Kapitel 7 - Hausgemachte Waffeln.

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“W-warum weinst du?“ wenn ich nicht so voller Wut gewesen wäre, hätte ich über sein gefaktes Schock beinahe gelacht.“Warum ich weine?“ ich schniefte und machte die Tür auf.“Geh. Sofort.“ ich biss mir auf die Zunge und drückte meine Augen fest zu um die Tränen zurück zuhalten.“Sag mir nicht…war das dein erster Kuss?“ ich sagte nichts, stattdessen guckte ich auf den Boden und kämpfte gegen die Tränen. Mein erster Kuss…ja ich weiß. Ich bin erbärmlich, dass ich über so etwas weine, aber nicht jeder ist gleich. Selbst wenn es für andere ein Kinderspiel ist jeden Tag jemand anderen die Zunge in den Hals zu stecken, mir war das so wichtig, dass ich Tag und Nacht davon geträumt habe. 

“Jetzt…wein nicht. Bitte..“ seine Stimme klang verzweifelt und ich guckte zu ihm rauf. Spöttisch lachte ich und spuckte ihm mit voller Wucht ins Gesicht.“Verpiss dich.“ wow. Noch nie in meinem ganzen Leben war ich so fies gewesen zu jemanden, noch nie. Er spannte sein Unterkiefer an, doch paar Sekunden später ließ er wieder locker und sah mich voller Reue an.“Bitte entschuldige.“ war das Einzige was er sagte, bevor er durch die Tür ging und die Tür fest zu knallte. Schnell rannte ich auf mein Bett zu und verbarg mein Gesicht in mein Polster. Die Tränen drängten nach vorn und ich sah keinen Grund warum ich sie länger zurück halten sollte. Ich ließ los. Es tat gut, glaubt mir ich bin nicht jemand der lange über etwas trauert, selbst wenn es so wichtig zu mir war, dass ich jemanden ins Gesicht gespuckt habe. Mit Tränen und einem starken Weinanfall fiel ich in einen unruhigen Schlaf und wollte gar nicht aufstehen.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich elend für das was ich getan hatte. Er hatte schließlich keine Ahnung, dass ich mein ersten Kuss noch nie hatte oder das es mir so wichtig war. Außerdem hatte ich ihn ja gesehen, so intim und vielleicht wollte er das nicht. Aber dennoch fragte ich mich, warum er mich geküsst hat? Das ergab keinen Sinn.

“Oh je! Wie siehst du denn aus?“ meine Mutter stellte einen Teller voller Frühstück vor mir ab und guckte mich entsetzt an. Ich konnte mir schon vorstellen, dass ich Augenschwellungen habe und einen Augenring habe der zeigt, dass ich seit Tagen nicht mehr geschlafen habe, aber das war mir egal. Ich fühlte mich mies. So mies. Ja, er hat mir etwas sehr Wichtiges genommen, aber trotzdem hätte ich ihn nicht so anfahren sollen. Oder? Also ich sage er hätte noch viel mehr verdient. Nein. Ich gehe mich gleich entschuldigen.“Danke Mom für deine Bemerkung und für’s Frühstück, aber ich habe kein Hunger.“ ich stand vom Tisch auf und ging aus dem Haus. Mit schnellen Schritten ging ich auf sein Haus zu und stoppte genau vor seiner Tür. Aber was wenn er noch schläft? Es ist schließlich Samstag und vielleicht will er ausschlafen? Es ist bereits 11 Uhr, er wird wahrscheinlich schon wach sein. Ja du hast Recht.

Gerade wo ich klopfen wollte öffnete sich die Tür und eine Frau Mitte 40 kam raus. Sie erblickte mich und lächelte mich freundlich an.“Kann ich dir helfen?“ fragte sie und schloss die Tür hinter sich, worauf ich meine Hand wieder nach unten gab.“Ä-Ähm, ja. Ich suche..Player. Ich meine Connor!“ ich lächelte entschuldigend und irgendwas blitzte in ihre Augen auf. War das Erleichterung? Keine Ahnung, bin immer noch verwirrt wegen gestern.“Bist du hier, weil du was vergessen hast bei ihm?“ was? Es kommen wohl viele Mädchen hier her.“Ähm nein. Ich und Connor, also. Ich wohne gegenüber und wollte einfach mal mit Connor über etwas reden.“ normalerweise hätte ich bei Fremden nie so leicht ein Satz hingekriegt, aber genau wie bei Connor hatte ich mich gut gefühlt in ihre Nähe. Sie lächelte, öffnete wieder die Tür und zeigte mir das ich reingehen soll.“Er ist im 2.Stock und schläft. Bitte komm öfters mal vorbei vielleicht mit deinen Eltern, ich möchte gerne meine neuen Nachbarn kennen lernen.“ sie lächelte mich an und ich nickte zögernd, bevor sie die Tür schloss und ich mich im Haus umsah. Es war groß und sehr teuer eingerichtet. Doch ich wollte nicht mehr Zeit vergeuden indem ich hier rumstand, also drehte ich mich um und ging die Treppen rauf. Anders als bei uns, knarcksten hier nicht die Stufen und der zweite Stock war genau so stilvoll eingerichtet, wie der erste. 

“Brichst du jetzt auch noch in mein Haus ein?“ er stand nur in Boxershorts angelehnt an einer Tür und sofort bedeckte ich meine Augen mit meinen Händen, da ich dachte er will nicht, dass ich ihn Boxer sehe.“Nein, deine—“

“Was machst du hier? Willst du Rache nehmen für gestern?“ meine Augen immer noch bedeckt schüttelte ich mein Kopf, doch er ignorierte es.

“Nein ich-“

“Woher hätte ich wissen sollen, dass das dein erster Kuss war? Ich werde mich nicht entschuldigen.“ schließlich ließ ich meine Hände nach unten fallen und er sah eher neutral aus.“Ich bin hierher gekommen um mich für mein Verhalten zu entschudigen. Deine Mutter-“

“Sie ist nicht meine Mutter!“ schoss es mir hoch und ich sah ihm in die Augen. Dann wanderten meine Augen runter zu seinem muskulösen Oberkörper und dann schließlich zu seiner Männlichkeit. Sofort blickte ich wieder rauf und sah ein breites Grinsen in seinem Gesicht.“Ä-Ähm, wie auch immer. S-sie hat mich hier reingelassen und das wars. Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich dich..“ 

“Zuerst beim Sex angestarrt und dann angespuckt hast?“ beendete er mein Satz und ich nickte. Es war mir äußerst unangenehm, dass er nur in Boxer vor mir stand, aber es wäre mir noch unangenehmer ihn zu bitten, sich was anzuziehen, schließlich war ich ja in seinem Haus. Seufzend kam er auf mich zu und ich befürchtete schon, dass er den gestrigen Vorfall wiederholt, doch stattdessen reichte er mir die Hand.“Vergessen wir es.“ verwirrt und zögernd nahm ich seine Hand an und die plötzliche Wärme verpasste mir ein Gänsehaut. Jetzt wo ich darüber nachdenke, schaut er wirklich besser aus, als jeder dem ich bis jetzt begegnet bin. Aber trotzdem gehört mein Herz Nick.“Kann…Kann ich dich was fragen?“ wollte ich wissen und er ließ schließlich meine Hand los, bevor er nickte.“Hast du bereits.“ er grinste und ging dann indem Zimmer, wo er vorhin noch angelehnt war. Kurzer Zeit später kam er mit einem T-Shirt aus, aber immer noch in Boxer. Immer hin besser als nur ein Boxer.“Warum hast du mich geküsst?“ darüber zu sprechen schmerzte irgendwie, aber ich durfte mich nicht wie ein Kind benehmen. Ja, ich wollte unbedingt, dass mein erster Kuss was besonderes wird, aber es gibt noch viele Erste-Male, also darf ich mir das nicht so zu Herzen nehmen.“Du hast mich ja beim ficken erwischt. Ich wollte das Mädchen loswerden und einfachste Weg war, dich zu küssen während sie schaut.“ dennoch. Warum konnte er sich nicht einfach irgendeine Ausrede einfallen lassen? Ach, mein Kopf tut weh und meine Augen auch, ich sollte besser Nachhause gehen.“Übrigens. Es war nicht meine Absicht, dass du die ganze Nacht heulst. Ehrlich.“ er sah mich nicht an, sondern ging an mir vorbei und seine Worte waren auch nur sowas, wie ein leises Flüstern, aber woher er wusste er das? Deine Augen sind mehr angeschwollen, als Onkel Herb’s Arsch nach einem Bienenstich. Oh. Stimmt. 

Er ging die Treppen runter und ich ging ihm hinterher.“Iss mit mir. Du hast bestimmt noch nichts gefrühstückt.“ bot er mir an und ging durch’s Wohnzimmer in die Küche. Die Küche war aus schwarzen Marmor und glänzte wunderschön, außerdem war sie doppelt so groß wie meine. Aber ich hatte keinen Hunger und ihm länger auf die Pelle rücken, wollte ich auch nicht.“Nein danke. Ich muss mich noch duschen und ich habe noch viel zu erledigen.“ ich mochte es nicht zu lügen, aber ich hatte keine wirkliche Ausrede warum ich nicht mit ihm essen kann.“Komm schon. Ich mache die tollsten Waffeln.“ er zwinkerte mir zu und trank ein paar Schlücke Orangensaft aus der Flasche.

“Eine Waffel kann ja nicht schaden..“ ich setzte mich vor dem Küchentisch und sah ihm amüsiert zu, während er unsere Waffeln zubereitete. 

The Player, Prince Charming and Me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt