Mama!

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,,das können Sie nicht machen" sagte Ardy und mir kamen prompt Tränen in die Augen
,,wir werden es mit unserer Gruppe bereden und uns nach einer Leihfamilie umsehen" sagte sie knapp.
,,nein, das lasse ich nicht zu" sagte ich und stand wütend auf
,,es ist nur besser für das Kind"

,,Mama!" Brabbelte Emma an der Tür
Ich sah sie unter Tränen an und hob sie auf
,,alles okay, es ist alles okay" flüsterte ich ihr zu während sie sich an mich drückte
,,wir kommen in einer Woche wieder" sagte die Frau und reichte mir die Hand
Ich ignorierte es und hielt ihnen die Haustür auf

Ardy schüttelte noch ihre Hände und sie verließen unsere Wohnung
Ich ließ Emma auf den Boden und fiel Ardy um den Hals.
Ich hatte Angst.
Solche Angst Emma zu verlieren.
Ich wollte sie nicht weggeben, Niemandem.
Nicht in eine Leihfamilie, auch nicht adoptieren lassen.
Wir sollten die einzige Familie für sie sein.
Sie sollte bei uns groß werden.
Zwar war alles bei und ein wenig chaotisch, aber bis jetzt haben wie es gut hinbekommen.
Emma war ruhig, schrie nicht oft und aß alles was man ihr gab. Bis auf den Haferbrei mit den Rosinen. Sie hasste Rosinen.
Zwar suchte sie andauernd unsere Aufmerksamkeit aber sie war nunmal ein Baby und für Babys war das üblich.

,,es tut mir leid" flüsterte Ardy in mein Haar und ich streichelte seinen Hinterkopf
,,ich will sie nicht verlieren"
,,ich weiß, wir bekommen das hin"

Ja, das würden wir wohl irgendwie.
Schließlich hatten wir schon schwierigeres durchstanden.
Aber dass wirklich irgendwann aus heiterem Himmel einfach so das Jugendamt vor unserer Tür stand, war unerwartbar.
Ich fühlte mich wie in diesen Assisendungen auf RTL.

Ich ging mit Emma und Ardy runter zu Felix und verschwand dann aus dem Haus um die Tüten zu holen, die ich bei Jan's Schwester vergessen hatte.
Es regnete in Strömen und ich war klitschnass als ich ankam.
Aber wie es das Schicksal so wollte, musste ich mindestens 20 Minuten im Regen stehen, weil sie unter der Dusche war und die Klingel nicht gehört hatte.
Sie bat mir an, frische Sachen zu eben aber ich lehnte ab mit der Begründung dass ich eh gleich nach Hause gehen würde.

Auf dem Weg nach Hause klingelte mein Handy und ich hob völlig außer Puste ab
,,wo seid ihr?" Ertönte Taddl's Stimme
,,Emma und Ardy sind bei Felix"
,,und du?"
,,unterwegs nach Hause"
,,wo warst du denn?"
,,Schatz, ich hab jetzt keine Lust zu reden ich erzähl's dir später" ich legte auf und beschleunigte wieder meine Schritte.
Meine Haare hingen mir platschnass ins Gesicht und der Pulli von Taddl den ich an hatte triefte als ich die Tür aufsperrte.

Ich hielt bei Felix an und ließ die Tüten vor seiner Tür stehen als ich klingelte.
Taddl machte auf und nahm mich gleich in den Arm
,,ich hab's schon gehört" flüsterte er an meinem Haar und ich entfernte mich langsam von ihm um ihm nicht noch mehr nass zu machen.
,,komm rein und zieh' erstmal die Sachen aus"
Ich streifte den Pullover ab und hing ihn auf die Heizung.
Ich schüttelte meine Haare und band sie zu einem Zopf.

,,was ist denn mit dir passiert?" Fragte Felix und schüttete Orangensaft in ein Glas
,,es regnet wie aus Eimern"
,,man siehts" geinste Ardy und ich schüttelte mein Haar in seine Richtung. Er lachte und schützte sich mit den Händen.
Taddl hob mich von hinten hoch und trug mich zum Sofa.
,,lass mich runter"
,,was bekomm ich dafür?"
,,einen Tritt in den Bauch!"
Ich strampelte und riss mich mit ihm aufs Sofa
,,das war jetzt nicht meine Schuld" lachte er und küsste mich
,,eure Wohnung ist nur einen Stock höher" grinste Felix und nippte an seinem Glas
Emma zog an Taddl's Fuß, der sich dann sofort zu ihr umdrehte und sie zu uns hochhob
,,ihr seht schon beinahe süß aus, liegt aber nur an Emma" grinste Felix und ich schmiss ihm ein Kissen an den Kopf

,,du bist ein Arschloch Felix" lachte Taddl
,,neeee"
,,pass nur auf sonst tötet dich TeamBrudi als erstes" drohte Ardy und wir lachten
,,wann startet Varo?" Fragte ich
,,nächste Woche" antwortete mir Felix

Emma klatschte mit den Händen auf Taddl's Wangen und ich dachte daran, das mir dieses Bild vielleicht nie mehr erscheinen wird.
Wir würden nie mehr so mit ihr sitzen können, nie mehr ihr lachen hören.
Aber sie konnten einem nicht das eigene Kind nehmen.
Ich würde alle anzeigen, auch wenn es absurd klang

Frohe Weihnachten meine Freunde und habt ein schönes Fest (:
Denkt daran, die Familie ist das Wichtigste was man haben kann also genießt jeden Moment mit ihr.
Auch wenn eure Eltern mal dumm sind und euch ohne Grund anschreien, ihr werdet es später verstehen.
Steht immer zu euch, euren Eltern, euren Geschwistern.
Freut euch nicht nur auf Geschenke, freut euch darauf mit eurer Familie feiern zu können denn irgendwann könnt ihr das nicht mehr.

Wenn die Zeit kommt • Taddl FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt