Wenn die Zeit kommt • Taddl FanFiction

Die Wahrheit

,,Ach das bringt nichts, Babe" murmelte er leise und küsste mich
Dann stand er auf und schnappte sich seine Legria Cam, die er sonst nur zum Vloggen benutzte.

Ich folgte ihm in Emmas Zimmer, wo er sich zu ihr hockte und sie auf seinen Schoß zog
Sie betatschte die Linse der Kamera und er grinste
,,ja, das ist eine Kamera"
Sie sah zu ihm hoch und lachte dann. Es sah mehr so aus als würde sie in auslachen.
Pff, wie dumm diese alten Leute sind
Das ist doch keine Kamera das ist n Spiegeldings mit nem kleinen leuchtenden Punkt.

,,so meine Nudeln. Ich finde es ist an der Zeit dass ich euch den wichtigsten Menschen in meinem Leben vorstelle. Und zwar ist das neben meiner Freundin auch dieses kleine Wesen hier"
Er streckte die Kamera so, damit man ihn und Emma sah.
Sie zog an seinen Ohrläppchen und er lachte kurz
,,ja, ich geb' euch ne Denkpause. Und ja, es ist so. Ich weiß, vielen wird es nicht gefallen und ich weiß auch, dass Moralapostel kommen werden. Aber ich hab genug mit solcher Scheiße durchgemacht und das wichtigste für meine Clmmunity sollte doch mein Wohlergehen sein?"

Ich setzte mich zu ihm auf den Boden und Emma streckte ihre Händchen nach mir aus, lehnte sich dann aber müde an Taddl's Brust, der sich und uns immer noch filmte.
,,ich hätte es selbst nie für möglich gehalten, überhaupt weil ich keinen Plan von Kindern und Familie habe. Und ich auch ncht sehr gut darin bin, wie ein Vater zu denken.
Aber seht sie euch mal an" er hob die Kamera vor ihr Gesicht und sie glotzte irritiert aber mit großen, neugierigen Augen in die Linse.
,,wer kann ihr widerstehen. Und ich bin mir sicher, wenn ihr sie kennen würdet, würdet ihr sie genauso lieben wie ich und sie wahrscheinlich auch euer Ein und Alles nennen."
Er fuhr sich nervös durchs Haar. Man merkte wie schwer es für ihn war. Und ich war mir nicht mal sicher ob er das Video überhaupt hochlädt.
Vielleicht kneifte er, sagt er wäre noch nicht bereit dazu oder es wäre nicht der richtige Zeitpunkt.

Doch wenn nicht jetzt, wann dann?
Morgen?
Morgen wär alles schon wieder vergessen.
Nächste Woche?
Wär sie womöglich schon weg.
Und unser Leben wieder wie vorher. Mit einem tiefen Loch. Und dem Gefühl, dass etwas fehlt.

Ich wollte keinen Moment mit ihr missen.
Und hatte genauso große Angst, wie damals als Taddl wegen dem Schuss in seine Schulter im Krankenhaus lag.
Viele Stunden wartete ich im Warteraum, ohne jegliche Infos.
Phne zu wissen, wie es meinem Freund ging und ob er es schaffen würde.

Das einzige, was mich aufhielt zu gehen war die unerklärliche Liebe zu diesem Menschen.
Die, die ich nie voraus sehen hätte können. Nie deuten hätte können.
Ich hätte nie gedacht, dass er einmal der wichtigste Mensch in meinem Leben werden würde
Taddl, ein Youtuber der nur Feiern und Freiheit im Kopf hatte.
Und jetzt saß er neben mir, selbstsicher mit einer Kamera und filmte sich und seine Tochter.
Gestand Hunderten von Fans, dass er Vater war.
Wie würde ich als Fan reagieren?
Klar, wenige von denen kannten ihn persönlich und keiner, nicht mal ich, wusste was in seinem Kopf vor ging.

Geschweigedenn was in diesem Moment in seinem Kopf vorging.
Ich sah ihn einfach nur an und sagte nichts, während er sich die Seele ausredete. Es klang so, als würde er mit seinem besten Freund reden. Als würde er es Ardy erzählen und dann auf seine Reaktion warten.

,,ich hoffe der Hate hält sich in Grenzen. Denn bitte, auch wenn ich jetzt viele Abonnenten verliere, es war richtig es euch zu sagen. Denn Youtube ist ein Teil meines Lebens aber sie ist noch ein viel größerer"
Emma rümpfte ihre Nase und stand wackelig auf, sie stützte sich an seiner Schulter und sah dann wieder zur Kamera, die sie versuchte Taddl aus der Hand zu nehmen.

,,nene das ist noch nichts für dich, Prinzessin" sagte er und grinste
Sie glotzte ihn an und zwickte ihm in die Nase.
Es war so süß anzusehen und wahrscheinlich würden alle denken, es wäre nicht er. Sondern nur ein billiger Fake. Denn 'ihr' Taddl würde nicht so viel Liebe in ein Kind stecken.

Aber sie kannten ihn nunmal nicht.
Und ich war auch froh darum. Ich war froh dass es außerhalb von Youtube noch unsere Welt gab.
Unsere Welt in der er flüchten kann, nach einem Interview.
Er sich einfach aufs Sofa fallen lassen kann und durch die Wohnung schreien dass er Pizza bestellte.
Darauf wartete bis Ardys und meine Zustimmung aus den Zimmern ertönte.

Aber ich hatte Angst, dass jetzt all diese Leute, denen unser Privatleben egal sein sollte, beginnen uns Fragen zu stellen. Was wir uns dabei dachten und ob wir total dumm waren.

Ich konnte es sogar verstehen, wenn einige so reagieren würden. Trotzdem würde es nichts ändern. Und die Kommentare der Hater würden an Taddl abprallen wie Regentropfen auf kaltem Eis.

In all den Jahren lernte er damit um zu gehen. Zwar gab er sich immer so, als wäre ihm alles scheiß egal. Aber manchmal, auch nur eine Sekunde im Alltag sieht man seine Fassade brökeln.

Und sein Selbstbewusstsein verwandelt sich in ein kleines Schoßhündchen, dass gerade ausgesetzt wurde.
Ich streichelte beruhigend seinen Rücken und er schaltete die Cam aus.
,,es war richtig, Taddl"
,,ich weiß"