtung anfing zu gehen. Wow. Hätte nie gedacht, dass Brady es sich ausgesucht hat ein Außenseiter zu sein oder dass seine Eltern reich sind. Eigentlich denke ich, dass Brady und ich Freunde werden könnten, wenn ich mich mit ihm mehr unterhalten würde, aber das wird höchstwahrscheinlich nicht passieren. Wenn ich erstmal nicht mehr  wütend bin, werde ich mich schämen dass ich einfach so auf ihn zugegangen bin und so etwas gefragt habe. Doch jetzt war das noch nicht so. 

Mit einem Seufzen wollte ich grade über die Straße gehen, da die Lampe von rot auf grün gewechselt hat, als ich etwas sah, dass mich noch mehr schockte, als Nick und Ella. Meine Mutter. Ein Typ. Küssend. Was zum Teufel soll das?! Hat sie etwa mein Dad vergessen!? Wie kann sie einfach mit jemand anderen rummachen und sollte sie nicht eigentlich arbeiten?! Was soll das!? April, tu nichts Dummes. Sie redet ständig darüber wie wichtig Verpflichtungen sind und dann geht sie nicht zur Arbeit um mit diesem Typen rumzuknutschen!? Wie kann sie das einfach so tun, denkt sie dabei nicht an mein Vater?! Das wars?! Sie hatte es abgeschlossen und nimmt sich einfach jemand anderen!? Was für eine Schla—“April!“ ich drehte mich um und sah Brady auf mich zu laufen.“Hey, ich wollte noch sagen, dass dein Handy aus deiner Hosentasche gefallen ist. Hier.“ er übergab mir mein Handy und ich guckte wieder zurück auf meine Mutter, die lachend ein Kuss auf den Mund des Typens gab, als hätte es mein Dad nie gegeben. 

Wütend drehte ich mich wieder zu Brady der mich verwirrt musterte und eine Hand auf meine Schulter legte.“Gehts dir gut?“ 

"Steht dein Angebot von vorhin noch?“ 

The Player, Prince Charming and Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt