Tabletten

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Es war schrecklich zu wissen dass jemand unser Unglück wollte, dass jemand wollte dass es uns schlecht ging.
Taddl grinste sie liebevoll an.
Sie sah ihm so ähnlich.
Sie hatte die gleichen eisblauen Augen.
Mit denen sie in der Welt neugierig herumblickte und alles erkundete.
Ihr leicht welliges, blondes Haar hing ihr ins Gesicht auf ihre vollen Hamsterbacken.

Sie sah beinahe aus wie ein Engel. Und sie war wie ein Engel.
Ich dachte eigentlich die Fans würden uns im Weg stehen aber es waren nicht die kreischenden kleinen Mädchen sondern meine Eltern.

Ja ich denke, sie haben uns das Jugendamt auf den Hals gehetzt.
Ich legte meinen Kopf auf Taddl's Schulter und dachte nach. Es gab so viel zum Nachdenken.
In den letzten Jahren hatte sich mein Leben so stark verändert.
Hergekommen mit meiner besten Freundin und jetzt wohne ich bei meinem Freund und habe keinen Plan wo Mira wohnt.
Vielleicht noch bei Tamy und Vera?

Ich hatte mich mit meiner kompletten Familie gestritten. Eltern und sogar mit meiner Cousine mit der ich damals alles unternahm.
Bei Tim, meinem Bruder war ich auch lange nicht mehr.
Wie würde es ihm und Jessica gehen?
Er war alleinerziehend, doch einen Vorteil hatte er: unsere Eltern wussten nichts von Jessica.

Ob seine Freundin sich gemeldet hatte?
Naja, seine Exfreundin.
Ich verstand immer noch nicht wie sie Jessica einfach bei ihm lassen konnte.
Man baut so eine starke Beziehung zu seinem Kind auf, man würde es nicht weggeben wollen.

Ich kannte seine Exfreundin nicht, aber anscheinend war es eine, deren Beziehung und Familie nicht viel bedeutete.

Ich würde weder schlafen noch essen wenn ich wissen würde, dass ich Emma nie wieder sehen würde.
Klar, eine Leihfamilie kann man nach 10 Jahren un das Erziehungsrecht fragen.
Aber ich glaube in 10 Jahren hätte Emma uns schon vergessen.
Wenn man die ganze Kindheit mit anderen Eltern verbringt, denkt man auch dass sie die Wahren sind.

Aber keine Adoptiv oder Leiheltern würden die Liebe dem Kind geben, die es wirklich braucht.
Und wenn sie irgendwann im falschen Zeitpunkt rausfinden würde dass wir sie weggeben haben müssen, würde all ihr Vertrauen an ihre Leihfamilie verschwinden.
Und sie würde keinem mehr glauben, keinen mehr lieben und vertrauen.

Xxx
Ich schockte aus einem Traum auf und saß schweißgebadet neben Taddl auf seinem Bett.
Ich hatte von Georg (der Name kehrt zurück xD) geträumt.
Ich hatte Anst davor, ihm nochmal zu begegnen.
Dass er nochmal auftauchen würde und alles durcheinander bringen würde.
Alles kaputt machen würde.
Ich schlug die Decke beiseite und ging aus dem Zimmer.
Ich hörte leise Geräusche eines Fernsehers und ging vorsichtig auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer.
Auf dem Sofa lag ein schlummernder Ardy, eingehüllt in einer riesigen, flauschigen Decke.
Im Fernseher lief Breaking Bad und ich schaltete ihn aus.
Er hatte es wohl währendessen verschlafen.

Müde stapfte ich in die Küche.
Als ich aufwachte hockte ich noch auf einem Stuhl beim Küchentisch.
Vor mir ein Glas mit 2 Beruhigungstabletten die ich nehmen wollte

,,wieso nimmst du so Medizin Kacke?"
Ich erschrak und sah zu meinem Freund, der an der Kücheninsel stand
,,ich hab's ja anscheinend nicht getan"
,,das will ich auch nicht, die machen abhängig" sagte er gereizt und warf sie in den Müll
,,ich war eh zu müde sie zu nehmen"
,,wieso hast du mir nicht gesagt, dass du nicht schlafen kannst?"
,,Taddl, ich kann dich nicht immer wecken wenn's mir nicht gut geht"
,, dazu wohnen wie ja in derselben Wohnung"
,,nicht wegen dem"
Ich stand auf und ging aus der Küche
Aber er folgte mir
,,ist es wegen Emma?"
Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn mit leeren Augen an.
Prompt kamen mir Tränen und ich drückte mich an ihn.
Vergrub mein Gesicht in seinem Shirt und hoffte darauf dass alles gut werden würde.
,,wir bekommen das hin" flüsterte er und küsste mich auf Haar
,,ich hoffe es" sagte ich krächzend
,,wir sind ein Team. Schon vergessen?" Er hob seine Hand auf und ich legte meine auf seine.
Dann verschrenkten wir sie und küssten uns.
Die Küsse, wegen denen ich alles vergesse.
Alles gut ist.
Am besten wäre es, er würde mich ununterbrochen küssen.
Ich wollte keine davon missen.
Niemand konnte diesen Moment, diese Küsse, diese Liebe übertrumpfen.
Bei keinem würde ich so viel empfinden wie bei Taddl.
Er war hier und ich war unverändert verliebt. Wie an unserem ersten Tag.

Wenn die Zeit kommt • Taddl FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt