Kapitel 46

4.4K 185 20
                                    

Linns Sicht:

Oh Gott warum jetzt ausgerechnet der. Warum kann mein Leben nicht einmal normal laufen?! Egal, besser ich verschwende keinen Gedanken mehr daran. Ich laufe nach Hause  und packe alles aus. Zum Glück habe ich alles bekommen was ich wollte, sodass ich mir jetzt etwas Hähnchen mit Gemüse anbraten kann. Es ist zwar nicht so lecker wie das Essen im Schloss, aber das macht nichts. Nach dem wegräumen lege ich mich wieder hin, da es jetzt Abends ist.

Am nächsten Morgen:

Heute bin ich extra früh aufgestanden um meinen kleinen Garten wieder aufzuräumen. Ich habe dort ein paar Kräuter und Früchte gepflanzt aber die sind alle eingegangen. Zuerst entferne ich das ganze Unkraut. Danach lockere ich etwas die Erde auf und schneide alle Pflanzen weg die tot sind. Aber woher soll ich jetzt neue Samen bekommen? Auf dem Markt verkaufen sie sowas nicht und im Wald gibt es die nicht. Ich habe sie damals nur von jemanden bekommen. Ah ich weiß!
"Ich wünsche mir neue Samen von den Pflanzen die hier vorher waren." und kaum war ich fertig mit sprechen, befanden sich kleine Beutel in meinen Händen. Vorsichtig grabe ich die neuen Samen ein und gieße noch etwas Wasser drüber. Jetzt dauert es noch ein bisschen aber bald habe ich wieder frische Kräuter und Früchte. Zwar könnte ich mir sofort wünschen das alles wieder wächst, aber dann hätte ich keine Arbeit mehr und würde die nächsten Tage nichts zu tun haben. Ich entferne noch ein paar Pflanzenreste bis aufeinmal schwarze Schuhe vor mir auftauchen. Leider tritt dieser jemand direkt auf meine Samen die ich noch nicht richtig vergraben habe. Natürlich ist es Mikaelo. "D-du stehst auf meinen Samen. Könntest du bitte ein Schritt bei Seite gehen." Verwundert schaut er zur Erde runter zuckt dann aber nur mit den Schultern. "Das sind doch nur ein paar blöde Samen. Ich will etwas spazieren gehen. Los komm."  Ohne noch weiter drauf zu achten das ich noch zu tun habe, geht er voraus. Ich habe keine andere Wahl. Wenn ich nicht das mache was er sagt wird er seinem Vater irgendwelche Lügen erzählen und dann bekomme ich mächtig Ärger. Er ist viel zu schnell, nur mit etwas Mühe komme ich hinterher. Später sind wir an einem Fluss angekommen. Da ich erschöpft bin setze ich mich auf einen Stein. "Im übrigen habe ich das vorhin gesehen mit deiner Magie." Oh nein ich habe garnicht aufgepasst ob noch andere in der Nähe waren. "Ich wusste garnicht das du Magie beherrscht aber jetzt kannst du mir mal einen Wunsch erfüllen." Zum Glück ist es ihm egal was für Magie ich beherrsche. "Ich will ein Schwert. Los mach mir eins."
"A-aber wofür brauchst du ein Schwert?"
"Frag nicht und mach mir endlich eins. Na los!“  Ängstlich nicke ich. Dadurch das ich die letzten Tage meine Magie benutzt habe bin ich etwas schwächer geworden doch ich schaffe es noch ein Schwert zu zaubern. Ohne auch nur danke zu sagen nimmt er es mir aus der Hand. "Hätte besser sein können aber gut." Er lässt es etwas schwingen und ich muss sagen er ist ziemlich gut. "Du kannst mit dem Schwert kämpfen?“ frage ich. Eigentlich bekommen nur Adlige und Könige Unterricht in sowas. Leute wie wir haben nicht genug Geld für sowas.
"Mein Vater hat gute Kontakte zum König und zwei seiner Generalen. Er konnte einen Lehrer und Übungsschwerter für mich organisieren." sagt er nebenbei.
"Aber eigentlich bin ich hier, weil ich jetzt deine Zustimmung zur Heirat will." Oh nein. Wieso lässt er nicht locker. Er sieht doch das ich das nicht will. Doch plötzlich sehe ich seine Schwertspitze vor mir. Er kommt mir damit näher und hebt leicht mein Kinn damit an, sodass ich ihn ansehen muss.
"Sei dir jedoch bewusst, dass wenn du nein sagen solltest ich dich aus der Stadt jage."
"Was a-aber ich habe doch nie was schlimmes gemacht und die anderen wissen das auch. Außerdem weiß ich dann nicht wo ich hinsoll."
"Nicht mein Problem. Und wen vertrauen die Bewohner mehr. Einem Mädchen das am äußersten Teil der Stadt wohnt und das man kaum sieht. Oder dem Sohn des Bürgermeisters. Der der allen hilft und zukünftig diese Stadt leiten wird?
Also wie ist deine Antwort?"
Geknickt schaue ich wieder auf den Boden. Welche wahl bleibt mir denn noch. Zu Xanes will ich nicht bevor er sich nicht entschuldigt hat.
"J-ja." Ich muss nicht hochsehen um zu merken wie er grinst. Er dreht sich wieder um und schwingt wieder sein Schwert. "Sieh es positiv ich kann dir schöne Geschenke machen und dich verwöhnen mehr als alle anderen in der Stadt. Und ich gebe dir nich was wertvolles...."
"Und was soll das sein?“
" Meinen Schutz. Kein anderer Mann wird sich trauen dich anzufassen und falls doch bekommt er eine hohe Strafe. Und allein das schreckt schon viele ab."
Während er das sagt schneidet er einen Baum einfach so durch. Wie stark ist der bitte. "Natürlich erfüllst du mir ab und zu ein paar Wünsche."
"U-und was ist wenn du deine Mate triffst? Was wird dann aus mir?" Plötzlich verstärkt sich sein Griff um das Schwert. "Ich warte schon zu lange. Vielleicht werde ich sie auch nie treffen. Sollte es aber so sein werde ich sie natürlich heiraten. Du bleibst trotzdem bei mir und erledigst dann ein paar Arbeiten. Ich habe dir meinen Schutz versprochen und den kann ich dir nur geben, wenn du in meiner Nähe bist."
So ist das also. Ich muss ihn heiraten und wenn seine Mate da ist wird er mich als Hausfrau arbeiten lassen. Unauffällig wische ich mir eine Träne weg.
"Los wir gehen wieder." sagt er und zieht mich grob auf die Beine. Als wir an meinem Haus angekommen sind geht er einfach dran vorbei ohne sich zu verabschieden.
Diese Heirat muss verhindert werden. Ihn will ich garantiert nicht als Ehemann, auch wenn er stark ist.

Am Abend habe ich mich dazu entschlossen zum Schloss zu fliegen. Ich lasse meine Flüge erscheinen und fliege Richtung Schloss. Nicht damit ich Xanes um Hilfe anbettle, sondern weil ich Gabriel sehen will. Er weiß bestimmt was ich tun muss. Ich muss aber aufpassen das man mich nicht entdeckt. Doch zum Glück sieht mich keiner. Ich gehe zum Geheimgang und schleiche mich rein. Um diese Uhrzeit müsste er auch bei irgendwelchen Konferenzen sein, weswegen ich ungestört ins Zimmer kann. Ich komme im Bad an und öffne vorsichtig die Tür zum Zimmer. Doch leider sehe ich Xanes wie er im Bett schläft. Was soll das?! Er muss sich doch um das Königreich kümmern. Gabriel muss mir unbedingt erzählen was passiert ist. Ganz langsam schleiche ich zur nächsten Tür doch plötzlich trete ich gegen eine Gasflasche. Sie rollt etwas vorwärts. Xanes bewegt sich und öffnet langsam seine Augen. "Ich wünsche mir ich wäre unsichtbar." denke ich mir und greade in den Moment indem ich unsichtbar werde öffnet er seine Augen. Er steht langsam auf doch er hat Probleme das Gleichgewicht zu halten. Und erst jetzt sehe ich überall diese Gasflaschen. Er hat sich betrunken!  Auf einem Nachtschrank steht noch eine, die er sich gleich nimmt und wieder draus trinkt. Aber jetzt überkommt mich die Angst. Er sieht genau in meine Richtung. Verdammt riecht er mich etwa? Aber wenn er betrunken ist müssten seine Sinne doch benebelt sein. Plötzlich kommt er auf mich zu. Ich weiche ein paar Schritte zurück. Genau an der Stelle wo ich stand bleibt er stehen und schaut in einen Spiegel, der an der Wand hängt. Völlig unerwartet zerschlägt er diesen. Noch bevor ich schreien kann halte ich mir meine Hand vor den Mund. Ich merke wie wütend er ist. Er geht zur Tür und öffnet diese. Ich folge ihm.
Doch warum? Eigentlich kann es mir doch egal sein. Als wir an dem Kinderzimmer vorbei kommen bilden sich Tränen in meinen Augen. Alles ist zerstört. Warum?  Er hat doch so viel Geld und Liebe darein gesteckt. Leider muss ich weiter den sonst verliere ich ihn aus den Augen. Immer wieder nimmt er einen Schluck aus seiner Flasche. Wir laufen die Flure entlang und dann einige Treppen hoch. Warum sind hier niergends Wachen? Was ist hier bitte los? Quietschend öffnet er eine weitere Tür und ich merke das wir auf einen der vielen Wachtürme angekommen sind. Und auch hier keine Wachen. Xanes schaut in den Himmel und wieder trinkt er. Doch dann schmeißt er die Flasche auf den Boden. Vorsichtig gehe ich drum rum und stehe nun hinter ihm. Er schaut von dem Turm aus nach unten. Aber dann klettert er das Geländer hoch. Er wird doch nicht...?!

Xanes Sicht:

Sie ist weg. Ich habe nichts mehr. Ich werde weder sie noch eine Familie haben. Warum sollte ich mir das weiter antun. Wenn ich jetzt sterbe kann ich wieder zu meinen Eltern und all meinen anderen Kameraden die im Krieg gestorben sind. Sie wird mich eh nicht vermissen. Soll sie doch einen anderen heiraten. Mit dem letzten bisschen Kraft stoße ich mich ab und falle herunter. Wenn ich mit dem Kopf aufschlage bin ich sofort tot. Mal hoffen das es nicht so lange dauert. Doch plötzlich höre ich eine Schrei und sehe wie eine andere Person von Turm springt. Es ist Linn. Doch ich schließe meine Augen. Unsinn. Warum sollte sie ausgerechnet jetzt da sein. Das ist nur eine Illusion. Sie ist nicht hier. Ich höre nur noch ein knacken und dann das schwingen von Flügeln. Aber plötzlich spüre ich wieder den Wind. Ich öffne meinen Augen und merke wie sich der Boden entfernt. Bevor ich nochmal zur Person sehen kann werde ich auf eine Wolke geschubst und die Person landet eine paar Meter neben mir.

Linns Sicht:

Ohne überhaupt nachzudenken springe ich ihm hinterher. Ich lasse meine Flügel wieder erscheinen und versuche ihn zu bekommen. Doch dann schaffe ich es seine Hand zu bekommen und ziehe ihn an meinen Körper. Leider sind wir den Boden zu nahe gekommen und mein einer Flügel knackt einmal laut. Ohne irgend ein Ziel zu haben fliege ich wieder nach oben. Aber ich merke das mein einer Flügel nicht mehr funktioniert und Xanes zu schwer ist. "Ich wünsche mir eine Wolke auf der ich landen kann!" Greade noch rechtzeitig schaffe ich es dort zu landen. Xanes rutscht mir aber aus den Händen sodass er ein paar Meter weiter weg geschleudert wird.

Des Königs MateWhere stories live. Discover now