Kapitel 35

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Als ich das nächste mal meine Augen öffne, bemerke ich das Xanes nicht mehr neben mir liegt. Doch dann höre ich ein Geräusch und setzte mich auf. Xanes ist gerade dabei unsere Sachen zu packen. Stimmt ja, wir müssen langsam gehen. Ich will aufstehen und ihm helfen doch er schickt mich direkt ins Bad. Nachdem ich fertig bin, gehe ich wieder zu ihm und sehe wie ein paar Wachen unser Gepäck raustragen. Xanes kommt zu mir und legt mir einen schweren, aber sehr warmen Mantel um. Noch etwas müde gehe ich mit ihm raus. Der Vampirkönig und seine Königin, sowie ihre beiden Kinder sind dort und verabschieden sich von uns. Xanes und ich steigen in unsere Kutsche, die man hergebracht hat und dann fahren wir auch los. "Sag mal kleines... kannst du dich an den Tag erinnern, wo du entführt würdest?" fragt er plötzlich. "Nicht wirklich. Ich kann mich an keine Ereignisse so richtig erinnern. Ich weiß nur das wir beide in unser Zimmer waren." antworte ich ihm. Er nickt nur und schaut wieder aus dem Fenster, doch plötzlich stoppt unsere Kutsche. Xanes umgreift mich sofort fester. Doch dann höre ich zwei kleine Stimmen. Ich sehe aus dem Kutschenfenster und sehe wie zwei kleine Kinder bettelnd ihre Hände zum Kutscher halten. Sie stehen auch direkt auf dem Weg. Das ist doch viel zu gefährlich und dann noch bei der Kälte! Ich steige aus der Kutsche und gehe zu ihnen. Xanes folgt mir und redet währenddessen mit seinen Männern. Ich hocke mich zu den Kleinen. Es ist ein Junge mit seiner jüngeren Schwester. Sie beide sind voller Dreck und haben zerfetzte Kleidung. Ihre Schuhe sind total kaputt und sie sehen total erschöpft und abgemagert aus. Auch sehe ich tiefe Augenringe. "Wir bräuchten etwas zu essen. K-können Sie uns etwas geben?" fragt der Junge etwas ängstlich. Die Schwester hält ihre kaputte Puppe in der Hand und umfasst ihren Bruder stark. "Wieso seid ihr hier alleine? Wo ist den eure Mutter oder euer Vater?"
frage ich die Kleinen ruhig. "Unsere Mama haben wir verloren, weil so viele Mischwesen durcheinander gerannt sind als es boooommm gemacht hat. Aber sie hat gesagt, dass wir in der Hauptstadt der Werwölfe Zuflucht finden, also wollen wir dorthin. Und unser toller Papa ist eine Wache des Königs. Er hat aber versprochen das er nachkommt!" sagt der Junge und redet stolz über seinen Vater. Xanes steht mittlerweile hinter mir und beobachtet mich, so wie alle anderen. Ich überlege nicht lange und strecke meine Hand aus.
"Sollen wir euch mitnehmen? Wir wollen auch in die Hauptstadt." Der Junge sieht mich noch etwas misstrauisch an. "W-wir haben kein Geld um zu bezahlen." sagt er dann enttäuscht. "Ihr braucht nicht bezahlen." beruhige ich sie dann. Dann nimmt der Junge meine Hand und ich führe beide zu unserer Kutsche. Sie schauen sich alles genau an und ihre Augen strahlen wieder. Doch dann hält Xanes mich auf. Er schließt leise die Tür, sodass die beiden nichts von unseren Gespräch mitbekommen. "Linn das ist zwar sehr lieb von dir aber..."
"Aber was? Willst du zwei kleiner Kinder die wahrscheinlich auch Waisen sein könnten hier im nirgendwo zurücklassen? Mir ist klar das manche Handlungen von mir noch unüberlegt sind aber wenn du diese zwei Kinder hier zurücklasst dann bleibe ich auch hier." Xanes sieht mich überrascht an doch dann sagt er wieder etwas."Wage es niewieder in so einen Ton mit mir zu reden. Im Moment entscheide nur ich ob ich diese Kinder hier lasse oder nicht. Was du hier äußert sind nur Wünsche und Bitten." knurrt er leicht. Ich bekomme eine Gänsehaut. Etwas trauig senke ich meinen Kopf und bin schon kurz davor die Tür zu öffnen um die Kinder wieder rauszuschicken.
" Doch... deine Wünsche konnte ich noch nie ganz verweigern. Außerdem was wäre ich für ein König, wenn ich zwei Kinder verhungern lasse, wobei wir genug Essen haben?" Ich schaue ihn dankbar an und umarme ihn. "Jedoch was ich vorhin sagen wollte ist das wir nicht so viel Aufmerksamkeit erregen sollten. In der Hauptstadt gehen immer schnell Gerüchte um." stimmt daran hatte ich garnicht gedacht. Das zeigt mal wieder das ich noch nicht bereit bin Königin zu werden. Ich überdenke nicht immer alles wie er. Dennoch nicke ich ihm zu und wir steigen ein. Xanes gibt den anderen das Zeichen zum weiterfahren. Die Kinder sitzen sich gegenüber. Ich setzte mich neben die Kleine und Xanes neben den Jungen. Ich decke beide warm zu, damit sie nicht mehr frieren. Die Fahrt geht weiter doch Xanes schaut den kleinen Jungen etwas misstrauisch an. "Gib es her Kleiner.". Xanes streckt seine Hand aus und der Junge holt schmollend und bockig einen kleinen Geldbeutel raus. Hat er den etwa von uns geklaut. Obwohl uns hätte es eigentlich eh nicht geschadet. Anscheinend denkt Xanes genauso den er macht den Geldbeutel auf und tut noch mehr Münzen rein und gibt ihn dann den Jungen wieder. "Wenn du richtig klauen willst dann musst es immer im Ärmel verstecken damit..." Ich trete Xanes leicht und er schaut zu mir. Ich schüttle den Kopf, was heißt das er aufhören soll dem Kind sowas zu erzählen. Er versteht es und hört auf. Mir fällt wieder auf das der Teddy von der kleinen etwas kaputt ist. Meine Magie reicht noch nicht um Sachen zu verändern, doch Nähen kann ich sehr gut. Ich hole Nadel und Faden aus ein extra Fach, dass eigentlich für kleine Notfälle, wie für einen Riss im Kleid da ist. "Soll ich ihn für dich Nähen?" frage ich sie und sie nickt zaghaft. Ich setzte die kleine auf mein Schoß und zeige ihr wie es geht damit sie, falls der Teddy nochmal kaputt gehen sollte, es in Zukunft alleine schafft. Mir egal ob mein Kleid dreckig dadurch wird.

Des Königs MateWhere stories live. Discover now